Journal MED

Hämatologie | Beiträge ab Seite 5

Tumoren des Thymus können mit einer Vielzahl von paraneoplastischen Syndromen assoziiert sein. Das häufigste davon ist die Myasthenia gravis (MG), etwa 30-40% der Patienten mit einem Thymom sind davon betroffen. Bei Myasthenie-Patienten sollte deshalb stets das Vorhandensein eines Thymoms abgeklärt werden. Bei bildgebendem Nachweis eines Thymoms oder bei Patienten mit MG ist die Indikation zur vollständigen Resektion inklusive des perithymischen Gewebes regelhaft gegeben. Für ein optimales klinisches Management ist bei Thymom-assoziierter MG ein multidisziplinärer Ansatz erforderlich.
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Medizin

Krebs und COVID-19: Klare Impfempfehlung durch Experten der Medizinischen Universität Innsbruck

Menschen mit Krebs haben aufgrund ihrer Erkrankung oder ihrer Tumortherapie ein geschwächtes Immunsystem und tragen deshalb ein hohes Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken. Wie es KrebspatientInnen in der Pandemie ergangen ist und ob die neuen COVID-19- Schutzimpfungen auch bei Krebs wirksam und sicher sind, haben wir kurz vor dem Weltkrebstag am 4. Februar unsere Experten Dominik Wolf und Christian Marth gefragt.
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Schwerpunkte

CRISPR/Cas9 – Genom Editing in der Onkologie und Hämatologie

Die Bedeutung des Genom Editings für Klinik und Wissenschaft zeigt sich in der Verleihung des Nobelpreises für Chemie 2020 für die Entdeckung des CRISPR/Cas9-Systems. Seit einer bahnbrechenden Publikation der Forscherinnen Emanuelle Charpentier, derzeit Direktorin am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin, und Jennifer Doudna von der University of California in Berkeley im Jahr 2012 (1) wurde umfassend gezeigt, wie die Methode zum spezifischen Entfernen, Einfügen und Austauschen von Gensequenzen genutzt werden kann. Neben neuen Studienmodellen werden weltweit Therapieansätze mithilfe von CRISPR/Cas9 entwickelt, um neue therapeutische Möglichkeiten durch eine zielgenaue Korrektion mutierter und krankheitsauslösender Gene zu finden.
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Medizin

Polycythaemia vera und Myelofibrose: Kennzeichen Fatigue, Juckreiz und Bauchschmerzen

Im Rahmen der MPN Patiententage informierte Prof. Dr. med. Philipp le Coutre von der Charité Berlin am 18. August in einem Online-Webinar zu Symptomen und Therapiemöglichkeiten der seltenen Erkrankungen Polycythaemia vera (PV) und Myelofibrose (MF). Die MPN Patiententage finden mehrmals im Jahr an verschiedenen Standorten statt, um Betroffene und Angehörige über Myeloproliferative Neoplasien (MPN) aufzuklären – seltene Erkrankungen des Knochenmarks, die durch Störungen der Blutbildung gekennzeichnet sind.
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Medizin

Hämophilie A: Ratgeber zum Älterwerden

Die Lebenserwartung von Menschen mit Hämophilie ist heutzutage dank moderner Medikamente nahezu auf dem Stand von gesunden Menschen. Doch das Älterwerden mit Hämophilie weist – neben typischen altersbedingten Beschwerden – Besonderheiten auf, die speziell mit der chronischen Erkrankung in Verbindung stehen, beispielsweise bei einer gleichzeitig vorhandenen Hepatitis C oder bei Gelenkschäden. Ein 5-köpfiges, interdisziplinäres Autoren-Team hat in dem Ratgeber „Älter werden mit Hämophilie“ Informationen speziell für Patienten und Angehörige zusammengetragen, um sie in dieser Lebensphase zu unterstützen. Die von Bayer unterstützte Publikation umfasst verschiedene Schwerpunkte: Basiswissen zu Hämophilie, Alterungsprozess, Prävention, Psyche, Sozialrecht sowie ein Fokus auf Leber, Herz und Knochen.
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Medizin

Behandlung und Prävention: Breit-neutralisierende Antikörper gegen HIV

Die Forschungsgruppe um Univ.-Prof. Dr. Florian Klein am Institut für Virologie der Uniklinik Köln und am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) hat einen hocheffektiven Antikörper gegen HIV entdeckt. Während die Wirkung bisheriger Antikörper gegen HIV durch die Entwicklung viraler Resistenzen begrenzt wurde, kann der Antikörper namens 1-18 die Virusvermehrung anhaltend unterdrücken und hat somit ein großes Potenzial zur Prävention und Behandlung der HIV-Infektion.
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Schwerpunkte

Arzt-Patienten-Kommunikation: Komplexe Diagnosen

Komplexe Diagnosen zu erklären ist wesentlicher Bestandteil der Arzt-Patienten-Kommunikation. Das Gespräch sollte sich keinesfalls auf einen Monolog beschränken, sondern interaktiv gestaltet werden. Damit hat der Patient die Möglichkeit, Fragen zu stellen, seine eigenen Gedanken und Sorgen zu äußern und an der Entscheidungsfindung teilzuhaben. Gute Gesprächsführung wirkt sich positiv auf das Gesundheitsverhalten von Patienten aus, sprich auf die Adherence und die Compliance, auf den Gesundheitszustand der Patienten, die Patientenzufriedenheit und die Patientensicherheit. So sind etwa 80% der Klagen wegen Behandlungsfehlern auf Kommunikationsprobleme zurückzuführen. Auch die Arbeitszufriedenheit und die Gesundheit der Mitarbeiter stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Qualität der Gesprächsführung (1). Das heißt, gute Gesprächsführung ist kein „nice to have“, sondern ein zentrales Werkzeug in der Medizin, ein wesentlicher Punkt für Gesundheits-Outcomes.
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Schwerpunkte

Eisenmangelanämie: Aktuelle Behandlungsstandards und Empfehlungen für Diagnostik und Therapie

Eisenmangel stellt die weltweit häufigste Mangelerkrankung dar. Prinzipiell können alle Altersgruppen betroffen sein. Eisen ist für viele Stoffwechselvorgänge des Körpers unentbehrlich, ein Mangel kann sich daher auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Laborchemisch fällt in erster Linie die hypochrome mikrozytäre Anämie auf. Ursache des Eisenmangels ist i.d.R. entweder ein Missverhältnis zwischen Eisenaufnahme und Eisenbedarf oder auch ein gesteigerter Eisenverlust. Letzterer ist meist durch einen (okkulten) Blutverlust bedingt. Bei der Diagnostik sollte u.a. den Parametern Hb, Retikulozyten, MVC, MCH, CRP, Ferritin und Transferrinsättigung erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Eine Eisensubstitution kann entweder oral oder intravenös erfolgen, zuvor sollte jedoch immer eine Ursachenabklärung im Fokus stehen.
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Gesundheitspolitik

Schaufensterkrankheit: G-BA fördert pAVK-TeGeCoach

Etwa 4,5 Millionen Deutsche und damit rund jeder 18. leidet hierzulande unter der Schaufensterkrankheit, im höheren Lebensalter sogar jeder Fünfte. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) zählt neben einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zu den bedrohlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ursache einer chronischen pAVK ist in 95% der Fälle eine Arteriosklerose. Bei Betroffenen sind Blutgefäße vor allem der Beine, aber auch der Arme verengt. Sind die Gefäße verschlossen, droht schlimmstenfalls eine Amputation. Männer erkranken häufiger daran als Frauen. Zu den Risikofaktoren gehören Diabetes mellitus, Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und insbesondere das Rauchen.
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Medizin

Biomarker: Methodik zur Messung der Verformbarkeit roter Blutkörperchen

Wissenschaftler haben eine neue Methode entwickelt, um die Verformbarkeit von Erythrozyten zu messen. Deren Elastizität gilt – wie viele andere Zelleigenschaften – als wichtiger Biomarker. Bei verschiedenen Krankheiten wie Sichelzellanämie, Malaria und Diabetes lässt sich eine allmähliche Versteifung der roten Blutzellen beobachten, an der sich das Auftreten und Fortschreiten der Erkrankung ablesen lässt. Die scheibchenförmigen roten Blutkörperchen sind normalerweise sehr flexibel und ändern häufig ihre Form. Das ermöglicht es ihnen, feinste Gefäße zu durchdringen und mit Sauerstoff zu versorgen.
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Gesundheitspolitik

Späte Genugtuung für Opfer des Bluter-Skandals

Das Aids-Virus bekam Michael Diederich als Kind. In den 80er Jahren kam HIV einem Todesurteil gleich. Diederich ist Bluter, das Virus wurde über infiziertes Konzentrat aus menschlichem Blutplasma übertragen. Diederich überlebte – wenn auch unter oft dramatischen Umständen. Jetzt feiert er im jahrelangen Kampf um Anerkennung einen Erfolg – wie Hunderte anderer Betroffener des Bluter-Skandals, die wegen schleppender Reaktionen der Behörden damals mit HIV infiziert wurden.
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Medizin

Verfügbarkeit von Nabilon – Fertigarzneimittel auf Cannabinoidbasis

Menschen mit schweren Erkrankungen müssen Zugang zu allen Behandlungsmethoden haben, die ihnen realistische Aussicht auf Heilung oder Linderung bieten, besagt das Gesetz, welches Ende Januar 2017 im Bundestag verabschiedet worden ist und die Verkehrs- und Verschreibungsfähigkeit von Cannabisarzneimitteln definiert (1). Damit können Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen bei entsprechender Indikationsstellung vom therapeutischen Nutzen der Cannabinoide profitieren. Kurz vor Inkrafttreten der Gesetzänderung ist nun auch in Deutschland Nabilon (Canemes®), das einzige vollsynthetisch hergestellte Cannabinoid in Kapselform, als Arzneimittel verfügbar.
 
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