Journal MED

Aktuelles | Beiträge ab Seite 108

Nach wie vor sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland und waren im Jahr 2021 für 33% der Sterbefälle verantwortlich (1). Diese Rate könnte durch aktive Maßnahmen, z.B. einen gesunden Lebensstil, reduziert werden (2). Die ESC-Leitlinie nennt darüber hinaus weitere Risikofaktoren wie die familiäre/genetische Prädisposition, die im Rahmen der kardiovaskulären Prävention in der hausärztlich-kardiologischen Versorgung abgeklärt werden können (3). Doch zu häufig sind diese Zusammenhänge in der Bevölkerung unklar und das Interesse an diesem medizinischen Thema ist gering. Dies bestätigt eine aktuelle Umfrage unter 1.000 Deutschen, die im April 2023 durchgeführt wurde. 38% der Befragten gaben an, bislang kein Interesse an den eigenen Cholesterinwerten gehabt zu haben. Insbesondere die unter 40-Jährigen waren häufig nicht ausreichend informiert. Eine Chance für Ärzt:innen, die Gesundheitsprävention durch eine gezielte Ansprache und Aufklärung ihrer Patient:innen zu fördern (4).
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Spätestens seit der aktuellen Analyse der Regierungskommission zur Krankenhausversorgung wird deutlich, dass die Qualität der Versorgung von Schlaganfallpatient:innen in Deutschland optimiert werden muss. Doch auch bei der Versorgung in der Zeit nach dem Schlaganfall bestehen Qualitätsmängel, wie eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Jena anhand von Krankenkassendaten nachweist. Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass nur die Minderheit der Patient:innen, die nach einem Schlaganfall an einer Spastik leiden, entsprechend den medizinischen Empfehlungen behandelt wird. Insbesondere wird die empfohlene Injektionstherapie mit Botulinumtoxin nur bei 1% der Betroffenen durchgeführt.
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Gesundheitspolitik

Fischer: Zunächst nur ein Etappenziel erreicht

Eher nüchtern als euphorisch hat die Vorsitzende des Arbeitskreises Stationäre Versorgung im Hartmannbund, Dr. Dr. Galina Fischer auf die Einigung zwischen Bund und Ländern über das Eckpunktepapier zur geplanten Krankenhausreform reagiert. „Das ist bis auf Weiteres vor allem die Absichtserklärung, eine dringend notwendige Reform mit im Grundsatz konsentierten Zielen in Angriff zu nehmen. Nicht mehr und nicht weniger und in diesem Sinne ist es eher eine Etappen- als eine Erfolgsmeldung“, sagte Fischer. Ob dieses Konsenspapier tragfähig genug ist, um daraus tatsächlich ein verlässliches und – vor allem auch unter finanziellen Aspekten – belastbares Konstrukt für die Schaffung einer flächendeckenden, im Kern vergleichbaren Krankenhaus-Landschaft zu machen, müsse sich erst erweisen.
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Gesundheitspolitik

Lauterbach will Informationen und Forschung zu Long COVID ausbauen

Für Menschen mit länger anhaltenden Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen sollen weitere Unterstützungsangebote kommen. Darauf zielt ein Long-COVID-Programm, das Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am 12. Juli vorstellte. Auf einem neuen Internetportal sollen Empfehlungen zur Behandlung, Informationen zum Stand der Wissenschaft und Hinweise auf spezialisierte Ärztinnen und Ärzte abrufbar sein. Für die Forschung mit Modellprojekten zur Versorgung und Behandlung von Betroffenen will das Ministerium von 2024 an 21 Millionen Euro als Förderung bereitstellen. Im Herbst plant Lauterbach einen „Runden Tisch“ mit verschiedenen Akteuren.
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Medizin

Mukoviszidose: Langanhaltende Verbesserung mit Elexacaftor + Tezacaftor + Ivacaftor

Der Schleim in den Atemwegen ist weniger zäh, die Entzündung in der Lunge geht deutlich zurück: Diese positiven und langanhaltenden Effekte kann eine Dreifachtherapie bei Patient:innen mit Mukoviszidose erzielen. Das belegen Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center jetzt in der Fachzeitschrift European Respiratory Journal (1). Die Medikation lindert demnach die Lungenerkrankung bei vielen Betroffenen.
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Gesundheitspolitik

DHS: Einsparungen bei Suchtprävention schaden der ganzen Gesellschaft

Auch die Suchtprävention ist von den Kürzungen im Etat des Bundesgesundheitsministeriums massiv betroffen. Bei den Projekt- und Kampagnenmitteln des Bundes sollen im nächsten Jahr rund 4 Millionen Euro wegfallen. Die Kürzungen von rund 13,2 Mio. Euro im Jahr 2023 auf 9,2 Mio. Euro in 2024 betreffen die „Aufklärungsmaßnahmen auf dem Gebiet des Drogen- und Suchtmittelmissbrauchs". Die Einsparungen werden dramatische Folgen haben, warnt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).
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Gesundheitspolitik

DIVI-Intensivregister: Täglicher Lagebericht zur Situation auf den Intensivstationen nicht mehr notwendig

Tagtäglich hat seit dem 26. März 2020 das Robert Koch-Institut (RKI) um die Mittagszeit den Tagesreport mit den wichtigsten Zahlen aus dem DIVI-Intensivregister veröffentlicht. Diese PDF-Datei fasste Zahlen zu neu aufgenommenen Patienten, belegten Betten durch COVID-19-Patienten sowie freien Bettenkapazitäten auf den Intensivstationen in Deutschland zusammen. Referenziert wurde er in allen Medien und weiteren Lageberichten. Mit derzeit 85 COVID-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen erfordert die Situation nun keine tägliche Berichterstattung mehr. So stellt das RKI am Donnerstag – nach 1.203 Tagen – den Tagesreport ein.
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Gesundheitspolitik

Rufe nach Übergangshilfen für geplante Krankenhausreform

Nach der Bund-Länder-Einigung für eine Neuaufstellung der Kliniken in Deutschland werden Forderungen nach Übergangshilfen lauter – auch mit zusätzlichen Finanzspritzen. „Wir rechnen damit, dass jedes vierte oder fünfte Krankenhaus die nächsten 5 bis 7 Jahre nicht überleben wird“, sagte der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, am Dienstag im ZDF. Krankenkassen, Gewerkschaften und Ärztevertreter forderten baldige Klarheit für die Finanzierung von Kosten, die durch einen Umbau des bundesweiten Netzes mit Klinikangeboten erwartet werden.
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Medizin

Migräne: Initiative für bessere Primärversorgung

2022 gründete die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) zusammen mit Sponsoren aus der Industrie die „DGS-Initiative chronischer Kopfschmerz – Für eine Verbesserung in der Primärversorgung“. Ziel der Initiative ist es, das Bewusstsein für die individuellen und volkswirtschaftlichen Belastungen durch chronische Kopfschmerzen zu steigern und den Zugang zu modernen Medikamenten zu erleichtern. Außerdem können sich Ärzt:innen in der Primärversorgung fortbilden, um chronische Kopfschmerzen frühzeitig zu erkennen und eine angemessene Therapie einzuleiten. Viele Ziele wurden bereits erreicht, doch es besteht weiter Handlungsbedarf.
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Gesundheitspolitik

Krankenhausreform: Viele Fragen bleiben offen

Die nun zwischen Bund, Ländern und Fraktionen verabredeten Eckpunkte für eine Krankenhausreform lassen viele Fragen offen, stellen der Deutsche Caritasverband und sein Fachverband kkvd für die katholischen Krankenhäuser fest. Sie fordern, dass die angekündigte belastbare Auswirkungsanalyse zeitnah vorgelegt wird. Als schnelle finanzielle Hilfe für die Kliniken schlagen sie vor, Personaltarifsteigerungen und tarifliche Bindung im Krankenhausbereich per se als wirtschaftlich anzuerkennen und somit verbindlich zu refinanzieren.
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Gesundheitspolitik

Bund und Länder einig bei Grundzügen für Krankenhausreform

Nach wochenlangem Ringen haben sich Bund und Länder auf Grundzüge für eine Neuaufstellung der Kliniken in Deutschland verständigt. Man habe sich auf sehr detaillierte Eckpunkte einigen können, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nach gemeinsamen Beratungen am Montag in Berlin. Über den Sommer solle nun auch mit Beteiligung der Länderseite ein Gesetzentwurf erarbeitet werden. Der Zeitplan steht demnach weiterhin, dass die Reform zum 1. Januar 2024 in Kraft treten soll. Die konkrete Umsetzung in den Kliniken vor Ort würde dann danach schrittweise anlaufen.
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