Donnerstag, 28. März 2024
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Medizin

Koronare Herzkrankheiten mittels digitaler Marker präziser einschätzen

Koronare Herzkrankheiten mittels digitaler Marker präziser einschätzen
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Mittels maschinellem Lernen und klinischen Daten aus elektronischen Krankenakten haben Forschende der Icahn School of Medicine at Mount Sinai einen in silico abgeleiteten Marker für koronare Herzkrankheiten entwickelt. Ziel war es, die klinisch wichtigen Charakteristika dieser Krankheit besser zu ermitteln. Die in „The Lancet“ veröffentlichten Ergebnisse könnten zur gezielteren Diagnose und besserem Disease-Management führen. Koronare Herzkrankheiten sind die häufigste Art der Erkrankungen des Herzens und eine der weltweit führenden Todesursachen.

Koronare Herzkrankheiten zeigen weites Krankheitsspektrum

Koronare Herzkrankheiten und andere verbreitete Krankheiten kommen in einem Krankheitsspektrum vor. Die Mischung der Risikofaktoren und Krankheitsvorgänge bestimmt, wo im Spektrum sich ein:e Patient:in befindet. Die meisten Studien brechen dieses Spektrum in ein rigides Klassensystem herunter. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Patient:innen krank sind oder bei den Kontrollen gesund. Die Folge können laut den Wissenschaftler:innen versäumte Diagnosen, ein nicht angemessenes Management und schlechtere klinische Ergebnisse sein. Laut Seniorautor Ron Do stellt das neue Modell diese Patientenpopulationen auf einem Krankheitsspektrum dar. Das könnte mehr Einblicke in das Fortschreiten der Krankheit und wie die Betroffenen auf die Behandlung ansprechen werden, ermöglichen. „Die Möglichkeit, die verschiedenen Abstufungen des Krankheitsrisikos, wie Atherosklerose und Überleben, sichtbar zu machen, die sonst nicht erkannt würden, ist von entscheidender Bedeutung“, so Do.

Digitale Marker für Einschätzung koronarer Herzkrankheiten

Für die retrospektive Studie haben die Forschenden dem Modell „ISCAD“ beigebracht, eine koronare Herzkrankheit genau auf einem Spektrum, das mehr als 80.000 elektronische Krankenakten nutzt, genau zu messen. Die Daten stammen von 2 auf dem Gesundheitssystem basierenden Biobanken – und zwar aus der „BioMe Biobank“ des Mount Sinai Health System und der „UK Biobank“. Das Modell, das die Forschenden als „digitalen Marker“ bezeichneten, umfasst hunderte verschiedene klinische Merkmale der elektronischen Krankenakten.
 
 

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Digitale Marker geben Aufschluss über Verengung der Arterien, Sterberisiko und Komplikationen bei koronaren Herzkrankheiten

Dazu gehören Vitalparameter, Ergebnisse von Labortests, Medikamente, Symptome und Diagnosen. Diese Werte wurden sowohl mit einem bestehenden klinischen Score für koronare Herzkrankheiten, der nur einen kleinen Teil von vorher festgelegten Merkmalen nutzt, und einem genetischen Score für diese Krankheit verglichen. Die Studie zeigt, dass die Wahrscheinlichkeiten des Modells das Ausmaß der Verengung der koronaren Arterien, die Sterblichkeit und Komplikationen wie einen Herzinfarkt exakt aufspüren.

Prospektive Studie zur Handlungsfähigkeit von ISCAD geplant

Zu den 95.935 Teilnehmer:innen der Studie gehören Personen aus afrikanischen, hispanisch/latino, asiatischen und europäischen Ethnien sowie ein großer Anteil an Frauen. Die meisten früheren Studien in diesem Bereich haben sich auf weiße Personen mit europäischen Vorfahren konzentriert. Im nächsten Schritt wollen die Forschenden eine groß angelegte prospektive Studie durchführen, um den klinischen Nutzen und die Handlungsfähigkeit von ISCAD zu überprüfen und dabei auch andere Populationen miteinzubeziehen. Sie planen auch eine portierbarere Version des Modells, die von Gesundheitssystemen ganz allgemein eingesetzt werden kann.

Quelle: Icahn School of Medicine at Mount Sinai



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