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Medizin | Beiträge ab Seite 53

Medizin

Rheuma: Update zu Upadacitinib

Rheuma hat viele Gesichter. Genauso unterschiedlich wie jede einzelne Krankheitsgeschichte ist auch die individuelle Therapie der Patient:innen. Das zeigten die Expert:innen auf dem 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). Im Rahmen der Veranstaltung standen herausfordernde Patientenfälle im Mittelpunkt. Die Expert:innen erläuterten Schritt für Schritt, wie sie behandeln würden, um Patient:innen mit rheumatoide Arthritis (RA) früh in Remission zu bringen. „Patient:innen, die uns bei der täglichen Arbeit in Praxis und Klinik begegnen, weisen oft ganz andere Charakteristika auf, als das in klinischen Studien der Fall ist“, weiß Prof. Dr. Torsten Witte, Klinik für Rheumatologie und Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover. „Real-World-Daten haben deshalb einen ganz besonders hohen Wert.“ Die unter der Leitung von Prof. Witte durchgeführte Beobachtungsstudie UPwArds, deren Ergebnisse im Rahmen des DGRh präsentiert wurden, belegt nun, dass sich mit Upadacitinib auch unter Praxisbedingungen eine starke Krankheitskontrolle der aktiven RA erreichen lässt (1, 6).
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Medizin

ATTR-CM: Anleitung für Diagnostik und Therapie

Patient:innen mit Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) erhalten oft Fehldiagnosen und nicht selten auch Fehlbehandlungen (1). Das gilt es zu vermeiden. Denn wird die ATTR-CM zu spät erkannt, hat sie eine schlechte Prognose (2). Entscheidend für eine frühe Diagnosestellung ist der klinische Verdacht, der dann gezielt durch Laboruntersuchungen, Bildgebung, Knochenszintigrafie und gegebenenfalls Biopsie verifiziert wird. Neben einzelnen „Red Flags“ ist es vor allem die klinische Gesamtkonstellation, die die Alarmglocken schrillen lassen sollte. Bei einem Symposium skizzierten renommierte internationale Expert:innen das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei der ATTR-CM und gaben Hinweise insbesondere für die Verdachtsdiagnose.
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Medizin

Aktuelle Leitlinie zur Gastroösophagealen Refluxkrankheit: Neuerungen bei Antazida in der Refluxtherapie

Vor wenigen Monaten wurde die neue S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) veröffentlicht. Wir sprachen mit den beiden Mitwirkenden der Leitlinie, Prof. Dr. med. Thomas Frieling (Chefarzt Medizinische Klinik II, Helios Klinikum Krefeld) und Prof. Dr. med. habil. Ahmed Madisch (Partner im Centrum Gastroenterologie Bethanien in Frankfurt am Main), über wichtige Neuerungen und den Stellenwert von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) und Antazida wie z.B. Hydrotalcit.
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Medizin

Dapagliflozin: Zusatznutzen nun auch bei HFpEF und HFmrEF

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat dem Natrium-Glucose-Cotransporter-2 (SGLT-2)-Inhibitor Dapagliflozin kürzlich für die Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) und mäßiggradig reduzierter Ejektionsfraktion (HFmrEF) einen Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen über die gesamte Patientenpopulation zuerkannt. Vorteile gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie sah der G-BA dabei in Bezug auf Hospitalisierungen aufgrund von Herzinsuffizienz sowie erstmals in dieser Indikation bei der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (1). Damit verfügt Dapagliflozin über einen Zusatznutzen in allen zugelassenen Indikationen, sowohl für die Herzinsuffizienz, als auch für chronische Niereninsuffizienz (CKD) und Typ-2-Diabetes mellitus (T2D) (1-5). Darüber hinaus hat die European Society of Cardiology (ESC) Ende August eine 1A-Empfehlung für SGLT-2-Inhibitoren wie Dapagliflozin zur Behandlung der HFpEF und HFmrEF ausgesprochen (6).
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RSV

25 Jahre RSV-Schutz für Frühgeborene und Hochrisikokinder

Gegen Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) sind neuerdings Impfstoffe entwickelt worden – allerdings nur für Erwachsene ab 60 Jahren sowie für Schwangere zum verbesserten und verlängerten Nestschutz der Neugeborenen über den plazentalen Antikörper-Transfer. Seit mittlerweile 25 Jahren steht jedoch mit Palivizumab ein monoklonaler Antikörper (mAb) zur passiven Immunisierung zur Verfügung, der sich insbesondere zum Schutz für Frühgeborene und stark gefährdete Säuglinge vor Hospitalisierungs- und Komplikationsrisiken bewährt hat.
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Medizin

Ketogene Diät: Darm-Mikrobiom könnte Hinweis auf Cholesterin-Risiko geben

Die ketogene Diät mit wenig Kohlenhydrat- und hohem Fettanteil kann bei bestimmten Personengruppen zu hohen Cholesterin-Werten im Blut führen. Letztere stehen im Verdacht, Herz-Kreislauf-Krankheiten zu begünstigen. Möglicherweise lässt sich das Cholesterin-Risiko jedoch durch eine Analyse des Darm-Mikrobioms im Vorfeld abschätzen, so die Ergebnisse einer aktuellen Studie unter Leitung der Universität Hohenheim. Dagegen scheint es jedoch nicht möglich, hohe Cholesterin-Werte im Blut durch die gezielte Förderung bestimmter Bakterien im Darm-Mikrobiom auch zu therapieren.
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Medizin
Zum Welttag für Patientensicherheit

Patientensicherheit: Eine Frage der Haltung

Am 17. September ist „Welttag für Patientensicherheit" – dieser wird jährlich von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen. Der diesjährige Welttag steht unter dem Motto „Die Stimme der Patientinnen und Patienten stärken“. In Deutschland organisiert das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) zahlreiche Aktivitäten rund um diesen Tag. Ziel ist es, gemeinsam mit weiteren Akteuren im Gesundheitswesen das Bewusstsein dafür zu schärfen, Patient:innen aktiv an ihrer Behandlung zu beteiligen sowie ihre Bedürfnisse und Anliegen zu berücksichtigen. Das Universitätsklinikum Leipzig startet aus diesem Anlass eine Informationskampagne. Johanna Martin, Leiterin der Abteilung Risikomanagement und Patientensicherheit im Bereich Medizinmanagement erklärt, welche Bedeutung der Aktionstag für das UKL hat und wie ein Maximalversorger es schafft, ein Höchstmaß an Sicherheit für seine Patient:innen zu gewährleisten.
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Medizin

CE-Zulassung für elektrodenloses Herzschrittmachersystem bei Bradykardie

Das elektrodenlose Einkammer-Herzschrittmachersystem AVEIR™ hat die CE-Zulassung zur Behandlung von Patient:innen mit Bradykardie in Europa erhalten. Dies ist ein bedeutender Fortschritt für die Patientenversorgung und bietet Patient:innen und Ärzt:innen neue, noch nie dagewesene Möglichkeiten. Eine Mapping-Funktion ermöglicht die optimale Position des Implantates vor der Fixierung im Herzen zu bestimmen.
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Medizin

COVID: Angepasster Impfstoff wahrscheinlich bald verfügbar

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat eine positive Beurteilung für die Marktzulassung des aktualisierten COVID-19-Impfstoffs von Moderna ausgesprochen. Der angepasste Impfstoff enthält mRNA für das Spike-Protein der XBB.1.5-Sublinie von SARS-CoV-2 und kann zur aktiven Immunisierung bei Personen ab einem Alter von 6 Monaten eingesetzt werden, um COVID-19, verursacht durch SARS-CoV-2, vorzubeugen. Nach der positiven Stellungnahme des CHMP muss die Europäische Kommission die Zulassung des aktualisierten COVID-19-Impfstoffs noch offiziell beschließen, damit er in dieser Impfsaison eingesetzt werden kann.
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Medizin

Zusammenhang zwischen Typ-1-Diabetes und einer SARS-CoV-2 Infektion

Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einem gestörten Glukosestoffwechsel führt und eine lebenslange Therapie mit Insulin verlangt. Während die genauen Ursachen der zugrundeliegenden Autoimmunreaktion noch unklar sind, werden Virusinfektionen bei Kleinkindern häufig als entscheidende Umweltfaktoren für die Entstehung von Typ-1-Diabetes angesehen. Ein internationales Forschungsteam der Globalen Plattform für die Prävention des Autoimmunen Diabetes (GPPAD) fand nun einen neuen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Typ-1-Diabetes und dem SARS-CoV-2 Virus. Das Forschungsteam untersuchte Kinder, die ein erhöhtes genetisches Risiko für Typ-1-Diabetes haben. Unter diesen Kindern traten häufiger Inselautoantikörper auf, wenn sie vorher eine SARS-CoV-2 Infektion hatten. Inselautoantikörper dienen als Biomarker für Typ-1-Diabetes. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift JAMA veröffentlicht (1).
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Medizin

Antidepressiva bei körperlichen Erkrankungen und gleichzeitiger Depression

Menschen mit Erkrankungen wie Krebs oder Diabetes, nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall leiden nicht selten zusätzlich an einer Depression. Wie gut wirken bei ihnen Antidepressiva? Sind sie ebenso sicher wie bei Menschen ohne körperliche Erkrankung? Diesen Fragen sind Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Universität Aarhus in Dänemark jetzt nachgegangen. In einer systematischen Übersichtsarbeit haben sie den weltweiten Forschungstand zusammengetragen und ausgewertet. Die klinisch hoch relevanten Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift JAMA Psychiatry veröffentlicht (1).
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Medizin

HFrEF: Empfehlung von Vericiguat bei Worsening Heart Failure

Neue klinische Empfehlungen für die Behandlung der sich verschlechternden Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion (HFrEF) sprechen sich für Vericiguat als 5. Säule der Therapie für diese Patient:innen neben der HFrEF-Basistherapie aus. In einer unabhängigen, evidenzbasierten Übersichtsarbeit im Journal of the American College of Cardiology (JACC) wird empfohlen, Vericiguat zu Beginn einer sich verschlechternden HFrEF (WHF) einzusetzen und damit einen neuen Behandlungsansatz zu schaffen, um das verbleibende klinische Risiko maximal zu reduzieren (1).
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Medizin

nvVHF: Höheres Risiko für Schlaganfälle bei Umstellung von Apixaban auf Rivaroxaban

Ergebnisse der retrospektiven Datenanalyse aus dem Versorgungsalltag, ATHENS, zeigen, dass die Umstellung von Apixaban auf Rivaroxaban bei Patient:innen mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (nvVHF) mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle/systemische Embolien (SE) und schwere Blutungen assoziiert war als bei Patient:innen, die Apixaban weiter einnahmen. Diese Ergebnisse wurden auf dem diesjährigen Kongress der European Society of Cardiology (ESC) in Amsterdam vorgestellt.
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Schmerzmedizin

Doppelt betroffen: Diagnose und Therapie bei Migräne und Clusterkopfschmerz

Im Gegensatz zu Migräne mit bis zu 10 Millionen Betroffenen zählen Clusterkopfschmerzen zu den weniger bekannten Kopfschmerzarten. Oft erkennen nur spezialisierte Ärzt:innen diese Erkrankung. Menschen, die gleichzeitig von Migräne und dem selteneren Clusterkopfschmerz betroffen sind, müssen oft 5 bis 10 Jahre auf die Diagnosestellung warten. „Wir müssen davon ausgehen, dass diese spezielle Kopfschmerzkombination bei vielen Menschen überhaupt nie erkannt wird“, so Dr. Katharina Kamm vom LMU-Klinikum in München. Menschen, die unter einer Migräne oder unter Clusterkopfschmerz leiden, stehen vor besonderen Herausforderungen und benötigen umfassende Diagnostik und Behandlungsansätze.
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Schmerzmedizin

DMKG-App und Kopfschmerzregister: Kopfschmerzkalender für Betroffene und Forschung

Die App der DMKG (Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft) ermöglicht Kopfschmerzpatient:innen nicht nur die Interaktion mit ihren Ärzt:innen – die Real-World-Daten fließen auch anonymisiert in ein wissenschaftliches Kopfschmerzregister ein, um die Versorgungsrealität besser zu verstehen und Diagnostik und Therapie zu optimieren. Im Rahmen des Kopfschmerztages am 5. September stellte Dr. Victoria Ruschil, Neurologin am Universitätsklinikum in Tübingen, die DMKG-App und das Kopfschmerzregister vor und erläuterte die zugrunde liegenden Strukturen.
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