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Hämatologie | Beiträge ab Seite 4

Medizin

ITP: Was bei der Steroidgabe zu beachten ist

Niedrige Thrombozytenzahlen, Blutungszeichen und Fatigue sind die Leitsymptome der Immunthrombozytopenie (ITP) . Bedingt durch die Krankheitssymptomatik, aber auch durch das breitgefächerte Nebenwirkungsspektrum der in der Erstlinientherapie eingesetzten Kortikosteroide ist die Lebensqualität der Patient:innen häufig beeinträchtigt. „Diese vielfältigen Aspekte der ITP müssen wir auch bei der Therapieentscheidung berücksichtigen“, riet Dr. Thomas Stauch, Jena, im Rahmen des GTH-Kongresses.
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Medizin

Wie können sich Krebspatient:innen vor COVID schützen?

Die aktuelle Diskrepanz zwischen den sehr hohen Infektionszahlen und den geplanten Lockerungen im öffentlichen Leben führt bei vielen Krebspatient:innen zu großer Verunsicherung. In einer gemeinsamen Stellungnahme rufen die onkologischen Fachgesellschaften zusammen mit der Selbsthilfe dringend zur fortgesetzten Wachsamkeit zum Schutz vor COVID-19 bei Krebspatient:innen und zur Nutzung der neuen Behandlungsmöglichkeiten auf.
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Medizin

Hämophilie A: Blutungsprophylaxe mit Emicizumab

Eine effektive und langfristige Blutungskontrolle ist Ziel eines erfolgreichen Therapiemanagements bei Hämophilie A. Die auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) vorgestellten Daten einer aktuellen Interimsanalyse der HAVEN 6-Studie legen nahe, dass eine adäquate Blutungsprophylaxe mit dem Antikörper Emicizumab (Hemlibra) auch für Menschen mit leichter oder mittelschwerer Hämophilie A möglich ist.
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Medizin

Hämophilie: Ist bald eine Gentherapie möglich?

Trotz verbesserter Faktorersatzpräparate gibt es in der Hämophilie-Therapie weiterhin viele „unmet needs“, sagte Prof. Wolfgang Miesbach, Frankfurt am Main. Das Therapiemanagement könnte sich aber durch die Gentherapie mittels Adeno-assoziierten Viruskonstrukten grundlegend verändern. Studienergebnisse (1, 2) zeigen, dass nach einmaliger Gabe die Faktorspiegel in therapeutische Bereiche ansteigen und die Prophylaxe beendet werden kann. Die erste Zulassung von Gentherapieprodukten in den USA und Europa wird dieses Jahr noch erwartet.
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Medizin

Hereditäres Angioödem: Lanadelumab wird in Leitlinie zur Erstlinien-Langzeitprophylaxe empfohlen

Mit dem jüngst publizierten Update der internationalen WAO/EAACI*-Leitlinie zum Management des Hereditären Angioödems (HAE) gibt es eine Reihe aktualisierter Empfehlungen, die Kriterien für den Verdacht auf ein HAE definieren, neue Therapieziele vorgeben und die Bedeutung der Langzeitprophylaxe stärken (1). Eine Option zur Langzeitprophylaxe bei HAE ist Lanadelumab, das seit nunmehr 3 Jahren verfügbar ist und Patient:innen ab 12 Jahren eine langanhaltende Chance auf Attackenfreiheit und ein normales Leben bietet (2).
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Gesundheitspolitik

Lieferengpass Tamoxifen: Patient:innen brauchen Versorgungssicherheit bei unverzichtbaren Medikamenten

Der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) fordern zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Senologie e.V. (DGS) am aktuellen Beispiel des nur noch schwer verfügbaren Brustkrebsmedikaments Tamoxifen eine transparentere Kommunikation und Informationen bei Lieferengpässen. Für eine nachhaltige Versorgungssicherheit braucht es eine Neuausrichtung, die nicht länger durch die Mechanismen von Preis- und Rabattdruck gefährdet ist, sondern eine Skalierbarkeit gewährleistet, die Schaden von den Patient:innen abwendet.
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Medizin

Klinische Studien: Mehr Unterstützung für klinische Krebsforschung

Klinische Studien sind die Basis für die beispiellosen Fortschritte in der Hämatologie und Onkologie der letzten Jahre. Voraussetzungen waren beispielsweise die Übersetzung neuer molekularbiologisch gewonnener Erkenntnisse in Studienkonzepte und die möglichst rasche Übertragung positiver Studienergebnisse in den Behandlungsalltag. Die Anforderungen an die Konzeption und Durchführung klinischer Studien werden allerdings immer komplexer. Welche Impulse für die Weiterentwicklung der klinischen Krebsforschung und den Ausbau des medizinischen Forschungsstandorts Deutschland gesetzt werden müssen, diskutiert die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. (DGHO) im Rahmen ihrer Frühjahrstagung 2022, die auch in diesem Jahr in einem virtuellen Format stattfindet.
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News

Arzneimittel-Versorgung von Hämophilie-Patient:innen

In der Vergangenheit hat §47 Arzneimittelgesetz (AMG) eine Ausnahmeregelung der Vertriebswege für Präparate zur Behandlung von Hämophilie-Patient:innen bestimmt, die eine direkte Lieferung an Ärzt:innen und Krankenhäuser durch die Hersteller erlaubte. Zum 1. September 2020 trat eine Gesetzesänderung in Kraft, mit der für gentechnisch hergestellte Präparate mit Blutbestandteilen eine Apothekenpflicht eingeführt wurde.
Nur aus menschlichem Blut gewonnene Blutzubereitungen mit Ausnahme von Gerinnungsfaktorenzubereitungen dürfen demnach weiterhin direkt an Ärzt:innen und Krankenhäuser geliefert werden, ohne dass eine Apotheke dazwischengeschaltet ist. Die Gesetzesänderung führte zu deutlichen Auswirkungen auf die Abbildung im Markt der Hämophilie-Arzneimittel wie Analysen von IQVIA zeigen.
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Medizin

ITP: Weniger Thrombosen mit SYK-Inhibitor?

Die Erkrankung Immunthrombozytopenie (ITP) bedeutet für die Patientinnen und Patienten neben einer verringerten Thrombozytenzahl auch ein höheres Risiko für Thrombosen (1). Die Rate an venösen und arteriellen thromboembolischen Ereignissen (TEEs) ist gegenüber der Allgemeinbevölkerung bis zu 3-fach erhöht (2). Studienergebnisse mit Fostamatinib, einem Inhibitor der SYK (spleen tyrosine kinase), deuten nun darauf hin, dass das Medikament das Risiko für TEEs bei ITP-Patienten verringern könnte (1).
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Medizin

1. Nationaler ITP-Patiententag – Kommunikation ist alles!

Ende September 2021 fand der erste nationale Patiententag zur Immunthrombozytopenie (ITP) statt. Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie Interessierte konnten sich umfassend über die Erkrankung und ihre Folgen informieren. Da ITP-Symptome die Betroffenen in vielen Lebensbereichen beeinträchtigen, wurden Informationen von Expertinnen und Experten laiengerecht vermittelt, den Fragen der Teilnehmenden viel Raum gegeben und auch ganz praktische Alltags-Tipps vermittelt.
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Medizin

Therapie für Thrombosen nach Vektorimpfstoff gefunden

Es waren Transfusionsmediziner, welche im Frühjahr dieses Jahres die Ursache für die sehr seltenen lebensgefährlichen Thrombosen gefunden haben, an denen vor allem jüngere Menschen nach der Gabe der COVID-19-Vakzine von AstraZeneca erkrankt waren. Inzwischen gibt es eine Behandlungsmöglichkeit mit Immunglobulin-Konzentraten, welche die Mechanismen unterbinden. Darüber hinaus haben aktuelle weitere Studien gezeigt, dass die gefährlichen Antikörper, welche die Thrombosen auslösen können, nur wenige Monate im Körper bestehen bleiben.
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Medizin

Lebererkrankung mit schwerer Thrombozytopenie: Neue Therapieoption

Ab Oktober 2021 steht in Deutschland eine neue, orale Therapieoption zur Behandlung schwerer Thrombozytopenie (TCP) bei erwachsenen Patientinnen und Patienten mit chronischer Lebererkrankung (CLD) zur Verfügung. Dies ist unbedingt zu begrüßen erklärte Prof. Dr. med. Christoph Sarrazin, Wiesbaden, auf einer Launch-Pressekonferenz. Denn eine TCP tritt häufig bei CLD-Patientinnen und -Patienten auf und ist bei invasiven Eingriffen bislang nur schwer zu managen.
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Medizin

Hämophilie A: Therapieziel – Blutungsfreiheit und optimierte Lebensqualität

Auf dem virtuellen Kongress der ISTH präsentierten die Experten und Expertinnen in mehreren Vorträgen, wie wichtig die Erhaltung der Lebensqualität in Bezug auf Hämophilie A ist und dass es durchaus Sinn macht, Lebensqualität und deren Zusammenhang mit Blutungsereignissen viel häufiger als Endpunkt in Studien zu untersuchen (1). Des Weiteren zeigten die vorgestellten Metadaten der HAVEN 1-4-Studien, dass über 82% der Studienteilnehmenden auch über einen längeren Zeitraum hinweg (121.-144. Woche) unter einer Prophylaxe mit Emicizumab ohne behandelte Blutungen blieben (1). Zuletzt wurden die Therapieherausforderungen bei Kindern, sportlich aktiven Betroffenen und älteren Betroffenen anhand verschiedener Praxiserfahrungen vorgestellt. Unter anderem konnte bei einem älteren Patienten gezeigt werden, dass dieser nach der Umstellung auf Emicizumab blutungsfrei blieb, auch über einen längeren Zeitraum hinweg und unabhängig von seinen Komorbiditäten (1).
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Medizin

Hypercholesterinämie: Stellungnahmeverfahren für Inclisiran

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 15. Juli 2021 seinen Beschluss zur frühen Nutzenbewertung von Inclisiran veröffentlicht. Der G-BA kommt zu dem Schluss, dass kein Zusatznutzen für Inclisiran belegt werden kann (1). Die Phase- III-Zulassungsstudien ORION-9, -10 und -11 (2, 3) erfüllen die Anforderungen des G-BA nicht, da keine Daten gegenüber der vom G-BA festgelegten zweckmäßigen Vergleichstherapie vorliegen. Aufgrund dessen hatte Novartis bereits im eingereichten Dossier keinen Zusatznutzen beansprucht. Das Gremium folgt damit der Einschätzung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), das am 3. Mai 2021 seinen Bericht zur frühen Nutzenbewertung im Auftrag des G-BA veröffentlicht hatte (5).
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Medizin

CAD: Phase-III-Daten zu Sutimlimab gegen Kälteagglutininerkrankung

Die Ergebnisse aus Teil A von CADENZA, einer doppelblinden, placebokontrollierten Zulassungsstudie der Phase III zur Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit von Sutimlimab bei Patienten mit Kälteagglutininkrankheit (Cold Agglutinin Disease, CAD) ohne Bluttransfusion in der jüngeren Vergangenheit (innerhalb der letzten sechs Monate), wurden auf dem Kongress der European Hematology Association 2021 vorgestellt. Die Daten zeigen, dass eine Behandlung mit Sutimlimab bei Patienten mit CAD zu einer raschen und nachhaltigen Hemmung der C1-aktivierten Hämolyse führte, die bereits innerhalb der ersten Behandlungswoche feststellbar war. Im Verlauf der Studie wurden im Vergleich zu Placebo klinisch signifikante Verbesserungen beim Hämoglobinwert und in Bezug auf Fatigue erzielt.
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Medizin

Was ist Morbus Castleman?

Seltene Erkrankungen können sich in häufiger auftretenden, vermeintlich offensichtlicheren Erkrankungen „verstecken“. So auch bei Morbus Castleman. Charakteristisch für eine der Unterformen, der idiopathische multizentrische Morbus Castleman (iMCD), ist eine multifokale Lymphadenopathie begleitet von einer inflammatorischen Symptomatik, z.B. Nachtschweiß, Fieber, Gewichtsverlust und Fatigue (1). Zudem kann eine Hepatosplenomegalie auftreten (1).
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