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Medizin
14. Dezember 2017 Fernsehen schadet dem Kinderschlaf
Dreijährige, die bereits elektronische Medien konsumieren, schlafen oft schlechter. Dabei gilt: Je mehr die Kinder fernsehen oder etwa den Computer nutzen, desto geringer ist ihre Schlafqualität. Auf der anderen Seite scheint das Vorlesen oder Anschauen von Büchern die Nachtruhe der Kinder zu verbessern. Diese Zusammenhänge beschreiben Forscher um die Ulmer Epidemiologen PD Dr. Jon Genuneit und Professor Dietrich Rothenbacher in der Fachzeitschrift „Sleep Medicine“. Die Untersuchung ist Teil der Ulmer SPATZ-Gesundheitsstudie, einer Geburtskohortenstudie mit mehr als 1.000 Kindern.
Bereits im Alter von 3 Jahren steigt die elektronische Mediennutzung von Kleinkindern an. Gleichzeitig beschreiben wissenschaftliche Untersuchungen negative Effekte dieses Konsums auf die Schlafdauer von Kindern. Nun haben Epidemiologen aus Ulm, Bielefeld und Santiago de Chile erstmals die Auswirkungen von elektronischen Medien und Büchern auf die Schlafqualität in einer homogenen Altersgruppe erforscht. Grundlage ihrer Untersuchung ist die Ulmer SPATZ-Gesundheitsstudie: Regelmäßig werden Gesundheit und Lebensumstände von über 1.000 Kindern, die 2012 und 2013 in der Ulmer Universitäts-Frauenklinik zur Welt gekommen sind, erhoben. Für die nun veröffentlichte Studie füllten die teilnehmenden Eltern zusätzlich Fragebögen zum Medienkonsum und zum Schlafverhalten (Children’s Sleep Habits Questionnaire“) ihres Nachwuchses aus.
Auf den ersten Blick fällt die Mediennutzung der 530 Dreijährigen, von denen alle benötigten Daten vorlagen, moderat aus. Rund 58% konsumieren täglich bis zu einer Stunde beispielsweise Filme und Videos auf unterschiedlichen Endgeräten. Allerdings verbringt jedes siebte Kind mehr als 1 Stunde täglich vor einem Bildschirm, was den empfohlenen Grenzwert von 30 Minuten in diesem Alter erheblich überschreitet. „Wir dokumentieren alarmierende Zusammenhänge zwischen der Nutzung elektronischer Medien und der Schlafqualität von Kindern im Alter von 3 Jahren. So geht erhöhter Fernsehkonsum mit einer statistisch signifikanten Verschlechterung von beispielsweise schlafbezogenen Ängsten und Tagesschläfrigkeit einher, berichten Jon Genuneit und Dietrich Rothenbacher vom Ulmer Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie.
Die Beschäftigung mit Büchern – ob vorgelesen oder selbst angeschaut – hatte hingegen keine negativen Auswirkung auf den Schlaf der Kinder. Vielmehr scheint die Buchnutzung die Kinder vor nächtlichem Erwachen zu schützen. Allerdings gaben die befragten Eltern an, dass sich 39% der Dreijährigen überhaupt nicht mit Büchern beschäftigen.
Insgesamt konnten die Wissenschaftler zeigen, dass der Konsum elektronischer Medien und eine geringe Schlafqualität bei Kleinkindern zusammenhängen. Ob dies zumindest teilweise auf die Nutzung dieser Medien als Einschlafhilfe bei bereits schlecht schlafenden Kindern zurückgeführt werden kann, wollen die Forscher im weiteren Verlauf der Geburtskohortenstudie klären. „Um einer Chronifizierung von Schlafproblemen vorzugreifen, sind präventive Maßnahmen in Bezug auf Mediennutzung offenbar bereits in der frühen Kindheit dringend notwendig“, folgern die Ulmer Mediziner.
Bereits im Alter von 3 Jahren steigt die elektronische Mediennutzung von Kleinkindern an. Gleichzeitig beschreiben wissenschaftliche Untersuchungen negative Effekte dieses Konsums auf die Schlafdauer von Kindern. Nun haben Epidemiologen aus Ulm, Bielefeld und Santiago de Chile erstmals die Auswirkungen von elektronischen Medien und Büchern auf die Schlafqualität in einer homogenen Altersgruppe erforscht. Grundlage ihrer Untersuchung ist die Ulmer SPATZ-Gesundheitsstudie: Regelmäßig werden Gesundheit und Lebensumstände von über 1.000 Kindern, die 2012 und 2013 in der Ulmer Universitäts-Frauenklinik zur Welt gekommen sind, erhoben. Für die nun veröffentlichte Studie füllten die teilnehmenden Eltern zusätzlich Fragebögen zum Medienkonsum und zum Schlafverhalten (Children’s Sleep Habits Questionnaire“) ihres Nachwuchses aus.
Auf den ersten Blick fällt die Mediennutzung der 530 Dreijährigen, von denen alle benötigten Daten vorlagen, moderat aus. Rund 58% konsumieren täglich bis zu einer Stunde beispielsweise Filme und Videos auf unterschiedlichen Endgeräten. Allerdings verbringt jedes siebte Kind mehr als 1 Stunde täglich vor einem Bildschirm, was den empfohlenen Grenzwert von 30 Minuten in diesem Alter erheblich überschreitet. „Wir dokumentieren alarmierende Zusammenhänge zwischen der Nutzung elektronischer Medien und der Schlafqualität von Kindern im Alter von 3 Jahren. So geht erhöhter Fernsehkonsum mit einer statistisch signifikanten Verschlechterung von beispielsweise schlafbezogenen Ängsten und Tagesschläfrigkeit einher, berichten Jon Genuneit und Dietrich Rothenbacher vom Ulmer Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie.
Die Beschäftigung mit Büchern – ob vorgelesen oder selbst angeschaut – hatte hingegen keine negativen Auswirkung auf den Schlaf der Kinder. Vielmehr scheint die Buchnutzung die Kinder vor nächtlichem Erwachen zu schützen. Allerdings gaben die befragten Eltern an, dass sich 39% der Dreijährigen überhaupt nicht mit Büchern beschäftigen.
Insgesamt konnten die Wissenschaftler zeigen, dass der Konsum elektronischer Medien und eine geringe Schlafqualität bei Kleinkindern zusammenhängen. Ob dies zumindest teilweise auf die Nutzung dieser Medien als Einschlafhilfe bei bereits schlecht schlafenden Kindern zurückgeführt werden kann, wollen die Forscher im weiteren Verlauf der Geburtskohortenstudie klären. „Um einer Chronifizierung von Schlafproblemen vorzugreifen, sind präventive Maßnahmen in Bezug auf Mediennutzung offenbar bereits in der frühen Kindheit dringend notwendig“, folgern die Ulmer Mediziner.
Quelle: Universität Ulm
Literatur:
Jon Genuneit, Pablo E. Brockmann, Angelika A. Schlarb et al.
Media consumption and sleep quality in early childhood – results from the Ulm SPATZ Health Study.
Journal of the World Association of Sleep Medicine and the International Pediatric Sleep Association. DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.sleep.2017.10.013
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