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Medizin | Beiträge ab Seite 19

In der Fachzeitschrift „The Lancet Digital Health“ geben Forschende um die Professoren Stephen Gilbert und Jakob N. Kather vom Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit der Technischen Universität Dresden einen Überblick über Stärken und Schwächen sowie die regulatorischen Herausforderungen aktueller Gesundheitsanwendungen, die auf großen Sprachmodellen, sogenannten Large Language Models – LLMs, basieren (1). Sie fordern Rahmenbedingungen, die den Fähigkeiten und Grenzen dieser KI-Anwendungen gerecht werden und betonen, dass bestehende Vorschriften dringend durchgesetzt werden müssen. Ein weiterhin zögerliches Vorgehen seitens der Behörden gefährdet nicht nur die Nutzer:innen, sondern auch das Potenzial zukünftiger LLM-Anwendungen in der Medizin.
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Hämophilie A und B: Zulassungsempfehlung für Marstacimab

Wie der Hersteller bekannt gibt, hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung von Marstacimab zur Routineprophylaxe (RP) von Blutungsepisoden bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit schwerer Hämophilie A (definiert als FVIII-Aktivität < 1 %) oder schwerer Hämophilie B (definiert als FIX-Aktivität < 1 %) ohne Hemmkörper empfohlen (1, 2). Im Falle einer Zulassung durch die EMA wäre Marstacimab der erste zugelassene Antikörper gegen den Tissue Factor Pathway Inhibitor (Anti-TFPI) zur einmal wöchentlichen subkutanen Anwendung bei geeigneten Patient:innen mit Hämophilie A oder B ohne Hemmkörper.
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Mit DiGAs gegen Depressionen

Eine Psychotherapie über Internet oder App? Einige digitale Gesundheitsanwendungen, DiGAs genannt, haben sich als wirksame Therapiebegleitung bei Depressionen erwiesen. Das Angebot dieser Internet- oder mobilbasierten Interventionen wächst. „DiGAs können eine Psychotherapie in Präsenz gut ergänzen“, sagt Britta Marquardt vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) e.V. „Die Studienlage zu den DiGAs wird immer besser und die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nach einer Verordnung die Kosten.“

 
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Seltene Erkrankungen mit Nierenbeteiligung und die Rolle des Komplementsystem

Bei der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) fanden seltene Erkrankungen mit Nierenbeteiligung ihren Platz im Rahmen eines Lunchsymposium. Dabei standen v.a. das atypische hämolytisch-urämische Syndrom (aHUS), die C3-Glomerulopathie (C3G) und die IgA-Nephropathie (IgAN) im Mittelpunkt. Außerdem ging es um die Frage, wie und warum das Komplementsystem hier eine wichtige Rolle spielt und welche Therapeutika zur Verfügung stehen bzw. sich gerade in der Pipeline befinden.
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Nach STIKO-Empfehlung: Aufnahme in Schutzimpfungs-Richtlinie

Impfung gegen RSV für Personen ab 60 Jahren ab sofort Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenversicherungen

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) bei älteren Erwachsenen am 3. September 2024 in die Schutzimpfungs-Richtlinie (SI-RL) aufgenommen (1, 2). Mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger am 26. September 2024 ist die geänderte SI-RL nun in Kraft getreten (3): Damit wird die RSV-Impfung für alle Erwachsenen ab 75 Jahren sowie für alle Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren mit Risikofaktoren für einen schweren RSV-Krankheitsverlauf zur Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) (1-3). Die Impfung kann mit dem derzeit einzigen bivalenten Präfusions-F-Impfstoff von Pfizer erfolgen. Dieser enthält Antigene der beiden RSV-Untergruppen A und B (1-4).
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EADV-Kongress 2024: Neue Forschung bestätigt Zusammenhang zwischen empfundenem Stress und Psoriasis-Schub

Psoriasis betrifft weltweit Millionen von Menschen und wird oft mit Umwelt- und psychischen Faktoren in Verbindung gebracht. Neueste Forschungsergebnisse, die auf dem Kongress der European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) 2024 vorgestellt wurden, bestätigen den Zusammenhang zwischen empfundenem Stress und Psoriasis-Schüben. Die Studie zeigt, dass Schallstress Entzündungsprozesse in der Haut fördern und zu einem Rückfall psoriatischer Läsionen führen kann.
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Internationaler Morbus-Gaucher-Tag: Wenn eine seltene Erkrankung Versteck spielt

Da sich die seltene Erkrankung Morbus Gaucher hinter unspezifischen Symptomen versteckt, muss sie regelmäßig ins Bewusstsein gebracht werden: Der internationale Gaucher-Tag am 1. Oktober dient dazu, die Aufmerksamkeit auf diese Krankheit zu lenken. Patient:innen können erheblich von einer frühzeitigen Diagnose profitieren, da kausale Therapieoptionen, z.B. die Enzymersatztherapie (EET) mit Velaglucerase alfa, zur Verfügung stehen. Mit dieser Behandlung kann das Fortschreiten des Morbus Gaucher verlangsamt oder gestoppt werden.
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Chlortalidon: Bewährte Erstlinientherapie bei Hypertonie nach aktuellen ESC-Leitlinien

Mit den neuen ESC-Leitlinien 2024 zur Hypertoniebehandlung werden die Zielwerte für den Blutdruck gesenkt. Trotz dieser Anpassungen bleibt eines gleich: Chlortalidon ist nach wie vor sowohl in der Mono- als auch in der Kombinationstherapie ein Mittel der ersten Wahl. Wissenschaftlich fundiert und durch umfangreiche Studien gestützt, zeigt Chlortalidon eine überlegene Wirksamkeit in der Hypertonie-Behandlung (1-3). Es überzeugt durch seine starke blutdrucksenkende Wirkung (4,5) und langanhaltende Wirksamkeit (6) sowie durch die signifikante Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse (1-3). Das Diuretikum ist in unterschiedlichen Therapiekombinationen anwendbar und wird somit den individuellen Bedürfnissen der Patienten:innen gerecht.
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Frauen mit schweren Erkrankungen der Herzklappen werden seltener richtlinienkonform behandelt als Männer

Die Häufigkeiten verschiedener schwerer Erkrankungen der Herzklappen sowie deren Behandlungen unterscheiden sich in Europa zwischen Männern und Frauen. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Studie an über 200 Zentren in ganz Europa. Hintergrund der Studie ist, dass geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Behandlung von Herzinfarkten bereits vielfach berichtet wurden, es bezüglich Herzklappenerkrankungen bisher jedoch wenige Daten gab. Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen, dass Frauen bei speziellen Erkrankungen der Herzklappen seltener als Männer nach den in Europa geltenden Empfehlungen behandelt werden und dass die Gründe für das Unterbleiben einer Behandlung bei Männern und Frauen unterschiedlich sind.
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PraxisLeitlinie Migräne speziell für die gynäkologische Praxis

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) stellen im Rahmen ihrer verstärkten Kooperation ihr erstes gemeinsames Projekt vor: die „DGS-PraxisLeitlinie: Kernwissen zu Diagnostik und Behandlung von Migräne für Gynäkologinnen und Gynäkologen“. Damit geht die „DGS-Initiative chronischer Kopfschmerz II – Für eine fachübergreifende Verbesserung der Primärversorgung“ in die Verlängerung. Ziel der Initiative ist es, die Primärversorgung von Patient:innen mit chronischen Kopfschmerzen zu verbessern. Die PraxisLeitlinie vermittelt Gynäkolog:innen kompaktes Wissen zu Diagnostik und Therapie der Migräne. Die Fachgesellschaften unterstützen sich darüber hinaus gegenseitig in Fortbildungen und planen gemeinsame Publikationen, um die Versorgung von Frauen mit Schmerzerkrankungen zu verbessern.
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Bluttest auf sogenannte MicroRNAs kann Demenz erkennen

Eine Alzheimer-Demenz und auch ihre Vorstufe lassen sich durch Messung sogenannter MicroRNAs im Blut erkennen. Darüber berichten Forschende des DZNE in Göttingen – gemeinsam mit US-amerikanischen Fachleuten der Boston University und der Indiana University School of Medicine – im Wissenschaftsjournal „Alzheimer’s & Dementia: The Journal of the Alzheimer’s Association“ (1, 2). Ihre Einschätzung beruht auf Daten von rund 800 Erwachsenen, die an einer Langzeitstudie über die Alzheimer’sche Erkrankung teilnehmen. Das angewandte Verfahren ist noch nicht bereit für die klinische Routine, doch die aktuellen Ergebnisse könnten den Weg für bessere Früherkennung bereiten.
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Neuer Verbund „HoPE“ forscht ganzheitlich an Endometriose

Rund 10 bis 15% aller Frauen im gebärfähigen Alter sind von Endometriose betroffen. Die chronisch-entzündliche, bisher unheilbare gynäkologische Erkrankung, die oft erst spät diagnostiziert wird, ist äußerst komplex, der Leidensdruck der Patientinnen enorm. Ein neues Verbundprojekt, das von der Uni Ulm koordiniert wird, widmet sich der ganzheitlichen und systembiologischen Erforschung der Krankheit und ihrer Ursachen. „HoPE“ will das Zusammenspiel von Ernährung, Immunsystem, Stoffwechsel und Darmmikrobiom entschlüsseln und unter Einbeziehung von Patientinnen Endometriose-spezifische Ernährungskonzepte entwickeln und testen.
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Keine EU-Zulassung für Pegcetacoplan bei geographischer Atrophie nach erneuter Prüfung

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat seine negative Stellungnahme vom Juni 2024 zum Antrag auf Marktzulassung des Wirkstoffes Pegcetacoplan bestätigt. Der Komplementinhibitor wurde im Frühjahr 2023 in den USA zur Behandlung der geographischen Atrophie zugelassen. Dabei handelt es sich um die trockene Spätform der Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD), die einen weitreichenden Sehverlust bewirkt.

 
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Blutspende per Telemedizin? Transfusionsmediziner:innen warnen vor Abstrichen bei Spendersicherheit

Das Bundesgesundheitsministerium (BGM) hat mit Vorlage eines Entwurfes zur Telemedizin-Blutspende-Verordnung im vergangenen Juni die Einführung telemedizinischer Verfahren bei der Blut- und Plasmaspende forciert. Ärzt:innen müssten dann bei der Blutspende in vielen Fällen nicht mehr in Präsenz anwesend sein, sondern würden nur noch digital zugeschaltet. Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) begrüßt zwar, dass die Politik die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Medizin ausschöpfen möchte, befürchtet jedoch zugleich, dass der Verzicht auf qualifiziertes ärztliches Personal vor Ort das Vertrauen in das Blutspende-Verfahren beeinträchtigen und die Gesundheit der Spendenden gefährden könnte. Zudem ergäben sich Fragen nach der ärztlichen Haftung.
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