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Medizin

HPV-Impfung schützt vor Krebs

HPV-Impfung schützt vor Krebs
© Kateryna_Kon - stock.adobe.com
Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 8.000 Menschen an Krebs, der durch HPV (Humane Papillomviren) verursacht wurde – und das, obwohl es eine Impfung gibt, die HPV-bedingten Krebs verhindert. Anlässlich des internationalen HPV-Tags am 04. März 2023 fordern Vision Zero e.V. und das Deutsche Krebsforschungszentrum, die präventiven Maßnahmen zu verbessern.

Was ist HPV?

Die humanen Papillomviren (HPV) sind Viren, mit denen sich 80% aller Menschen infizieren, ohne es zu bemerken. Bei 10% der Fälle bleibt die Infektion dauerhaft bestehen und kann verschiedene Krebsarten auslösen. Die Viren werden von Mensch zu Mensch über Haut und Schleimhäute übertragen, meist bei sexuellen Kontakten. Die HP-Viren können verschiedene Krebsarten auslösen: Gebärmutterhalskrebs, Mund- und Rachenkrebs, Analkrebs, Vaginalkrebs, Vulvakrebs, Peniskrebs.

Frühe Impfung verhindert HPV-bedingten Krebs

Es gibt eine lang erprobte und gut wirksame Impfung gegen humane Papillomviren. Die Kosten für die Impfung für Kinder und Jugendliche ab 9 Jahren werden von den gesetzlichen und in der Regel von den
privaten Krankenkassen übernommen.
 
 

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Erschienen am 08.04.2021Neuregelung der Krebsvorsorge führt zu vielen Nachfragen beim Krebsinformationsdienst – Lesen Sie mehr auf www.journalmed.de!

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©Jochen Schönfeld / Fotolia.de

STIKO-Empfehlung zur HPV-Impfung: ab 9 Jahren, vor dem ersten Sexualkontakt

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV im Alter von 9 – 14 Jahren, idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt. Dann ist der Immunschutz am effektivsten. Die Nachholimpfung ist bis 17 Jahre empfohlen.

WHO empfiehlt HPV-Impfung weltweit

Die Impfung gibt es seit 2006 und sie gilt als sicher und gut verträglich. Der HPV-Impfstoff schützt vor einer Infektion mit den wichtigsten HPV-Typen und kann somit bestimmte Krebsarten verhindern. Die WHO empfiehlt die HPV-Impfung weltweit.

Wer impft gegen HPV?

Die Impfung erfolgt durch Fachärzt:innen aus den Bereichen Kinder- und Jugendmedizin, Allgemeinmedizin, Gynäkologie und Urologie. Sie geben Ihnen gerne weitere Informationen. Sprechen Sie sie an und informieren Sie sich.

Vision Zero und Deutsches Krebsforschungszentrum fordern bessere Prävention gegen HPV-bedingte Krebserkrankungen

Das Deutsche Krebsforschungszentrum und der Vision Zero e.V. sprechen sich dafür aus, dass:
 
  • die Empfehlung der HPV-Impfung als „dringend“ eingestuft wird (wie z.B. die Masern-Impfung)
  • bundesweite, zielgruppengerechte Aufklärungs- und Informationskampagnen durchgeführt werden,
  • ein bundesweites Einladungs- und Erinnerungssystem implementiert wird,
  • der Zugang zur HPV-Impfung niedrigschwellig wird,  z.B. über Schul- und Nachholprogramme
  • die impfenden Facharztgruppen für eine regelmäßige Überprüfung des Impfstatus, Beratungsangebote und Durchführung der Impfung eine Vergütung erhalten und
  • dass ein bundesweites HPV-Impfregister mit wissenschaftlicher Evaluierung geschaffen wird.

Niedrige HPV-Impfquoten in Deutschland

Denn trotz des eindeutig belegten Schutzes durch die Impfung sind in Deutschland immer noch zu wenige Kinder und Jugendliche gegen HPV geimpft: 2021 betrug die Quote vollständig gegen HPV geimpfter 15-jähriger Mädchen 54%, die der 15-jährigen Jungen nur 26% (1). In Ländern wie Großbritannien, Schweden oder Norwegen liegen die Impfquoten bei 15-jährigen Mädchen mit über 80% deutlich höher.
Flyer des dkfz und vision zero

Quelle: dkfz / vision zero

Literatur:

(1) RKI, KV-Impfsurveillance; Epidemiologisches Bulletin, 48, 2022; RKI-Ratgeber Humane PapillomvirenRKI, KV-Impfsurveillance; Epidemiologisches Bulletin, 48, 2022; RKI-Ratgeber Humane Papillomviren



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