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Gürtelrose

Chronisch Nierenkranke als besondere Risikogruppe

Personen mit chronischer Nierenkrankheit (CKD) haben gegenüber der Allgemeinbevölkerung ein um 29% erhöhtes Herpes-zoster-Risiko. „Mit zunehmendem CKD-Schweregrad nimmt das Risiko eines Herpes zoster weiter zu“, erklärte Prof. Dr. Sylvia Stracke von der Universitätsmedizin Greifswald. Nach durchgemachter Erkrankung weisen CKD-Patient:innen ein etwa doppelt so hohes Schlaganfallrisiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung auf; das Risiko für einen akuten Myokardinfarkt ist um den Faktor 1,4 gesteigert. Für Personen mit CKD oder anderen Grunderkrankungen sind daher wirksame Präventionsstrategien gefragt.

Große Versorgungslücke beim Herpes-zoster-Impfschutz

Die kürzlich überarbeitete S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) und der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) zur Versorgung von CKD-Patient:innen in der Hausarztpraxis empfiehlt die Varizella-zoster-Impfung als Indikationsimpfung für Betroffene ab 50 Jahren. Darüber hinaus wurden Impfempfehlungen für Influenza, COVID-19, Pneumokokken, Hepatitis B und das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) integriert. Aktuell verfügen jedoch lediglich 17,5% der chronisch Erkrankten über 50 Jahre über einen ausreichenden Impfschutz gegen Herpes zoster. In der Altersgruppe 50-59 Jahre sind es sogar nur 3,2%.

Hausärztliche und fachärztliche Zusammenarbeit gefragt

„Jeder Arzt-Patienten-Kontakt sollte genutzt werden, um den Impfschutz zu überprüfen und zu komplettieren“, appellierte Dr. Uta Groger, Fachärztin für Allgemeinmedizin aus Bielefeld. Für Haus- und Fachärzt:innen sollten die Impfberatung sowie die Impfung gegen Herpes zoster ein fester Bestandteil der präventiven Versorgung sein. Damit dies gelingt, seien ein strukturiertes Informationsmanagement und eine aktive Einbindung der Patient:innen entscheidend. Laut Dr. Groger sollten Fachärzt:innen in jedem Arzt- oder Entlassungsbrief eine klare Impfempfehlung abgeben. Die Hausärzt:innen übernehmen das Impfmanagement und führen zeitnah die empfohlenen Impfungen durch. Noch bestehende Lücken können durch die niedergelassenen Fachärzt:innen geschlossen werden.

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Quelle:

Pressegespräch „Ein Fall für Zwei: Impfprävention in Zusammenarbeit von Haus- und Fachärzten bei Patienten mit chronischen Erkrankungen“ am 03.09.2025; Veranstalter: GlaxoSmithKline

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