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Infektiologie | Beiträge ab Seite 5

In den ersten Monaten der Corona-Pandemie vor über 3 Jahren gab es noch keine Impfstoffe. Expert:innen rieten besorgten Bürger:innen vor allem, sich mit Masken zu schützen. Große Hoffnungen setzten die Bundesregierung und das Robert Koch-Institut (RKI) aber auch auf die Corona-Warn-App, die am 16. Juni 2020 in den Stores von Apple und Google veröffentlicht wurde. Knapp 3 Jahre später wird die offizielle Corona-Warn-App des Bundes in den Schlafmodus versetzt und damit faktisch nutzlos.
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Medizin

Studie untersucht Palliativversorgung in Pandemiezeiten

Die Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen war insbesondere in der 1. Welle der COVID-19-Pandemie herausfordernd. Infektionsschutz und Besuchsverbote erschwerten die Versorgung der Patient:innen und die Zuwendung durch Angehörige. Wissenschaftler:innen der PallPan-Forschungsgruppe haben unter Leitung der Würzburger Professorin Dr. Birgitt van Oorschot patientennah tätige Klinikmitarbeitende zu ihren Erfahrungen in dieser Zeit befragt. Demnach verschlechterte sich die Versorgungsqualität der Patient:innen in der Pandemie deutlich. Insbesondere die Vereinsamung der Betroffenen wurde als belastend empfunden. Ihre Ergebnisse sowie darauf basierende Empfehlungen für die Zukunft sind 2022 in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ erschienen. Die Originalarbeit erhält den diesjährigen DMW Walter Siegenthaler Preis. Die Auszeichnung wurde am 24. April 2023 im Rahmen des 129. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) verliehen.
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Medizin

Langzeitbeschwerden nach Corona-Infektion – Psychosoziale Faktoren erhöhen Risiko für Long-COVID um 50%

Etwa 20% der mit SARS-CoV-2 infizierten Menschen leiden auch 6 Monate nach der Erkrankung noch unter anhaltenden körperlichen Beschwerden (1). Eine eindeutige organische Ursache für dieses als Long- oder Post-COVID bezeichnete Phänomen konnte bisher nicht gefunden werden. Nachgewiesen ist jedoch, dass biopsychosoziale Faktoren wie depressive Symptome, Angst, negative Stressbelastung und Einsamkeit das Risiko für Long-COVID um bis zu 50% erhöhen. Was daraus folgt, erläutert eine Expertin morgen auf der Online-Vorab-Pressekonferenz zum Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
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Medizin

Zi-Studie zur ambulanten Versorgung von COVID-19-Betroffenen in der zweiten und dritten Pandemiewelle veröffentlicht

In der zweiten und dritten Corona-Pandemiewelle Ende des Jahres 2020 bis Mitte Juni 2021 sowie in der sich anschließenden Abklingphase sind in Deutschland 2,35 Millionen Patient:innen mit laborbestätigter COVID-19-Diagnose vertragsärztlich behandelt worden. Das waren mehr als 8-mal so viele COVID-Patient:innen wie in der ersten Pandemiewelle. Die bundesweite Prävalenz war in der zweiten und dritten Welle mit 3% deutlich höher als in der ersten Welle (1. bis 3. Quartal 2020: 0,4%). Die COVID-19-Fallzahlen nach den Meldedaten des Infektionschutzgesetzes lagen mit 3,95 Millionen deutlich über der Zahl ambulant versorgter COVID-19-Patient:innen. Dies lässt im Gegensatz zur ersten Pandemiewelle darauf schließen, dass viele COVID-19 Infektionen bei weiter rückläufiger stationärer Behandlungsbedürftigkeit auch nicht zu einer Inanspruchnahme vertragsärztlicher Versorgungsleistungen geführt haben. 
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Medizin

PrEP von COVID-19: Erstattungsfähigkeit für monoklonale Antikörper bleibt erhalten

Gute Nachrichten für alle vulnerablen Hochrisikopatient:innen, die über die gesetzliche Krankenkasse versichert sind und die aufgrund von angeborenen oder erworbenen Immundefekten oder einer Grunderkrankung nach den COVID-19-Schutzimpfungen keinen ausreichenden Immunschutz aufbauen können: Durch das Inkrafttreten der neuen Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung und auf Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) gegen COVID-19 (COVID-19-Vorsorgeverordnung) (1) am 8. April bleibt die Erstattungsfähigkeit der PrEP mit monoklonalen Antikörpern (mAB) bei COVID-19 gesichert. Diese vulnerable Personengruppe hat nun also weiterhin einen Anspruch auf die Versorgung mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zur COVID-19-PrEP (1). Die COVID-19-Vorsorgeverordnung sichert zudem die Erstattung zukünftiger PrEPs von COVID-19, die sich aktuell bereits in der Entwicklung befinden.
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Medizin

HIV: PrEP könnte noch viel mehr Menschen schützen

Gegen HIV gibt es keine Impfung, aber HIV-Medikamente können zuverlässig vor einer Ansteckung schützen und Ängste vor einer HIV-Übertragung beim Sex nehmen. Davon könnten noch viel mehr Menschen in Deutschland profitieren, die Zahl der HIV-Infektionen könnte so weiter sinken. Anlässlich des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses (DÖAK) hat die Deutsche Aidshilfe dazu ein neues Positionspapier (1) veröffentlicht.
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Medizin

Computermodellierung zur schnelleren Entwicklung antiviraler Medikamente

Wirksame Medikamente gegen virale Erkrankungen wie COVID-19 werden jetzt und zukünftig dringend benötigt. Dies umso mehr, als das Aufkommen von Virusmutanten und neu auftretenden Viren die Impfstoffe an ihre Grenzen bringen könnte. Der DZIF (Deutsches Zentrum für Infektionsforschung)-Wissenschaftler Andreas Dräger arbeitet an der Universität Tübingen an einem computerbasierten Verfahren, das die zeitaufwändige Identifizierung und Entwicklung antiviraler Wirkstoffe beschleunigen kann. Mit einer auf beliebige Viren und Wirtszellen übertragbaren neuartigen Analysetechnik konnten die Wissenschaftler:innen ein Modell erstellen und damit weitere Angriffspunkte für SARS-CoV-2 aufspüren.
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COVID-19

SARS-CoV-2-PrEP bald nicht mehr erstattungsfähig – eine Fehlentscheidung?

Die Erstattungsfähigkeit der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) bei SARS-CoV-2 mit Tixagevimab und Cilgavimab läuft zum 07. April 2023 aus. Auch die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlung für den Einsatz der Antikörpertherapie eingeschränkt. Im Interview gibt Prof. Dr. med. Frederik Trinkmann, geschäftsführender Oberarzt der Pneumologie und Beatmungsmedizin der Thoraxklinik und Leiter der Asthma Ambulanz an der Thoraxklinik Heidelberg, seine Einschätzung zu diesen Entscheidungen ab, kommentiert die COVRIIN-Empfehlung des Robert-Koch-Instituts (RKI) und erläutert die Wirksamkeit der Antikörper bei neuen SARS-CoV-2-Varianten.
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Medizin

EU-Initiative fördert Aufklärung und Kommunikation bei HPV

Der Welt-HPV-Tag, der jährlich am 4. März stattfindet, macht auf die Krebsgefahr durch Humane Papillomviren (HPV) aufmerksam. Obwohl die HPV-Impfung Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs verhindern kann, ist die Impfbereitschaft in Deutschland bislang unzureichend. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist Teil der PartnERship to Contrast HPV (PERCH), die von der Europäischen Union (EU) gefördert wird. Diese hat zum Ziel, HPV-assoziierte Krebsarten zu verhindern. Ein zentraler Aspekt ist dabei, die HPV-Impfquoten zu erhöhen. In Deutschland ist die HPV-Impfung von der Ständigen Impfkommission für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Nach Berechnungen des Robert Koch-Instituts (RKI) waren deutschlandweit Ende 2021 nur 54% der 15-jährigen Mädchen und 26,5% der 15-jährigen Jungen vollständig gegen HPV geimpft.
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Medizin

Hohe Zustimmung zu freiwilliger Schulimpfung gegen Humane Papillomviren

Die Impfraten gegen Humane Papillomviren (HPV) lagen auch 2020 mit etwa 51% beziehungsweise 17% der 15-jährigen Mädchen und Jungen auf niedrigem Niveau. Erfahrungen aus Ländern wie Australien und England zeigen, dass ein Impfangebot in Schulen eine effektive Strategie ist, um die Zahlen geimpfter Schüler:innen zu steigern. Expert:innen aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum empfehlen daher auch in Deutschland ein organisiertes, schulbasiertes HPV-Impfprogramm. Warum ist die Impfung wichtig und was hält die Bevölkerung von der Idee eines SchuIimpfprogramms?
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Medizin

Welt-HPV-Tag: Initiative „ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.“

Zum Welt-HPV-Tag fordert die Initiative „ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.“ Jugendliche und ihre Eltern auf, Humanen Papillomviren (HPV) die rote Karte zu zeigen. Mit prominenten Unterstützer:innen wie Schauspielerin und Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes oder Arzt und Aktivist Aljoscha Muttardi klärt sie über Risiken einer HPV-Infektion und deren Präventionsmöglichkeiten auf. Angesichts weiterhin niedriger Impfquoten bei Mädchen und Jungen möchte die Initiative ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Impfung zu schaffen.
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Medizin

Erfolgreiche Heilung einer HIV-Infektion nach Stammzelltransplantation

Eine hämatopoetische Stammzelltransplantation zur Behandlung schwerer Blutkrebsarten ist die einzige medizinische Intervention, mittels derer in der Vergangenheit bereits 2 mit dem HI-Virus lebende Menschen geheilt werden konnten. Ein internationaler Verbund aus Ärzt:innen und Forschenden aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Spanien und den USA hat nun einen weiteren Fall identifiziert, in dem eine HIV-Infektion auf die gleiche Weise nachweislich geheilt werden konnte. In einer jetzt in Nature Medicine veröffentlichten Studie, an der DZIF-Wissenschaftler:innen aus Hamburg und Köln federführend beteiligt waren, wurde über 10 Jahre hinweg der erfolgreiche Heilungsprozess dieses 3. Patienten erstmalig detailliert virologisch und immunologisch charakterisiert.
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Medizin

Antibiotikaresistenzen: Tuberkulose-Therapie am Limit?

Die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen erschwert zunehmend die Behandlung der Tuberkulose. Besonders schwer betroffen sind Patient:innen, die an einer multiresistenten Tuberkulose (MDR-TB) erkrankt sind. Hier ist der Erreger gegenüber den besten Tuberkulosemedikamenten, Rifampicin und Isoniazid resistent geworden. Wenn auch die Medikamente 2. Wahl versagen, gibt es oft keine Rettung für die Betroffenen. In einem besonders komplizierten Fall haben die Ärzt:innen der Medizinischen Klinik Borstel, Leibniz Lungenzentrum, einen Patienten, der gegen praktisch alle Tuberkulose-Medikamente resistent war, erstmals mit außergewöhnlich hohen Dosierungen behandelt. Die Therapieform ist jetzt im „Journal of Infection“ beschrieben (1).
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Medizin

Long-COVID: Aktualisierte Leitlinie für Patient:innen, Angehörige und pflegende Personen

5 bis 10% aller Corona-Infizierten in Deutschland leiden heute unter einem Long/Post-COVID-Syndrom, das durch Symptome wie anhaltender Husten, Atemnot und Erschöpfung gekennzeichnet ist. Häufig treten auch Kreislauf-, Denk-, Schlaf- und Konzentrationsschwierigkeiten auf, verbunden mit Stimmungsschwankungen. Noch ist weitgehend unbekannt, wie es zu diesen Symptomen kommt, Medikamente gegen das Long/Post-COVID-Syndrom gibt es noch nicht. Hilfe bietet jetzt eine aktualisierte Patientenleitlinie, die sich gezielt an Betroffene, Angehörige und Pflegende richtet. „Wir beantworten mit dieser Arbeit in verständlicher Sprache die wichtigsten Fragen zu den wesentlichen Beschwerden, ihren potenziellen Ursachen und den möglichen Therapieansätzen. Unser Ziel ist, den Behandlungsprozess deutlich zu verbessern“, sagt Dr. Christian Gogoll, Koordinator der Patientenleitlinie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Die jetzt neu publizierte Arbeit beantwortet die 50 wichtigsten Fragen rund um das Long-/Post-COVID-Syndrom. Daneben gibt es Antworten auf dringende Fragen zur fehlenden Belastbarkeit und Erschöpfung sowie Atemnot – aber auch Themengebiete wie Riech- und Schmeckstörungen, Herzerkrankungen, belastende Schmerzen, Augenprobleme und Haarausfall werden beleuchtet. Unter den 32 Autor:innen sind Ärzt:innen sowie Therapeut:innen und zum Teil selbst betroffene Erwachsene sowie Eltern von betroffenen Kindern und Jugendlichen. Unterstützt wird die Leitlinienarbeit von 25 medizinischen Fachgesellschaften und 4 Betroffenenorganisationen.
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Medizin

COVID-19: Nirmatrelvir/Ritonavir senkt Hospitalisierungsrisiko

Nirmatrelvir/Ritonavir hat die Wahrscheinlichkeit eines Krankenhausaufenthalts oder Todes aufgrund von COVID-19 bei Personen mit dem Risiko einer schweren Erkrankung deutlich reduziert. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von Kevin Schwartz von Public Health Ontario und ICES Central. Die Expert:innen haben die Wirksamkeit von Nirmatrelvir/Ritonavir zur Verhinderung von schweren Erkrankungen während der Coronavirus-Variante Omikron untersucht.
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Medizin

Lasso-Peptid Cloacaenodin tötet Antibiotika-resistente Bakterien

Mit dem Lasso-Peptid Cloacaenodin konnten Forschende der Princeton University School of Engineering Bakterien abtöten, die gegen herkömmliche Antibiotika resistent sind (1). Das Peptid zielt auf eine Gruppe von Krankheitserregern der Gattung Enterobacter, die von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) als Hauptursache für die sich beschleunigende globale Krise der Antibiotikaresistenz identifiziert wurde.
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Medizin

Diagnostischer Test zur Unterscheidung zwischen bakteriellen und viralen Infektionen

Die Symptome von bakteriellen und viralen Infektionen sind klinisch oft nicht voneinander zu unterscheiden, was Ärzt:innen vor die Herausforderung stellt zu entscheiden, ob sie Patient:innen mit Antibiotika behandeln sollen oder nicht. Diese Unklarheit kann bedauerlicherweise zu einem zu geringen oder übermäßigen Einsatz von Antibiotika führen. Das Immunantwort-Diagnostikum MeMed BV ist in der Lage, zwischen bakteriellen und viralen Infektionen zu unterscheiden.
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