Journal MED

Schmerz | Beiträge ab Seite 18

Bei wiederholten abdominellen Schmerzen sollten Gastroenterologen auch erbliche Systemerkrankungen wie das hereditäre Angioödem (HAE) oder den Morbus Gaucher in die Differentialdiagnose einbeziehen, so die Empfehlung von Experten im Rahmen eines Symposiums beim diesjährigen deutschen Viszeralmedizinkongress. Rezidivierende kolikartige Bauchschmerzen können z.B. auf ein HAE hinweisen, wenn auch wiederholt Hautschwellungen auftreten. Dagegen kann die Ursache chronischer Bauchbeschwerden aufgrund einer vergrößerten Milz ein Morbus Gaucher sein, wenn gleichzeitig eine Zytopenie vorliegt. Gastroenterologen spielen eine Schlüsselrolle, um Patienten mit solchen Systemerkrankungen rechtzeitig zu erkennen und eine adäquate Therapie zu ermöglichen.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Mikrobiom-Modulation: Neue Therapiekonzepte bei Darmerkrankungen

Das intestinale Mikrobiom trägt nicht nur zur Aufrechterhaltung der Darmbarriere und Funktionalität des Immunsystems bei, sondern beeinflusst über die Darm-Hirn-Achse emotionale und kognitive Prozesse im Hirn (1-4). Das Wissen um die Wechselbeziehung zwischen Mikrobiotika und Wirt und die klinischen Folgen wächst exponentiell. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass eine geringe Diversität und Verschiebungen im Verhältnis der Bakterienstämme zueinander zur pathologischen Entwicklung einer Vielzahl von Erkrankungen führen können (5). Die hohe Relevanz einer Modulation des Mikrobioms als Ansatzpunkt zukünftiger Therapien erörterten Experten im Rahmen eines Symposiums. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass mikrobiologische Präparate zur Symptomreduktion und zum Remissionserhalt bei Darmerkrankungen beitragen und den teilweise enormen Leidensdruck lindern können.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Effektive Therapie funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen mit Phytopharmaka

Hypo- und Hypermotilität, Entzündungsprozesse, säurebedingte Auswirkungen oder Hypersensibilität sind Funktionsstörungen des Magen-Darm-Trakts, die sich bei den Betroffenen mit entsprechenden Symptomen wie Krämpfen, Schmerzen, Völlegefühl und Sodbrennen äußern. Durch eine pflanzliche Therapie aus Iberis amara und acht weiteren Heilpflanzen, welche gleichzeitig an mehreren Stellen wirken, kann die komplexe Symptomatik effektiv, sicher und schnell aufgefangen werden.
Lesen Sie mehr 
Patienteninfos

Orthopäden und Unfallchirurgen setzen sich für aktiven Lebensstil ein

Jedes Jahr verletzen sich 1,25 Millionen Bundesbürger beim Sport so schwer, dass sie ärztlich versorgt werden müssen (1). Überbelastung, hohe Risikobereitschaft und eine mangelnde Vorbereitung auf das Training führen immer wieder zu Unfällen. Gleichzeitig leben in Deutschland viele Millionen Menschen, die sich aufgrund einer Erkrankung nicht mehr schmerzfrei bewegen können. Auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) stellen Experten vom 24. bis 27. Oktober Therapien vor, mit denen sie Beweglichkeit bis ins hohe Alter erhalten und verlorene Beweglichkeit wiederherstellen können. Mit mehr als 10.000 Teilnehmern aus dem In- und Ausland ist der DKOU der größte europäische Kongress dieser Fachrichtung.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Fettgewebe – Neuropeptid-Hormon hemmt Entzündungsreaktion von Makrophagen

Bei starkem Übergewicht oder Fettleibigkeit kommt es im Körper zu gewebeschädigenden Entzündungsreaktionen, die den Körper auf Dauer schädigen und Folgeerkrankungen auslösen könnten, wie Diabetes Typ 2 oder Atherosklerose. Wissenschaftler der Universität Ulm haben nun herausgefunden, dass das Hormon Neuropeptid FF Fettgewebs-Makrophagen davon abhalten kann, solche gewebeschädigenden Entzündungen hervorzurufen.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Bei unklarer linksventrikulärer Hypertrophie an Morbus Fabry denken

Morbus Fabry manifestiert sich häufig kardial: Mehr als 50% aller Betroffenen haben eine Herzbeteiligung (1). Am häufigsten wird eine konzentrische linksventrikuläre Hypertrophie (LVH) beobachtet (1). „Bei einer unklaren linksventrikulären Hypertrophie oder einem prominenten Papillarmuskel sollte auch Morbus Fabry als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden“, betonte Prof. Thomas Thum, Hannover, auf einem Symposium von Sanofi-Genzyme im Rahmen der 83. DGK*-Jahrestagung (2). Einer aktuell veröffentlichten Studie nach kann zudem der Einsatz der Speckle-Strain-Bildgebung** dem Morbus Fabry auf die Spur kommen: Von der Herzbasis zur Herzspitze zeigte sich ein Verlust des zirkumferentiellen Strain (Deformations)-Gradienten, das von den Autoren als Fabry-typisches linksventrikuläres Deformationsmuster bewertet wird (3). „Fabry-verdächtige“ kardiologische Befunde sind zudem eine Fibrose in der posterolateralen Wand, eine ungeklärte linksventrikuläre Hypertrophie und ein hypertropher Papillarmuskel (1,4). „Bei solchen Anzeichen sollten Ärzte aufmerksam werden und an Morbus Fabry denken, um keine weitere Zeit bis zur Diagnose zu verlieren“, forderte Dr. Johannes Krämer, Ulm (2). Frühzeitig eingesetzt kann eine kausale Enzymersatztherapie, zum Beispiel mit Agalsidase beta (Fabrazyme®) (5), helfen, irreversible Organschäden zu verhindern.
Lesen Sie mehr 
Schwerpunkte

Diagnostik und Therapie der „Sportlerleiste“

Für den Leistenschmerz wird beim Sportler häufig die sog. Sportlerleiste verantwortlich gemacht, wobei dieser Begriff nicht präzise definiert ist. Gemeinhin wird unter der Sportlerleiste eine frühe Störung der Hinterwand der Leistenregion verstanden, also eine beginnende mediale Leistenhernie. In unmittelbarer Nachbarschaft der Leistenregion finden sich mit dem Hüftgelenk, dem Schambein, den Ansätzen der geraden und der schrägen Bauchmuskulatur sowie der Adduktorenmuskulatur weitere anatomische Strukturen, die einen Leistenschmerz auslösen können. Im Rahmen der Diagnostik müssen die verschiedenen Ursachen voneinander getrennt werden.
Lesen Sie mehr 
Gesundheitspolitik

Auswirkungen von Schmerzen auf die Gesellschaft kostet die EU bis zu 441 Milliarden Euro jährlich

Schmerzen sind ein Problem für Individuen sowie eine Herausforderung für Gesundheitssysteme, Volkswirtschaften und die Gesellschaft insgesamt: Jedes Jahr ist etwa jeder fünfte Europäer in Europa von chronischen Schmerzen betroffen. Dazu gehören 153 Millionen Menschen mit Migräne oder anderen beeinträchtigenden Kopfschmerzen, 200 Millionen Personen mit Störungen des Bewegungsapparates und 100 Millionen Menschen, die unter anderen Formen von chronischen Schmerzen leiden.
Lesen Sie mehr 
Gesundheitspolitik

Neue Rabattverträge für Schmerzmittel Valoron® N retard

Ab dem 1. Juni 2017 wird ein Rabattvertrag für das Schmerzmittel Valoron® N retard mit der DAK-Gesundheit wirksam: Nach Vereinbarungen mit der KKH Kaufmännischen Krankenkasse und der KNAPPSCHAFT bestehen nun Rabattverträge mit drei großen gesetzlichen Krankenkassen für das Analgetikum. Auch außerhalb der Rabattverträge kann Valoron® N retard kostengünstig eingesetzt werden, da sich der Preis an dem des Festbetrags orientiert.
Lesen Sie mehr 
Gesundheitspolitik

Opioidtherapie: Rabattverträge für Oxycodon/Naloxon Krugmann®

Die Krugmann GmbH hat mit den Krankenkassen AOK Nordwest, AOK Nordost, AOK Rheinland-Hamburg, IKK Classic und der Techniker Krankenkasse Rabattverträge für Oxycodon/Naloxon Krugmann® Retardtabletten abgeschlossen. Mitglieder dieser Krankenkassen können mit Wirkung ab dem 1. März 2017 in ihren Apotheken diese wirtschaftliche Zweitmarke zu den vereinbarten Rabatten erhalten. Alle notwendigen Daten werden Arztpraxen und Apotheken ab dem 1. April 2017 über ihre jeweilige Software zur Verfügung stehen.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Verfügbarkeit von Nabilon – Fertigarzneimittel auf Cannabinoidbasis

Menschen mit schweren Erkrankungen müssen Zugang zu allen Behandlungsmethoden haben, die ihnen realistische Aussicht auf Heilung oder Linderung bieten, besagt das Gesetz, welches Ende Januar 2017 im Bundestag verabschiedet worden ist und die Verkehrs- und Verschreibungsfähigkeit von Cannabisarzneimitteln definiert (1). Damit können Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen bei entsprechender Indikationsstellung vom therapeutischen Nutzen der Cannabinoide profitieren. Kurz vor Inkrafttreten der Gesetzänderung ist nun auch in Deutschland Nabilon (Canemes®), das einzige vollsynthetisch hergestellte Cannabinoid in Kapselform, als Arzneimittel verfügbar.
 
Lesen Sie mehr 
Medizin

Künstliche Intelligenz zur automatisierten Schmerzerkennung

Schmerzwahrnehmung ist etwas sehr Subjektives. Wie stark und auf welche Art wir einen Schmerz erleben, wissen nur wir selbst. Um unser Schmerzerleben anderen gegenüber zum Ausdruck zu bringen, bedarf es der Sprache. Doch was ist, wenn ein Patient nicht in der Lage ist, über seinen Schmerz zu reden? Ulmer Wissenschaftler setzen in diesem Fall auf Künstliche Intelligenz. Ihr Ziel: die automatisierte Schmerzerkennung.
Lesen Sie mehr 
Gesundheitspolitik

Cannabis wird auf Rezept freigegeben

Cannabis auf Rezept wird für Schwerkranke in Deutschland freigegeben. Der Bundesrat gab am Freitag grünes Licht für einen entsprechenden Gesetzentwurf. Die Krankenkassen müssen die Therapie mit getrockneten Cannabisblüten dann bezahlen. Erwartet ein Arzt eine positive Wirkung auf Krankheitsverlauf oder Symptome, kann er Cannabis verschreiben. Helfen kann es etwa bei Multipler Sklerose, chronischen Schmerzen, schwerer Appetitlosigkeit oder Übelkeit infolge einer Chemotherapie. Cannabis als Rauschmittel bleibt weiter verboten.
Lesen Sie mehr 
Patienteninfos

Balance halten – Rücken stärken!

Am 15. März 2017 findet der 16. Tag der Rückengesundheit statt. Unter dem Motto „Balance halten – Rücken stärken!“ werden bundesweit zahlreiche Veranstaltungen, Aktionen und Workshops angeboten. Organisiert wird der Aktionstag traditionell von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. und dem Bundesverband deutscher Rückenschulen (BdR) e. V. Eine ausgewogene Balance – sowohl körperlich als auch psychisch - ist von zentraler Bedeutung für die Rückengesundheit. Damit stellt der diesjährige Aktionstag ein wichtiges Thema in den Fokus der Öffentlichkeit.
Lesen Sie mehr 
Schwerpunkte

Aktuelle Entwicklungen in der Migränetherapie: CGRP, Gepante und monoklonale Antikörper

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation steht Migräne an sechster Stelle der am schwersten behindernden Erkrankungen des Menschen. Kopfschmerzerkrankungen insgesamt nehmen die dritte Stelle der am schwersten behindernden Erkrankungen weltweit ein. Pro Tag leiden rund eine Million Menschen allein in Deutschland an Migräneattacken. Davon sind 100.000 pro Tag bettlägerig. Weltweit sind über eine Milliarde Menschen betroffen.
Lesen Sie mehr 
Gesundheitspolitik

Lipödem – die verkannte leidvolle Krankheit

Obwohl alleine in Deutschland ca. 4 Millionen Frauen von dieser schwerwiegenden Krankheit betroffen sind, ist das Lipödem in der Bevölkerung sowie bei den Ärzten weitestgehend unbekannt (*Anm. d. Red.: Nicht, wenn Sie unseren Schwerpunkt des Monats lesen, "Erscheinungsformen des Lipödems und Abgrenzung vom Lymphödem" v. Dr. Alexandra Anker, Universitätsklinikum Regensburg). Das Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung und tritt am häufigsten an den Beinen auf – aber auch die Arme können betroffen sein. Gründe: Hormonelle Umstellungen wie die Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre sind meist die Auslöser der Erkrankung.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Aktivitätentagebuch als Unterstützung für Schmerzpatienten

Gängige Schmerztagebücher werden als etablierte Hilfsmittel in der Schmerztherapie betrachtet – sie können aber auch dazu führen, dass sich chronische Schmerzpatienten hauptsächlich auf ihre schmerzhaften Erfahrungen konzentrieren. Aktuelle Studienergebnisse weisen darauf hin, dass diese im Schmerzgedächtnis gespeicherten schmerzhaften Erfahrungen zwar nicht gelöscht, aber mit positiven Erfahrungen „überschrieben“ werden können (1).
Lesen Sie mehr 
Medizin

Rückenschmerz: Mit Tapentadol frühzeitig in Chronifizierungsprozesse eingreifen

In der Regel beginnt jeder chronische Schmerz mit einem starken akuten Schmerz. Das gilt auch für den Rückenschmerz, der häufig chronifiziert. Von Anfang an sollten die Weichen richtig gestellt werden, damit aus einem Patienten mit starken, lang anhaltenden oder häufig wiederkehrenden Schmerzen kein chronischer Schmerzpatient wird. Hier ist insbesondere der Hausarzt oder Orthopäde gefordert, bei dem sich der schmerzgeplagte Patient in der Regel zuerst vorstellt.
Lesen Sie mehr