Journal MED

Infektiologie | Beiträge ab Seite 13

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat sich für bestimmte Gruppen am 07.10.2021 für eine Booster-Impfung gegen COVID-19 mit einem mRNA-Impfstoff ausgesprochen (1) . Es ist zu erwarten, dass diese Empfehlung zukünftig uneingeschränkt für alle Bürger:innen gelten wird. Dies vorwegnehmend und vor dem Hintergrund aktuell rasch steigender Infektionszahlen sowie analog zur Stellungnahme der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) vom 08.11.2021 (2) sehen die Deutschen Fachgesellschaften für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit keinen Grund dafür, schwangere und stillende Frauen von einer Booster-Impfung auszugrenzen. Mit Verweis auf den ausführlichen Bericht zur Nutzen-Risiko-Bewertung einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff in der Schwangerschaft und Stillzeit im Epidemiologischen Bulletin Nr. 38 vom 23.09.2021 (3) schließen sich die aufgeführten Fachgesellschaften dem Wortlaut der OEGGG an.
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Medizin

COVID-19: Impf- und Booster-Empfehlung für Herzpatient:innen

Angesichts sehr hoher SARS-CoV-2-Infektionszahlen und überlasteter Intensivstationen in den Kliniken appelliert die Deutsche Herzstiftung an ungeimpfte Herz-Kreislauf-Patient:innen wie auch an Gesunde, sich dringend gegen COVID-19 impfen zu lassen. Wer bereits 2-fach gegen COVID-19 geimpft ist, sollte bei nachlassender Immunität seinen Schutz vor COVID-19 durch eine dritte Impfung („Booster“) unbedingt auffrischen. Auf ein Nachlassen der Immunität 6 bis 12 Monate nach der Zweitimpfung deutet die Studienlage hin, so dass eine Auffrischung sinnvoll ist.
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Medizin

HCV: Glecaprevir/Pibrentasvir für Kinder ab 3 Jahren

Glecaprevir/Pibrentasvir (G/P) steht ab sofort nicht nur für die Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichen, sondern auch bei Kindern ab dem Alter von 3 Jahren und einem Gewicht von mindestens 12 Kilogramm zur Behandlung der chronischen Hepatitis-C-Virus (HCV)-Infektion aller Genotypen (GT1-6) zur Verfügung (1). Die kurze und einfache pangenotypische Therapie mit der Fixdosis-Kombination aus 2 direkt antiviral wirksamen Substanzen (DAAs) erwies sich in einer multinationalen Studie bei pädiatrischen Patient:innen als hochwirksam und gut verträglich (2).
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Medizin

Influenzasaison: ältere Menschen durch Impfung schützen

Die Grippezeit beginnt – und vor allem ältere Menschen sind durch Influenzaviren gefährdet. Für sie gibt es positive Nachrichten: „Dies ist die erste Saison in Deutschland, in der Menschen über 60 Jahre mit dem neuen Hochdosis-4-fach-Influenzaimpfstoff geimpft werden können. Dieser hat eine höhere Wirksamkeit als der zuvor empfohlene Standard-Impfstoff“, erklärt Dr. Anja Kwetkat, Universitätsklinikum Jena. Nicht nur Älteren rät die Expertin zur Grippeschutzimpfung, sondern allen Menschen, die sich impfen lassen können. Nur so lässt sich auch die Verbreitung von Grippeviren erschweren – und damit eine mögliche doppelte Infektionswelle aus Grippe und Corona.
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Medizin
Hot Topics auf dem DIVI21 VIRTUELL

Neue Erkenntnisse zum Sepsis-Management

Besonders spannende und zudem hochaktuelle Themen der Intensiv- und Notfallmedizin werden am letzten Tag des virtuellen DIVI-Kongresses im Rahmen der Hot-Topics-Sitzung vorgestellt. Jetzt haben die Programmorganisatoren ein erstes Vortragsthema und den Referierenden bekannt gegeben: Prof. Tobias Welte, Medizinische Hochschule Hannover, wird über die gerade neu überarbeitete Leitlinie der Surviving-Sepsis-Campaign sprechen. 5 Jahre nach Erstveröffentlichung der Empfehlungen zum Management der Sepsis und des septischen Schocks gibt es nun eine Reihe von neuen Erkenntnissen, die beim DIVI-Kongress am 3. Dezember im Detail vorgestellt werden.
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Medizin

FDA: Notfallzulassung von COVID-19-Impfung für 5- bis 11-Jährige

Die U.S.-Arzneimittelbehörde (Food and Drug Administration, FDA) hat die Notfallzulassung für den Pfizer-BioNTech COVID-19-Impfstoff bei Kindern von 5 bis 11 Jahren (auch definiert als 5 bis < 2 Jahre) erteilt. Bei dieser Altergruppe wird der Impfstoff in 2 10-µg-Dosen im Abstand von 21 Tagen verabreicht. Das 10 µg-Dosislevel wurde sorgfältig auf Grundlage von Daten zur Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenität ausgewählt. Dies ist der erste COVID-19-Impfstoff, der in den Vereinigten Staaten für diese Altersgruppe zugelassen ist.
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Medizin

Phase 2b-Daten belegen Wirksamkeit des RSV-Impfstoffkandidaten

Daten der Phase-2b-Studie CYPRESS weisen darauf hin, dass der Impfstoffkandidat gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) von Janssen Pharmaceutical Companies of Johnson & Johnson vor einer durch RSV verursachten Erkrankung der unteren Atemwege (lower respiratory tract disease, LRTD) schützen kann. Die Wirksamkeit des Impfstoffs betrug bis zu 80% bei Erwachsenen ab 65 Jahren (1). Die Studienergebnisse wurden Anfang Oktober auf der virtuellen Konferenz IDWeek 2021 in Form eines Late-Breaking-Abstracts vorgestellt.
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Wohin bei Long- und Post-COVID? Patientenleitlinie veröffentlicht

Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen – 10 bis 15% der Patientinnen und Patienten klagen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 über mehr als 200 Symptome. Medizinerinnen und Mediziner bezeichnen diese Langzeitfolgen als Long- oder Post-COVID-Syndrom. Betroffene wissen häufig nicht, was sie tun sollen oder an wen sie sich wenden können. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP) hat deshalb zusammen mit anderen Fachgesellschaften und Betroffenen die neue Patientenleitlinie „Long-/Post-COVID-Syndrom“ veröffentlicht, die sich speziell an Betroffene und Angehörige richtet. Die Leitlinie gibt einen Überblick über aktuelle Symptome der Erkrankung und zeigt auf, was Erkrankte tun können, um mit den Beschwerden zurechtzukommen. Die Patientenleitline steht auf der Website der AWMF zum Download bereit. Im Rahmen der heutigen Online-Pressekonferenz stellen Experten der DGP und der Deutschen Lungenstiftung e. V. (DLS) die neue Patientenleitlinie vor.
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HIV: DRIVE-AHEAD Studie – Ergebnisse zu Wirksamkeit und Sicherheit

Neue Studienergebnisse zeigen, dass unter der Fixdosiskombination aus dem NNRTI Doravirin (DOR) und den beiden NRTIs Lamivudin (3TC) und Tenofovirdisoproxilfumarat (TDF) die virologische Suppression bei gleichzeitig guter Verträglichkeit auch nach 192 Wochen kontinuierlicher Therapie bzw. 96 Wochen nach der Umstellung von Efavirenz/FTC/TDF aufrecht erhalten werden konnte. Diese im Rahmen der 96-Wochen dauernden offenen Erweiterungsstudie im Anschluss an den doppelblinden Teil der Phase-III-Studie DRIVE-AHEAD erhaltenen Ergebnisse, wurden im Juli 2021 auf der 11th IAS Conference on HIV Science als Late-Breaking-Poster vorgestellt. Nach 192 Wochen hatten 85% der Patientinnen und Patienten mit kontinuierlicher DOR/3TC/TDF-Therapie und 80% der Switch-Patienten und -Patientinnen eine Viruslast unter der Nachweisgrenze. Medikamenten-bedingte unerwünschte Ereignisse traten in der Erweiterungsstudie weniger häufig auf als in der doppelblinden Studie. Ebenso blieb das Verträglichkeitsprofil von DOR/3TC/TDF auch während der Erweiterungsstudie vorteilhaft: Nach dem Switch von EFV/FTC/TDF traten bei den Patientinnen und Patienten weniger neuropsychiatrische Nebenwirkungen auf sowie ein verbessertes Lipidprofil.
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HPV-Impfrate bei Jungen immer noch zu niedrig

Seit 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die HPV-Impfung geschlechtsneutral für Mädchen und Jungen im Alter von 9-14 Jahren (1). Spätestens bis zum Alter von 17 Jahren sollen versäumte Impfungen gegen HPV nachgeholt werden (1). In Folge der Empfehlung und der ab Januar 2019 auch für die Jungen gegebenen Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen stieg die Inanspruchnahme der HPV-Impfung durch Jungen im selben Jahr sehr deutlich an (2). Trotz dieses Erfolgs sind weitere Anstrengungen zur Steigerung der Impfraten vonnöten: Fachleute gehen davon aus, dass für einen flächendeckenden Schutz aller sich mehr Menschen gegen HPV impfen lassen sollten. Eine Impfquote von 70% wäre hierfür notwendig (3). Nach Wiederverfügbarkeit des Impfstoffs Gardasil® 9 steht einer Steigerung der Impfraten nichts mehr im Wege.
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RSV bei Säuglingen und Kleinkindern

Im Rahmen eines Pressegesprächs zum Weltkindertag, welcher jährlich am 20. September stattfindet, hat Sanofi Pasteur auf verschiedene Atemwegsinfektionen bei Säuglingen und Kleinkindern aufmerksam gemacht. Dabei standen 2 Atemwegsinfektionen im Vordergrund: Pertussis und eine weitere potenziell gefährliche Infektion der Atemwege, die durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ausgelöst wird. Wie wichtig ein umfassender Schutz vor Pertussis und einer RSV-Infektion von Säuglingen und Kleinkindern sein kann, erklärte Prof. Dr. Markus A. Rose, Klinikum Stuttgart.
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Prä-VITT-Syndrom: Sinus- und Hirnvenenthrombosen verhindern

Vor wenigen Tagen erschien im „The New England Journal of Medicine“ eine wegweisende Arbeit (1) der Charité-Universitätsmedizin, der Universitätsmedizin Greifswald und des IGNITE- Netzwerks. Darin wird eine Fallserie berichtet, in der sich Betroffene nach Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin wegen heftiger Kopfschmerzen vorstellten und alle Laborkriterien einer Vakzin-induzierten thrombotischen Thrombopenie (VITT) erfüllten, ohne dass jedoch die gefürchteten Hirn- oder Sinusvenenthrombosen vorlagen. Durch eine frühzeitige, konsequente Behandlung konnten bei der Mehrzahl thrombotische Ereignisse verhindert werden. Offensichtlich bietet das „Prä-VITT-Syndrom“ ein therapeutisches Fenster, um den gefürchteten Impffolgen wie Sinus- und Hirnvenenthrombosen effektiv entgegenzuwirken.
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COVID-19: Andockstelle des Spikeproteins ist Achillesferse

Rund 20% von an COVID-19 genesenen Menschen entwickeln keinen Immunschutz gegen SARS-CoV-2. Zu diesem Resultat kam ein Forschungsteam der MedUni Wien um den Allergologen und Immunologen Rudolf Valenta vom Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie. Es zeigte sich in einer Studie, dass der entscheidende Immunschutz, der das Andocken und Eindringen in die Körperzellen verhindert, nur dann entsteht, wenn man Antikörper speziell gegen die gefaltete Rezeptorbindungsdomäne (RBD) des Spikeproteins bilden kann. Diese Andockstelle ändert sich auch bei Virusmutanten nicht wesentlich. Manchen Menschen ist das jedoch aus unterschiedlichen Ursachen nicht möglich. Abhilfe könnte ein Antigen-basierter, auf RBD abzielender Impfstoff schaffen, der aber noch nicht zur Verfügung steht. Die Studie wurde im jetzt Top-Journal „Allergy“ publiziert.
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Digitale Gesundheitsanwendungen in der Rheumatologie

In Zeiten der Corona-Pandemie hat sich die Videosprechstunde als beliebtes Tool erwiesen: Sie ist gerade für chronisch erkrankte Patientinnen und Patienten geeignet, um mit Ärztin oder Arzt in regelmäßigem Kontakt zu bleiben. Neueste Befragungen dokumentieren jedoch, dass längst nicht alle Rheumapatientinnen und -patienten von den technischen Errungenschaften profitieren. Weiterhin in den Fokus rücken zudem digitale Monitoring-Technologien, Apps und sogenannten Wearables, die für die Überwachung von Erkrankungsparametern und die Therapie zum Einsatz kommen. Chancen und Grenzen neuer Technologien und die Frage: Wie können Menschen mit Rheuma bereits heute von technischen Neuerungen profitieren?
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COVID-19-Impfung: Geringes Impfansprechen bei Immunsupprimierten

Eine aktuelle Studie (1), die in Deutschland durchgeführt wurde, zeigt, dass das Impfansprechen bei nierentransplantierten, immunsupprimierten Patientinnen und Patienten deutlich vermindert war: Je mehr immunsuppressive Medikamente sie einnahmen, desto schwächer war die Impfantwort. Dialysepatientinnen und -patienten zeigten nach 2-maliger Impfung eine bessere Immunantwort, aber dennoch mahnen die Expertinnen und Experten auch sie zur Vorsicht – und appellieren an die Bevölkerung, durch eine hohe Impfrate zur erhofften Herdenimmunität beizutragen und auf diese Weise gefährdete Menschen mit zu schützen.
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Beschaffungsvereinbarung für COVID-19-Therapeutikum Sotrovimab

Gemeinsam mit der Europäischen Kommission wurde eine Beschaffungsvereinbarung zur Lieferung von bis zu 220.000 Dosen Sotrovimab unterzeichnet. Sotrovimab ist ein monoklonaler SARS-CoV-2-Antikörper zur Behandlung von COVID-19 bei Erwachsenen und Jugendlichen (ab 12 Jahren und einem Gewicht von mindestens 40 kg), die keine Sauerstoffzufuhr benötigen und ein hohes Risiko zum Übergang in eine schwere Verlaufsform der COVID-19-Erkrankung aufweisen. Die gemeinsame Beschaffungsvereinbarung ermöglicht es den teilnehmenden Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU), Sotrovimab nach einer lokalen Notfallgenehmigung oder einer Genehmigung auf EU-Ebene schnell zu beschaffen. Hochrisikopatienten mit COVID-19 könnten von einer frühen Behandlung mit Sotrovimab profitieren.
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