Journal MED

News | Beiträge ab Seite 66

Mit dem Online-Portal Orphanet stellt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) umfangreiches Wissen zu Seltenen Erkrankungen zur Verfügung. Oftmals wirft die Diagnose einer Seltenen Erkrankung viele Fragen auf: bei Erkrankten, aber auch bei ärztlichem Fachpersonal, dem die seltenen Krankheitsbilder im Behandlungsalltag nicht regelmäßig begegnen. Was ist über die Krankheit bekannt? Welche Therapie gibt es? Wo finden Betroffene Hilfe? Orphanet gibt Antworten auf diese Fragen. Gleichzeitig legt das Orphanet-Team im BfArM den Grundstein dafür, dass Seltene Erkrankungen im Gesundheitswesen abgebildet werden können.
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Gesundheitspolitik

Freispruch im Prozess um mangelnden Corona-Schutz in Pflegeheim

Drei ehemalige Mitarbeiter eines Pflegeheims sind vom Landgericht Hanau vom Vorwurf freigesprochen worden, durch mangelnde Schutzmaßnahmen für die folgenschwere Ausbreitung des Coronavirus in der Einrichtung mitverantwortlich gewesen zu sein. Bei dem Ausbruch im Dezember 2020 infizierten sich in der Nähe von Hanau alle 64 Heimbewohnerinnen und -bewohner mit dem Virus; 17 davon starben. Die Angeklagten hätten die Bewohner „weder in eine hilflose Lage versetzt noch sie im Stich gelassen“, sagte der Vorsitzende Richter Mirko Schulte am 29. Februar in der Urteilsbegründung.
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Medizin

Inceptor: Ein zunehmend wichtiges Ziel für die Diabetes-Therapie

Forschungsarbeiten am insulinhemmenden Rezeptor, bekannt als Inceptor, geben Hoffnung für den Schutz von Betazellen und auf eine kausale Therapie für Diabetes. Eine neue Studie an Mäusen mit ernährungsbedingter Adipositas zeigt, dass das Ausschalten von Inceptor die Regulierung des Blutzuckerspiegels verbessert (1). Dies rückt Inceptor für die Behandlung von Typ-2-Diabetes weiter in den Fokus. Die Ergebnisse, erarbeitet in Kooperation zwischen Helmholtz Munich, dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung, der Technischen Universität München und der Ludwig-Maximilians-Universität München, tragen maßgeblich zur Weiterentwicklung der Diabetesforschung bei.
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Medizin

Aorta erstmals als eigenständiges Organ anerkannt

Die Aorta gilt künftig als eigenständiges Organ des Menschen. Das wurde jetzt in den Leitlinien zu aortenchirurgischen Behandlungen der Europäischen Gesellschaft für Herz-Thorax-Chirurgie (EACTS) und der US-amerikanischen Society of Thoracic Surgeons (STS) festgelegt (1). Entwickelt wurden sie von internationalen Expert:innen unter Führung von Prof. Dr. Martin Czerny, Ärztlicher Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitäts-Herzzentrum des Universitätsklinikums Freiburg. Die neue Einordnung der Aorta als Organ hat weitreichende Konsequenzen von der Aufteilung medizinischer Fachbereiche bis zur konkreten Patient:innen-Versorgung.
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Medizin

Sicherheitsüberprüfung von CAR-T-Zell-Therapien

CAR-T-Zellen bieten eine Form der Immuntherapie für ausgewählte Leukämien und Lymphome. Für die 6 in der EU zugelassenen Therapien wird derzeit das Risiko einer möglichen späteren Krebserkrankung untersucht. Trotz dieses Signalbewertungsverfahrens der Zulassungsbehörden wird weiterhin der Nutzen der CAR-T-Zell-Therapie höher als das Risiko angesehen, nicht zuletzt angesichts der Schwere der therapierten Erkrankungen.
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Medizin

DDG fordert Verbesserungen in der stationären Diabetesversorgung

Etwa jeder 3. Mensch mit Diabetes fühlt sich im Krankenhaus bezüglich seiner Stoffwechselerkrankung unzureichend versorgt. Laut Umfragen unter Betroffenen hat nur jede/r 4. während des Klinikaufenthaltes Kontakt zu diabetologisch geschultem Fachpersonal (1). „Der Klinikaufenthalt wird für Diabetespatientinnen und -patienten zunehmend gefährlich“, so die Bilanz von Expert:innen auf der heutigen Jahrespressekonferenz der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) in Berlin.
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Gesundheitspolitik

Lösung für Transparenz und Finanzierung bei Kliniken

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet nach der Auflösung eines Streits mit den Ländern eine finanzielle Stabilisierung der Kliniken und mehr Transparenz für die Patientinnen und Patienten. Ein Krankenhaussterben könne damit 2024 abgewendet werden, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Ein geplanter Online-Atlas zu Angebot und Behandlungsqualität der Kliniken als Orientierung etwa für Krebspatienten soll zum 1. Mai starten. Hintergrund ist ein Beschluss des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat, wonach ein von den Ländern zunächst gestopptes Gesetz doch kommen soll. Von Kliniken, Krankenkassen, Ärzten und aus den Ländern kam weiterhin Kritik.
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Infektiologie

Impfung gegen Meningokokken B ist ab sofort Teil des Standardimpfkalenders

Die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch Institut (RKI) hat sich nach langem Zögern dazu entschlossen, die Impfung gegen Meningokokken B (MenB) in das Standard-Impfprogramm für alle Säuglinge aufzunehmen. Damit wird das in Deutschland maßgebliche Gremium für öffentliche Impfempfehlungen, die auch für die Kostenerstattung durch die Krankenkassen richtungsweisend sind, dem Sachverhalt gerecht, dass MenB bei Kindern im ersten Lebensjahr die mit Abstand häufigsten Erreger einer invasiven Meningokokken-Erkrankung (IME) sind.
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Medizin

Benralizumab: Erstmalig Evidenz für konsistente Asthmakontrolle bei gleichzeitiger Reduktion von Hochdosis-ICS bei SEA

Gemäß der S2k-Leitlinie 2023 sollte HD-ICS in der Therapie von schwerem Asthma bei gut eingestellten Biologikapatient:innen genauer geprüft und – wo möglich – unter ärztlicher Kontrolle reduziert werden (1). Eine DocCheck-Umfrage untersuchte nun die Umsetzung dieser Leitlinienempfehlung zum HD-ICS im Praxisalltag. Das Ergebnis: Das Therapiekonzept ICS-Reduktion findet breite Zustimmung unter den befragten Pneumolog:innen. Dass die Verringerung der Hintergrundmedikation ein realistisches Therapieziel ist, zeigte die kürzlich publizierte SHAMAL-Studie. Unter Benralizumab konnte hier bei Patient:innen mit schwerem eosinophilem Asthma (SEA) die Begleitmedikation mit HD-ICS bei gleichbleibender Asthmakontrolle um durchschnittlich 1.000 μg täglich reduziert werden (2). Dies ist ein weiterer Schritt zur Verringerung der Kortikosteroidbelastung von Patient:innen mit schwerem unkontrolliertem Asthma.

 
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Medizin

Ein Jahr Dupilumab: Game Changer in der Therapie von Patient:innen mit Prurigo nodularis

„Da lange Zeit keine geeignete und zugelassene Systemtherapie zur Verfügung stand, bedeutete eine Prurigo nodularis (PN) immer einen hohen Leidensdruck für die Betroffenen, aber auch für Angehörige und Behandler:innen“, erklärte Dr. Andreas Timmel, Bergen auf Rügen. „Diese Situation hat sich seit der Zulassung von Dupilumab in der Indikation Prurigo nodularis im Dezember 2022 verbessert.“ Der monoklonale Antikörper Dupilumab ist die erste und bisher einzige zielgerichtete Systemtherapie, die speziell für die Behandlung von PN zugelassen ist (1). Prof. Dr. Martin Metz, Berlin, betonte: „Dupilumab ist ein echter Game Changer in der Therapie von PN-Patient:innen. Dies unterstreichen die Ergebnisse der Zulassungsstudien und Erfahrungen aus der Praxis.“
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Medizin

„Behaupte-Dich-gegen-Mobbing-Tag" am 22. Februar 2024: Prävention hilft nachweislich

Beschimpfen, Beleidigen, Bloßstellen: Auch nach der Corona-Pandemie gehören Gewaltformen, wie Mobbing und Cybermobbing zum Schulalltag. Dies ergab eine aktuelle Befragung im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach ist bundesweit etwa jedes 6. Schulkind (15,7%) von Mobbing betroffen. Jedes 10. (10,1%) gab an, sogar selbst schon Andere gemobbt zu haben. Da Mobbing und Cybermobbing weitreichende Folgen für betroffene Jugendliche haben können, wie Depressionen, Angst- und Schlafstörungen, sind Präventionsprogramme von wesentlicher Bedeutung. Darauf soll der „Behaupte-dich-gegen Mobbing-Tag“ am 22. Februar aufmerksam machen.

 
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Medizin

Revolutionäre Zelltherapie: Einmalige Infusion von CAR-T-Zellen ersetzt immunhemmende Medikamente

Im März 2021 therapierten Ärzt:innen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) weltweit erstmalig eine junge Frau mit einer schweren Autoimmunerkrankung mit chimären Antigen-Rezeptor (CAR)-T-Zellen. Heute, fast 3 Jahre danach, konnten sie nun im New England Journal of Medicine eine Pilotstudie veröffentlichen und zeigen, dass tatsächlich verschiedene Autoimmunerkrankungen nach der CAR-T-Zell-Therapie für lange Zeit komplett verschwinden, ohne dass eine weitere medikamentöse Behandlung notwendig ist (1).
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