News | Beiträge ab Seite 98
Gesundheitspolitik
Prozesse gegen Impfstoffhersteller BioNTech und AstraZeneca beginnen
Gleich zwei Gerichte beschäftigen sich ab Montag mit Schadenersatzklagen gegen Hersteller von Corona-Impfstoffen. Das Landgericht im baden-württembergischen Rottweil (13.30 Uhr) verhandelt die Klage eines 58-Jährigen wegen eines gesundheitlichen Schadens, den dieser auf eine Corona-Impfung von BioNTech zurückführt. Der Mann wirft dem Pharmakonzern vor, dass er infolge der Corona-Impfung unter einer massiven Sehkraft-Verschlechterung auf dem rechten Auge leide. Er verlangt 150.000 Euro Schmerzensgeld. Zudem soll festgestellt werden, dass BioNTech zum Ersatz von möglichen materiellen Schäden verpflichtet wird.
Lesen Sie mehr
Gesundheitspolitik
Stiftung Patientenschutz gegen Verschieben von Sterbehilfe-Entscheid
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat sich gegen ein Verschieben der vorgesehenen Parlamentsabstimmung zur Sterbehilfe gewandt. Es sei richtig und wichtig, dass der Bundestag jetzt über eine mögliche gesetzliche Regelung der Suizidbeihilfe entscheide, sagte Vorstand Eugen Brysch. „Eine Verschiebung wird keine neuen Erkenntnisse für die Bundestagsabgeordneten bringen. Denn im Kern hat jedes Mitglied abzuwägen, ob die vorgesehenen Pflichtberatungen die Selbstbestimmung der Sterbewilligen schützen können.“
Lesen Sie mehr
Gesundheitspolitik
Lauterbach erwartet Einigung auf Klinik-Eckpunkte bis 10. Juli
Im Ringen um eine Neuaufstellung der Kliniken baut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach trotz weiter strittiger Fragen auf eine baldige Verständigung mit den Ländern. Man sei viel weiter gekommen, sagte der SPD-Politiker nach gemeinsamen Beratungen am Donnerstag in Berlin. „Es sind noch ein paar Punkte offen, aber in den wichtigsten Punkten sehe ich doch mehr Gemeinsamkeit als Konflikt.“ Vorgesehen seien nun noch weitere Gespräche bei der Gesundheitsministerkonferenz in der kommenden Woche und dann eine abschließende Runde am 10. Juli auch mit den Koalitionsfraktionen.
Lesen Sie mehr
Gesundheitspolitik
Tödliche Erkrankung: Arzneimittelsicherheit hat laut BSG Vorrang
Versicherte haben bei einer regelmäßig tödlich verlaufenden Krankheit keinen Anspruch auf die Versorgung mit einem Arzneimittel, das die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) zur Behandlung dieser Erkrankung nicht zugelassen hat. Das hat das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel entschieden.
Lesen Sie mehr
Medizin
Zulassung von Mavacamten zur Behandlung der symptomatischen hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie
Die Europäische Kommission hat die Zulassung von Mavacamten (2,5 mg-, 5 mg-, 10 mg- und 15 mg-Kapseln) zur Behandlung der symptomatischen (New York Heart Association Klassifizierung, NYHA, Klasse II–III) hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (HOCM) bei erwachsenen Patient:innen erteilt. Damit ist Mavacamten der erste allosterische, reversible und selektive kardiale Myosin-Inhibitor, der ursächlich auf die zugrundeliegenden Pathomechanismen der HOCM zielt und in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zugelassen ist. Die Zulassung von Mavacamten basiert auf positiven Wirksamkeits- und Sicherheitsergebnissen aus den beiden Phase-III-Studien EXPLORER-HCM und VALOR-HCM.
Lesen Sie mehr
Medizin
DGS-Umfrage: Zwischenergebnis zeigt hohe Bereitschaft bei Ärzt:innen zu Suizidassistenz
Von 444 Ärzt:innen befürworten rund 82% den ärztlich assistierten Suizid – ca. 18% lehnen die Unterstützung beim Sterben gänzlich ab. So lautet das Zwischenergebnis einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) zum ärztlich assistierten Suizid. Seit September 2022 ist die Umfrage online. Noch bis September 2023 können Ärzti:nnen teilnehmen. Besonders für Palliativpatient:innen, deren Versorgung nicht erfolgreich war, sowie für chronisch Erkrankte ist die Bereitschaft zum ärztlich assistierten Suizid hoch.
Lesen Sie mehr
Influenza
Influenza-Impfung: Menschen ab 60 profitieren von Hochdosis-Impfstoff
Ältere Menschen haben durch eine Influenza-Infektion ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe und Komplikationen. Speziell für Menschen ab 60 Jahren wurde der 1. und einzige 4-fach hochdosierte tetravalente Influenza-Impfstoff entwickelt, der nunmehr seit 2 Jahren zugelassen ist. Die Evidenz aus klinischen Studien und die Erfahrungen mit dem von der STIKO empfohlenen Hochdosis-Impfstoff im klinischen Alltag sind gut. Dennoch ist die Influenza-Impfrate in Deutschland nach wie vor zu niedrig.
Lesen Sie mehr
Medizin
Kreuz-/Rückenschmerzen: Praxisalltag vs. Nationale VersorgungsLeitlinie
Die Zahl der Patient:innen, die unter akuten Kreuz-/Rückenschmerzen leiden, befindet sich seit Jahren auf einem hohen Niveau (1). Der Nationalen VersorgungsLeitlinie „Nicht-spezifischer Kreuzschmerz“ zufolge sollen diese in erster Linie mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) behandelt werden (2). Die Praxis zeigt allerdings auch, dass auf diese Weise einem Großteil der Betroffenen nicht adäquat geholfen werden kann, so PD Dr. med. Michael A. Überall, Nürnberg. Aktuelle Studienergebnisse, die auf einem Symposium im Rahmen des Deutschen Schmerz- und Palliativtags präsentiert wurden, weisen nun für das Muskelrelaxans Pridinol im Vergleich zu NSAR eine hochsignifikant überlegene Wirksamkeit bei signifikant besserer Verträglichkeit nach (3, 4).
Lesen Sie mehr
News
Zeckenbiss
2022: über 135.000 Borreliose-Neudiagnosen bei der GKV gemeldet
Veränderte klimatische Bedingungen begünstigen die Ausbreitung von Zecken als Überträger von Infektionskrankheiten. Trotz leichtem Rückgang der Lyme-Borreliose-Inzidenz von 8% im Vergleich zum Vorjahr weisen die Bundeländer Sachsen, Thüringen und Bayerns eine besonders hohe Diagnoseprävalenz auf.
Lesen Sie mehr
Medizin
Zeckenbiss
2022: über 135.000 Borreliose-Neudiagnosen bei der GKV gemeldet
Veränderte klimatische Bedingungen begünstigen die Ausbreitung von Zecken als Überträger von Infektionskrankheiten. Trotz leichtem Rückgang der Lyme-Borreliose-Inzidenz von 8% im Vergleich zum Vorjahr weisen die Bundeländer Sachsen, Thüringen und Bayerns eine besonders hohe Diagnoseprävalenz auf.
Lesen Sie mehr
Medizin
Hirnstamm-Screening bei Schlaganfall-Patient:innen: Mit Ultraschall frühzeitig Post-Stroke-Depressionen erkennen
Depressionen gehören zu den häufigsten Komplikationen eines Schlaganfalls. Bisher konnte man nicht sicher voraussagen, welche Patient:innen eine sogenannte Post-Stroke-Depression entwickeln werden. Jetzt gibt es jedoch Hinweise darauf, dass es dafür einen Risikofaktor geben könnte, den man per Ultraschall ermitteln kann. Aktuelle sonografische Untersuchungen der ersten hierzu geführten prospektiven Studie „PROMoSD“ zeigen bei einigen Schlaganfallpatient:innen Veränderungen am Hirnstamm, die mit einer deutlichen Erhöhung des Post-Stroke-Depressionsrisiko einhergehen. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) begrüßt diese vielversprechenden Erkenntnisse. Im Rahmen eines Hirnstamm-Screenings könnten Risikopatient:innen in Zukunft frühzeitig erkannt und behandelt werden. Das schonende Verfahren ist leicht durchzuführen, flächendeckend verfügbar und kostengünstig.
Lesen Sie mehr
Medizin
Wie Ernährung die Rheumatherapie unterstützen kann
Gibt es eine Ernährungsweise, die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen entgegenwirkt? Und gibt es umgekehrt Nahrungsmittel, die Rheuma-Erkrankte besser nicht zu sich nehmen sollten? Empfehlungen zu diesen Fragen füllen viele Buch- und Internetseiten. Wissenschaftliche Belege dafür, dass die Rheumaaktivität sich über die Ernährung beeinflussen ließe, sind dagegen rar. Der Nutzen von Ernährungsinterventionen ist daher auch in Fachkreisen umstritten. Expert:innen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh) haben sich nun des Themas angenommen, Studien ausgewertet und daraus wissenschaftlich fundierte Empfehlungen abgeleitet. Die überzeugendsten Belege gibt es demnach für den Nutzen einer mediterranen Ernährung.
Lesen Sie mehr
Medizin
Neuropathien bei Diabetes: Welche Rolle spielt der Vitamin-B1-Status?
Etwa jeder dritte Diabetes-Patient entwickelt eine Neuropathie. Diese kann ausgeprägte Schmerzen und Missempfindungen sowie schmerzlose Ulzera an den Füßen nach sich ziehen. Experten betonten beim Diabetes Kongress die Bedeutung eines multimodalen Therapieansatzes, der die komplexe Pathogenese der Erkrankung berücksichtigt. Dabei scheint die Vitamin-B1-Versorgung eine wichtige Rolle zu spielen.
Lesen Sie mehr
Gesundheitspolitik
Wichtige Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung mit Krebsmedikamenten
Der Bundestag hat das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) verabschiedet. Es enthält unter anderem eine verlängerte Bevorratungspflicht für patentfreie Krebsmedikamente und ein Frühwarnsystem für Lieferengpässe. Fachgesellschaften, die sich mit der Erforschung von Krebskrankheiten und der Krebsversorgung beschäftigen, und die Organisationen der Krebs-Selbsthilfe begrüßen die Maßnahmen. Sie können Versorgungsengpässe verhindern und das Vertrauen der Krebspatientinnen und -patienten in die Sicherheit der Arzneimittelversorgung stärken.
Lesen Sie mehr
Gesundheitspolitik
Bundesärztekammer warnt vor übereiltem Beschluss zur Sterbehilfe
Die Bundesärztekammer hat vor einem übereilten Beschluss gesetzlicher Regelungen zur Sterbehilfe in Deutschland gewarnt. Eine in der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause im Bundestag vorgesehene Entscheidung nach 90-minütiger Debatte sei einem Thema von derartiger Tragweite völlig unangemessen, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt in Berlin. „Wir sehen überhaupt keine Eilbedürftigkeit und überhaupt keine Notwendigkeit, das jetzt in Hektik zu tun.“ Insbesondere der Entwurf einer Gruppe um die Abgeordneten Katrin Helling-Plahr (FDP) und Renate Künast (Grüne) werde der Komplexität des Themas nicht gerecht und würde „einer gesellschaftlichen Normalisierung des Suizides Vorschub leisten“.
Lesen Sie mehr
Gesundheitspolitik
Urologen fürchten Abschaffung der niedergelassenen Fachärzt:innen
Die niedergelassenen Urologen aus Nordrhein-Westfalen rechen mit der Politik von Gesundheitsminister Lauterbach ab: Sie werfen ihm vor, die Meinung der niedergelassenen Fachärzte zu ignorieren und ihnen nur eine Pseudoteilhabe zu ermöglichen. Sie sehen in den aktuellen Entscheidungen und Äußerungen des Ministers zudem einen Politikstil, der den Umbau der ärztlichen Versorgung hin zur fachärztlichen Behandlung an Kliniken forciert. Diese Abschaffung der niedergelassenen Fachärzte würde zudem noch mit Geld aus derzeit ambulanten Töpfen bezahlt.
Lesen Sie mehr
Medizin
Versorgungskrise Antibiotika: In Deutschland ein Problem, in Entwicklungsländern eine Katastrophe
Hustensaft, Fieberzäpfchen, Antibiotika – besonders bei Präparaten, die speziell für Kinder zugelassen sind, ist es in den vergangenen Monaten zu Lieferengpässen gekommen. Erstmals und in deutlich abgeschwächter Form erlebt Deutschland damit, was in ärmeren Ländern medizinischer Alltag ist. In weiten Teilen Afrikas etwa ist der Mangel an wirksamen Antibiotika katastrophal, jedes 10. Mittel, so schätzt die WHO, ist dort verunreinigt, zu gering konzentriert oder gefälscht. Die Arzneimittelkrise sollte daher als Weckruf verstanden werden, die medizinische Versorgung nicht nur national, sondern auch über Länder- und Kontinent-Grenzen hinweg zu verbessern, forderten Experten im Rahmen des 16. Kongresses für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT). Gerade Antibiotika, ihre Verfügbarkeit und ihr umsichtiger Einsatz seien entscheidend für die Eindämmung von Infektionen und multiresistenten Erregern, die weltweit ein Problem darstellten.
Lesen Sie mehr
Medizin
Status Quo der Elimination von Hepatitis C in Deutschland
In Deutschland gibt es mehr Patient:innen, die neu mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) diagnostiziert werden als jene, die behandelt werden. Das zeigt nun erstmals der HCV-Tracker, ein übersichtliches Dashboard, das quartalsaktuell den Stand der angestrebten HCV-Elimination darstellt – auch auf Bundeslandebene. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) (1) und die Bundesregierung (2) haben das Ziel ausgerufen, bis 2030 HCV zu eliminieren. Das Thema HCV-Elimination war auch Thema einer Fortbildungsveranstaltung im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM).
Lesen Sie mehr
Medizin
Neue Bluthochdruck-Leitlinie der ESH – was Hausärzt:innen wissen sollten
Auf dem Kongress der European Society of Hypertension (ESH) wurden die „2023 ESH Guidelines for the Management of Arterial Hypertension“ vorgestellt (1). Die neue Bluthochdruckleitlinie definiert neue Risikofaktoren und Komorbiditäten, die für das mögliche Vorliegen einer Hypertonie sensibilisieren sollen. Jetzt wurde auch die Unterteilung der Hypertonie in 3 Klassen anhand des Grads hypertonieassoziierter Organschädigungen stärker hervorgehoben. Im Hinblick auf die Zielwerteinstellung definiert die Leitlinie einen Maximalwert, lässt ansonsten den Ärzt:innen Handlungsspielräume, die Therapie je nach individuellem Risiko zu intensivieren. Bei Menschen über 40 Jahre sowie jüngeren, die Risikofaktoren aufweisen, sollte einmal pro Jahr eine Blutdruckmessung durchgeführt werden.
Lesen Sie mehr
Gesundheitspolitik
Klage wegen möglichem Corona-Impfschaden
Nach einer Impfung gegen das Coronavirus erleidet eine Frau einen starken Hörschaden. Die zum Zeitpunkt der Impfung 40 Jahre alte Zahnärztin führt das auf den Impfstoff von AstraZeneca zurück und fordert in einem Zivilprozess nun Schadenersatz.
Lesen Sie mehr