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Medizin

Ergebnisse: Weniger Krebs durch umweltfreundliche Ernährung

Die Studie umfasst Daten von über 2,2 Millionen Menschen aus 17 internationalen Studien. Das zentrale Ergebnis: Personen, die sich besonders nachhaltig ernährten, hatten ein um 7% geringeres Risiko für Krebserkrankungen und ein um 12% geringeres Risiko für krebsbedingte Todesfälle, verglichen mit Personen, deren Ernährung am wenigsten nachhaltig war. Nachhaltige Ernährung wurde dabei über verschiedene wissenschaftliche Indizes bewertet, die sowohl Umweltaspekte – wie CO₂-Ausstoß oder Landnutzung – als auch gesundheitsfördernde Lebensmittelkomponenten berücksichtigten. Auch der Konsum von Bio-Lebensmitteln und der Verzicht auf stark verarbeitete Produkte spielten eine Rolle. Am deutlichsten zeigte sich der Zusammenhang zwischen nachhaltiger Ernährung und der Verringerung des Risikos bei Lungen- und Magenkrebs. Bei anderen Krebsarten, wie Brust- oder Darmkrebs, fielen die Ergebnisse weniger eindeutig aus.

Praktische Schlussfolgerungen: Gut für Mensch und Umwelt

„Die Analyse liefert ein starkes Argument für nachhaltige Ernährung als doppelte Präventionsstrategie: Sie schützt die Gesundheit und bewahrt gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen, also die Umwelt, von der unser Leben abhängt“, so Marina Kasper. Die Forschenden betonen, dass sich nachhaltige Ernährungsweisen durch einen höheren Anteil pflanzlicher und unverarbeiteter Lebensmittel auszeichne und gleichzeitig weniger Fleisch, Zucker und stark verarbeitete Produkte enthalte – allesamt Faktoren, die mit einem höheren Krebsrisiko in Verbindung stünden. Ein zusätzlicher Gewinn sei, dass viele dieser Lebensmittel – wie Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Obst – nicht nur nährstoffreich, sondern auch ressourcenschonend in der Produktion seien (1-4).

Die Forschenden sprechen sich dafür aus, dass öffentliche Gesundheitspolitik künftig stärker auf nachhaltige Ernährung setzen solle – etwa durch Aufklärung, bessere Kennzeichnung und gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen in Schulen, Krankenhäusern und Kantinen. So könne, meinen die Forschenden, der individuelle Gesundheitsschutz mit dem globalen Klimaschutz in Einklang gebracht werden.

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Quelle:

Universität Regensburg

Literatur:

(1)

Kasper et al. EClinicalMedicine (2025). doi: 10.1016/j.eclinm.2025.103215

(2)

Willett W et al. Lancet. 2019; 393(10170):447-492. doi: 10.1016/S0140-6736(18)31788-4

(3)

Springmann M. Proc Natl Acad Sci USA. 2024; 121(50):e2319010121. doi: 10.1073/pnas.2319010121

(4)

Reuter S et al. Free Radic Biol Med. 2010; 49(11):1603-16. doi: 10.1016/j.freeradbiomed.2010.09.006

(5)

World Cancer Research Fund (WCRF). Recommendations and public health and policy implications. 2018. Abrufbar unter: https://www.wcrf.org/research-policy/library/recommendations-and-public-health-and-policy-implications/ (zuletzt aufgerufen am: 05.05.25)