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Typ-2-Diabetes
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Typ-2-Diabetes, Herzinsuffizienz und Niereninsuffizienz sind häufige Komorbiditäten

Herzinsuffizienz (HI) und chronische Nierenkrankheit (CKD) sind die Hauptrisiken bei Typ-2-Diabetes (T2D) (1). Alle 3 Erkrankungen steigern unabhängig voneinander das Mortalitätsrisiko (2). „Typ-2-Diabetes sowie chronische Herz- und Niereninsuffizienz sind häufige Komorbiditäten“ bestätigt die Allgemeinmedizinerin Dr. Ingrid Dänschel, Akademische Lehrpraxis der Universitäten Leipzig und Dresden im sächsischen Lunzenau. 40% der Typ-2-Diabetiker:innen haben auch eine CKD, 42 bis 53% der Patient:innen mit HI leiden unter CKD, 25 bis 40% von ihnen hat zugleich T2D (3). 16% der HI-Patient:innen leidet sowohl unter T2D als auch CKD (3).

Konsensuspapier zum Management kardiovaskulärer Erkrankungen bei chronischer Nierenkrankheit

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Indizien für diese erheblichen Interaktionen haben die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie nun ein gemeinsames „Konsensuspapier zum Management kardiovaskulärer Erkrankungen bei chronischer Nierenkrankheit“ verabschiedet (4).

Hausärzteschaft als wichtiger Ersthelfer

Den Hausärzt:innen kommt eine zentrale Rolle im Management zu. Laut Dr. Dänschel sind sie „wichtige Ersthelfer, um Hochrisikopatienten zu identifizieren“. Dazu sollten von ihnen die DEGAM- und KDIGO-Kriterien angewendet werden. Sie umfassen rapid progrediente Niereninsuffizienz, Albumin-Kreatinin-Quotient im Urin über 30 mg/g, Hämaturie ohne urologische Ursache und therapierefraktäre arterielle Hypertonie über 140/90 mmHg. Sind diese entscheidenden Kriterien (5) erfüllt, sollten die betroffenen hausärztlichen Patient:innen in jedem Fall an Nephrologen überwiesen werden.

Fazit für die Praxis

Bei Hochrisikopatient:innen mit bekannter arterieller Hypertonie, Diabetes mellitus und kardiovaskulärer Erkrankung wird ein regelmäßiges Screening auf CKD empfohlen (4). Der systolische Blutdruck ist mit ACE-Hemmern oder AT1-Rezeptor-Blockern auf 120 bis 129 mmHg und das LDL-Cholesterin mit Statinen, auch kombiniert mit Ezetimib zu senken (4). Zur kardiovaskulären und renalen Risikoreduktion sollten SGLT2-Inhibitoren eingesetzt werden (4). „Mehrere Metaanalysen untermauern deren gute Evidenz und breiten Ansatz“, so Dr. Dänschel.

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Quelle:

Wrap-up-Session „Konsensuspapier DGK und DGfN: kardiovaskuläre Erkrankungen bei chronischer Nierenkrankheit“ am 27. Mai 2025; Veranstalter: Boehringer Ingelheim und Lilly Allianz.

Literatur:

(1)

Blin P. et al. Diabetologia 2022; 65: 1 – 469 (Abstract 831).

(2)

Troebs S. et al. Sci Sess AHA 2022; 146 (1): Abstr 12399.

(3)

Vijay K. et al. Cardiorenal Med 2022; 12 (1): 1 – 10.

(4)

Marx-Schütt K. et al. Kardiologie 2025; 19: 42 – 58.

(5)

Greite R. et al. Die Innere Medizin 2022; 63: 1237 – 1243.

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