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Medizin | Beiträge ab Seite 92

Menschen mit Transthyretin-Amyloidose-bedingter Kardiomyopathie (ATTR-CM) brauchen eine effektive Therapie – je früher, desto besser. Darin waren sich die Expert:innen auf der DGK-Jahrestagung einig. So legt eine aktuelle Studie nahe, dass Patient:innen mit hereditärer ATTR-Amyloidose mit Kardiomyopathie bei rechtzeitiger Behandlung mit dem TTR-Stabilisator Tafamidis im Schnitt 7,8 Lebensjahre gewinnen können und Patient:innen mit der unterdiagnostizierten Wildtyp-Form immerhin 5,5 Jahre (1). Entscheidend ist, die kardialen und extrakardialen Warnzeichen, die „Red Flags“, für eine ATTR-Amyloidose frühzeitig zu erkennen. Dabei sind neben den Kardiolog:innen auch die Hausärzt:innen gefragt. Die Diagnosesicherung gelingt oft nichtinvasiv im Zusammenspiel von Blutanalysen, EKG, Echokardiografie, Kardio-MRT sowie Skelettszintigrafie.
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Kurzdarmsyndrom: Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit

Bei einem Kurzdarmsyndrom mit chronischem Darmversagen (KDS-DV) ist der Dünndarm aufgrund angeborener oder erworbener Ursachen so verkürzt, dass seine absorptive Funktion reduziert ist und Bedarf an einer intravenösen Supplementation von Makro- und Mikronährstoffen sowie Flüssigkeit besteht (4). „Das KDS-DV ist ein sehr seltenes, komplexes Krankheitsbild. Die genaue Prävalenz ist unbekannt und kann je nach geographischer Region variieren (5)“, erklärte Univ.-Prof. Dr. Andreas Pascher, Münster, auf einem von Takeda unterstützten Symposium anlässlich des 128. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Pascher fügte an: „Für Deutschland wird die Prävalenz von Erwachsenen, die auf PS angewiesen sind, auf 34 Betroffene pro einer Million Einwohner geschätzt. (6)“ Als mögliche anatomische oder funktionelle Ursachen eines KDS bei Erwachsenen nannte Pascher u. a. Morbus Crohn, Mesenterialinfarkte, Volvulus, Abdominaltraumata, chirurgische Komplikationen, Tumore und Strahlenenteritis (7, 8).
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Kardiovaskuläres Risiko bei chronischer Nierenerkrankung + T2D senken

Neueste Daten aus einer explorativen Post-hoc-Analyse von FIDELITY, einer präspezifizierten Analyse der Phase-III-Studien FIDELIO-DKD und FIGARO-DKD, untermauern die renalen und kardiovaskulären (CV) Vorteile von Finerenon, einem nicht-steroidalen, selektiven Mineralokortikoid-Rezeptor (MR)-Antagonisten. Daten aus der Analyse weisen darauf hin, dass Finerenon im Vergleich zu Placebo das Risiko der kombinierten kardiovaskulären und renalen Ergebnisse zusätzlich zur Standardbehandlung über ein breites Spektrum der CKD in Verbindung mit Typ-2-Diabetes (T2D) mit oder ohne elektrokardiographisch festgestellte linksventrikuläre Hypertrophie (LVH) zu Studienbeginn konsistent reduzierte. Für die kardiovaskuläre Endpunktkomponente Herzinsuffizienz-bedingte Hospitalisierung (HHF) war mit Finerenon das relative Risiko der HHF sowohl bei Patient:innen mit LVH zu Studienbeginn als auch bei Patient:innen ohne LVH reduziert, mit einem ausgeprägteren Effekt bei Patient:innen mit LVH.
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Paradigmenwechsel in der Asthma-Therapie

Aktuelle Post-hoc-Analyse zu Benralizumab bei Asthma

Die Entwicklung von Biologikatherapien bei schwerem Asthma eröffnete neue Perspektiven für Ärzt:innen und ihre Patient:innen – bessere Krankheitskontrolle, weniger schwere Verläufe, reduzierter Einsatz oraler Corticosteroide (OCS). Damit rückt ein Therapieziel in den Fokus, das bisher nur bei anderen Indikationen relevant war: Remission. Auf dem diesjährigen Kongress der DGP diskutierten renommierte Expert:innen nach welchen Kriterien sich Remission definieren lässt und was sie für die Praxis bedeutet. Mögliche Aspekte sind z. B. anhaltende Asthmakontrolle und das Absetzen von OCS. Aktuelle Post-hoc Analysen weisen darauf hin, dass unter dem Biologikum Benralizumab bei erwachsenen Patient:innen mit schwerem eosinophilen Asthma eine Remission erreichbar ist (2, 3).
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Phase-III zu Impfstoffkandidat gegen Pneumokokken gestartet

V116, ein 21-valenter Pneumokokken-Konjugatimpfstoff in klinischer Prüfung, hat die Breakthrough Therapy Designation (BTD) der US-Arzneimittelbehörde FDA erhalten. Sie bezieht sich auf den Einsatz dieses Prüfpräparats in der Prävention von invasiven Pneumokokken-Erkrankungen (invasive pneumococcal diseases, IPD) und Pneumokokken-Pneumonien, die durch die Serotypen 3, 6A/C, 7F, 8, 9N, 10A, 11A, 12F, 15A, 15 B/C, 16F, 17F, 19A, 20, 22F, 23A, 23B, 24F, 31, 33F, 35B von Streptococcus pneumoniae bei Erwachsenen im Alter von 18 Jahren und älter verursacht werden. Die Phase-3-Studien sollen später in diesem Jahr beginnen.
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Antithrombotische Therapie bei KHK und pAVK

Zwei Studien mit dem Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban, die offene Langzeitbeobachtung (Long-Term Open Label Extension, LTOLE) der COMPASS-Studie und die XATOA-Registerstudie, zeigen die Vorteile einer dualen antithrombotischen Strategie, die auf 2 Signalwege abzielt. Beide Studien untersuchten die vaskuläre Dosis von Rivaroxaban (2,5 mg 2x täglich) in Kombination mit Acetylsalicylsäure (ASS). In der 2017 im New England Journal of Medicine veröffentlichten Phase-III-Studie COMPASS, der bisher größten klinischen Studie zu Rivaroxaban mit 27.395 Patient:innen, senkte Rivaroxaban 2,5 mg 2x täglich + ASS 100 mg 1x täglich das Risiko für den kombinierten Endpunkt aus Schlaganfall, kardiovaskulärem Tod und Herzinfarkt um 24% (relative Risikoreduktion) bei Patient:innen mit chronischer koronarer Herzkrankheit (KHK) und/oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK).
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Psoriasis: Wie kann Pruritus effektiv gelindert werden?

Bei der topischen Therapie der Psoriasis spielt die Galenik eine wichtige Rolle. So führt der Fixkombinations-Sprühschaum mit Calcipotriol und Betamethason Dipropionat (1, 2) nicht nur zu einem schnelleren und höheren mPASI75-Ansprechen im Vergleich zum wirkstoffgleichen Gel (3, 4), auch Patient:innen-bezogene Endpunkte werden rasch verbessert (5). So ist bereits ab Tag 3 der Pruritus deutlich verringert und bis Woche 4 stetig und signifikant im Vergleich zu Vehikelschaum verbessert (5). Was das für die Patient:innen bedeutet, darüber sprach Prof. Dr. Michael Sticherling, stellvertretender Direktor und Leitender Oberarzt der Hautklinik des Universitätsklinikums Erlangen.
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Unterstützungsprogramm für Hämophilie-Patient:innen

Ein kostenloses, individuelles ergänzendes Programm unterstützt Menschen mit Hämophilie, die mit Gerinnungsfaktorpräparaten der Novo Nordisk Pharma GmbH behandelt werden. Ziel ist es, das Leben mit Hämophilie und anderen Gerinnungsstörungen so einfach und normal wie möglich zu halten. In Absprache mit den behandelnden Ärzt:innen wird das Programm auf die persönliche Situation von Menschen mit Hämophilie zugeschnitten. Eine geschulte Fachkraft unterstützt dabei die Betroffenen ergänzend zur ärztlichen Therapie zu Hause.
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Plaque-Psoriasis: Neue Daten zu Guselkumab beim AAD 2022

Auf der Jahrestagung der American Academy of Dermatology (AAD) 2022 wurden neue Daten zu dem Interleukin-23-Inhibitor Guselkumab bei Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis vorgestellt. Guselkumab ist zugelassen zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie in Frage kommen sowie als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat (MTX) bei erwachsenen Patient:innen mit aktiver Psoriasis-Arthritis, die auf eine vorangegangene krankheitsmodifizierende antirheumatische (disease-modifying antirheumatic drug, DMARD) Therapie unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben (1).
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Multiple Sklerose: Neue Ansatzpunkte in der Therapie

Auf der Suche nach einem Impfstoff, der künftig den Ausbruch von Multipler Sklerose (MS) verhindern könnte, ist der Wissenschaft ein entscheidender Durchbruch gelungen. Einer Forschergruppe der Harvard Universität konnte in einer Studie den Zusammenhang zwischen einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus und der Entstehung einer MS bestätigen. Dank der pharmazeutischen Forschung stehen Patientinnen und Patienten mittlerweile eine Vielzahl an unterschiedlichen Wirkstoffen und Therapieoptionen zur Verfügung. Pharmazeutische Unternehmen und akademische Einrichtungen arbeiten daran, weitere Therapiefortschritte zu erzielen.
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Wie Mangelernährung bei Intensivpatient:innen behandelt wird

Viele Patient:innen haben bereits bei Aufnahme auf die Intensivstation eine Mangelernährung, weitere entwickeln diese während ihres Aufenthalts im Krankenhaus. Wie Studien zeigen, hat der Ernährungsstatus dabei sowohl prognostische als auch therapeutische Relevanz. Doch wer gilt als mangelernährt, beziehungsweise wer ist ausreichend mit Nährstoffen versorgt? In einem aktuellen Positionspapier zeigen Intensiv- sowie Ernährungsmediziner:innen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) apparative Untersuchungsmöglichkeiten auf, mit denen sich Risikopatient:innen auf der Intensiv- oder Intermediate Care Station identifizieren lassen.
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Colitis ulcerosa: Zulassungsempfehlung für Upadacitinib

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Stellungnahme für Upadacitinib zur Behandlung der Colitis ulcerosa erteilt. Diese gilt für die Zulassung von Upadacitinib 45 mg und 15 mg oder 30 mg zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa (CU), die auf eine konventionelle Therapie oder ein Biologikum unzureichend oder nicht angesprochen haben oder diese nicht vertragen.
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GLP-1 Rezeptoragonisten und SGLT-2 Inhibitoren: Einsatz bei Typ-2-Diabetes

Das kardiovaskuläre Risikomanagement hat inzwischen Einzug in die Therapiestrategien des Typ 2 Diabetes gehalten. Das spiegelt sich klar in den internationalen und nationalen Leitlinienempfehlungen wider (1-4). Allen voran der ADA/EASD Consensus Report aus dem Jahr 2018 macht den kardiovaskulären Status zu einem wichtigen Entscheidungskriterium für die weitere Therapieeskalierung bei Typ 2 Diabetes. Doch welchen konkreten Einfluss hat die Leitlinie auf die Verordnungspraxis ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte in Deutschland?
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Aktuelle internationale Empfehlungen zur diabetischen Neuropathie

Die Neuropathie ist eine der häufigsten und schwerwiegendsten Folgeerkrankungen des Diabetes. Trotzdem bleibt sie oftmals lange Zeit unerkannt und unbehandelt. 15 internationale Neuropathie-Experten erarbeiteten jetzt ein Konsensus-Papier mit aktuellen Empfehlungen für das Management der Erkrankung in der Praxis. Einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert hat demnach die pathogenetisch wirksame Therapie mit Benfotiamin und Alpha-Liponsäure. 
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Typ-2-Diabetes: Richtige Therapiewahl auf jeder Behandlungsstufe

Typ 2 Diabetes als chronisch-progrediente Erkrankung erfordert eine stufenweise Behandlung unter Berücksichtigung individueller Faktoren (1). Vor diesem Hintergrund sollte eine leitliniengerechte Diabetestherapie neben der Blutzuckerkontrolle insbesondere kardiovaskuläre Komorbiditäten, das Gewicht sowie das Hypoglykämierisiko von Menschen mit Typ 2 Diabetes berücksichtigen (1). Dies stellt spezielle Anforderungen an Therapien und Medikamente wie GLP-1 Rezeptoragonisten (RA) und Basalinsuline. So gewinnt zusätzlich zur effektiven Blutzuckerkontrolle vor allem die Gewichtskontrolle bei Typ 2 Diabetes immer mehr an Bedeutung – gerade im Zusammenspiel mit kardiovaskulärem Risikomanagement.
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