Donnerstag, 28. März 2024
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Gesundheitspolitik

Frankreich startet Bürgerdialog über Streitthema Sterbehilfe

Frankreich startet Bürgerdialog über Streitthema Sterbehilfe
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In Frankreich hat eine breit angelegte Debatte über das sensible Thema Sterbehilfe begonnen. Premierministerin Élisabeth Borne gab am Freitag den Startschuss für einen Bürgerkonvent, der sich bis Ende März damit befassen soll. Die 185 Mitglieder sollen eine Empfehlung für eine spätere Entscheidung des Parlaments abgeben, die bis Ende 2023 fallen soll.
„Es gibt kaum ein sensibleres und ernsteres Thema als das, das Ihnen anvertraut wurde“, sagte Borne. „Und wir können die Notlage derjenigen nicht ignorieren, die um aktive Hilfe am Lebensende bitten.“

Sterbehilfe ist in Frankreich umstritten

In Frankreich ist die aktive Sterbehilfe, also einem Menschen ein tödlich wirkendes Mittel zu verabreichen, verboten. Passive Sterbehilfe durch das Abschalten von Apparaten und indirekte Sterbehilfe, bei der starke Medikamente Schmerzen lindern und als Nebenwirkung das Sterben beschleunigen, sind zulässig.

Das Thema Sterbehilfe ist in Frankreich durchaus umstritten. Mehrfach hatten Fälle von Schwerkranken, die sterben wollten oder um deren Tod jahrelang gerungen wurde, für heftige Debatten in der Gesellschaft gesorgt. Diskussionen im Parlament über eine Änderung der rechtlichen Grundlagen führten in den letzten Jahren aber zu keinem Ergebnis.

Mögliche Neuregelung der Sterbehilfe in Deutschland

In Deutschland wird eine mögliche Neuregelung der Sterbehilfe ebenfalls debattiert. Ende Juni wurden im Bundestag drei fraktionsübergreifende Entwürfe ins Gesetzgebungsverfahren eingebracht. Das Bundesverfassungsgericht hatte 2020 ein Verbot der auf Wiederholung angelegten Sterbehilfe gekippt. Die Karlsruher Richter arbeiteten ein Recht des Einzelnen auf selbstbestimmtes Sterben heraus.
 
 

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Quelle: dpa


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