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Medizin

Hohe Säurebelastung, hohes Brustkrebsrisiko?

von Dr. rer. nat. Anita Schweiger

Hohe Säurebelastung, hohes Brustkrebsrisiko?
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Eine große prospektive Kohortenstudie weist auf den Zusammenhang einer hohen ernährungsbedingten Säurebelastung und einem erhöhten Brustkrebsrisiko hin sowie auf den protektiven Effekt einer basenbildenden Ernährung insbesondere in Bezug auf das Risiko für einen hormonrezeptornegativen Brustkrebs.
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„Sister Study“ untersucht Zusammenhang zwischen ernährungsbedingter Säurebelastung und Brustkrebs

Für die Analyse eines möglichen Zusammenhanges von ernährungsbedingter Säurebelastung und Brustkrebs wurden die Daten von 43.570 Frauen aus der „Sister Study“ verwendet. Dabei handelt es sich um eine prospektive Kohortenstudie, in die zwischen 2003 und 2009 über 50.000 Frauen aus den USA und Puerto Rico aufgenommen wurden, bei deren Schwestern Brustkrebs diagnostiziert worden war.

Ausschlusskriterien für die „Sister Study“: COPD, Leberzirrhose, chronische Nierenerkrankung und andere

Nicht eingeschlossen waren in die Analyse Frauen mit chronischer Nierenerkrankung, Leberzirrhose, kongestiver Herzinsuffizienz oder chronischer obstruktiver Lungenerkrankung, da bei ihnen von einer Störung des Säure-Basen-Haushalts wegen ihrer Grunderkrankungen auszugehen war. Ebenfalls ausgeschlossen waren Frauen mit extrem hohem oder niedrigem BMI, unglaubwürdiger Angabe der Energiezufuhr und einer Krebsanamnese sowie Frauen, bei denen innerhalb von 12 Monaten nach Einschluss in die Studie Krebs diagnostiziert wurde.
 
 

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Grundlage der „Sister Study“: PRAL-Score

Die Studienteilnehmerinnen lieferten in Telefoninterviews Informationen zu demographischen, medizinischen und familiären Daten sowie Lebensstil-Faktoren und beantworteten schriftlich einen standardisierten und validierten Fragebogen zur Nahrungsaufnahme (FFQ=food frequency questionnaire). Aus ihren Angaben wurde die ernährungsbedingte Säurebelastung mit dem Potential Renal Acid Load (PRAL)-Score bestimmt. Mittels Cox-Regressionsmodell (multivariable Cox-Proportional-Hazards-Regression) wurde der Einfluss des PRAL-Scores auf das Brustkrebsrisiko untersucht.

Hohe ernährungsbedingte Säurebelastung erhöht Brustkrebsrisiko

Innerhalb einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 7,6 Jahren (mindestens 1 Jahr nach Aufnahme in die Studie) erkrankten 1.614 Frauen an einem invasiven Brustkrebs. Das höchste PRAL-Quartile, das die größte ernährungsbedingte Säurebelastung widerspiegelt, war mit einem erhöhten Bruskrebsrisiko verbunden (HR höchste vs. niedrigste Quartile: 1,21 (95%-KI=1,04-1,41; p trend=0,04). Die Assoziation war am stärksten ausgeprägt für Östrogenrezeptor-negativen (HR höchste vs. niedrigste Quartile: 1,67 (95%-KI=1,07-2,61; p trend=0,03) und Triple-negativen Brustkrebs (HR höchste vs. niedrigste Quartile: 2,18 (95%-KI=1,22-3,91; p trend=0,02). Demgegenüber waren ein negativer PRAL-Score, der den Konsum einer basenreichen Nahrung widerspiegelt mit einem verringerten Risiko für Östrogenrezeptor-negativen und Triple-negativen Brustkrebs verbunden im Vergleich zu einem PRAL-Wert von 0, der einen neutralen pH-Wert darstellt.

Basenreiche Ernährung kann Risiko für Brustkrebs senken

Die Autor:innen schlussfolgern daraus, dass eine hohe ernährungsbedingte Säurebelastung ein Brustkrebsrisiko darstellt, während eine basenreiche Ernährung protektiv sein könnte. Da der PRAL-Score positiv mit dem Fleischkonsum korreliert und negativ mit der Zufuhr von Obst und Gemüse könnte vermutlich eine Obst- und Gemüse-reiche und fleischarme Ernährung vor Hormonrezeptor-negativem Brustkrebs schützen.

Quelle: International Journal of Cancer

Literatur:

Park Y-MM, Susan E. Steck, Teresa T. Fung et al. Higher diet-dependent acid load is associated with risk of breast cancer: findings from the Sister Study. Int J Cancer. 2019 Apr 15; 144(8): 1834–1843. Published online 2018 Dec 7.


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