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Nur einnehmen, was wirklich benötigt wird: Die erste Untersuchung vor der OP gilt dem Medikationsplan

Nur einnehmen, was wirklich benötigt wird: Die erste Untersuchung vor der OP gilt dem Medikationsplan
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„Apotheker-Arzneimittelgespräch“ mag ein schwieriges und langes Wort sein – als Instrument, die Sicherheit der Patienten des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) zu erhöhen, ist es jede Silbe wert. Wer als UKL-Patient vor einer geplanten chirurgischen Operation steht oder eine Augen-OP erhält, führt zuvor ein vertrauensvolles Gespräch mit einem Klinikapotheker über seinen Medikationsplan. Die pharmazeutischen Experten des UKL kontrollieren und analysieren die Liste der einzunehmenden Arzneimittel und korrigieren an den nötigen Stellen.
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„Dieses wirklich persönliche Gespräch mit jedem Patienten ist es, was uns von anderen Kliniken unterscheidet“, sagt Dr. Yvonne Remane, Direktorin der Klinikapotheke. Bei diesem Gespräch schauen sich die klinischen Pharmazeuten zuerst genau an, welche Medikamente der Patient bekommt und einnimmt. „Viele bringen Medikationspläne mit, die nicht der tatsächlichen Einnahme entsprechen“, berichtet Dr. Remane, „und etlichen ist die Diskrepanz zwischen ihrem Plan und dem, was sie wirklich zu sich nehmen, sogar bekannt.“ Und so wundert es die Apotheker auch nicht sehr, wenn etliche Patienten gleich ihren gesamten Arzneimittelbestand mitbringen. Falls notwendig, telefonieren die UKL-Pharmazeuten auch gleich noch einmal mit dem jeweiligen Hausarzt. Anschließend wird die nun hoffentlich vollständige Liste der Medikamente des Patienten analysiert: „Liegen Doppelmedikationen vor, also besitzen 2 Mittel unterschiedliche Namen, aber den gleichen Wirkstoff? Sind alle Dosierungen auch plausibel? Sind die Dosierungen an mögliche Organfunktionsstörungen, beispielsweise an Niere oder Leber, angepasst? Liegen gar Kontraindikationen vor, sollte der Patient das jeweilige Medikament also gar nicht bekommen?“, beschreibt Dr. Donald Ranft, Leiter der Abteilung Arzneimittelinformation und Klinische Pharmazie.

Die individuell gehaltene Patientenberatung unterscheide das UKL von anderen Kliniken, hebt Dr. Remane hervor, „doch gerade der persönliche Kontakt zeichnet unsere Medikationsanalyse aus. So wird auch der Apotheker und seine Tätigkeit sichtbar.“ Was verschiedene Fachärzte verschreiben, werde hier oft zum ersten Mal zusammengeführt und transparent gemacht, so die Direktorin der UKL-Apotheke. In einer Stunde seien 4 bis 5 Patientengespräche in offener Atmosphäre möglich.

Zeitliche Entlastung für Ärzte und Pflegende

Neben der Sicherheit des Patienten steht für Dr. Yvonne Remane noch ein wichtiger Aspekt im Vordergrund: „Wir entlasten Pflegende und Ärzte. Gerade Letztere vermitteln uns das auch.“ Das kann Prof. Petra Meier, stellvertretende Direktorin der UKL-Augenklinik, nur bestätigen: „In der Regel haben wir einen sehr hohen Patientendurchsatz mit in der Mehrzahl betagten Menschen, die oft zahlreiche Medikamente einnehmen. Unsere Pflegekräfte, Anästhesisten und Augenärzte entlastet diese Arbeit der klinischen Pharmazeuten zeitlich enorm. Durch sie werden zum Teil handschriftliche Zettel und kaum zu scannende Medikationspläne geordnet und bewertet.“

Universitätsklinikum Leipzig


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