Mittwoch, 11. Dezember 2024
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Medizin

Neue App für Patient:innen mit Post-COVID-Syndrom

Neue App für Patient:innen mit Post-COVID-Syndrom
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Patient:innen mit dem Post-COVID-Syndrom (PCS) können an einer Vielzahl von Symptomen leiden, die sich mit anderen Krankheitsbildern überlappen. Dies erschwert sowohl die ärztliche Diagnose als auch die selbstständige Recherche der Betroffenen. Ein Forschungsprojekt unter Leitung von Prof. Dr. Anja Richert der TH Köln möchte deshalb eine interaktive Anwendung entwickeln, die gesicherte Informationen bereitstellt und Hausärzt:innen bei der Diagnose unterstützt.
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Diagnose des Post-COVID-Syndroms ist oft schwierig

Zwischen 10 bis 20% aller COVID-19-Patient:innen leiden laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation an Langzeitfolgen. „Das Post-COVID-Syndrom ist eine komplexe Erkrankung und kann unter anderem Erschöpfung sowie Leistungs-, Aktivitäts- und kognitive Einschränkungen umfassen. Hausärzt:innen als erste Anlaufstation können oft nur schwer bewerten, ob es sich bei den geschilderten Symptomen um PCS handelt. Wir wollen ihnen und ihren Patient:innen daher ein Instrument an die Hand geben, das die Diagnose erleichtert und die Betroffenen dabei unterstützt, sich über die Erkrankung zu informieren“, sagt die Projektkoordinatorin Caterina Neef vom Cologne Cobots Lab der TH Köln.

Interaktive Anwendung zur PCS-Diagnose: Avatar kommuniziert mit Patient:innen

Dazu entwickelt das Projektkonsortium eine interaktive Anwendung mit einem virtuellen Ansprechpartner. Dieser Avatar stellt den Betroffenen wissenschaftlich fundierte Fragen zum allgemeinen Gesundheitszustand sowie zu typischen Symptomen von PCS wie Erschöpfung. Dies erleichtert die Dokumentation des eigenen Zustands. „Die selbstständige Datenerfassung ist zum einen eine Hilfe, um sich mit der Erkrankung auseinanderzusetzen. Zum anderen muss man sich im Arztgespräch nicht auf sein Gedächtnis verlassen, sondern kann einen kontinuierlich erfassten Verlauf von zentralen Parametern vorweisen“, so Neef. Auf Wunsch können auch die Daten von Fitnesstrackern eingelesen werden, die den Schlafverlauf, Puls oder Blutdruck messen.
Doch nicht nur die solide Datenbasis erleichtert die Diagnose: Der Avatar kann mehrsprachig mit den Betroffenen kommunizieren und so mögliche Sprachbarrieren abbauen. Zunächst sind eine deutsche, türkische und italienische Version geplant. In den gleichen Sprachen können die Nutzer:innen auch Wissen zu ihrer Erkrankung abfragen und diese besser verstehen. „PCS ist ein recht neues Phänomen, bei dem sich der wissenschaftliche Erkenntnisstand schnell ändert. Umso wichtiger sind fundierte Informationen, die im Projekt das Universitätsklinikum Köln bereitstellt und die permanent aktualisiert werden“, betont Neef.
 
 

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App wird gemeinsam mit Betroffenen entwickelt

Die Projektpartner verfolgen bei der Entwicklung einen co-kreativen Ansatz, in den Betroffene und Mediziner:innen durch Interviews, Fokusgruppen und Workshops eng eingebunden sind. Gemeinsam mit ihnen möchten die Wissenschaftler:innen die Inhalte des Systems gestalten und untersuchen, welche Informationen in welcher Form dargestellt werden müssen, damit sie im medizinischen Praxisalltag einen Mehrwert bringen. Die grundlegende Technik und die Avatare zur Mensch-Maschinen-Interaktion stammen dabei vom Projektpartner Humanizing Technologies. Das Cologne Cobots Lab der TH Köln steuert unter der Leitung von Prof. Dr. Richert sein Wissen über dialogbasierte Künstliche Intelligenz und das Design von Anwendungen bei. Die neue App soll zunächst von Patient:innen der Post-COVID-Sprechstunde der Uniklinik Köln getestet werden, später ist eine deutschlandweite Testphase geplant. Da das Projekt mit besonders sensiblen, personenbezogenen Daten arbeitet, werden ausschließlich datenschutzkonforme Dienste verwendet, die größtenteils auf Servern der TH Köln laufen.

Im Projekt „HINT: Hybride Interaktive Avatare für Post-COVID-Betroffene“ arbeiten die TH Köln, das Universitätsklinikum Köln und das Unternehmen Humanizing Technologies zwei Jahre lang zusammen. Fördermittelgeber ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
 
 

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Quelle: TH Köln


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