Mittwoch, 11. Dezember 2024
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Medizin

Allergische Rhinitis erhöht Asthmarisiko

Allergische Rhinitis erhöht Asthmarisiko
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Eine Kohortenstudie aus Schweden mit einem Beobachtungszeitraum über 20 Jahre konnte zeigen, dass die Entwicklung einer polleninduzierten allergischen Rhinitis (Heuschnupfen) einen starken Risikofaktor für den Ausbruch einer Asthma-Erkrankung darstellt.
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Allergische Rhinitis: eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern und jungen Erwachsenen

Die Prävalenz der polleninduzierte allergischen Rhinitis hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen und ist heute eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern und jungen Erwachsenen in der westlichen Welt. Es liegen nur begrenzte, prospektive Langzeitdaten zur Persistenz und Remission der allergischen Rhinitis vor. Eine schwedische Studie hat nun den Heuschnupfenverlauf von der Kindheit bis zum frühen Erwachsenenalter untersucht. Der Untersuchungszeitrum umfasste mehr als 20 Jahre.

Heuschnupfen von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter

Zur Klärung der Fragestellung wurden die Daten von Probanden aus der epidemiologischen Geburtskohorte „Barn/Children Allergi/Allergy Milieu Stockholm“ (BAMSE) ausgewertet. Daten zu Asthma-Symptomen und der Allergenimmuntherapie wurden mittels Fragebogen ermittelt. IgE-Werte für Inhalationsallergene wurden im Alter von 4, 8, 16 und 24 Jahren analysiert. Das Vorliegen eines Heuschnupfens wurde wie folgt definiert:
  • Niesen
  • Laufende, juckende oder verstopfte Nase
  • Juckende oder tränende Augen
Die Symptome mussten bei Kontakt mit Birken- und/oder Gräserpollen in Kombination mit allergenspezifischem IgE ≥ 0,35 kUA/L gegen Birke und/oder Gräsern auftreten.
 
 

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© Ingo Bartussek – stock.adobe.com

30% der Kinder mit allergischer Rhinitis entwickelten Asthma

Daten von 1.137 Probanden wurden analysiert. Ungefähr 75% der Kinder mit Heuschnupfen im Alter von 4 oder 8 Jahren hatten bis zum Alter von 24 Jahren eine fortdauernde Erkrankung. 30% der Kinder entwickelten Asthma. Die Wahrscheinlichkeit einer anhaltenden Erkrankung (Persistenz) war bereits bei niedrigen Werten von pollenspezifischem IgE hoch. Die höchste Remissionsrate eines Heuschnupfens wurden zwischen 16 und 24 Jahren beobachtet: Etwa jeder 5. junge Mensch (21,5%) erreichte in diesem Alter Symptomfreiheit. Die Mehrheit der untersuchten jungen Patient:innen blieb jedoch empfindlich. In der Altersgruppe von 16-24 Jahren sank die durchschnittliche, geschätzte jährliche Inzidenz von Heuschnupfen von 1,5% auf 0,8% pro Jahr. Zudem stiegen die Pollen-spezifischen IgE-Spiegel in dieser Altersgruppe nicht weiter an.

Pollenallergie in der Kindheit begünstigt Asthma-Entwicklung

Die Ergebnisse der prospektiven Langzeitstudie konnten zeigen, dass etwa 3 von 4 Personen, die als Kinder unter einer polleninduzierten allergischen Rhinitis litten, auch noch im Alter von 24 Jahren Heuschnupfen hatten. Bei einer recht hohen Anzahl von Kindern (1 von 3 Kindern) entwickelte sich eine asthmatische Erkrankung. Die Remissionsrate war niedrig und zwischen dem 16. und 24. Lebensjahr am höchsten. Dies war auch der Zeitraum, in dem die Heuschnupfen-Prävalenz sank und der IgE-Spiegel gegen Birke und/oder Gras nicht mehr zunahmen. Die Autoren schließen, dass die Zeit von Kindheit bis Jugendalter die dynamischste Phase der Krankheitsentwicklung darstellt. Laut der Studienautoren unterstreichen die Ergebnisse den engen Zusammenhang zwischen Sensibilisierung, allergischer Rhinitis und Asthma und unterstreichen die Bedeutung einer Desensibilisierung.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom

Literatur:

Lindqvist M, Leth-Møller KB, Linneberg A et al. Natural course of pollen-induced allergic rhinitis from childhood to adulthood: A 20-year follow up. Allergy. 2023. doi: 10.1111/all.15927. Epub ahead of print. PMID: 37916606.


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