Infotheken | Beiträge ab Seite 3
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Medizin
Rauchfrei per App: Wirksamkeitsdaten der DiGA Smoke Free
Seit dem 20. August ist eine neue Regelung zur Erstattung von Tabakentwöhnung in Kraft, die vom Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschlossen wurde. Demnach sind Arzneimittel zur Tabakentwöhnung in Verbindung mit evidenzbasierten Programmen nun erstattbar. Dies können auch digitale Programme wie die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) Smoke Free sein, die seit Januar 2025 dauerhaft im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet ist.
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Medizin
Guselkumab: Kein Zusatznutzen bei Colitis ulcerosa
Der humane monoklonale Antikörper Guselkumab ist seit April 2025 für bestimmte Erwachsene mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa zugelassen. In einer Nutzenbewertung hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nun geprüft, ob Guselkumab diesen Betroffenen einen Zusatznutzen bietet.
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Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE
Niedrig dosiertes Apixaban reduziert Rezidivrisiko bei provozierter venöser Thromboembolie
Die HI-PRO-Studie untersuchte die verlängerte Antikoagulation mit niedrig dosiertem Apixaban bei Patient:innen mit provozierter Venenthromboembolie und anhaltenden Risikofaktoren. Nach zwölf Monaten Behandlung zeigte sich eine deutliche Überlegenheit gegenüber Placebo bei der Rezidivprävention. Die Studie könnte die Behandlungsstrategie für eine häufig anzutreffende Patientengruppe verändern, bei der die optimale Antikoagulationsdauer bisher unklar war.
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Medizin
Welcher Lebensstil-Score sagt chronische Erkrankungen am besten vorher?
Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko für chronische Erkrankungen wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes deutlich senken. Doch wie lässt sich ein „gesunder Lebensstil" wissenschaftlich erfassen und bewerten? Forschende am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben nun 13 Lebensstil-Scores systematisch verglichen. Sie analysierten, welche darunter das Krankheitsrisiko am besten vorhersagen. Die Ergebnisse zeigen, dass bestimmte einfache Lebensstil-Scores nicht nur zur Einschätzung einzelner Krankheiten, sondern auch zur Bewertung des allgemeinen chronischen Erkrankungsrisikos und der damit verbundenen Sterblichkeit geeignet sind.
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Medizin
Lenacapavir erhält EU-Zulassung als erste HIV-PrEP
Die Europäische Kommission hat die Marktzulassung für Lenacapavir erteilt. Der HIV-1-Kapsid-Inhibitor wird zweimal jährlich injiziert und dient als Präexpositionsprophylaxe (PrEP) zur Reduzierung des Risikos einer sexuell übertragenen HIV-1-Infektion. Die Zulassung gilt für Erwachsene und Jugendliche mit erhöhtem HIV-1-Ansteckungsrisiko, die mindestens 35 kg wiegen. Lenacapavir ist die erste und einzige zweimal jährlich anzuwendende PrEP-Option, die für die Anwendung in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein zugelassen wurde.
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Medizin
Vareniclin: Raucherentwöhnung jetzt auf Kassenrezept
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 15. Mai 2025 eine neue Regelung zur Erstattung der Tabakentwöhnung beschlossen: Demnach haben bestimmte gesetzlich Krankenversicherte erstmals Anspruch auf eine Verordnung des Arzneimittels Vareniclin zur Raucherentwöhnung auf Kassenrezept [1]. Der Beschluss des G-BA ist am 20. August 2025 in Kraft getreten und bietet Ärzt:innen ab sofort neue Möglichkeiten, Raucher:innen mit einer schweren Tabakabhängigkeit auf dem Weg in ein rauchfreies Leben professionell zu unterstützen [2].
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Medizin
Östrogen schützt die Nieren vor Schäden durch Ferroptose
Ein Forschungsteam unter Leitung von Wissenschaftlern aus Dresden und Heidelberg konnte zeigen, dass sich Nierenschädigungen bei Männern und Frauen unterscheiden – und dass das Hormon Östrogen dabei eine zentrale Rolle spielt. Die Ergebnisse wurden in Nature veröffentlicht [1].
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Medizin
Risiken und Langzeitfolgen von Kopfverletzungen im Sport
In Deutschland erleiden jährlich rund 44.000 Menschen eine Kopfverletzung im Sport. Ob Gehirnerschütterung, Schädelprellung oder schwereres Schädel-Hirn-Trauma (SHT) – eine sofortige Behandlung ist entscheidend, da Spätfolgen gravierend sein können. Neurologin und Sportmedizinerin Prof. Dr. Iris Reuter, Oberärztin am Universitätsklinikum Gießen, referierte dazu beim 16. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS).
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Schwerpunkte
Leistung um jeden Preis: Arzneimittelmissbrauch im Sport
Der Missbrauch leistungssteigernder Substanzen im Sport stellt ein zunehmendes medizinisches und gesellschaftliches Problem dar, das weit über die Grenzen des Spitzensports hinausreicht. Während öffentliche Aufmerksamkeit meist auf spektakuläre Dopingfälle im Profisport gerichtet ist, zeigt sich das wahre Ausmaß der Problematik im Breiten- und Amateursport. Hier greifen nicht nur ambitionierte Leistungssportler, sondern auch Freizeitsportler und Fitnessstudiobesucher zu illegalen Substanzen – mit teils dramatischen gesundheitlichen Folgen.
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Medizin
Secukinumab verbessert Therapieergebnisse bei Psoriasis-Arthritis und axialer Spondyloarthritis
Die große EuroSpA-Registerstudie untersuchte Patient:innen mit Psoriasis-Arthritis und axialer Spondyloarthritis, die eine Behandlung mit Secukinumab begonnen hatten. Sie lieferte Daten zum Therapieverbleib nach 48 Monaten sowie zu Remissions- und LDA-Raten [1]. Wie bereits in der auf fünf Jahre angelegten SERENA-Studie [2] mit 1.740 Langzeit-Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis zeigte sich auch hier eine langanhaltende Wirksamkeit von Secukinumab im Behandlungsalltag.
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Medizin
Längste und größte Hämophilie A-Gentherapiestudie: Über 80% der Teilnehmer:innen nach fünf Jahren weiterhin ohne Prophylaxe
Beim Jahreskongress der International Society on Thrombosis and Haemostasis (ISTH) vom 21.-25. Juni 2025 in Washington, DC, wurden neue Daten präsentiert, welche die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit einer Gentherapie mit Valoctocogen roxaparvovec unterstreichen. Die Endergebnisse der Phase-III-Studie GENEr8-1 zeigen, dass Blutungskontrolle und Expression von Faktor VIII (FVIII) auch fünf Jahre nach der Behandlung anhielten [1] und den zuvor bereits über bis zu vier Jahre berichteten Ergebnissen ähnelten [2-5]. Auch im fünften Jahr wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet [1].
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Medizin
Kaffeetrinken senkt den Blutdruck
Kaffee hilft, den Blutdruck niedrig zu halten. Menschen, die täglich 2 bis 3 Tassen Kaffee trinken, haben einen niedrigeren Blutdruck als Menschen, die nur eine Tasse oder gar keinen Kaffee trinken. Dies gilt sowohl für den peripheren Blutdruck als auch für den zentralen Blutdruck in der Aorta, die dem Herzen am nächsten liegt, wie eine Studie der Università di Bologna und des Policlinico di Sant'Orsola zeigt. Die Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Parametern des peripheren und zentralen Aortendrucks bei Italiener:innen. Einzelheiten wurden in „Nutrients“ veröffentlicht.
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Medizin
Hitzschlag erhöht Risiko für Migräne und Schlaganfall langfristig
Eine neue Real-World-Studie zeigt, welche gesundheitlichen Risiken mit extremer Hitze verbunden sind: Personen mit Hitzschlag entwickeln in den Folgejahren etwa doppelt so häufig Migräne. Auch das Risiko für Schlaganfälle ist innerhalb von fünf Jahren um 30% erhöht.
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Schwerpunkte
Zwischen Trend und Gefahr: Wie E-Zigaretten die Lunge schädigen können
E-Zigaretten gewinnen zunehmend an Beliebtheit und werden von vielen Raucher:innen als moderne Alternative zu herkömmlichen Tabakprodukten genutzt. Statt Tabak zu verbrennen, wird ein Liquid erhitzt und der entstehende Dampf inhaliert, der in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Nikotinstärken erhältlich ist. Viele verwenden das Dampfen auch, um schrittweise mit dem Rauchen aufzuhören. Der Umsatz mit E-Zigaretten in Deutschland lag 2024 bei mehreren hundert Millionen Euro, könnte aber 2025 leicht zurückgehen. Vor dem Hintergrund eines seit Jahren rückläufigen Zigarettenkonsums setzen auch große Tabakkonzerne vermehrt auf alternative Produkte wie die E-Zigarette [1,2].
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Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE
Concizumab erhält CHMP-Empfehlung zur Prophylaxe bei Hämophilie ohne Hemmkörper
Concizumab hat eine positive Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA für eine Zulassungserweiterung erhalten.
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Medizin
Harnsäure als kardiovaskulärer Risikofaktor auch im Normbereich – Frauen besonders betroffen
Hohe Harnsäurespiegel gelten seit Langem als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Neue Daten eines interdisziplinären Forschungsteams der Universitätsmedizin Halle zeigen nun: Bereits Harnsäurewerte innerhalb des physiologischen Normbereichs sind mit erhöhter Gefäßsteifigkeit assoziiert. Die Ergebnisse basieren auf Daten von über 70.000 Teilnehmenden der NAKO Gesundheitsstudie und weisen auf ein besonders hohes Risiko bei Frauen hin. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Fachjournal BMC Medicine [1].
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Medizin
Obefazimod führt zu klinischer Remission bei Colitis ulcerosa in Phase-III-Studien
In zwei Phase-III-Induktionsstudien konnte Obefazimod, ein oral verabreichter miR-124-Enhancer, bei Patient:innen mit mäßig bis schwer aktiver Colitis ulcerosa signifikante Remissionsraten erzielen. Die Substanz erwies sich zudem als gut verträglich bei stabilem Sicherheitsprofil.
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Medizin
Cannabinoid-Therapie reduziert Spastik und Schmerzen bei Multipler Sklerose
Etwa 80% der Patient:innen mit Multipler Sklerose (MS) sind von Spastik und verschiedenen damit assoziierten Symptomen betroffen [1]. Eine Cannabinoid-basierte Add-on-Therapie mit Nabiximols kann dabei helfen, nicht nur einzelne Beschwerden, sondern den gesamten mit der MS-Spastik verbundenen Symptomkomplex zu adressieren [2–4].
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Schwerpunkte
Wenn Hitze krank macht: Schutz vor der größten Gesundheitsgefahr des Klimawandels
Deutschland schwitzt – auch in unseren Breiten werden die Sommer zusehends heißer und länger. Hitze gehört längst zum Alltag und ist zur Gesundheitsgefahr avanciert. Dagegen sind dringend Strategien erforderlich. Im Fokus steht dabei, das Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken von Hitze zu schärfen und präventives Verhalten zum gezielten Schutz bei hohen Temperaturen zu fördern.
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Medizin
S2k-Leitlinie zur systemischen Sklerose: Neue Standards für Diagnostik und Therapie
Mit der neuen S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der systemischen Sklerose (SSc) legt die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e.V. (DGRh) aktuelle Versorgungsempfehlungen vor. Entstanden unter breiter interdisziplinärer Beteiligung, geht die Leitlinie in mehreren Punkten über die EULAR-Leitlinien hinaus. Es stärkt die Versorgung von Patient:innen mit dieser seltenen, potenziell schwer verlaufenden Autoimmunerkrankung deutlich.
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