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Medizin | Beiträge ab Seite 117

Eine aktuelle Studie (1), die in Deutschland durchgeführt wurde, zeigt, dass das Impfansprechen bei nierentransplantierten, immunsupprimierten Patientinnen und Patienten deutlich vermindert war: Je mehr immunsuppressive Medikamente sie einnahmen, desto schwächer war die Impfantwort. Dialysepatientinnen und -patienten zeigten nach 2-maliger Impfung eine bessere Immunantwort, aber dennoch mahnen die Expertinnen und Experten auch sie zur Vorsicht – und appellieren an die Bevölkerung, durch eine hohe Impfrate zur erhofften Herdenimmunität beizutragen und auf diese Weise gefährdete Menschen mit zu schützen.
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Neuro Covid: Rehabilitation nach schwerer Erkrankung

COVID-19 ist komplex und hat viele Gesichter, vor allem in ihrem Langzeitverlauf, auch Post/Long Covid genannt: Die Viruserkrankung kann sich körperlich, emotional, aber auch kognitiv auswirken. Auffällig sind viele neurologische Symptome (Neuro-Covid). So individuell sich das Geschehen zeigt, so individuell ist auch das neue medizinische Behandlungskonzept der Reha-Kliniken des BDH-Bundesverbandes Rehabilitation, um Patientinnen und Patienten die Rückkehr in ihren Alltag und in ihren Beruf zu erleichtern.
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LHON: Wirksamkeit neuer Therapie bestätigt

Die primäre Auswertung von Ergebnissen der klinischen Phase-III-Studie REFLECT bei Patientinnen und Patienten, die an der Leberschen Hereditären Optikus-Neuropathie (LHON) erkrankt sind, zeigt vielversprechende Ergebnisse (1). LHON ist eine seltene, maternal vererbte mitochondriale genetische Erkrankung, die hauptsächlich junge Männer betrifft und in den meisten Fällen zum vollständigen Visusverlust auf beiden Augen führt. In Deutschland liegt die geschätzte Inzidenzrate bei etwa 40-80 Neuerkrankungen pro Jahr (2).
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Hämophilie A: Therapieziel – Blutungsfreiheit und optimierte Lebensqualität

Auf dem virtuellen Kongress der ISTH präsentierten die Experten und Expertinnen in mehreren Vorträgen, wie wichtig die Erhaltung der Lebensqualität in Bezug auf Hämophilie A ist und dass es durchaus Sinn macht, Lebensqualität und deren Zusammenhang mit Blutungsereignissen viel häufiger als Endpunkt in Studien zu untersuchen (1). Des Weiteren zeigten die vorgestellten Metadaten der HAVEN 1-4-Studien, dass über 82% der Studienteilnehmenden auch über einen längeren Zeitraum hinweg (121.-144. Woche) unter einer Prophylaxe mit Emicizumab ohne behandelte Blutungen blieben (1). Zuletzt wurden die Therapieherausforderungen bei Kindern, sportlich aktiven Betroffenen und älteren Betroffenen anhand verschiedener Praxiserfahrungen vorgestellt. Unter anderem konnte bei einem älteren Patienten gezeigt werden, dass dieser nach der Umstellung auf Emicizumab blutungsfrei blieb, auch über einen längeren Zeitraum hinweg und unabhängig von seinen Komorbiditäten (1).
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Chronische Niereninsuffizienz: Dapagliflozin in EU zugelassen

Die Europäische Kommission hat heute Dapagliflozin, ein Natrium-Glukose-Cotransporter-2-(SGLT-2)-Inhibitor, zur Behandlung von erwachsenen Betroffenen mit chronischer Niereninsuffizienz (CKD) mit und ohne Typ-2-Diabetes in der Europäischen Union (EU) zugelassen. Die Entscheidung basiert auf den überzeugenden Ergebnissen der Phase-III-Studie DAPA-CKD (1) und folgt der Empfehlung zur Zulassung durch den Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (2). Die Zulassung stellt erstmals seit Jahren einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung der chronischen Niereninsuffizienz dar (3, 4).
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NSAR: Kardiovaskuläre und gastrointestinale Nebenwirkungen

Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) sind aufgrund ihrer analgetischen und zugleich antiphlogistischen Wirkung bei der Behandlung entzündlicher Arthroseschübe von großer Bedeutung (1). Laut S2k-Leitlinie „Gonarthrose“ besitzen sie jedoch „ein beachtliches Potential an gastrointestinalen, kardiovaskulären und renalen Nebenwirkungen, die besonders im höheren Lebensalter (...) auftreten“ (1). Ältere Patienten und Patientinnen nehmen zudem häufig mehrere Medikamente ein – mit steigender Non-Adhärenz bei mehr als 3 unterschiedlichen Tabletten (2, 3). Bei der Einnahme eines Protonenpumpenhemmers (PPI) berichten 26% der Betroffene von einer Adhärenz von höchstens 80% (4). Die fixe Kombination des aus kardiovaskulärer Sicht günstigen NSAR Naproxen mit dem PPI Esomeprazol birgt deshalb Vorteile, die Dr. med. Michael Überall, Nürnberg, auf einem Symposium auf dem virtuellen Deutschen Schmerz- und Palliativtag 2021 beschrieb.
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Colitis Ulcerosa: Zulassung von Adalimumab-Biosimilar für Kinder

Das Adalimumab-Biosimilar von Amgen ist seit Juli 2021 auch für die Behandlung von pädiatrischen Betroffenen ab 6 Jahren mit mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa (CU) einsetzbar (1). Mit der Indikationserweiterung steht für erkrankte Kinder und Jugendliche mit Indikation für eine Biologikatherapie eine weitere kostengünstige Alternative mit Bioäquivalenz zum Originalpräparat zur Verfügung. Eine frühzeitige konsequente Therapie ist bei pädiatrischer CU besonders wichtig, da Kinder in der Regel eine schwerere und aggressivere Form der Erkrankung haben als Erwachsene. Der Bedarf an effektiven Therapieoptionen ist in dieser Altersgruppe entsprechend hoch (2).
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Hoher Anteil an zytotoxischen T-Zellen bei COVID-19 mit mildem Verlauf

Eine Studie der Medizinischen Universität Innsbruck an Geweben von COVID-19 PatientInnen liefert überraschende Einsichten in den Verlauf von Corona-Infektionen. Die Daten belegen, dass hohe SARS-CoV-2-Antikörpertiter mit einem schweren Krankheitsverlauf verbunden sind. Eine robuste T-Zell-Aktivität korreliert hingegen mit leichten Symptomen. Die Ergebnisse sind auch für andere respiratorische Erkrankungen relevant.
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HIV-1: EMA validiert Zulassungsantrag für lang wirkenden Capsid-Inhibitor Lenacapavir

Der Zulassungsantrag (MAA) für Lenacapavir, ein langwirksamer HIV-1-Kapsid-Inhibitor, wurde vollständig validiert und wird nun von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) geprüft. Die vorgeschlagene Indikation ist die Behandlung von HIV-1-Infektionen in Kombination mit anderen antiretroviralen Medikamenten bei Erwachsenen mit multiresistenten HIV-1-Infektionen, bei denen eine antiretrovirale Behandlung versagt.
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Beschaffungsvereinbarung für COVID-19-Therapeutikum Sotrovimab

Gemeinsam mit der Europäischen Kommission wurde eine Beschaffungsvereinbarung zur Lieferung von bis zu 220.000 Dosen Sotrovimab unterzeichnet. Sotrovimab ist ein monoklonaler SARS-CoV-2-Antikörper zur Behandlung von COVID-19 bei Erwachsenen und Jugendlichen (ab 12 Jahren und einem Gewicht von mindestens 40 kg), die keine Sauerstoffzufuhr benötigen und ein hohes Risiko zum Übergang in eine schwere Verlaufsform der COVID-19-Erkrankung aufweisen. Die gemeinsame Beschaffungsvereinbarung ermöglicht es den teilnehmenden Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU), Sotrovimab nach einer lokalen Notfallgenehmigung oder einer Genehmigung auf EU-Ebene schnell zu beschaffen. Hochrisikopatienten mit COVID-19 könnten von einer frühen Behandlung mit Sotrovimab profitieren.
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Reizdarmsyndrom: Aktualisierte S3-Leitlinie veröffentlicht

Immer wieder krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, ohne dass eine eindeutige organische Ursache auszumachen ist – das Reizdarmsyndrom (RDS) kann die Lebensqualität erheblich einschränken. Zwischen 4 und 10% der Deutschen sind von der Erkrankung betroffen. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und die Deutsche Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität e. V. (DGNM) haben in Zusammenarbeit mit 17 weiteren Fachgesellschaften nun die aktualisierte S3-Leitlinie „Reizdarmsyndrom“ veröffentlicht. Sie fasst den aktuellen Wissensstand zu Diagnostik und Behandlung des RDS zusammen. Unter anderem wurden darin die Kapitel zur Ernährung, zur psychotherapeutischen Behandlung und zu komplementären Therapien deutlich erweitert, zudem ist erstmals ein eigenständiges Kapitel zum Reizdarmsyndrom bei Kindern enthalten.
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Akne inversa: Unwissenheit führt zu schweren Verläufen

Durchschnittlich 12 Jahre dauert es, bis Betroffene mit der Krankheit Akne inversa diagnostiziert werden. Obwohl schätzungsweise 2-5% der Bevölkerung daran leiden, erkennen nur wenige Behandelnde die chronische Autoimmunkrankheit, die massiv entzündliche Hautveränderungen hervorruft. Auch in der Öffentlichkeit ist das unheilbare Krankheitsbild wenig bekannt oder wird irrtümlich in eine Kategorie mit Pickeln oder Abszessen eingeordnet. Darum erleben Betroffene wie Simone S. (28) häufig einen Leidensweg aus Scham, Schmerz und ständigen Operationen, bis sie die richtige Diagnose und entsprechende Therapie erhalten.
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COPD: Sind Kategorien wie Pink Puffer und Blue Bloater noch aktuell?

COPD ist eine komplexe Erkrankung mit einer Vielfalt von intra- und extrapulmonalen Komponenten (1). Diese Diversität macht es schwer, den einen Betroffenen mit COPD zu fassen (1). Bereits in den 1960er Jahren wurden deshalb unterschiedliche Typen von Betroffenen wie der Pink Puffer oder der Blue Bloater beschrieben (2, 3). Für die COPD-Therapie sind diese Typen mehr und mehr in den Hintergrund gerückt. Doch in welchen Fällen können sie nach wie vor ihre Berechtigung haben? Bei welchen Betroffenen-Merkmalen kann z. B. eine duale Bronchodilatation, wie mit Aclidinium/Formoterol, sinnvoll sein?
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