Journal MED

Infektiologie | Beiträge ab Seite 2

Beiträge zum Thema Infektiologie

Seit 2023 sind Impfstoffe gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) in Deutschland verfügbar. Sie können insbesondere ältere und vorerkrankte Menschen vor den möglichen schwerwiegenden Folgen einer Infektion schützen [1]. Neueste Versorgungsdaten aus Dänemark bestätigen nun erneut die Effektivität des bivalenten RSV-Impfstoffs RSVpreF. Sie wurden beim diesjährigen Kongress der European Society of Cardiology (ESC) in Madrid präsentiert. Mit mehr als 130.000 Teilnehmenden ist die mit RSVpreF durchgeführte DAN-RSV-Studie die größte pragmatische randomisierte kontrollierte Real-World-Studie zur Effektivität der RSV-Immunisierung bei Erwachsenen ab 60 Jahren [2].
Lesen Sie mehr 
Medizin
Neue Schnelldiagnostik für Antibiotika-Resistenzen

Neue Schnelldiagnostik für Antibiotika-Resistenzen

Die rasante Zunahme antibiotikaresistenter Bakterien stellt eine der drängendsten Herausforderungen für die globale Gesundheit dar. Ein neues transatlantisches Fraunhofer-Forschungsprojekt zielt darauf ab, diesen Bedrohungen mit einem innovativen Diagnoseansatz zu begegnen: Ein mikrofluidisches Schnelltestsystem soll mithilfe von Kohlenstoff-Nanoröhrchen (SWCNT) bakterielle Resistenzen in wenigen Minuten sichtbar machen und ist damit deutlich schneller als herkömmliche Verfahren.
Lesen Sie mehr 
Medizin
Lenacapavir erhält EU-Zulassung als erste HIV-PrEP

Lenacapavir erhält EU-Zulassung als erste HIV-PrEP

Die Europäische Kommission hat die Marktzulassung für Lenacapavir erteilt. Der HIV-1-Kapsid-Inhibitor wird zweimal jährlich injiziert und dient als Präexpositionsprophylaxe (PrEP) zur Reduzierung des Risikos einer sexuell übertragenen HIV-1-Infektion. Die Zulassung gilt für Erwachsene und Jugendliche mit erhöhtem HIV-1-Ansteckungsrisiko, die mindestens 35 kg wiegen. Lenacapavir ist die erste und einzige zweimal jährlich anzuwendende PrEP-Option, die für die Anwendung in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein zugelassen wurde.
Lesen Sie mehr 
Medizin

HIV-Begleiterkrankungen: Molekulare Ursachen entschlüsselt

Warum leiden Menschen, die mit HIV infiziert sind, häufig an Herz-Kreislauf-, Leber- sowie anderen Begleiterkrankungen? Dieser Frage gingen Forschende des Zentrums für Individualisierte Infektionsmedizin im Rahmen der 2000HIV-Studie nach. Dabei konnten sie verschiedene Moleküle und Mechanismen identifizieren, die mit der Entwicklung dieser Begleiterkrankungen in Zusammenhang stehen könnten. Ihre Studienergebnisse haben die Forschenden nun im Fachmagazin Nature Medicine veröffentlicht. Das Centre for Individualised Infection Medicine (CiiM) ist eine gemeinsame Einrichtung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Lesen Sie mehr 
Medizin
PCV20 wird vorerst nicht von der STIKO für Säuglinge und Kleinkinder empfohlen

PCV20 wird vorerst nicht von der STIKO für Säuglinge und Kleinkinder empfohlen

In einer kürzlich von der Ständigen Impfkommission (STIKO) veröffentlichten Stellungnahme zur Grundimmunisierung gegen Pneumokokken im Säuglings- und Kleinkindalter wurde die bisherige Empfehlung zur Impfung mit PCV13 oder PCV15 bekräftigt. Eine Empfehlung zur Anwendung des 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoffes PCV20 wurde dabei nicht ausgesprochen. Die STIKO betont, dass diese Einschätzung nicht auf klinischen Sicherheitsbedenken beruht und kündigte an, den Einsatz von PCV20 im Säuglingsalter erneut zu evaluieren, sobald neue Daten und Studienergebnisse verfügbar werden [1].
Lesen Sie mehr 
Infektiologie
Wie Nasenpolypen und Asthma zusammenhängen und gemeinsam therapierbar sind

Wie Nasenpolypen und Asthma zusammenhängen und gemeinsam therapierbar sind

Die chronische Rhinosinusitis (CRS) gehört mit einer weltweiten Prävalenz von 8,7% zweifellos zu den großen Volkskrankheiten. Ihre Beschwerdebilder sind zwar für die Betroffenen mitunter ausgesprochen lästig, lassen sich aber in den meisten Fällen mehr oder weniger erfolgreich symptomatisch behandeln und genießen deshalb nur eine geringschätzige Aufmerksamkeit. Ganz anders sieht dies aus, wenn zusätzlich noch eine Polyposis Nasi auftritt. Bei einer CRS mit Nasenpolypen (CRSwNP) nimmt nämlich der Leidensdruck mit dem Ausmaß der Polypenbildung zu, kann aber auch aufgrund der klar definierten Pathogenese, vermittelt durch inzwischen gut verstandene immunologische Prozesse, mit Hilfe von modernen Biologika zielgerichtet behandelt werden. Für den Interleukin (IL)-4/-13-Inhibitor Dupilumab liegen sogar Daten aus einer Head-to-Head-Studie mit dem Immunglobulin (Ig)-E-Inhibitor Omalizumab vor, die hinsichtlich verschiedener Parameter eine deutliche Überlegenheit bezeugen.
Lesen Sie mehr 
Medizin
EU-Zulassung für COVID-19-Impfstoff gegen Variante LP.8.1 erteilt

EU-Zulassung für COVID-19-Impfstoff gegen Variante LP.8.1 erteilt

Mit der Entscheidung der Europäischen Kommission erhält die aktualisierte Formulierung des COVID-19-Impfstoffs von Moderna die Marktzulassung. Sie richtet sich gegen die SARS-CoV-2-Variante LP.8.1 und ist zur aktiven Immunisierung von Personen ab einem Alter von sechs Monaten vorgesehen. Grundlage war eine positive Empfehlung durch den Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Laut Hersteller sollen Impfstoffdosen rechtzeitig zur Impfsaison 2025/2026 für berechtigte Bevölkerungsgruppen bereitgestellt werden.
Lesen Sie mehr 
Infektiologie
Impfvereinbarungen gegen den Schrecken invasiver Meningokokken-Erkrankungen

Impfvereinbarungen gegen den Schrecken invasiver Meningokokken-Erkrankungen

Meningokokken-Infektionen sind ausgesprochen tückisch. Daran erinnerte Dr. Franziska Beinert, Ingolstadt, und verwies auf die unspezifische frühe Symptomatik, die eher einen grippalen Infekt vermuten lässt. Bis erste typische Anzeichen einer Meningitis wie Nackensteifigkeit auftreten, zu der es in zwei Drittel aller Fälle kommen kann, oder Hauteinblutungen und Blutdruckabfall als Hinweise auf eine Sepsis, kann schon soviel Zeit verstrichen sein, dass es für eine erfolgversprechende Intervention bereits zu spät ist. Denn der rasch voranschreitende Krankheitsverlauf kann innerhalb von 24 bis 48 Stunden zum Tod führen.
Lesen Sie mehr 
RSV

RSV: Bedrohliche Infektionskrankheit im Alter – wirksamer Schutz durch innovative mRNA-Vakzine

Eine Infektionserkrankung, die durch das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ausgelöst wird, zählt zu den widersprüchlichsten Ereignissen in der Medizin. Jeder hat sie schon einmal durchgemacht – aber kaum jemand kann sie beim Namen nennen. Allenfalls als „Kinderkrankheit“ bekannt, die saisonal bedingt ganze pädiatrische Einrichtungen lahmlegt, hinterlässt sie keinen nennenswerten Immunschutz auf Dauer. Als „banaler grippaler Infekt“ zugeordnet, der Erwachsene in der Erkältungssaison regelmäßig heimsucht, zeigt die akute respiratorische Erkrankung (ARE) im fortgeschrittenen Alter ihr „wahres Gesicht“ und wird als virale Lungenentzündung lebensbedrohlich.
Lesen Sie mehr 
Medizin
Seltene Komplikation: Brustentzündung durch Scharlach-Übertragung

Seltene Komplikation: Brustentzündung durch Scharlach-Übertragung

Stillen ist das Beste fürs Kind – darüber ist sich die Wissenschaft einig. Eine Scharlach-Erkrankung des Säuglings kann dann allerdings ein Infektionsrisiko für die Mutter darstellen. Die auslösenden Bakterien, Streptokokken, können vom Mund des Babys in die mütterliche Brust gelangen. „Durch Aufklärungsarbeit möchten wir die Aufmerksamkeit für dieses seltene, aber potentiell gefährliche Krankheitsbild erhöhen, und Verunsicherungen beim Stillen durch ein einfaches Vorgehensschema vermeiden“, erklärt die plastische Chirurgin Dr. Sonja Dahmann – und hat als Erstautorin das Thema erstmals wissenschaftlich aufgearbeitet [1].
Lesen Sie mehr 
Medizin
Emiliia - stock.adobe.com

Gängige Medikamente können die Darmflora stören und Infektionen begünstigen

Das Darmmikrobiom erfüllt zentrale Aufgaben für die Gesundheit: Es hilft bei der Verdauung, unterstützt das Immunsystem und verhindert, dass sich Krankheitserreger ansiedeln. Bisher galt vor allem die Einnahme von Antibiotika als Risiko für dieses fein austarierte Gleichgewicht. Doch aktuelle Forschung aus Tübingen zeigt: Auch zahlreiche andere Medikamente können die mikrobielle Schutzbarriere empfindlich stören – mit potenziellen Folgen für das Infektionsrisiko.
Lesen Sie mehr 
Infektiologie
Chikungunya, Zika, Dengue & Co – werden Tropenkrankheiten bald auch in unseren Breitengraden heimisch?

Chikungunya, Zika, Dengue & Co – werden Tropenkrankheiten bald auch in unseren Breitengraden heimisch?

Reise- und Mückensaison fallen in diesen Tagen und Wochen zusammen. Und damit häufen sich neuerdings auch die autochthonen Fälle von Infektionskrankheiten, die man vormals nur auf Reisen in exotische Gefilde erwerben konnte. Ob und wann sich die epidemiologische Lage tatsächlich derart verändert, dass Tropenkrankheiten auch hierzulande heimisch werden, hängt maßgeblich davon ab, welche Verbreitung diejenigen Mückenarten finden, die als Vektoren für die Übertragung der jeweiligen Viren in Frage kommen. Insofern können die bislang noch vereinzelt aufgetretenen autochthonen Krankheitsfälle, wie jüngst im Elsass, sowohl als Warnung als auch als Entwarnung aufgefasst werden.
Lesen Sie mehr 
Medizin
Zum Start der Hauptreisesaison bei Erwachsenen ab 60 Jahren an Impfschutz gegen Pneumokokken denken

Zum Start der Hauptreisesaison bei Erwachsenen ab 60 Jahren an Impfschutz gegen Pneumokokken denken

Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) stellen für Menschen ab 60 Jahren ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar: Ihr altersbedingt schwächer werdendes Immunsystem kann ein Einfallstor für schwere Infektionskrankheiten, wie z. B. eine bakterielle Pneumonie, sein [1, 2]. Aktuelle Daten des Robert Koch-Instituts zeigen, dass die Krankheitslast durch Pneumokokken in Deutschland weiterhin hoch ist [3, 4]. Mit Beginn der Urlaubszeit kommt ein weiterer Faktor hinzu: Menschen, die ins Ausland reisen, sind noch einmal besonders gefährdet. Denn z. B. in südlichen und östlichen Ländern Europas – darunter beliebte Reiseziele wie Frankreich, Zypern oder die Türkei – besteht ein erhöhtes Risiko, sich mit Antibiotika-resistenten Pneumokokken zu infizieren [5, 6]. Dies betrifft zunehmend auch ältere Urlauber:innen, die reiselustig die Welt erkunden [7]. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Menschen ab 60 Jahren standardmäßig einmalig mit dem 20-valenten Konjugatimpfstoff PCV20 gegen Pneumokokken zu impfen [8]. Rechtzeitig vor einer Auslandsreise gilt dies laut STIKO in dieser Altersgruppe erst recht [5].
Lesen Sie mehr