Mittwoch, 13. November 2024
Navigation öffnen
Gesundheitspolitik

Bund und Länder für zügigere Fortschritte bei Klinikreform

Bund und Länder für zügigere Fortschritte bei Klinikreform
© upixa – stock.adobe.com
Bund und Länder wollen sich bei der Neuaufstellung der Krankenhäuser in Deutschland gemeinsam um zügigere Fortschritte bemühen. Dazu soll nun ein „Basisvorschlag“ erarbeitet werden, welche Konsequenzen sich aus Kernelementen der Reform vor Ort ergeben, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nach Beratungen mit den Ländern am Donnerstag ankündigte. So solle man sehen können, welche Kliniken profitierten oder in Probleme kämen und wie Effekte für die Versorgungssicherheit seien. „Dann kann die Debatte konkreter werden, und wir können schneller in Richtung Eckpunkte bis zur Sommerpause hinarbeiten“, sagte der SPD-Politiker. Das sei nach wie vor das Ziel.
Anzeige:
Programmatic Ads
 

Entwicklung und Definition von Leistungsgruppen

Lauterbach machte außerdem deutlich, dass eine angestrebte Zuordnung der Krankenhäuser nach unterschiedlichen Angebotsstufen flexibler gehandhabt werden soll. Dies sei ein Wunsch der Länder gewesen. Hintergrund sei, dass bei einer festen Verknüpfung sonst auf dem Land und in einigen Städten eine Versorgung mit bestimmten Eingriffen nicht sicherzustellen sei. Zugleich müssten jedoch Qualitätskriterien klar definiert werden, um bestimmte Leistungen überhaupt erbringen zu können. Als Orientierung für die Entwicklung von Leistungsgruppen für die Kliniken will Lauterbach Vorarbeiten aus Nordrhein-Westfalen mit 64 Gruppen aufgreifen, die „eine sehr gute Grundlage“ darstellten.

Das Konzept einer Regierungskommission, das Basis eines Gesetzes sein soll, sieht die Definition solcher Leistungsgruppen vor. Statt grober Beschreibungen für Fachbereiche wie „Innere Medizin“ sollen Kliniken exakter gefassten Gruppen wie etwa „Kardiologie“ zugeordnet und entsprechend vergütet werden. Dafür sollen dann auch Anforderungen bei der Ausstattung mit Personal und Apparaten gelten. Dies kann etwa Behandlungen von Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Krebs in zertifizierten Kliniken mit Spezialkenntnissen betreffen.

Einbeziehung regionaler Bedarfe und gewachsener Strukturen

Der Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, Manne Lucha (Grüne) aus Baden-Württemberg, sagte, man sei einen Schritt weitergekommen. Die Einstufungen der Kliniken sollten nicht statisch zueinandergefügt werden, zu sehen seien regionale Bedarfe und gewachsene erfolgreiche Strukturen. Gelten solle: „Am richtigen Ort das richtige Angebot.“
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Krankenhausreform: Kliniken fordern Finanzhilfen

Erschienen am 14.03.2023Vor dem Hintergrund der geplanten Klinikreform fordern Krankenhaus-Vertreter schnelle Finanzhilfen. Mehr dazu lesen Sie hier!

Erschienen am 14.03.2023Vor dem Hintergrund der geplanten Klinikreform fordern Krankenhaus-Vertreter schnelle Finanzhilfen. Mehr...

© sveta - stock.adobe.com

GKV-Spitzenverband spricht sich für Leistungsgruppen aus

Die gesetzlichen Krankenkassen dringen auf solche genauer definierten Fachgebiete, in denen dann eine gute Versorgungsqualität gesichert ist. Das Vorstandsmitglied des Spitzenverbands, Stefanie Stoff-Ahnis, sagte, dies hätte zur Folge, dass sich besonders komplexe Operationen und Behandlungen an dafür geeigneten Häusern konzentrieren. „Hier gilt: Wer etwas oft macht, macht es auch besser.“ Ziel müsse sein, dass zukünftig nur dort behandelt wird, wo es auch die passende personelle und technische Ausstattung gebe. Zugleich müssten die Kliniken dann wirtschaftlich zukunftsfähig aufgestellt sein.

Weitere Sitzungen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe geplant

Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe kam zur driiten von vorerst sechs vereinbarten Sitzungen zusammen. Im Blick steht auch, das Kliniknetz in 3 Versorgungsstufen einzuordnen und entsprechend zu finanzieren – von der wohnortnahen Grundversorgung über eine 2. Stufe mit weiteren Angeboten bis zu Maximalversorgern wie Universitätskliniken. Übergreifendes Ziel sind auch Änderungen am Vergütungssystem über Pauschalen für Behandlungsfälle. Um nicht auf immer mehr Fälle angewiesen zu sein, sollen Kliniken mit einem größeren Anteil allein schon für das Vorhalten von Leistungsangeboten honoriert werden.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

WHO warnt vor Personalkrise im europäischen Gesundheitssektor

Erschienen am 24.03.2023Die Gesundheitssysteme stehen vor großen Herausforderungen. Es ist entscheidend, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter im Gesundheitswesen zu haben.

Erschienen am 24.03.2023Die Gesundheitssysteme stehen vor großen Herausforderungen. Es ist entscheidend, gut ausgebildete und...

© freshidea – stock.adobe.com

Quelle: dpa


Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Bund und Länder für zügigere Fortschritte bei Klinikreform"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.