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Gesundheitspolitik

Klassifikationen: BfArM veröffentlicht endgültige Fassung der ICD-10-GM 2022

Klassifikationen: BfArM veröffentlicht endgültige Fassung der ICD-10-GM 2022
©rangizzz – stock.adobe.com
Das BfArM hat die endgültige Fassung der ICD-10-GM Version 2022 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification) veröffentlicht. Die ICD-10-GM bildet zusammen mit dem Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) die Basis für die Entgeltsysteme in der ambulanten und stationären Versorgung sowie weiteren Anwendungsbereichen. In die neue Version flossen 46 Vorschläge ein, zumeist von medizinischen Fachgesellschaften, Fachleuten aus der Ärzteschaft, Krankenkassen und Kliniken sowie aus weiteren Organisationen der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen.

Wichtige inhaltliche Änderungen in der Version 2022

  • Adipositas: Einführung neuer 5-Steller, um die Adipositas Grad III (WHO) spezifischer nach der Höhe des BMI kodieren zu können.
  • Hydronephrose durch Nieren- und Ureterstein sowie Pyonephrose: Einführung neuer 5-Steller, um die der Hydronephrose zugrundeliegende Obstruktion nach Steinlokalisation zu differenzieren und um die einer Pyonephrose zugrundeliegenden Zustände spezifischer kodieren zu können.
  • Cholangitis: Einführung neuer 5-Steller, um die primär sklerosierende und die sekundär sklerosierende Cholangitis spezifischer kodieren zu können.
  • COVID-19: Aufnahme von durch die WHO mit Inhalt belegten Schlüsselnummern in modifizierter Form für die Impfung gegen COVID-19 und mögliche unerwünschte Nebenwirkungen bei der Anwendung von COVID-19-Impfstoffen. Die entsprechenden Schlüsselnummern wurden bereits Anfang dieses Jahres von der WHO als „Notfallschlüsselnummern“ aktiviert und können auch schon mit der ICD-10-GM 2021 angewendet werden.
Diagnosen müssen im ambulanten und stationären Bereich nach der ICD-10-GM verschlüsselt werden. Die Verschlüsselung erfolgt auf der Basis des Systematischen Verzeichnisses der ICD-10-GM. Das zugehörige Alphabetische Verzeichnis mit seiner umfangreichen Sammlung an Krankheitsbezeichnungen und Synonymen erleichtert die Arbeit in der Praxis. Ärzte und Dokumentare in Krankenhäusern sind verpflichtet, bei der Kodierung die Deutschen Kodierrichtlinien (DKR) in der jeweils gültigen Fassung zu berücksichtigen; für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen gelten die Deutschen Kodierrichtlinien für die Psychiatrie/Psychosomatik (DKR-Psych). Die Kodierrichtlinien werden von den Selbstverwaltungspartnern gemeinsam vereinbart.

Seit Version 2019 gibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine regelmäßigen Aktualisierungen mehr für die ICD-10 heraus. Jedoch werden von der WHO nicht belegte Schlüsselnummern bei Bedarf mit Inhalt belegt und in ggf. modifizierter Form in die ICD-10-GM übernommen. Zudem werden bei Bedarf neue nicht belegte Schlüsselnummern als Platzhalter für zukünftige Anforderungen eingeführt. Für die ICD-10-GM 2022 kommt beides zum Tragen.

Der Kommentar im Vorspann des Systematischen Verzeichnisses erläutert wichtige Neuerungen in den einzelnen Kapiteln. Alle Änderungen im Detail sind in der Aktualisierungsliste enthalten. Die Differenzliste enthält die Änderungen der endgültigen Fassung gegenüber der Vorabfassung.

Das Alphabetische Verzeichnis zur ICD-10-GM 2022 wird an die Änderungen im Systematischen Verzeichnis angepasst und in Kürze ebenfalls veröffentlicht.

Über unterjährige Fehlerkorrekturen und Aktualisierungen wird auf der BfArM-Internetseite im Bereich Klassifikationen informiert.

Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)


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