Journal MED

Aktuelles | Beiträge ab Seite 20

Die MHRA, die medizinische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel in Großbritannien, hat Ende September den Wirkstoff Leniolisib zur Behandlung des aktivierten Phosphoinositid-3-Kinase-Delta-Syndroms (APDS) bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren zugelassen (1). Es ist der erste spezifische Wirkstoff zur Behandlung dieses seltenen, schweren progredienten primären Immundefekts in Europa. Die Zulassung des oralen selektiven Inhibitors der Phosphoinositid-3-Kinase-Delta (PI3Kδ) wird derzeit auch von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) geprüft. Außerhalb Europas ist Leniolisib in den USA und Israel verfügbar.
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Medizin

Tirzepatid reduziert das Risiko für Herzinsuffizienzkomplikationen bei Menschen mit Adipositas und HFpEF

Auf dem Jahreskongress der American Heart Association (AHA) wurden neue Informationen zur Phase-III-Studie SUMMIT bekannt gegeben. In der Studie reduzierte der GIP/GLP-1-Rezeptor-Agonist Tirzepatid bei Erwachsenen mit Adipositas und Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) das relative Risiko für Herzinsuffizienz-bedingte Ereignisse gegenüber Placebo um 38%. Zudem wurden auch HFpEF-Symptome und die körperliche Leistungsfähigkeit signifikant verbessert sowie eine überlegene Gewichtsreduktion erreicht.
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Medizin

Update zu den ESC-Leitlinien: Digital Health bei KHK

Im August 2024 wurde die neue Leitline der European Society of Cardiology (ESC) zum chronischen Koronarsyndrom veröffentlicht. Ein Augenmerk liegt auf der Empfehlung digitaler Technologien zur Verbesserung der Therapie und Adhärenz. Hierbei unterstützt die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) „Vantis | KHK und Herzinfarkt“, die nach der Diagnose koronare Herzkrankheit (KHK) und/oder nach einem Herzinfarkt verordnet werden kann. Die DiGA ist für gesetzlich Versicherte kostenlos.
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Medizin

Positive CHMP-Empfehlung für Vilobelimab zur Behandlung von SARS-CoV-2-induziertem akutem Atemnotsyndrom

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Empfehlung für den Anti-C5a-Antikörper Vilobelimab ausgesprochen. Der Wirkstoff soll unter außergewöhnlichen Umständen für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit SARS-CoV-2-induziertem akutem Atemnotsyndrom (ARDS) zugelassen werden. Die Behandlung ist für Patient:innen vorgesehen, die systemische Kortikosteroide als Teil der Standardtherapie erhalten und auf invasive mechanische Beatmung (IMV), mit oder ohne extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO), angewiesen sind.
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Gesundheitspolitik

Studie: Kostensteigerungen durch längere Pflegezeiten

Der Pflegeversicherung drohen laut einer Studie auch Kostensteigerungen wegen längerer Pflegezeiten. In den kommenden Jahren dürfte sich die durchschnittliche Dauer, während der Pflegebedürftige betreut werden und Leistungen erhalten, nahezu verdoppeln, ergab eine in Berlin vorgestellte Analyse der Barmer Krankenkasse. Demnach lag sie bei kürzlich verstorbenen Pflegebedürftigen im Schnitt bei 3,9 Jahren. Bei aktuell pflegebedürftigen Menschen dürfte sie sich auf durchschnittlich 7,5 Jahre verlängern.
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Medizin

CHMP empfiehlt Lecanemab zur Behandlung der frühen Alzheimer-Erkrankung

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat ein positives Votum zur Zulassung eines monoklonalen Antikörpers gegen beta-Amyloid (Aβ) abgegeben (1). Die Therapie ist für Erwachsene mit einer frühen Alzheimer-Erkrankung, wie leichter kognitiver Störung oder leichter Alzheimer-Demenz, mit bestätigter Amyloid-Pathologie vorgesehen. Eine endgültige Entscheidung der Europäischen Kommission zur Marktzulassung wird innerhalb der nächsten Wochen erwartet.
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Gesundheitspolitik

Urabstimmung über Streik bei kommunalen Kliniken

In der Tarifrunde für die Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken will die Gewerkschaft Marburger Bund den Druck weiter erhöhen. Die große Tarifkommission beschloss eine Urabstimmung über „umfangreiche Arbeitskampfmaßnahmen“ im neuen Jahr. Das Ergebnis soll vor Weihnachten bekanntgegeben werden. Die Vorsitzende Susanne Johna sagte, die Arbeitgeber nähmen die Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern offensichtlich nicht ernst. „Darauf müssen und werden wir die entsprechende Antwort geben.“ In den nächsten Wochen sind demnach auch bereits regionale Warnstreiks möglich.
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Gesundheitspolitik

Kommission empfiehlt Reform bei Geburtskliniken

Das Netz der Geburtshilfekliniken sollte nach einer Experten-Empfehlung neu organisiert werden, um die Versorgung zu sichern und zu verbessern. Dafür sollten regionale „Kompetenzverbünde“ aus mehreren Krankenhäusern um einen Maximalversorger wie eine Universitätsklinik eingerichtet werden, wie die Regierungskommission zur Zukunft der Kliniken in einer neuen Stellungnahme vorschlägt. „So kann sichergestellt werden, dass werdende Mütter und Neugeborene zuverlässig und nach ihrem individuellen Risiko hochqualitativ versorgt werden“, sagte der Leiter der Kommission, Tom Bschor.
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Nephrologie

Nephrologie in Aufbruchsstimmung: Eine neue Dekade hat begonnen

Die chronische Nierenkrankheit (CKD) ist zur Volkskrankheit geworden. Mit zwei einfachen Tests aus Blut und Urin könnte sie frühzeitig erkannt werden. Nephrolog:innen fordern, dieses Basisscreening zur Pflicht zu machen. Vor allem, da seit kurzem Wirkstoffe verfügbar sind, die das Fortschreiten der CKD effektiv stoppen können. Vor der Endstation terminales Nierenversagen gibt es inzwischen also Ausstiegsmöglichkeiten – bis zu Dialyse und Transplantation muss es nicht gehen.
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Gendermedizin

Zerebrale Mikroangiopathie: Frauen und Männer sind unterschiedlich betroffen

Die zerebrale Mikroangiopathie (small vessel disease; SVD) ist eine Erkrankung der kleinen Blutgefäße im Gehirn und stellt eine der Hauptursachen für Schlaganfälle dar. Im Rahmen einer Studie wurden nun erstmals umfassend geschlechtsspezifische Unterschiede dieser Erkrankung aufgezeigt. Die kürzlich publizierten Ergebnisse verdeutlichen, dass Männer und Frauen unterschiedlich von dieser Erkrankung betroffen sind, was für zukünftige Präventions- und Behandlungsansätze von großer Bedeutung sein könnte (1).
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Medizin

Linzagolix als orale Myomtherapie mit und ohne hormonelle Add-back-Therapie

Myome sind häufig (1) und erfordern eine Therapie, die der gynäkologischen Problemstellung, gleichzeitig aber auch den individuellen Bedürfnissen einzelner Patientinnen Rechnung trägt. Mit Linzagolix steht seit September 2024 erstmals ein GnRH-Antagonist in 2 Dosierungen zur Behandlung mäßiger bis starker Symptome von Uterusmyomen zur Verfügung, der für erwachsene Frauen im gebärfähigen Alter eine individuelle orale Myomtherapie mit oder ohne hormoneller Add-back-Therapie (ABT) ermöglicht (2). Auf dem diesjährigen 65. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) Mitte Oktober 2024 in Berlin sprachen Expert:innen unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Julia C. Radosa, Homburg an der Saar, im Rahmen eines Symposiums über den Wirkstoff und seinen Stellenwert.
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Medizin

Studie belegt Mängel bei Antibiotikaverschreibungen in deutschen Krankenhäusern

Eine Studie des Universitätsklinikums Freiburg zeigt deutliche Defizite bei der Antibiotikaverordnung in nicht-universitären Krankenhäusern in Deutschland (1). In 10 Kliniken unterschiedlicher Größe, die 10% der Krankenhausbetten Baden-Württembergs ausmachen, wurden im Jahr 2021 über 8.500 Patient:innen untersucht. Ein zentrales Ergebnis: Häufig entsprechen Antibiotikaverschreibungen nicht den empfohlenen Qualitätsstandards.
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Medizin

Hepatitis-Screening wird in Deutschland wenig genutzt

Im Rahmen des Check-up 35 besteht für Patient:innen seit 2021 einmalig der Anspruch auf ein Screening auf eine Hepatitis-Infektion. Doch dieses Angebot ist vielen unbekannt, wie auch eine aktuelle Umfrage zeigt. Dr. Ramona Pauli, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Innere Medizin im MVZ am Isartor in München, erklärt im Interview, warum die frühe Diagnose entscheidend ist, welche Spätfolgen sie in ihrer Praxis beobachtet und wie eine bessere Aufklärung dazu beitragen könnte, die von der WHO angestrebte Eliminierung von Hepatitis B und C bis 2030 zu erreichen.
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Medizin

Mangelernährung in Kliniken – DGEM fordert Maßnahmen zur Bekämpfung

Mangelernährung in deutschen Krankenhäusern betrifft rund 20 bis 30% der Patient:innen und bleibt oft unbehandelt. Mit fatalen Folgen: Die Sterblichkeit mangelernährter Patient:innen ist um das 3-Fache erhöht und die stationäre Verweildauer steigt, was die Behandlungskosten massiv erhöht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) sieht dringenden Handlungsbedarf und fordert verpflichtende Maßnahmen zur Bekämpfung der Mangelernährung.
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