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Medizin | Beiträge ab Seite 55

Bis auf die Zeit der Coronapandemie waren Videoschulungen im Rahmen der strukturierten Behandlungsprogramme (Disease-Management-Programme, DMP) von Menschen mit Diabetes bisher nicht möglich. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) plant aktuell in einer Anpassung der Richtlinien zu den DMP-Anforderungen, auch die Videoschulung zu ermöglichen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), ihre Arbeitsgemeinschaften „Diabetes & Technologie“ und „Pädiatrische Diabetologie“ sowie die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendendokrinologie (DGKED), der Bundesverband der niedergelassenen Diabetologen e.V. (BVND) und der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD) begrüßen dies, fordern aber in ihrer gemeinsamen Stellungnahme an den G-BA wichtige Anpassungen.
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Medizin

Testosteron-Substitutionstherapie: Erhöhes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse?

Eine substituierende Therapie mit Testosteron bei Männern mit symptomatischem Hypogonadismus ist bzgl. möglicher negativer Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System seit jeher umstritten. Zurückliegende kleinere Untersuchungen zeigten kontroverse Ergebnisse. Es wurden teils protektive Mechanismen einer Testosterontherapie im Hinblick auf das Herz-Kreislauf-System beschrieben. Eine mögliche Erhöhung des Risikos für schwere kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall wurde jedoch ebenso diskutiert.
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Medizin

Zukunftsfähige Diabetesversorgung: Die Krankenhausreform als Scheidepunkt für Menschen mit Diabetes

Bereits heute hat jeder fünfte Klinikpatient einen Diabetes mellitus – das entspricht etwa 3 Millionen stationären Behandlungen pro Jahr. Wie will die Krankenhausreform eine zukunftsfähige Diabetesversorgung sicherstellen? Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) kritisiert, dass die kürzlich von Bundesgesundheitsminister Lauterbach vorgestellten Eckpunkte zur Reform derzeit noch keine ausreichend qualifizierte Diabetesexpertise in allen Versorgungsleveln vorsehen und damit die Behandlungsqualität in Zukunft gefährden. Die Einführung von Vorhaltepauschalen begrüßt die DDG als einen absolut notwendigen Schritt. Sie warnt jedoch davor, dass der Bereich „Komplex Diabetologie/Endokrinologie“ nach den vorgestellten Eckpunkten wie schon vor der Reform unterfinanziert sein wird. Zudem würden diabetologische Leistungen weiterhin nicht angemessen vergütet.
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RSV

RSV-Infektionen – nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene gefährlich

Eine Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) stellt nicht nur für Säuglinge und Kleinkinder eine ernstzunehmende Gefahr dar, sondern auch für Erwachsene – insbesondere im höheren Lebensalter und bei Vorliegen von Grunderkrankungen. Zur aktiven Immunisierung steht jetzt ein Impfstoff zur Verfügung, der von der Europäischen Kommission Anfang Juni 2023 für alle älteren Menschen ab 60 Jahren zugelassen wurde.
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Medizin

Vorhofflimmern: Klinik für Kardiologie II am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert

Die Klinik für Kardiologie II am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt wurde nach einem Audit im Juni erneut als Vorhofflimmer-Zentrum von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK) zertifiziert, nachdem sie diese Auszeichnung bereits im Mai 2020 als eine der ersten Kliniken deutschlandweit erhalten hat. Alle von der DGK zur Re-Zertifizierung geforderten Kriterien wurden dabei erfüllt. Die zusammenfassende Stellungnahme der Auditor:innen bescheinigt den Bad Neustädtern eine hohe Behandlungsqualität und -sicherheit sowie eine personell und apparativ hervorragende Ausstattung im Bereich der Katheterablation von Vorhofflimmern.
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Medizin

Atherosklerose: Komplementfaktor H als Auslöser?

Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, die durch Ablagerungen an Innenwänden arterieller Blutgefäße ausgelöst werden, sind für rund ein Drittel der Todesfälle weltweit verantwortlich. Entsprechend steht die Atherosklerose im Fokus intensiver Forschungen, um die Grundlage für effektive Behandlungsmaßnahmen zu schaffen. Ein wissenschaftliches Team der MedUni Wien hat nun erstmals jenen zellulären Schlüsselweg beschrieben, der das Verständnis der Erkrankung entscheidend verbessern und den Weg für einen neuen Therapieansatz ebnen kann. Die Ergebnisse wurden im renommierten Fachjournal „Immunity“ veröffentlicht.
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Medizin

Ärztliche Approbationsordnung: DGIM fordert stärkere Einbeziehung der hausärztlichen Internisten

Mitte Juni hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) einen überarbeiteten Referentenentwurf als Vorlage für eine Gesetzgebung zur ärztlichen Approbationsordnung vorgelegt, die voraussichtlich im Jahr 2027 in Kraft treten soll. Auch wenn der Entwurf vorherige Kritikpunkte zur Ausgestaltung des Medizinstudiums nun aufgreift, sieht die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) nach wie vor Verbesserungsbedarf. So würde weiterhin die hausärztliche Versorgungsrealität durch Internistinnen und Internisten in Deutschland unzureichend abgebildet. Alle Vorschläge hat die DGIM in einer aktuellen Stellungnahme zusammengefasst und den politisch Verantwortlichen zur Verfügung gestellt.
 
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Medizin

Schutz von Herz und Nieren bei CKD mit Albuminurie und Typ-2-Diabetes

Die European Renal Association (ERA) hat Finerenon in ihr europäisches Best Practice-Paper (ERBP) aufgenommen. Das ERBP basiert auf der Recherche der ERA-Taskforce zur aktuellen Evidenz über die Effekte von Mineralokortikoidrezeptor-Antagonisten (MRA) bei Patient:innen mit diabetischer chronischer Nierenerkrankung (CKD), um daraus Rückschlüsse für das Management dieser Patient:innen zu ziehen. Darin hat Finerenon einen festen Platz im Therapieschema zur Behandlung von CKD mit Albuminurie in Verbindung mit Typ-2-Diabetes (T2D) erhalten und wird im klinischen Behandlungsalgorithmus gleichwertig auf einer Stufe mit den SGLT2ia empfohlen (1). Darüber hinaus werden im Best Practice-Paper die Unterschiede von Finerenon als nicht-steroidaler MRA zu den steroidalen MRAs verdeutlicht, denn nur Finerenon ist zum Schutz von Herz und Nieren klinisch im bislang weltweit größten CKD/T2D-Studienprogramm geprüft und zur Behandlung von CKD mit Albuminurie in Verbindung mit T2D bei Erwachsenen zugelassen.
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Medizin

Impfstoff gegen das RSV für ältere Erwachsene verfügbar

Der Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) für ältere Erwachsene ab 60 Jahren, der Anfang Juni dieses Jahres die Marktzulassung von der Europäischen Kommission erhielt und mit derselben Indikation auch in den USA zugelassen ist, wird mit Listung in der Lauer-Taxe ab dem 1. August in Deutschland verfügbar sein. Damit ist er das erste in Deutschland zugelassene RSV-Vakzin für ältere Erwachsene. Der Impfstoff dient zur aktiven Immunisierung gegen Erkrankungen der unteren Atemwege, die durch RSV verursacht werden. So können besonders gefährdete Menschen rechtzeitig vor der nächsten RSV-Saison, die üblicherweise im Herbst beginnt, vor der Infektion und ihren Folgen geschützt werden.
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Morbus Crohn und Colitis ulcerosa: Ustekinumab als Fertigpen

Ustekinumab wurde in der Europäischen Union als Fertigpen zur subkutanen Injektion für erwachsene Patient:innen mit mittelschwerem bis schwerem aktiven Morbus Crohn (MC) bzw. mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa (CU) zugelassen. Der Fertigpen enthält eine Einzeldosis Ustekinumab und kann durch Betroffene selbstständig mit kontrollierter Injektionsgeschwindigkeit verabreicht werden. Für die Therapie des MC bzw. der CU ist zunächst eine Induktionstherapie vorgesehen, die mit einer einmaligen intravenösen Gabe von Ustekinumab eingeleitet wird (1). Nach 8 Wochen schließt sich die Erhaltungstherapie an: Ustekinumab wird alle 12 Wochen oder alternativ alle 8 Wochen subkutan verabreicht (2, 3).
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Leitliniengerechte Langzeittherapie: Phytotherapie zur Behandlung chronisch abakterieller Prostatitis

Etwa jeder 10. Mann erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Prostatitis (1). Die chronische abakterielle Prostatitis (chronic pelvic pain syndrome, CPPS) stellt mit einer Prävalenz von 90% die häufigste Form dar. In diesem Kontext bietet ein Gräserpollenextrakt als einziges in Deutschland spezifisch für die Therapie des CPPS zugelassenes Arzneimittel eine leitliniengerechte Behandlungsoption. Aufgrund seiner nachgewiesenen Wirksamkeit und guten Verträglichkeit ermöglicht es Patienten eine signifikante Linderung ihrer Symptome und trägt maßgeblich zur Verbesserung der Lebensqualität bei.
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Rasante Entwicklung bei der CED-Therapie: Neue Medikamente für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Die Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) erweitern sich derzeit mit hoher Geschwindigkeit. Allein in den vergangenen 12 Monaten wurden mehrere Wirkstoffe zugelassen, die auf unterschiedliche Weise die überschießende Aktivität des Immunsystems modulieren und die für die Patient:innen stark belastenden Erkrankungen deutlich positiv beeinflussen. Diese Medikamente werden dringend benötigt, betont die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS). Schließlich betreffen die zu den Autoimmunerkrankungen zählenden Erkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa vorwiegend junge Menschen, sind bislang nicht heilbar und ihre Häufigkeit nimmt zu.
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Morbus Gaucher und ASMD: Patientenregister und Medikamente

Auf dem internationalen Gaucher Leadership Forum (GLF) 2023 in Amsterdam trafen sich weltweit angesehene Expert:innen auf dem Feld der lysosomalen Speicherkrankheiten (LSD) Morbus Gaucher und ASMD (Mangel an saurer Sphingomyelinase). Neben neuesten Erkenntnissen zur Genetik und Pathologie wurden Studien- und Real-World-Daten zu etablierten Therapieoptionen diskutiert. Im Fokus standen die Differenzialdiagnose, Behandlungsoptionen – und vor allem: Patientendaten, die den Kern der wissenschaftlichen Forschung bilden.
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Rauchen: Folgeerkrankungen kosten jährlich fast 100 Mrd. Euro

In Deutschland rauchen rund 20 Millionen Menschen regelmäßig. Dieser bedeutende Anteil an der Gesamtbevölkerung zeigt sich auch an der Höhe der rauchbedingten Folgekosten bzw. der Produktivitätsverluste für die deutsche Wirtschaft. Gesundheitsökonom Dr. Anant Jani hat für Smoke Free, den Anbieter einer BfArM-zertifizierten DiGA für den Rauchstopp, diese jährlich wiederkehrenden Summen von insgesamt ca. 100 Milliarden Euro untersucht (1, 2). Sein Fazit: Die Kosten könnten langfristig gesenkt werden – indem die Anzahl der Raucher:innen gesenkt wird (3). Dafür bräuchten sie in den Augen des Experten allerdings mehr und bessere Unterstützung. Diese Forderung äußern das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. bereits seit Jahren.  
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Weniger Herzinfarkte: Kombinationstherapie mit Alirocumab zur LDL-C-Senkung

Kardioprotektion durch Senkung des LDL-Cholesterins (LDL-C) stand im Fokus zahlreicher Vorträge auf der 89. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK). Noch immer erreichen nur wenige kardiovaskuläre Hochrisikopatient:innen die von den europäischen Fachgesellschaften ESC und EAS (European Society of Cardiology, European Atherosclerosis Society) empfohlenen LDL-C-Zielbereiche (1, 2). Einer der Gründe hierfür: Kombinationstherapien, z.B. mit Alirocumab, einem Inhibitor der Proproteinkonvertase-Subtilisin/Kexin-Typ-9 (PCSK9), werden sehr zurückhaltend eingesetzt, obwohl sich mit ihnen auch sehr niedrige LDL-C-Werte erreichen lassen (2-4). Neue Daten der Post-hoc-Analyse von ODYSSEY OUTCOMES zeigen: Bereits eine zeitlich begrenzte Anwendung der Kombinationstherapie lohnt sich für einen langfristigen klinischen Effekt (4).
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