News | Beiträge ab Seite 73
Medizin
Systemischer Lupus erythematodes: Interview mit erster CAR-T-Zell-Patientin
Im März 2021 erhielt die damals 20-jährige Thu-Thao V. als weltweit erste Patientin CAR-T-Zellen gegen die seltene, bisweilen lebensbedrohliche Autoimmunerkrankung Systemischer Lupus erythematodes (SLE). Bereits wenige Wochen später ging es der jungen Frau wieder gut: Die Gelenkschmerzen und die gerötete Haut verschwanden, Herz und Nieren erholten sich, Atmung und Schlaf wurden wieder normal, das starke Herzklopfen und der Haarausfall gingen zurück. Thu-Thao V. konnte sogar wieder Sport treiben. Auch heute, 1.000 Tage nach der Behandlung mit CAR-T-Zellen, ist die inzwischen 23-Jährige beschwerdefrei. Sie studiert, geht zum Zumba, führt ein ganz normales Leben. Statt einer Perücke wie noch 2021 hat sie heute wieder eigene lange Haare. „Ich nehme nur noch Blutverdünner ein und etwas, um meinen Blutdruck zu regulieren – das entlastet meine Nieren“, erklärt sie. Noch vor zweieinhalb Jahren hatte Thu-Thao V. täglich etwa 20 Tabletten schlucken müssen. „Der Lupus ist in meinem Blut nicht mehr nachweisbar“, berichtet sie strahlend.
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Medizin
Organspende: Vorteile der Widerspruchslösung
Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e.V. (DGCH) unterstützt die Forderung des Bundesrats nach Einführung einer Widerspruchslösung bei der Organspende auch in Deutschland. „Das bisherige Verfahren, die erweiterte Zustimmungslösung, hat nicht den gewünschten Erfolg bei Organspenden gebracht“, erklärt DGCH-Generalsekretär Prof. Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen. Ein Systemwechsel hin zum Widerspruch sei daher dringend geboten.
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Medizin
Multiple Sklerose: BTK-Inhibitor Tolebrutinib
Das Verständnis zum Krankheitsverlauf bei der Multiplen Sklerose (MS) erlebt derzeit einen Wandel. Neurolog:innen diskutierten anlässlich des 96. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) 2023 in Berlin die schleichende Zunahme der MS-Symptomatik unabhängig von Schüben, die auf schwelende neuroinflammatorische Prozesse im ZNS zurückgeführt wird. „Die schubunabhängige Progression kann klinisch relevante Ausmaße für viele MS-Patient:innen annehmen“, betonte Dr. med. Boris-Alexander Kallmann, niedergelassener Neurologe in Bamberg. Als einen vielversprechenden Ansatz zur Reduktion der schwelenden und akuten Neuroinflammation wurde u.a. der ZNS-gängige BTK-Inhibitor (Bruton-Tyrosinkinase; BTK) Tolebrutinib vorgestellt, der aktuell in einem umfassenden klinischen Phase-III-Studienprogramm für alle Subtypen der MS untersucht wird.
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Medizin
Chronische Insomnie: Daridorexant zeigt auch im Praxisalltag gute Wirksamkeit
„Mit Daridorexant steht uns seit 1 Jahr etwas vollkommen Neues in der Regulation des Schlafes zur Verfügung“, so Prof.Dr. Göran Hajak, Bamberg, im Rahmen einer Pressekonferenz. Dass Daridorexant neben den positiven Zulassungsdaten auch im Praxisalltag überzeugt, stellte der Neurologe Dr. Stefan Ries, Odenwald, anhand einer aktuellen Kasuistik dar: Eine 41 Jahre alte berufstätige Frau litt seit 2018 an einer chronischen Insomnie, seit ca. 2020 war ein zeitnahes Einschlafen ohne Medikamente nicht mehr möglich. Mit keiner der zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Therapieoptionen konnte die Situation nachhaltig verbessert werden. „Seit Anfang 2023 nimmt sie Daridorexant ein und profitiert davon mit einem erholsamen Schlaf ohne Überhang am nächsten Morgen“, erklärte Ries.
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Gesundheitspolitik
Breite Unterstützung für Lauterbachs Pflege-Gesetz
Die Pflege gehört zu den Branchen, die stark vom Fachkräftemangel betroffen sind. Zusätzliche Kompetenzen sollen den Pflegeberuf attraktiver machen. Selbst die Ärzteschaft scheint zufrieden zu sein.
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Medizin
Antibiotikaverbrauch im 1. Pandemiejahr verdoppelt
Antibiotika nützen nichts gegen Viren, auch nicht gegen das Coronavirus. Dennoch verschrieben Ärzt:innen in der Schweiz im 1. Jahr der Pandemie etwa doppelt so häufig antibakterielle Medikamente wie zuvor, berichten Forschende der Universität Basel. Eine riskante Praxis, warnt das Forschungsteam.
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Medizin
KI-gestützte Verbesserung der Herzinsuffizienz
Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert ein gemeinsames Projekt der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Universitätsmedizin Mainz mit 5 Millionen Euro. Das interdisziplinäre Team will mittels umfangreicher Datenanalysen durch Künstliche Intelligenz (KI) individualisierte Therapien für Betroffene mit Herzschwäche entwickeln. Teil des Projektes ist eine Studie zur Robotik-unterstützten Bewegungstherapie.
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Gesundheitspolitik
DIVI Kongress: Herzmedizin setzt auf Interdisziplinarität
Unter dem Motto „Interdisziplinarität stärken – Multiprofessionalität leben“ fand der diesjährige Kongress der DIVI in Hamburg statt, an dem rund 6.400 Mediziner:innen verschiedener Fachgebiete und Berufe teilnahmen. Bei der individuellen Behandlung der Patient:innen sind multiprofessionelle, konsertierte Therapieempfehlungen Garant für eine bestmögliche Versorgung.
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Medizin
Mittelschwere bis schwere Atopische Dermatitis: Zulassung für Lebrikizumab
Die Europäische Kommission hat Lebrikizumab für die Behandlung von erwachsenen und jugendlichen Patient:innen (ab 12 Jahre mit einem Körpergewicht von mindestens 40 kg) mit mittelschwerer bis schwerer Atopischer Dermatitis (AD), die für eine systemische Therapie in Betracht kommen, zugelassen. Der Hersteller wird die Markteinführung in Deutschland beginnen und in weiteren europäischen Ländern im Jahr 2024 fortsetzen.
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Medizin
Rheuma: Umfassender Impfschutz unerlässlich
Die Zahl der Atemwegserkrankungen liegt bereits deutlich höher als für die Jahreszeit üblich. Auch wenn die COVID-19-Pandemie offiziell beendet ist, spielt der Erreger SARS-CoV-2 in dieser Saison noch eine führende Rolle. Für Menschen mit eingeschränkter Immunfunktion wird daher eine weitere COVID-19-Auffrischimpfung empfohlen. Warum der erneute Booster – möglichst mit einem an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff – daher auch für Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wichtig ist und worauf diese noch achten sollten, erklären Expert:innen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh).
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Gesundheitspolitik
Lauterbach: Kein Verständnis für Ärzte-Streik nach Weihnachten
Für die Ankündigung niedergelassener Ärztinnen und Ärzte, angesichts starker Belastungen vieler Praxen nach Weihnachten zu streiken, hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu diesem Zeitpunkt kein Verständnis.
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Medizin
Hereditäre Polyneuropathien: „Red flags“ – Diagnostik – Kasuistik
Polyneuropathien (PN) gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen; darin waren sich die Expert:innen bei einem Symposium im Rahmen des DGN-Kongresses einig. Neben erworbenen PN, etwa durch Diabetes, Alkohol, Chemotherapien oder Immunerkrankungen, dürfen auch die hereditären PN nicht übersehen werden. Sie sind offenbar häufiger als gedacht. Die genaue Ätiologie einer PN ist bedeutsam, um im Falle einer behandelbaren Ursache – etwa bei der Transthyretin(ATTR)-Amyloidose – den Start einer wirksamen kausalen Therapie nicht zu versäumen.
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Gesundheitspolitik
Hausärzte-Verband: Praxen wegen Krankheitswelle „auf dem Zahnfleisch“
Die hohen Infektionszahlen bei akuten Atemwegserkrankungen bringen Praxen nach Angaben des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands an ihre Belastungsgrenze. „Wir erleben aktuell genau das, wovor wir bereits im Sommer gewarnt haben“, sagte der Verbandsvorsitzende Markus Beier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Die Hausarztpraxen laufen einmal mehr auf dem Zahnfleisch – und das, obwohl die Grippesaison noch gar nicht angefangen hat.“
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Medizin
Künstliche Intelligenz in der Rheumatologie
Durch die Kooperation mit Scienta Lab, einem innovativen KI-Unternehmen mit Sitz in Frankreich, schlägt medac neue Wege ein. Mit Hilfe seiner einzigartigen proprietären KI-Technologie nutzt Scienta Lab multimodale Daten, um immunentzündliche Erkrankungen und deren Variabilität auf Patient:innenebene besser zu verstehen. Durch diese Kooperation möchte medac bisherige Erkenntnisse zum Therapiealltag betroffener Patient:innen vertiefen und erweitern.
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Medizin
Hepatitis B: Impfung von STIKO als Reiseimpfung empfohlen
Nachdem die Reisetätigkeit der Deutschen pandemiebedingt zurückgegangen war, entschieden sich in 2022 13,1% der Deutschen für eine Fernreise als Haupturlaubsziel (1). Damit werden die Reise- und Tropenmedizin wieder wichtiger. Eine der verbreitetsten Virusinfektionen ist Hepatitis B. Der Virus kann – je nach Krankheitsverlauf – zu einer chronischen Hepatitis, einer Leberzirrhose oder einem hepatozellulärem Karzinom (HCC) führen (2). Anders als die Standard-Dosierungsschemata der bisher zur Verfügung stehenden Hepatitis-B-Virus-Impfstoffe liegt bei dem in Deutschland vertriebenen, rekombinanten, adjuvantierten Impfstoff HEPLISAV B nur ein Monat zwischen den 2 zur Grundimmunisierung nötigen Dosen (2, 3). Somit ist mit HEPLISAV B auch ein kurzfristiger Schutz vor Fernreisen möglich. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt den Impfschutz gegen Hepatitis B für Reisende, wobei eine individuelle Gefährdungsbeurteilung erforderlich ist (4).
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Medizin
Herzoperation bei Kindern mit Ein-Kammer-Herz: Wie wirkt sich die OP im Erwachsenenalter aus?
Jedes 100. Kind kommt mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Etwa 1% dieser Kinder werden mit nur einer funktionsfähigen Herzkammer geboren, einem der schwerwiegendsten Herzfehler. Für Kinder mit Ein-Kammer-Herz ist zwar eine vollständige Heilung nicht möglich. Doch dank der medizinischen Entwicklung und einer speziellen mehrstufigen Operationstechnik in den ersten Lebensjahren ist das Überleben und Wachstum dieser Kinder möglich. „Mit Hilfe der aus 2 bis 3 chirurgischen Eingriffen bestehenden Fontan-Operation lässt sich die Herz-Kreislauf-Funktion verbessern“, erklärt der Herzchirurg und Forscher Dr. med. Thibault Schaeffer von der Klinik für Chirurgie angeborener Herzfehler und Kinderherzchirurgie am Deutschen Herzzentrum München (DHM).
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Medizin
COVID und Influenza: Impfung für Personen über 60 Jahre dringend empfohlen
COVID ist für viele Senior:innen und vor allem hochaltrige Patient:innen gerade wieder ein Problem. Kombiniert mit saisonalen Infekten wie Grippe, Pneumokokken oder auch Keuchhusten werden derzeit viele Ü60-Jährige stationär in den Kliniken behandelt. Auch die sehr schweren Verläufe sehen Mediziner:innen derzeit vor allem bei älteren Menschen – der durchschnittliche COVID-19-Patient auf der Intensivstation ist 75 Jahre und älter, denn 85% der Patient:innen sind hochbetagt.
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Medizin
PERPRISE-Studie: Praxiseinsatz von Perampanel bei tonisch-klonischen Anfälle
Der Praxiseinsatz von Perampanel in der Zusatztherapie zuvor unzureichend kontrollierter primär oder sekundär generalisierter tonisch-klonischer Anfälle wird im Rahmen der PERPRISE-Studie (PERampanel in patients with PRImary or SEcondarily generalized seizures) untersucht.
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Medizin
Neuer Ursprung von Stammzellen bei Patient:innen mit Hirnschäden entdeckt
Neurologische Erkrankungen wie Trauma, Schlaganfall, Epilepsie und verschiedene neurodegenerative Krankheiten führen zu einem unumkehrbaren Verlust von Nervenzellen, den Neuronen. Damit beinträchtigen sie die Gehirnfunktion stark. Obwohl diese Erkrankungen weltweit stetig zunehmen, fehlen immer noch effektive Behandlungsoptionen. Die Ursachen sind zum einen, dass verlorene Nervenzellen nicht ersetzt werden können und zum anderen, dass Zellen um die Verletzung herum möglicherweise nicht förderlich für die Genesung sind.
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Colitis ulcerosa
Multiple Sklerose und Colitis ulcerosa: Effektive Therapien für langfristigen Behandlungserfolg früh einsetzen
Der selektive Sphingosin-1-Phosphat(S1P)-Rezeptor-Modulator Ozanimod wird zur Therapie der schubförmig remittierender Multiplen Sklerose (RRMS) und bei mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa (CU) angewendet. Mit der ersten Interimsanalyse der nicht-interventionellen Studie (NIS) OzEAN liegen erstmals Real-World-Daten zu Ozanimod bei RRMS vor. Bei einem Fachpressegespräch plädierten Expert:innen aus Neurologie und Gastroenterologie für einen frühzeitigen Therapiebeginn mit Ozanimod, um einen langfristigen Behandlungserfolg zu erzielen.
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