News | Beiträge ab Seite 89
Medizin
Multiple Sklerose: Neuer Ansatz für Reparatur geschädigter Myelin-Hüllen
Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung des Zentralen Nervensystems (ZNS). Bei MS-Betroffenen schädigen fehlgeleitete Immunzellen die Myelin-Hüllen der Nervenzellen im Gehirn. Forschende der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben einen Mechanismus entdeckt, wie sich diese mit Hilfe einer körpereigenen Zuckerverbindung reparieren lassen.
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Gesundheitspolitik
Kliniken sehen steigende Corona-Infektionszahlen – Aber keine Welle
Die Kliniken registrieren zum Ende des Sommers eine steigende Zahl von Corona-Infektionen, allerdings auf niedrigem Niveau. „Es gibt wieder höhere Infektionszahlen, es gibt auch wieder mehr COVID-positiv getestete Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, der „Rheinischen Post“. „Wir haben keine absolute Immunität gegen COVID, von daher wird es immer wieder Infektionsausbrüche geben“, erläuterte Gaß.
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Gesundheitspolitik
Gravierende Lieferengpässe bei sterilen Arzneimitteln befürchtet
Ab dem 25. August 2023 sind verschärfte gesetzliche Vorschriften für die Herstellung steriler Arzneimittel anzuwenden. Pharmazeutische Hersteller in Deutschland werden deshalb absehbar etliche Produkte nicht mehr produzieren können. Es drohen gravierende Lieferengpässe. „Damit die Produktion wichtiger, steriler Arzneimittel nicht zum Erliegen kommt, brauchen wir schnelle und mutige Lösungen seitens der Politik und der zuständigen Behörden“, sagt der BPI-Vorsitzende Dr. Hans-Georg Feldmeier. „Wir sind als Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) gerne bereit, aus der Praxis heraus zu unterstützen.“
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Medizin
Angeborener Abwehrmechanismus gegen HIV identifiziert
Forschende der Ulmer Uniklinik haben mit einer Arbeitsgruppe des Walter Reed Army Institute of Research in den USA erstmals durch Einzelzellanalysen von Blutproben aus HIV-Patient:innen einen antiviralen Faktor identifiziert. Obwohl bereits viele antivirale Mechanismen beschrieben wurden, blieb bisher unklar, welche zellulären Faktoren das Humane Immundefizienz-Virus 1 (HIV-1) bei Infizierten tatsächlich kontrollieren. Das Team zeigte, dass eine effektive Produktion des zellulären Proteins Prothymosin alpha (PTMA) mit einer verminderten Produktion von HIV-1 in den Blutzellen der Patient:innen korreliert. Die Ergebnisse wurden in Science Translational Medicine veröffentlicht (1).
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Gesundheitspolitik
Lauterbach verteidigt Cannabis-Freigabe mit Beschränkungen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die geplante Cannabis-Legalisierung mit Beschränkungen anstelle einer völligen Freigabe verteidigt. „Komplett legal macht keinen Sinn“, sagte der SPD-Politiker in einem Gespräch mit dem Rapper Sido, das am Sonntag online veröffentlicht wurde. „Dann würde ich ja zum Beispiel legalisieren, dass jemand ein paar Kilo Stoff am Mann trägt. Wie will ich denn dann den Dealer noch unterscheiden von demjenigen, der für sich selbst konsumiert?“ Es entstünde eine Lage, in der der Schwarzmarkt blühte, weil es quasi keine Regeln gäbe, wer anbauen oder verkaufen dürfte. Dann käme man vom Regen in die Traufe. „Diese Idee halb legal klingt erst mal schlecht, ist aber die schlauere Idee.“
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Gesundheitspolitik
Umfrage: Krankenhausreform halten 84% für notwendig
Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach und die Länder ringen aktuell um die zukünftige Ausgestaltung der Krankenhauslandschaft. Die angestrebte Reform soll die Versorgungs- und Behandlungsqualität nachhaltig verbessern. Dass eine solche Krankenhausreform in Deutschland notwendig sei, sagt laut einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse die deutliche Mehrheit der 18- bis 70-Jährigen (84%). Fast jeder Zweite (46%) hält die Reform sogar für zwingend notwendig. „Die Menschen haben die aktuelle Situation erkannt und erwarten jetzt eine entsprechende Umsetzung der Politik. Patientensicherheit sollte das oberste Gebot dieser Reform sein. Wichtig ist es deshalb, bundeseinheitliche Qualitätskriterien für die Versorgung im Krankenhaus einzuführen“, erklärt Dr. Wolfgang Matz, Vorstandsvorsitzender der KKH.
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Medizin
Depressionen erkennen – Der virtuelle Patient
Niedergeschlagen und antriebslos: Auch Kinder und Jugendliche erkranken an Depressionen. Wie sie erkannt und diagnostiziert werden können, lernen angehende Mediziner:innen bald im Gespräch mit virtuellen Charakteren. Das Team des Fachgebiets Medieninformatik | Entertainment Computing an der Universität Duisburg-Essen (UDE) arbeitet dafür eng mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Essen zusammen. Gefördert wird das Projekt von der Robert-Enke-Stiftung.
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Gesundheitspolitik
Mehr Fälle und neue Varianten – Was bei Corona im Herbst droht
Erleichterung hat sich breitgemacht. Der internationale Gesundheitsnotstand wegen SARS-CoV-2 ist seit Monaten beendet. Was haben da der Anstieg der gemeldeten Corona-Fallzahlen in Deutschland und auffällige neue Virusvarianten zu bedeuten?
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Medizin
Typ-2-Diabetes: Mögliche Lieferengpässe bei Dulaglutid
Seit einigen Monaten steigt die weltweite Nachfrage nach GLP-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RA) Dulaglutid exponentiell an, so dass es für die Hersteller immer schwieriger wird, den Bedarf zu decken. Für Lilly hat die Versorgung von Menschen mit Typ-2-Diabetes, die den GLP-1-RA Dulaglutid (1) seit mindestens letztem Jahr erhalten, oberste Priorität. Dafür liefert das Unternehmen eine ausreichende Menge des GLP-1-RA an den pharmazeutischen Großhandel.
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Gesundheitspolitik
Lauterbach für verstärkte Vorsorge gegen Engpässe bei Kinderarzneien
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dringt wegen möglicher neuer Engpässe bei Kindermedikamenten in der nahenden Erkältungssaison auf verstärkte Vorsorge. Im kommenden Herbst und Winter könnte für wichtige Antibiotika und weitere relevante Mittel „eine angespannte Versorgungssituation“ entstehen, schrieb er in einem Brief an den Verband des Pharmagroßhandels. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte veröffentlichte am Donnerstag eine „Dringlichkeitsliste“ mit gut 30 Kinderpräparaten, die höchste Priorität haben. Lauterbach bat, deren Beschaffung zu intensivieren.
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Gesundheitspolitik
Sozialbündnis macht Druck für Pflegevollversicherung
Ein Bündnis aus Sozialverbänden und Gewerkschaften macht angesichts immer höherer Zuzahlungen für Pflegebedürftige Druck für eine Vollversicherung, die alle Pflegekosten übernimmt. Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Ulrich Schneider, sagte in Berlin, die Eigenanteile hätten inzwischen eine Größenordnung erreicht, die Pflege zum Armutsrisiko werden ließen. Es sei höchste Zeit, dass die Bundesregierung den Menschen mit einer Pflegevollversicherung endlich Sicherheit gebe.
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Medizin
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa: Fertigpen Ustekinumab ermöglicht Patient:innen mehr Freiheit
Ustekinumab wurde in der Europäischen Union als Fertigpen zur subkutanen Injektion für erwachsene Patient:innen mit mittelschwerem bis schwerem aktiven Morbus Crohn (MC) bzw. mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa (CU) zugelassen. Der Fertigpen enthält eine Einzeldosis Ustekinumab und kann durch Betroffene selbstständig mit kontrollierter Injektionsgeschwindigkeit verabreicht werden. Für die Therapie des MC bzw. der CU ist zunächst eine Induktionstherapie vorgesehen, die mit einer einmaligen intravenösen Gabe von Ustekinumab eingeleitet wird (1). Nach 8 Wochen schließt sich die Erhaltungstherapie an: Ustekinumab wird alle 12 Wochen oder alternativ alle 8 Wochen subkutan verabreicht (2, 3).
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Gesundheitspolitik
Impfschaden-Urteil: Nutzen für Allgemeinheit überwiegt
Wegen des großen Nutzens einer Corona-Impfung für die Allgemeinheit hat das Landgericht Mainz die Klage einer Frau gegen AstraZeneca wegen eines möglichen Impfschadens abgewiesen. Im vorliegenden Fall bestehe kein negatives Nutzen/Risikoprofil, erklärte das Gericht am Dienstag schriftlich. Das Urteil war bereits am Montag gefallen – zunächst aber ohne Begründung.
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Gesundheitspolitik
Erste KV in Deutschland endbudgetiert die Gastroskopie
Ab dem 3. Quartal können in Niedersachsen Gastroskopien außerbudgetär erbracht werden und sind nicht mehr gedeckelt. Das halten wir für eine richtige Maßnahme und das nicht nur, weil die häufigsten Gründe einer Terminvermittlung durch Hausärzte oder Terminservicestellen der Wunsch nach einer Gastroskopie sind.
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Medizin
DGS-App bietet direkten Austausch und übersichtliche Informationen
Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) hat eine App für Mitglieder:innen veröffentlicht. Diese ermöglicht via DSGVO (Datenschutz Grundverordnung)-konformer Chatfunktion einen direkten Austausch. Mit der Bereitstellung der App reagiert die Fachgesellschaft auf den vielfachen Wunsch der Mitglieder nach einer nutzerfreundlichen Kommunikationsplattform für das Smartphone. Praktische Zusatzfunktionen der Anwendersoftware sind Push-Benachrichtigungen, der integrierte Terminkalender sowie PraxisLeitlinien und -Leitfäden. Derzeit ist die App im Google-Play-Store verfügbar, demnächst auch im Apple-Store.
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Medizin
Upadacitinib bei aktivem Morbus Crohn: Mangels vergleichender Studien kein Zusatznutzen belegt
Wie mehrere immunsuppressive Biologika ist auch der JAK-Inhibitor Upadacitinib zur Behandlung von Morbus Crohn zugelassen. Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nun in einer frühen Nutzenbewertung untersucht, ob der Wirkstoff Patient:innen mit mittelschwerem bis schwerem aktivem Morbus Crohn, die auf eine konventionelle Therapie oder ein Biologikum unzureichend angesprochen haben, nicht mehr darauf ansprechen oder eine Unverträglichkeit gegen eine entsprechende Behandlung gezeigt haben, im Vergleich mit der zweckmäßigen Vergleichstherapie einen Zusatznutzen bietet.
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Gesundheitspolitik
Unterdosierte Krebsmedikamente – Apotheker scheitert in Karlsruhe
Ein wegen gepanschter Krebsmedikamente zu 12 Jahren Haft und lebenslangem Berufsverbot verurteilter Apotheker aus Nordrhein-Westfalen ist mit einer Verfassungsbeschwerde gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht nahm diese nach Angaben vom Dienstag nicht zur Entscheidung an. Die dritte Kammer des Zweiten Senats in Karlsruhe sah keine Grundrechtsverletzung. (Az. 2 BvR 1373/20)
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Gesundheitspolitik
Datenschutzexperte: Zweifel an Plan für elektronische Patientenakte
Der Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung, Ulrich Kelber, hat Zweifel an der geplanten Widerspruchslösung bei der elektronischen Patientenakte. Aktuell seien viele Fragen noch nicht beantwortet, er sei daher skeptisch, sagte Kelber im Interview der Woche des Deutschlandfunks. Durch die Widerspruchslösung werde zudem Misstrauen gegen Patientinnen und Patienten ausgestrahlt. „Nach dem Motto, Du hast sie bisher nicht gut genug genutzt, jetzt muss ich Dich zu Deinem Glück zwingen“, kritisierte Kelber. Dabei habe die elektronische Patientenakte in der aktuellen Form kaum Nutzen.
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Medizin
Insomnie: Studie bestätigt Wirksamkeit der DiGA somnio
Eine neue Studie der Abteilung für Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf bestätigt die Wirksamkeit der Digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) somnio, die seit Oktober 2020 in Deutschland von Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen verschrieben werden kann. Die randomisierte kontrollierte Studie belegt erneut, dass die mittels der DiGA durchgeführte digitale kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) eine vielversprechende Methode zur Behandlung von Schlafstörungen innerhalb der regulären medizinischen Versorgung ist (1).
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Gesundheitspolitik
Lauterbach will Arzneimittelproduktion per Gesetz fördern
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die Erforschung und Produktion von Arzneimitteln und Medizinprodukten in Deutschland mit einem neuen Gesetz fördern. Dieses solle bis zum Jahresende kommen, sagte der SPD-Politiker der ARD am Rande des Treffens der G20-Gesundheitsminister am Samstag in der indischen Stadt Gandhinagar im Bundesstaat Gujarat. Es solle möglich werden, in Deutschland einfacher Arzneimittelstudien zu machen und Arzneimittel dann schneller zuzulassen.
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