Freitag, 13. Dezember 2024
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Medizin

Flatten the Curve – kontinuierliche dopaminerge Stimulation bei Parkinson

von Dr. rer. nat. Silke Kerscher-Hack

Flatten the Curve – kontinuierliche dopaminerge Stimulation bei Parkinson
© fotoliaxrender - stock.adobe.com
Kontinuierliche Therapien bessern dopaminerge motorische Fluktuationen, nicht-motorische Symptome und die Lebensqualität. Dennoch werden sie immer noch zu zögerlich eingesetzt.
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Symptomkontrolle bei Morbus Parkinson

Anfangs lassen sich die Symptome des Morbus Parkinson mit Levodopa gut beherrschen. Nach einigen Jahren jedoch treten u.a. motorische Fluktuationen und Dyskinesien auf, die sich durch Dosis-Anpassung und Kombination mit anderen Medikamenten zunehmend schwieriger korrigieren lassen.
 
 

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© Astrid Gast – stock.adobe.com

Neuigkeiten oder doch altbekannt?

Der frühe Einsatz von Levodopa reduziert zwar nicht die Dyskinesie-Rate, kann jedoch die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Dabei ist darauf zu achten, dass das Medikament zu Beginn nur in niedriger Dosierung und beispielsweise gewichtsadaptiert angewendet wird. Metabolische und Herz-Kreislauf-Risikofaktoren verschlechtern den Parkinson-Verlauf und sollten aus diesem Grund minimiert werden. COMT-Hemmer erhöhen bei einer zu frühen Gabe die Dyskinesie-Neigung und sind daher erst bei Auftreten von motorischen Wirkfluktuationen sinnvoll – was nach durchschnittlich 4-6 Jahren der Fall ist. Verstärkt werden die Wirkschwankungen durch Resorptionsstörungen oder mikrobielle Veränderungen im Magen-Darm.

Limitationen der oralen Therapie rechtzeitig erkennen

Lässt die Wirkung der oralen Therapie schließlich bei fortgeschrittenem Parkinson nach, können Behandlungsansätze, wie die tiefe Hirnstimulation oder eine Pumpentherapie, sinnvoll sein. Da jedoch weder eine klare Definition des fortgeschrittenen Stadiums noch universelle, standardisierte Tests bzw. Biomarker existieren, werden nicht-orale Folgetherapien oft zu spät eingesetzt. Aus diesem Grund wurde das Tool „Manage PD“ (Making Informed Decision to Aid Timely Management of Parkinson´s Disease) entwickelt. Es basiert auf den von einer europäischen Expertengruppe in einem Delphi-Verfahren erarbeiteten Indikatoren (Konsensus-Kriterien) für ein fortgeschrittenes Parkinson-Syndrom. Das Tool soll eine frühere Identifizierung ermöglichen sowie eine frühzeitige als auch adäquate Behandlung auf einer einheitlichen Bewertungsbasis sicherstellen.
 
 

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© ipopba – stock.adobe.com

Mehrwert einer kontinuierlichen Stimulation

Nicht-orale Therapien, wie die tiefe Hirnstimulation sowie die direkte pharmakologische Ersatztherapie mittels Apomorphin oder intestinalem Levodopa beeinflussen sowohl die motorischen dopaminergen Response-Fluktuationen als auch nicht-motorische Symptome sowie die Lebensqualität positiv. Sie kommen bei dopaminergen Komplikationen zum Einsatz, wobei Kriterien wie die Off-Phasen am Tag, belastende Dyskinesien sowie die Einnahmezeiten des oralen Levodopas für den Behandlungserfolg sowie die Sicherheit von großer Bedeutung sind. Wichtig ist dabei, die Indikation für diese Therapien rechtzeitig zu stellen, denn weder die tiefe Hirnstimulation noch die Pumpentherapie sollten als palliative oder „last resort“-Behandlung verstanden werden.

Quelle: Symposium „Flatten the Curve – kontinuierliche dopaminerge Stimulation (CDS)“, Virtueller Deutscher Kongresses für Parkinson und Bewegungsstörungen, 25.03.2022; Veranstalter: AbbVie


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