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Nierentransplantation: Einfluss der Ethnie auf Behandlungserfolg

Nierentransplantation: Einfluss der Ethnie auf Behandlungserfolg
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Schwarze Transplantatempfänger und Betroffene, die Nieren von asiatischen Spendern erhalten haben, hatten ein deutlich höheres Risiko, dass das Transplantat innerhalb von 7 Jahren versagt, so eine neue Studie, die auf dem Kongress 2021 der Europäischen Gesellschaft für Organtransplantation (ESOT) vorgestellt wurde.
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Unterschiede im 7-Jahres-Transplantatüberleben

Die Studie (1) mit 20.304 Nierentransplantaten des NHS-Transplantationsregister des Vereinigten Königreichs, die zwischen Januar 2001 und Dezember 2015 durchgeführt wurden, ergab, dass die ethnische Zugehörigkeit asiatischer Spender und schwarzer Empfänger mit schlechteren Langzeitergebnissen verbunden war als bei weißen Empfängern. Eine nicht bereinigte Überlebensanalyse zeigte, dass asiatische und schwarze Spender im Vergleich zu weißen Spendern signifikant schlechtere Langzeitergebnisse bei Allotransplantaten (Spendernieren) erzielten. Das 7-Jahres-Transplantatüberleben betrug bei asiatischen Spendern 71,9%, bei schwarzen Spendern 74,0% und bei weißen Spendern 80,5%.
 
 

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Die Cox-Regressionsanalyse (ein statistisches Verfahren), mit der andere Faktoren berücksichtigt werden können und die einen besseren Einblick in die Zusammenhänge, die zu diesen Ergebnissen führen, ermöglichen, ergab eine Hazard Ratio von 1,37 für asiatische Spender (ein um 37% erhöhtes Risiko, dass das Spenderorgan versagt, im Vergleich zu weißen Spendern) und 1,21 für schwarze Empfänger (ein um 21% erhöhtes Risiko, dass das Transplantat versagt, im Vergleich zu weißen Empfängern).

Höhere Übereinstimmung der Gewebemerkmale bei gleicher ethnischer Gruppe

Die Forschenden stellten fest, dass die Gewebemerkmale (Humane Leukozyten-Antigen, HLA) besser übereinstimmten, wenn Spender und Empfänger derselben ethnischen Gruppe angehörten. Nach 7 Jahren hatten 81% der weißen Spender-Empfänger-Paare noch ein erfolgreiches Transplantat, verglichen mit 70,6% der asiatischen und 69,2% der schwarzen Paare. Interessanterweise ergab eine weitere Analyse, dass schwarze Empfänger, die Nieren von schwarzen Spendern erhielten, schlechtere Überlebenschancen hatten (eine Hazard Ratio von 1,92, d. h. ein um 92% erhöhtes Risiko, dass das Spenderorgan versagt, im Vergleich zu einem Paar aus weißem Spender und weißem Empfänger). Die anderen Paare mit signifikant schlechteren Ergebnissen waren die Transplantation einer asiatischen Spenderniere auf einen weißen Empfänger und die Transplantation einer weißen Spenderniere auf einen schwarzen Empfänger mit einem um 56% bzw. 22% erhöhten Risiko des Versagens des Spenderorgans im Vergleich zu einem Paar aus weißem Spender und weißem Empfänger.

Benachteiligung von Minderheiten im Transplantationsprozess

Der Hauptautor der Studie, Abdul Rahman Hakeem, St. James's University Hospital NHS Trust in Leeds, Vereinigtes Königreich, erklärt die festgestellte Ungleichheit mit einer Kombination von Faktoren, die ethnische Minderheiten bei Transplantationen benachteiligen. „Zunächst einmal sind Betroffene, die einer ethnischen Minderheit angehören, beim Zugang zu den Wartelisten für Nierentransplantationen im Vereinigten Königreich erheblich benachteiligt. Sie warten unter Umständen doppelt so lange wie weiße Empfänger auf eine Nierentransplantation von einem verstorbenen Spender und verbringen längere Zeit an der Dialyse, was zu einer Verschlechterung ihres allgmeinen Gesundheitszustands führen kann", so Hakeem. „Die längere Wartezeit auf eine Spenderniere ist auf einen Mangel an Transplantaten von Betroffenen aus ethnischen Minderheiten zurückzuführen – in unserer Studie machen Asiaten 12,4% der Empfänger verstorbener Spender und Schwarze 6,7% der Empfänger aus, doch stellen Asiaten 1,6% aller Spender und Schwarze 1,2% der Spender dar."
 
 

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Hakeem fügt hinzu: „Trotz der Bemühungen um eine bessere Aufklärung über Transplantation und Organspende unter ethnischen Minderheiten bleiben das Bewusstsein und die Spenderate im Vergleich zu Weißen niedrig." Im Vereinigten Königreich beispielsweise wurde 2006 die Politik der Organvergabe für Spender nach dem Hirntod geändert, wobei der Schwerpunkt neben dem HLA-Abgleich auf der Gleichheit des Zugangs lag. Diese Politik scheint den Zugang zu Nierentransplantationen für ethnische Minderheiten verbessert zu haben; die Vorteile wurden jedoch durch einen Anstieg der Zahl der Betroffenen auf der Warteliste für Transplantationen eingeschränkt.

Höhere Prävalenz von Vorerkrankungen

Die Forschenden erklärten, dass eine Zunahme der Organspenden von Verstorbenen aus asiatischen und schwarzen Gemeinschaften zwar wünschenswert ist, um die Blutgruppen- und HLA-Anpassung für diese Empfänger zu verbessern, dass aber über die Auswirkungen der Verwendung von Organen von Spendern aus Minderheiten immer noch wenig berichtet wird, was zum Teil auf die relative Seltenheit solcher Transplantationen zurückzuführen ist. Internationale Erfahrungen mit der Verwendung nicht-weißer Spender für nicht-weiße Empfänger lassen vermuten, dass die Langzeitergebnisse durchweg schlechter sind als bei Allotransplantaten von weißen Spendern. Die Forschenden vermuten, dass mehrere Faktoren zu den schlechteren Ergebnissen beitragen, insbesondere die höhere Prävalenz von Bluthochdruck, Diabetes, koronaren Herzkrankheiten und Nierenerkrankungen in diesen Bevölkerungsgruppen.

Ziel: Erweiterung des Organspenderpools

„Eine verstärkte Spende von Verstorbenen aus ethnischen Minderheiten würde dem gesamten Empfängerpool zugute kommen, da mehr Organe zur Verfügung stünden, und könnte insbesondere asiatischen und schwarzen Empfängern zugute kommen, da mehr blutgruppen- und HLA-kompatible Transplantate zur Verfügung stünden", so Hakeem. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erweiterung des Organspenderpools durch eine Erhöhung der Spenderate unter ethnischen Minderheitengruppen ein lohnenswertes Ziel bleibt und den Zugang zu Transplantationen insgesamt verbessern und gleichzeitig die Zeit auf der Warteliste verkürzen wird, insbesondere in den Gemeinschaften ethnischer Minderheiten."

Notwendigkeit weiterer Forschung

„Es sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um zu untersuchen, warum schwarze Empfänger von Transplantaten schwarzer Spender trotz der Vorteile der Blutgruppenkompatibilität und des verbesserten HLA-Abgleichs offenbar die schlechtesten Ergebnisse haben", sagte er. „Dieser Unterschied lässt sich nicht allein durch die Spenderfrage erklären. Künftige Forschungsarbeiten sind erforderlich, um dies im britischen Nierenvergabesystem zu berücksichtigen und die besten Langzeitergebnisse zu erzielen. Eine Erhöhung der Zahl verstorbener Organspender aus ethnischen Minderheiten könnte den Zugang zu Transplantationen für diese Gruppen verbessern, nicht aber die Ergebnisse der Transplantationen.

Quelle: European Society for Organ Transplantation


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