Nasennebenhöhlenentzündung: Ursachen, Symptome und Behandlung der Sinusitis
David Meier M.Sc.Dumpfe Kopfschmerzen, verstopfte Nase und ein Druckgefühl im Gesicht – diese Beschwerden kennen viele Menschen, besonders in der kalten Jahreszeit. Oft steckt eine Nasennebenhöhlenentzündung dahinter, medizinisch als Sinusitis bezeichnet. Doch was genau passiert bei einer Sinusitis im Körper, welche Warnsignale sollten Sie ernst nehmen und wann ist ärztliche Hilfe erforderlich?
Was ist eine Nasennebenhöhlenentzündung?
Eine Nasennebenhöhlenentzündung, auch Sinusitis genannt, ist eine Entzündung der Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen. Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im Schädelknochen, die über kleine Öffnungen mit der Nasenhöhle verbunden sind. Es gibt vier Paare von Nasennebenhöhlen: die Stirnhöhlen über den Augenbrauen, die Kieferhöhlen in den Wangenknochen, die Keilbeinhöhlen hinter der Nase sowie die Siebbeinzellen zwischen Nase und Augen.
Bei einer Sinusitis schwellen die Schleimhäute in diesen Hohlräumen an und produzieren vermehrt Sekret. Dadurch können die natürlichen Verbindungswege zwischen Nasennebenhöhlen und Nasenhöhle blockiert werden, was zu einem Sekretstau führt. Man unterscheidet zwischen einer akuten Sinusitis, die plötzlich auftritt und meist innerhalb weniger Wochen abheilt, und einer chronischen Form, die länger als zwölf Wochen andauert oder wiederholt auftritt.
Was verursacht eine Nasennebenhöhlenentzündung?
Die häufigste Ursache für eine Nasennebenhöhlenentzündung sind Virusinfekte, insbesondere Erkältungen. Wenn die Nasenschleimhaut durch einen viralen Infekt anschwillt, können die kleinen Verbindungskanäle zu den Nasennebenhöhlen blockiert werden. Dies schafft ideale Bedingungen für Bakterien, die sich im gestauten Sekret vermehren und eine bakterielle Nasennebenhöhlenentzündung verursachen können.
Weitere Ursachen können anatomische Besonderheiten sein, wie eine verkrümmte Nasenscheidewand, vergrößerte Nasenmuscheln oder Nasenpolypen. Diese Strukturveränderungen behindern die natürliche Belüftung und den Sekretabfluss aus den Nasennebenhöhlen und können zu einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung führen. Allergien, insbesondere Heuschnupfen, können ebenfalls zu chronischen Schleimhautschwellungen und damit zu wiederkehrenden Sinusitiden führen.
Was sind die Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung?
Die Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung können vielfältig sein und je nach betroffenen Nasennebenhöhlen variieren. Typische Anzeichen sind ein dumpfes Druckgefühl oder Schmerzen im Gesicht, die sich beim Bücken oder Husten verstärken. Bei einer Stirnhöhlenentzündung treten die Schmerzen meist über den Augenbrauen auf, während eine Kieferhöhlenentzündung Beschwerden in den Wangen und im Oberkiefer verursacht.
Weitere häufige Symptome sind eine verstopfte oder laufende Nase mit gelblich-grünlichem Sekret, ein verminderter Geruchssinn und ein unangenehmer Geschmack im Mund. Viele Betroffene klagen über Kopfschmerzen, die oft als dumpf und drückend beschrieben werden. Bei einer akuten bakteriellen Sinusitis können Fieber, Abgeschlagenheit und ein allgemeines Krankheitsgefühl hinzukommen. Manchmal strahlen die Schmerzen auch in die Zähne des Oberkiefers aus, was zu Verwechslungen mit Zahnproblemen führen kann.
Wie wird eine Nasennebenhöhlenentzündung behandelt?
Die Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. Bei einer akuten viralen Sinusitis, die oft im Rahmen einer Erkältung auftritt, stehen symptomatische Maßnahmen im Vordergrund. Abschwellende Nasensprays können kurzfristig die Belüftung der Nasennebenhöhlen verbessern, sollten aber nicht länger als eine Woche angewendet werden, um eine Gewöhnung zu vermeiden.
Nasenspülungen mit isotonischer Kochsalzlösung können dabei helfen, das Sekret zu verflüssigen und die Schleimhäute zu befeuchten. Inhalationen mit Wasserdampf oder Kamille wirken ebenfalls schleimlösend und entzündungshemmend. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol lindern nicht nur die Beschwerden, sondern wirken bei Ibuprofen zusätzlich entzündungshemmend. Bei einer bakteriellen Infektion, die durch anhaltendes Fieber, starke Schmerzen und eitriges Sekret gekennzeichnet ist, kann eine Antibiotikabehandlung notwendig werden. In schweren oder chronischen Fällen können operative Eingriffe zur Verbesserung der Belüftung erforderlich sein.
Kann eine Nasennebenhöhlenentzündung von alleine weggehen?
Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung kann durchaus von selbst ausheilen, insbesondere wenn sie viral bedingt ist. Die meisten unkomplizierten Sinusitiden heilen innerhalb von ein bis zwei Wochen spontan ab, auch ohne spezifische medizinische Behandlung. Der Körper ist oft in der Lage, die Entzündung durch seine eigenen Abwehrmechanismen zu bekämpfen und die Schwellung der Schleimhäute wieder zurückzubilden.
Wie merkt man eine verschleppte Nasennebenhöhlenentzündung?
Eine verschleppte Nasennebenhöhlenentzündung entwickelt sich, wenn eine akute Sinusitis nicht vollständig ausheilt oder unzureichend behandelt wird. Die Symptome können sich dabei schleichend verändern und chronisch werden. Typische Anzeichen einer verschleppten Sinusitis sind anhaltende, dumpfe Kopf- und Gesichtsschmerzen, die über Wochen oder Monate bestehen bleiben.
Betroffene bemerken oft eine dauerhaft verstopfte Nase, chronischen Schnupfen mit dickflüssigem, manchmal übelriechendem Sekret und einen verminderten Geruchssinn. Die Schmerzen können weniger akut, dafür aber konstant vorhanden sein und sich bei Wetteränderungen verstärken. Häufig kommen Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und ein allgemeines Unwohlsein hinzu. Bei einer chronischen Sinusitis können sich auch Nasenpolypen bilden, die die Nasenatmung zusätzlich behindern.
Was darf man bei Nasennebenhöhlenentzündung nicht machen?
Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung sollten bestimmte Aktivitäten und Verhaltensweisen vermieden werden, um die Heilung nicht zu behindern oder Komplikationen zu verursachen. Fliegen oder Tauchen sollte während einer akuten Sinusitis vermieden werden, da die Druckveränderungen die bereits entzündeten und geschwollenen Schleimhäute zusätzlich belasten und starke Schmerzen verursachen können.
Abschwellende Nasensprays sollten nicht länger als eine Woche verwendet werden, da sie bei längerer Anwendung zu einer Gewöhnung führen und die Schleimhäute dauerhaft schädigen können. Das Schnäuzen sollte sanft und immer nur ein Nasenloch nach dem anderen erfolgen, da zu starkes Schnäuzen das infizierte Sekret in die Nasennebenhöhlen drücken kann. Rauchen und der Aufenthalt in verrauchten Räumen sollten unbedingt vermieden werden, da Tabakrauch die Schleimhäute zusätzlich reizt und die Heilung verzögert. Auch übermäßiger Alkoholkonsum kann die Schleimhäute anschwellen lassen und sollte während einer Sinusitis reduziert werden.
Literatur:
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S2k-Leitlinie Rhinosinusitis, abrufbar unter: https://register.awmf.org/assets/guidelines/017-049_und_053-012k_S2k_Rhinosinusitis_2017-12-abgelaufen_01.pdf, letzter Zugriff: 25.11.2025.
- (2)
Sinusitis – MSD Manual, abrufbar unter: https://www.msdmanuals.com/de/profi/hals-nasen-ohren-krankheiten/nasen-und-nasennebenh%C3%B6hlenst%C3%B6rungen/sinusitis, letzter Zugriff: 25.11.2025.