Sonntag, 28. April 2024
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Medizin

Aktualisierte Leitlinie: Harninkontinenz bei geriatrischen Patient:innen

Aktualisierte Leitlinie: Harninkontinenz bei geriatrischen Patient:innen
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Inkontinenz ist immer noch ein Tabuthema. Doch vor allem ältere Menschen verlieren ungewollt Urin – etwa beim Husten – oder schaffen es nicht mehr rechtzeitig auf die Toilette. Um eine bestmögliche Betreuung und Behandlung für diese Patient:innen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gewährleisten, wurde die aktuelle Leitlinie zum 3. Mal umfassend aktualisiert und jetzt veröffentlicht. Die Federführung bei der Erstellung der S2k-Leitlinie „Harninkontinenz bei geriatrischen Patienten – Diagnostik und Therapie“ hat die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) übernommen.

Harninkontinenz: Wichtige Handlungsempfehlungen in aktualisierter Leitlinie

Leitlinien-Koordinator Professor Andreas Wiedemann, Leiter der Arbeitsgruppe Inkontinenz bei der DGG, sagt: „Wir haben wichtige neue Handlungsempfehlungen erarbeitet, die insbesondere bei hochaltrigen Patient:innen zu mehr Lebensqualität führen können.“ Insgesamt 14 Kapitel inklusive Literaturquellen umfasst das rund 150-seitige Dokument der Leitlinie. Das Themenspektrum reicht von Diagnosemethoden und Assessmentinstrumenten über medikamentöse und operative Therapie bis hin zu Toilettentraining und Hilfsmitteln.

Neue Kapitel zur instrumentellen Harnblasen-Langzeitdrainage und zu psychosomatischen Aspekten bei Hochaltrigen

„Komplett neu ist das Kapitel zur instrumentellen Harnblasen-Langzeitdrainage. Denn gerade hier gibt es viele neue Daten über die Lebensqualität von Katheter-Trägern. Bei geriatrischen Patient:innen ist es häufig so, dass sie nicht mehr therapiert werden können oder keinen Therapiewunsch haben, aber dank Katheter noch versorgt werden können“, erklärt Leitlinien-Koordinator Wiedemann. Neu ist ebenfalls ein Kapitel, das sich explizit mit psychosomatischen Aspekten von Harninkontinenz bei älteren Menschen befasst.
 
 

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Leitlinie adressiert noch mehr fachliche Anwendungsbereiche

Auch alle anderen Kapitel wurden in einem strukturierten Konsensprozess mit allen Fachgesellschaften überarbeitet. „Die Reichweite der fachlichen Anwendung dieser Leitlinie ist noch größer geworden. Sie ist nicht nur für Geriater gedacht, sondern für alle, die geriatrische Patient:innen mit Harninkontinenz in ihren Abteilungen und Praxen behandeln“, sagt Wiedemann. Mit Blick auf die besondere Vulnerabilität geriatrischer Patient:innen ergänzt er: „Manchmal kann es auch Sinn machen, eine abgeänderte oder kürzere Version eines Behandlungsprogramms durchzuführen, um diesem Umstand gerecht zu werden. Auch dafür gibt die vorliegende neue Leitlinie konkrete Handlungsempfehlungen zur Orientierung.“

An der zweijährigen Gemeinschaftsarbeit zur Aktualisierung der Leitlinie waren neben der DGG ebenso die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU), die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), die Deutsche Kontinenz Gesellschaft (DKG) sowie die Inkontinenz Selbsthilfe und die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) beteiligt.

Weitere Informationen zur S2k-Leitlinie „Harninkontinenz bei geriatrischen Patienten – Diagnostik und Therapie“

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)



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