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Medizin | Beiträge ab Seite 96

In einer aktuellen Head-to-Head-Studie, der MEQ00065, zeigte MenQuadfi® (MenACWY) eine überlegene Seroprotektionsrate gegenüber einem anderen zugelassenen quadrivalenten Meningokokken-ACWY-Impfstoff (MCV4-TT; Nimenrix®) für die Meningokokken-Serogruppe C. Die MEQ00065 ist eine doppelblinde, randomisierte, aktiv-kontrollierte und multizentrische Phase-III-Studie, die in Deutschland, Finnland und Dänemark durchgeführt wurde. Die Vergleichsstudie schloss 707 gesunde Meningokokken-Impfstoff-naive Kleinkinder im Alter von 12 bis 23 Monaten ein. Dabei wurden die Seroprotektionsrate und der geometrische Mittelwert des Antikörpertiters (GMT) von MenQuadfi® gegen die Serogruppe C im Vergleich zu MCV4-TT und einem monovalenten Meningokokken-C-Impfstoff (MenC-TT; NeisVac-C®) untersucht. Die Studie erreichte ihre primären und sekundären Endpunkte (1).
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Medizin

Wie Immunzellen ins Gewebe gelangen

Stellen Sie sich eine alte Steinmauer vor. Dicht aufeinander geschichtet sitzt ein Stein auf dem anderen. Jede noch so kleine Lücke ist gefüllt – ein scheinbar undurchdringliches Hindernis. Während Immunzellen durch unseren Körper wandern, um Infektionen zu bekämpfen, stoßen sie auf derartige Barrieren in Form von Gewebe aus besonders dicht aneinander sitzenden Zellen. Um ihre Aufgabe als Rettungsdienst erfüllen zu können, müssen sie einen Weg durch die Mauer finden. In einer aktuellen Studie haben Wissenschafter:innen der Siekhaus Gruppe am ISTA zusammen mit Kolleg:innen des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) und 3 Schülern des Gymnasiums Klosterneuburg untersucht, wie dies in Fruchtfliegenembryonen geschieht.
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Medizin

Leberfibrose: Entstehung und Vermeidung

Mindestens 5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Lebererkrankung. Bei vielen Komplikationen chronischer Leberprobleme spielt Fibrose, die krankhafte Vermehrung von Bindegewebe, eine wichtige Rolle. An diesem Gewebeumbau sind aktivierte Leber-Sternzellen (Hepatic Stellate Cells, HSC) massiv beteiligt. Ein internationales Forschungsteam um Prof. Dr. Ingmar Mederacke, Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat jetzt einen Ansatz gefunden, die Aktivierung von HSC zu senken und die damit verbundene Entwicklung von Leberfibrose zu verringern.
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Medizin

Kongresspräsident Prof. Dr. med. Roland Goldbrunner diskutiert Paradigmenwechsel in der Neurochirurgie

In der Neurochirurgie vollzieht sich ein entscheidender Paradigmenwechsel mit Blick auf die Präzisionsmedizin. Diese setzt sich das Ziel, jeden Menschen individuell bestmöglich zu behandeln. In der Diskussion der aktuellen interdisziplinären Entwicklung liegt ein wichtiger Schwerpunkt der 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), die vom 29.05. bis 01.06.2022 in Köln stattfindet. Prof. Dr. med. Roland Goldbrunner, Tagungspräsident und Direktor des Zentrums für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Köln, gibt Einblick in Themenschwerpunkte, Highlights und Visionen des hochkarätigen Fachkongresses.
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Medizin

Mukoviszidose: Wie Lungenveränderungen frühzeitig erkannt werden

Für eine erfolgreiche Therapie der Lungenschädigung bei Mukoviszidose ist eine frühzeitige Diagnose des Krankheitsfortschritts unerlässlich. Doch gerade bei jungen Patient:innen und Patient:innen unter CFTR-Modulatortherapie sind die etablierten Methoden zur Lungenfunktionsprüfung, z.B. mittels Spirometrie, nur bedingt geeignet, da bei ihnen in der Lungenfunktionsmessung Verschlechterungen oft nicht sofort erkennbar sind. Ein normales, bzw. unverändertes Ergebnis in der Lungenfunktionsmessung bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass die Erkrankung nicht fortschreitet.
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Medizin

Chronische Herzinsuffizienz mit HFrEF: Was tun nach Dekompensation?

Die Herzinsuffizienz-Therapie befindet sich im Wandel, angetrieben durch neue Erkenntnisse aus Klinik und Praxis sowie die Einführung neuer Therapieoptionen wie der 2021 zugelassene sGC-Stimulator Vericiguat. Herzinsuffizienz (HF) hat vergleichbare Mortalitätsraten wie manche Krebserkrankungen. Trotz Basistherapien, die für die chronische Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) zur Verfügung stehen, ist der Verlauf progredient und es kommt immer wieder zu akuten Dekompensationsereignissen (1).
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Adipositas

Welche Dosis DOAKs bei Adipositas?

Direkt wirkende Antikoagulanzien (DOAKs) können bei Patient:innen bis zu einem Körpergewicht von 120 kg bzw. einem Body Mass Index (BMI) von 40 kg/m² sicher angewendet werden, so Prof. Dr. Birgit Linnemann, Universitäres Gefäßzentrum Ostbayern, Regensburg, bei einem Satellitensymposium während des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie am 21. April 2022. DOAKs wie Apixaban, Edoxaban, Rivaroxaban oder Dabigatran werden in Leitlinien in der Regel gegenüber Vitamin-K-Antagonisten (VKA) in der Therapie von venösen Thromboembolien und der Prophylaxe systemischer Embolien bei Vorhofflimmern favorisiert. Weil immer mehr Patient:innen übergewichtig oder adipös sind, stellt sich die Frage, ob hierfür die übliche Standarddosierung ausreichend ist.
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Medizin

Breiterer Einsatz von Viertimpfungen derzeit nicht nötig?

In der Debatte um eine Ausweitung der Empfehlung zu Corona-Viertimpfungen zeigen sich Fachleute weiter sehr skeptisch. Einen kompletten Schutz vor einer Infektion durch wiederholtes Boostern erreichen zu wollen sei vermutlich kein realistisches Ziel, sagte Christoph Neumann-Haefelin, Leiter der Arbeitsgruppe Translationale Virusimmunologie am Universitätsklinikum Freiburg am Donnerstagnachmittag in einer Videoschalte. „Das Ziel der Booster-Impfung muss sein, die verschiedenen Personengruppen vor wirklich schweren Infektionsverläufen zu schützen.“
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Medizin

Dupilumab bessert Anzeichen und Symptome von Prurigo nodularis signifikant

Im Rahmen einer Late-Breaking-Sitzung auf der Jahrestagung der American Academy of Dermatology (AAD) 2022 wurden detaillierte positive Ergebnisse der Phase-III-Studie PRIME2, in der die Sicherheit und Wirksamkeit von Dupilumab bei Prurigo nodularis (PN, auch bezeichnet als chronische noduläre Prurigo) untersucht wurden, präsentiert (1). Zuvor wurden bereits Topline-Ergebnisse von PRIME2 und einer weiteren Studie (PRIME), in der Dupilumab bei Erwachsenen mit nicht kontrollierter PN untersucht wurde (2), bekanntgegeben. In beiden Studien erzielte Dupilumab im Vergleich zu Placebo eine signifikante Reduktion von Pruritus und Hautläsionen.
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Medizin

Sportverletzungen: Wann sollten Kinder mit dem Sport pausieren?

Kinder verletzen sich im Sport anders als Erwachsene. In den verschiedenen Phasen des Heranwachsens sind Knochen, Muskeln, Sehnen anders belastbar. Der Stoffwechsel ändert sich in dieser Zeit ständig. Welches die häufigsten kindlichen Sportverletzungen sind, wie sie entstehen, wie sie behandelt werden und wie vorgebeugt werden kann – darüber berichtet Prof. Dr. med. Holger Schmitt, Chefarzt im Deutschen Gelenkzentrum Heidelberg (ATOS Klinik Heidelberg) auf dem 37. GOTS Kongress im Mai in Berlin.
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Medizin

COVID-Impfung unter 12 Jahren: Antrag auf Notfallzulassung für Booster

Die Ergebnisse der klinischen Phase-2/3-Studie, die die Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenität einer 10 µg-Auffrischungsimpfung (dritte Dosis) mit dem Pfizer-BioNTech COVID-19-Impftstoff bei gesunden Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren untersucht, sind positiv: Die Daten zeigen einen Anstieg der neutralisierenden Antikörpertiter gegen die SARS-CoV-2-Omikron-Variante und den Wildtyp-Stamm nach einer Auffrischungsdosis des COVID-19-Impfstoffs im Vergleich zu 2 Dosen. Diese Daten sind ein zusätzlicher Beleg dafür, dass eine dritte Impfstoffdosis potenziell auch in dieser Altersgruppe einen hohen Impfschutz gegen das Virus aufrechterhalten kann.
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Medizin

oHCM: Wie die Septumreduktionstherapie vermieden werden kann

Die zusätzliche Gabe von Mavacamten, einem in der klinischen Entwicklung befindlichen first-in-class oralen Inhibitor des kardialen Myosins, reduziert signifikant die Notwendigkeit einer Septumreduktionstherapie (SRT) bei Erwachsenen mit schwerer symptomatischer obstruktiver hypertropher Kardiomyopathie (oHCM). Das ist das Ergebnis der Phase-3-Studie VALOR-HCM, die auf der diesjährigen Jahrestagung des American College of Cardiology als „Late-breaking“-Studie vorgestellt wurde.
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Medizin

Erste deutsche S3-Leitlinie zur Pankreatitis erschienen

Die akute Pankreatitis (AP) ist mit jährlich rund 50.000 Krankenhauseinweisungen eine der häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes – Tendenz steigend. Etwa jeder fünfte Betroffene hat einen komplizierten – bis hin zum lebensbedrohlichen – Verlauf und muss mit lebenslangen Beeinträchtigungen rechnen. Bei einer akuten oder chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung ist daher eine frühzeitige und exakte Diagnose für die weitere Behandlung essenziell. Mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) ist kürzlich die erste umfassende S3-Leitlinie zur Pankreatitis in Deutschland erschienen. Sie gibt Behandelnden anhand der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage neue und bewährte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten an die Hand und berücksichtigt erstmals die autoimmune Pankreatitis sowie Bauchspeicheldrüsenerkrankungen auch bei Kindern. Bei allen Krankheitsformen spielt der Ultraschall dabei eine zentrale Rolle.
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Medizin

Benefizkonzert für Krebspatient:innen

Am 7. Mai lädt in der Comödie Dresden ein Benefizkonzert zugunsten von Krebspatient:innen zu musikalischen und wissenschaftlichen Entdeckungen ein. Zu hören sind neue Kompositionen mit Geräuschen aus dem Klinikalltag, ein Avatar am Klavier und bekannte Stücke – von Barock bis Jazz und Weltmusik – auf seltenen Instrumenten. Einen spannenden Einblick in die Zukunft der Krebschirurgie und die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz bieten Prof. Frank Fitzek, Sprecher des Exzellenzclusters CeTI der TU Dresden, und Prof. Stefanie Speidel vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC). Das Benefizkonzert kommt dem Lotsendienst am NCT/UCC zugute, der Erkrankten während der Therapie eine besondere Form der Unterstützung bietet.
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Medizin

Neuroblastom: Medikamentenentwicklung aus dem Drucker?

Mit Hilfe einer Biotinte aus Alginat und menschlichen Zellen haben Forschende der Technischen Universität (TU) Berlin und weiterer Einrichtungen ein 3-dimensionales Modell einer Krebsmetastase in gesundem Gewebe ausgedruckt. Sie verwendeten dafür einen handelsüblichen Biodrucker, so dass das Tumormodell von anderen Arbeitsgruppen leicht übernommen werden kann. Im Gegensatz zu Tierversuchen ist es bei dem neuen Verfahren möglich, sowohl den Tumor als auch das umliegende Gewebe aus menschlichen Zellen aufzubauen. Dadurch lässt sich bei potentiellen Krebsmedikamenten nicht nur untersuchen, ob sie den Tumor wie erhofft zerstören, sondern auch, welche Auswirkungen die Substanz auf das umliegende, gesunde Gewebe hat.
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