Freitag, 26. April 2024
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Gesundheitspolitik

Geschlechtsspezifische Dosierungsangaben gefordert

Geschlechtsspezifische Dosierungsangaben gefordert
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Medikamente wirken unterschiedlich bei Männern und Frauen – doch darüber aufgeklärt werden Patientinnen und Patienten häufig weder in der Arztpraxis noch in der Apotheke. Das bestätigt eine aktuelle Umfrage der Krankenkasse BKK VBU. Diese zeigt auch: Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger wünscht sich, künftig Dosierungsangaben in Beipackzetteln für Männer und Frauen separat aufzuführen.

Mangelnde Aufklärung bei geschlechtsspezifischer Medikation

Über dreiviertel (78%) der Menschen in Deutschland sind noch nie über die unterschiedliche Wirkung von Medikamenten für Männer und Frauen durch ihren Arzt oder Apotheker aufmerksam gemacht worden – das bestätigen 82% der Frauen und 75% der Männer im Rahmen einer repräsentativen bundesweiten Umfrage der Krankenkasse BKK VBU unter mehr als 1.000 Erwachsenen.

Dabei unterscheiden sich bei Frauen und Männern nicht nur der Verlauf einer Krankheit, sondern auch die Wirkung von Medikamenten. Grund dafür sind biologische Unterschiede der Geschlechter, wie etwa verschiedene Fett-, Wasser- und Muskelanteile oder eine unterschiedliche hormonelle Aufstellung von Männern und Frauen. Zudem sind Frauen im Durchschnitt kleiner und wiegen weniger als Männer. Doch trotzdem bleibt dies bei der Dosierung im medizinischen Alltag meist unberücksichtigt, sodass Frauen in Relation zu ihrem Körpergewicht in vielen Fällen eine zu hohe Dosis erhalten.
 
 

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Separate Dosierungsangaben für Männer und Frauen

Von der Pharmaindustrie wünscht sich die Mehrheit, dass auch in den Packungsbeilagen von Medikamenten auf eine unterschiedliche Einnahme von Männern und Frauen hingewiesen wird: Rund dreiviertel der Befragten (74%) halten geschlechtsspezifische Dosierungsangaben im Beipackzettel für sinnvoll. Dabei fällt auf, dass sich besonders junge Menschen unter 29 Jahren mit 86% verstärkt für den erweiterten Beipackzettel aussprechen, bei den über 60-Jährigen liegt der Anteil etwas niedriger bei 69%. „Bis heute gilt das männliche Geschlecht als die Norm in der Medizinforschung. Es ist an der Zeit, endlich den Blick in der medizinischen Versorgung auf die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau zu lenken, so dass beide Geschlechter davon profitieren. Unsere Umfrageergebnisse bestätigen uns, dass dies auch die Patientinnen und Patienten für eine optimale Gesundheitsversorgung einfordern“, fasst Andrea Galle, Vorständin der Krankenkasse BKK VBU zusammen.
 
 

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Weitere Informationen zur vollständigen Umfrage: bit.ly/genderumfrage-vbu

Quelle: BKK·VBU


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