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Medizin | Beiträge ab Seite 30

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat Ocrelizumab in einer subkutanen (s.c.) Applikationsform zugelassen (1). Die Empfehlung gilt analog zur bereits zugelassenen intravenösen (i.v.) Applikationsform für erwachsene Patient:innen mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) und früher primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS). Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase-Ib-Dosisfindungsstudie OCARINA I und der Phase-III-Nicht-Unterlegenheitsstudie OCARINA II (2, 3). In OCARINA II erwies sich die s.c.-Formulierung über einen Zeitraum von 24 Wochen gegenüber der i.v.-Applikation als nicht unterlegen, gemessen anhand der Serum-Wirkstoffspiegel im Blut (3).
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Hämophilie A: Efanesoctocog alfa bietet signifikanten Schutz vor Blutungen

Die hochwirksame Faktor-VIII-Ersatztherapie Efanesoctocog alfa wurde zur Behandlung und Vorbeugung von Blutungen sowie zum perioperativen Management bei Hämophilie A für Patient:innen jeden Alters und jeden Schweregrads von der Europäische Kommission zugelassen. Die Patient:innen konnten mit einer Prophylaxe (einmal wöchentlich) über einen erheblichen Teil der Woche normalisierte bis nahezu normale Faktor-VIII-Aktivitätswerte von über 40% mit Talspiegeln von 15% vor der nächsten Dosis erreichen. Dies führte zu einem deutlich verbesserten Blutungsschutz im Vergleich zur vorherigen Faktor-VIII-Prophylaxe.
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ALS: Subtypen und Geschlechtsunterschiede

Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, ist eine neurodegenerative Erkrankung, die fast immer tödlich verläuft. Ein Konsortium um Forschende der Technischen Universität München hat die molekularen Hintergründe von ALS systematisch untersucht. Das Team fand unter anderem heraus, dass sich ALS in Subtypen unterteilen lässt. Je nach Subtyp könnten daher unterschiedliche Medikamente wirksam sein. Deutliche Unterschiede bei den molekularen Vorgängen gibt es auch zwischen Männern und Frauen.
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Neue Erkenntnisse zur Behandlung der seltenen Nierenkrankheit C3G

Auf dem jüngsten Kongress der European Renal Association (ERA) wurden vielversprechende Ergebnisse der Phase-III-Studie APPEAR-C3G zur Behandlung der seltenen Nierenkrankheit Komplement-3-Glomerulopathie (C3G) vorgestellt (1, 2). Patient:innen, die neben der supportiven Therapie das Medikament Iptacopan erhielten, zeigten nach 6 Monaten eine signifikante Reduktion der Proteinurie um durchschnittlich 35,1% im Vergleich zu Placebo (p=0,0014). Dies ist von Bedeutung, da die Verringerung der Proteinurie als ein wichtiger Surrogatparameter gilt, der mit der Verzögerung des Fortschreitens zum Nierenversagen korreliert.
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Tragbares Diagnostikgerät zur Früherkennung von Venenthrombosen

Venenthrombosen sind ein erhebliches Gesundheitsrisiko. Bei etwa der Hälfte der Patient:innen löst sich das Blutgerinnsel von der Venenwand und gelangt in die Lunge, wo es eine Lungenembolie auslösen kann. Etwa 25% der Menschen, die eine Lungenembolie erleiden, versterben an den Folgen. Damit ist die Lungenembolie weltweit die dritthäufigste kardiovaskuläre Todesursache nach Schlaganfall und Herzinfarkt. Bei bis zu 2 Dritteln aller Thrombosefälle zeigen die Personen keinerlei Symptome. Dies macht die Früherkennung zu einer großen Herausforderung. Im EU-Projekt „ThrombUS+“ haben sich 18 europäische Partner zusammengeschlossen, um ein tragbares Diagnostikgerät zu entwickeln.
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EULAR betont Sicherheitsaspekte bei Psoriasis-Arthritis

Auf dem Kongress der European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) wurde eine Real-World-Evidence-Analyse der nicht-interventionellen AQUILA-Studie vorgestellt. Darin wurde die Sicherheit von Secukinumab bei einer gepoolten Kohorte von älteren Patient:innen (> 50 Jahre) mit Psoriasis-Arthritis (PsA) oder axialer Spondyloarthritis (axSpA) untersucht. Ein aktuelles Update zu den EULAR-Empfehlungen von 2023 betont zudem, dass Sicherheitsabwägungen bezüglich der Wahl geeigneter Therapieoptionen für PsA stärker berücksichtigt werden müssen, um das Nutzen-Risiko-Profil zu optimieren.
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Optimaler Schutz vor Diabetes: Gewichtsabnahme plus Remission von Prädiabetes

Menschen mit Prädiabetes wird empfohlen, ihr Gewicht zu reduzieren, um einem manifesten Diabetes vorzubeugen. Forschende des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen von Helmholtz Munich an der Universität Tübingen konnten jetzt gemeinsam mit US-Kolleg:innen erstmals zeigen, dass Menschen den besten Diabetes-Schutz erreichen, wenn sie ihr Gewicht reduzieren und zugleich die Blutzuckerregulation normalisieren. Die Autor:innen plädieren dafür, die Normalisierung der Blutzuckerwerte bei Prädiabetes als Therapieziel in die Leitlinien aufzunehmen, um die Prävention von Typ-2-Diabetes zu verbessern.
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Typ-2-Diabetes: Wöchentliches Basalinsulin Efsitora alfa zeigt vielversprechende Ergebnisse in Phase-III-Studien

Das Basalinsulin Efsitora alfa, das nur einmal wöchentlich injiziert werden muss, hat bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes in den 2 Phase-III-Studien QWINT-2 und QWINT-4 eine vergleichbare Senkung des HbA1c-Werts wie die Behandlung mit einmal täglich injizierten Basalinsulinen gezeigt. Erste Ergebnisse der Treat-to-Target-Studien deuten zudem auf ein günstiges Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil hin.
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Aktuelle Daten zum Kombinationsimpfstoff gegen Influenza und COVID-19

Eine Studie, in der ein Kombinationsimpfstoff gegen Influenza und COVID-19 getestet wird, hat die primären Endpunkte erreicht. Mit dem Impfstoff-Kandidaten mRNA-1083 konnte eine stärkere Immunantwort als mit den in der Studie verwendeten zugelassenen Vergleichsimpfstoffen gezeigt werden. mRNA-1083 besteht aus Komponenten von mRNA-1010, einem Impfstoff-Kandidaten gegen die saisonale Grippe, und mRNA-1283, einem COVID-19-Impfstoff-Kandidaten. Beide haben bereits unabhängig voneinander positive Ergebnisse in klinischen Phase-III-Studien gezeigt.
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Upadacitinib bei rheumatoider Arthritis: Hohe Remissionsraten und Langzeitsicherheit bestätigt

Der diesjährige Kongress der European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) verdeutlichte erneut die besonderen Bedürfnisse von Patient:innen mit rheumatoider Arthritis (RA). Neben einer effektiven Krankheitskontrolle sowie Erreichen und Erhalt der Remission zählt ein gut handhabbares Sicherheitsprofil der Therapie zu den zentralen Schwerpunkten für Behandler:innen und Patient:innen gleichermaßen. Neue vorgestellte Daten zeigen für den Januskinase (JAK)-Inhibitor Upadacitinib höhere Remissionsraten im Vergleich mit Tumornekrosefaktor-Inhibitoren (TNFi) im Praxisalltag, sowie ein konsistentes Sicherheitsprofil im Phase III-Studienprogramm (1-3).
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Zulassungsempfehlung für ersten Chikungunya-Impfstoff in der EU

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat ein positives Votum für die Zulassung des ersten Impfstoffes gegen das Chikungunya-Fieber in der EU ausgesprochen. Chikungunya führt vor allem in den Tropen zu größeren Ausbrüchen. Die Gefahr einer Infektion ist in den vergangenen Jahren aber auch im Mittelmeerraum deutlich angestiegen. Die Entscheidung der Kommission wird für das dritte Quartal 2024 erwartet.
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Neue Studie zeigt: Jeder zehnte Deutsche stirbt beatmet im Krankenhaus

Deutschland beatmet weitaus mehr Patient:innen als andere Länder mit ähnlich entwickeltem Gesundheitssystem. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die in „The Lancet“ veröffentlicht wurde (1). Dabei ist jedoch die Krankenhaussterblichkeit mit 43,3% sehr hoch, wie auch die Kosten mit insgesamt 6 Milliarden Euro jährlich. „Friedlich zuhause sterben ist für viele Menschen nicht mehr die Realität – sie liegen oftmals in den Kliniken“, sagt Prof. Wolfram Windisch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). „Jeder zehnte Deutsche stirbt sogar beatmet im Krankenhaus“.
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Foslevodopa/Foscarbidopa in der Parkinson-Therapie: Erste Erfahrungen aus der Praxis

Anlässlich des Deutschen Kongresses für Parkinson und Bewegungsstörungen präsentierten Expert:innen bei einem Symposium erstmals Real-World-Erfahrungen mit der subkutanen Infusionstherapie bestehend aus Foslevodopa und Foscarbidopa bei Patient:innen mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit. Diese bestätigen die in den Zulassungsstudien gezeigte kontinuierliche Symptomkontrolle über 24 Stunden hinweg – mit signifikant mehr ON- und weniger OFF-Zeit im Vergleich zu oraler Medikation sowie einer deutlichen Verringerung der morgendlichen Akinesen.
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Neue Daten zum Einsatz von Tirzepatid bei MASH

In der Phase-II-Studie SYNERGY-NASH hat der GIP/GLP-1-Rezeptor-Agonist Tirzepatid bei Erwachsenen mit Biopsie-bestätigter metabolischer Dysfunktion-assoziierter Steatohepatitis (MASH) und Fibrosegrad 2 oder 3 überlegene Effekte gegenüber Placebo gezeigt. Die Ergebnisse wurden auf dem European Association for the Study of the Liver Congress 2024 vorgestellt und parallel im „The New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.
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Adipositas: Semaglutid reduziert das kardiovaskuläre Risiko um 20%

Auf dem diesjährigen European Congress on Obesity (ECO) in Venedig wurde eine neue Analyse der SELECT Studie vorgestellt. Darin reduzierte der Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1) Rezeptoragonist Semaglutid die Anzahl schwerer kardiovaskulärer Ereignisse (MACE) bei Menschen mit etablierter kardiovaskulärer Erkrankung und Übergewicht oder Adipositas um 20% im Vergleich zu Placebo. Diese Wirkung war unabhängig vom Ausmaß des Gewichtsverlusts (1).
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Neue Ansätze zur Behandlung des Restless-Legs-Syndroms

Forschende von Helmholtz Munich und der Technischen Universität München (TUM) haben zusammen mit einem internationalen Forschungsteam die bisher größte genetische Untersuchung des Restless-Legs-Syndroms durchgeführt. Ihre Ergebnisse, die nun in der Fachzeitschrift Nature Genetics veröffentlicht wurden, stellen einen bedeutenden Fortschritt für das Verständnis der genetischen Grundlagen der Erkrankung dar und eröffnen neue Wege für die Patientenversorgung (1).
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