Handlungssicherheit durch aktuelles Fachwissen
Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt sagt dazu: „Die Bundesärztekammer und die Deutsche Aidshilfe haben bereits gemeinsam in unterschiedlichen Formaten
Informationen zu HIV für die medizinische Praxis erarbeitet und veröffentlicht. Ziel der neuen E-Learning-Fortbildung ist es, auch nicht auf HIV-spezialisierten Ärztinnen und Ärzten aktuelles Fachwissen und damit Handlungssicherheit im Umgang mit Patientinnen und Patienten mit HIV zu vermitteln.“
HIV im medizinischen Alltag mitdenken
Ein weiteres Ziel des Programmes: HIV rechtzeitig diagnostizieren und behandeln, um so schwere Gesundheitsschäden bis hin zu Aids-Erkrankungen und Todesfällen zu vermeiden. Hier können gerade Hausärztinnen und Hausärzte sowie Gynäkologinnen und Gynäkologen, aber auch alle anderen patientennahen Fachdisziplinen eine wichtige Rolle spielen, indem sie HIV im Praxisalltag mitdenken, bestimmte Anzeichen richtig deuten und dementsprechend handeln.
Anamnese und Diagnostik
Das Fortbildungsprogramm vermittelt die Fähigkeit, oftmals unspezifische Symptome richtig zu deuten, entsprechende Gespräche mit den Patientinnen und Patienten zu führen und einen Test anzubieten. Das Programm informiert außerdem über verschiedene diagnostische Verfahren und Testoptionen. Idealerweise wird die Frage nach einer möglichen HIV-Infektion dabei bereits in einer Sexualanamnese gestellt – auch für solche Gespräche bietet die Fortbildung das nötige Rüstzeug.
„Gespräche über HIV und andere sexuell übertragene Infektionen werden ärztlicherseits oft als besondere Herausforderung erlebt, vor allem wenn es dabei um sexuelle Praktiken geht. Diese Fortbildung vermittelt Wissen und Erfahrung aus unserer Test-Beratung und dem Alltag von HIV-Spezialistinnen und -Spezialisten“, sagt Dr. Axel Jeremias Schmidt, Arzt und Epidemiologe sowie Medizinreferent der Deutschen Aidshilfe (DAH).
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HIV: Schutz durch Antikörper
Erschienen am 11.10.2023 • Antikörper können vor einer HIV-Infektion schützen. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie hier!
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Unsicherheit und Diskriminierung vermeiden
Im Praxis- und Klinikalltag kommt es immer wieder zu Unsicherheiten und in der Folge auch Diskriminierungen im Umgang mit HIV-positiven Patientinnen und Patienten, zum Beispiel durch unnötige Hygienemaßnahmen oder Datenschutzverletzungen. Hier bietet das Programm gut aufgearbeitete Informationen, die im beruflichen Alltag leicht umsetzbar sind und einen sicheren und professionellen Umgang ermöglichen.
Dazu sagt Dr. Annette Haberl, Mitglied im Vorstand der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG), die an dem Fortbildungsprogramm beratend mitgewirkt hat: „Das E-Learning-Tool bringt wichtiges Wissen zu HIV in die Breite ärztlichen Schaffens und kann so dazu beitragen, Diskriminierung weiter abzubauen.“
Leicht zugängliches Update
Das medizinische Wissen zu HIV hat sich in den letzten Jahren rasant verändert, ebenso die Lebenssituation von Menschen unter HIV-Therapie. Die Online-Fortbildung bietet nicht nur wissenschaftlich aktuelle Informationen, sie ist auch methodisch vielseitig gestaltet und verknüpft die unterschiedlichen Themen auf verständliche und interessante Weise. Sie bietet ein leicht und flexibel umsetzbares Update des eigenen Wissens. Der Zeitaufwand beträgt etwa 135 Minuten.