Journal MED

Aktuelles | Beiträge ab Seite 144

Mit Tropoelastin, einem Proteinbaustein, der dem menschlichen Gewebe Elastizität und Dehnungsfähigkeit verleiht, lassen sich Narben, die nach einem Herzinfarkt zurückbleiben, in gesundes Gewebe zurückverwandeln. Das Verfahren haben Robert Hume vom Westmead Institute for Medical Research und Tony Weiss von der University of Sydney entwickelt. Präklinische Studien an Ratten haben gezeigt, dass eine einzige Injektion von Tropoelastin in die Wand des Herzens 4 Tage nach einem Herzinfarkt bei Muskelschäden „die Uhr zurückdrehen“ kann.
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Eine Studie des Universitätsklinikums Ulm hat untersucht, wie gut sich verschiedene Varianten des Coronavirus SARS-CoV-2 in kultivierten humanen Herzmuskelzellen vermehren. Die Ergebnisse zeigen, dass sich zwar die ursprüngliche Omicron-Subvariante BA.1 nur sehr begrenzt in Herzmuskelzellen ausbreitet. Die aktuelle BA.5 Subvariante hingegen kann Kardiomyozyten so effektiv infizieren wie die frühere Delta-Variante. Verantwortlich dafür sind zusätzliche Mutationen – vor allem im Spike-Protein, die die Infektiosität und zellschädigende Wirkung von BA.5 stärken. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der Nature-Zeitschrift „Signal Transduction and Targeted Therapy“. (1)
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Die nicht-interventionelle Studie TriOptimize untersucht erstmals den deutschen Versorgungsalltag von Patient:innen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), die mit der extrafeinen Dreifach-Fixkombination aus Beclometason/Formoterol/Glycopyrronium (BDP/FF/G) als Dosieraerosol behandelt werden (1). Nach Umstellung auf BDP/FF/G konnte eine Verbesserung der Lebensqualität, der Lungenfunktion, der Adhärenz und eine Abnahme von COPD-spezifischen Symptomen nach sechs Monaten beobachtet werden. Insbesondere Patient:innen mit ICS/LABA (inhalatives Kortikosteroid/langwirksamer Beta-2-Agonist)- oder LAMA/LABA (langwirksamer Muskarinrezeptor-Antagonist/ langwirksamer Beta-2-Agonist)-Vortherapie haben von der Therapieeskalation profitiert. Die finale Auswertung der Real-World-Studie wurde Anfang Dezember 2022 von PD Dr. Christian Geßner, Leipzig, et al. im International Journal of Chronic Obstructive Pulmonary Disease veröffentlicht (1).
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Medizin

Hautprobleme sind häufige Begleiterscheinungen bei Diabetes Typ 1 und Typ 2

Bis zu 80% aller Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 haben krankhafte Hautveränderungen. Bei Typ-1-Diabetes kommt es nicht selten zu Hautreaktionen auf Pflasterklebstoffe von Glukosesensoren und Insulinpumpen. Viele Betroffene mit Typ-2-Diabetes berichten über zu trockene, gerötete, juckende und schuppende Haut. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe rät Menschen mit Diabetes, ihre Haut besonders sorgfältig zu schützen und zu pflegen. Veränderungen sollten sie mit den behandelnden Ärzt:innen besprechen, Irritationen und Allergien auf Klebstoffe von technischen Hilfsmitteln auch den Herstellern melden.
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Gesundheitspolitik

Kabinett beschließt Ende weiterer Corona-Vorgaben zum 2. Februar

Das Bundeskabinett hat das vorgesehene Ende weiterer Corona-Vorgaben am Arbeitsplatz und in Zügen beschlossen. Jeweils zum 2. Februar sollen damit die Maskenpflicht in Fernzügen und Fernbussen sowie die bisherige Corona-Arbeitsschutzverordnung aufgehoben werden, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mitteilte. Die Infektionslage habe sich „deutlich entspannt“, und auch die Prognosen seien günstiger, hieß es zur Begründung. Die geplanten Lockerungen waren bereits im Grundsatz angekündigt worden.
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Gesundheitspolitik

RKI: Grippewelle nach frühem Beginn bereits beendet

Nach außergewöhnlich frühem Beginn im Herbst 2022 sieht das Robert Koch-Institut (RKI) die Grippewelle in Deutschland inzwischen als beendet an. Nach Definition der Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI endete sie nach 11 Wochen mit der ersten Woche dieses Jahres, wie aus deren Grippe-Bericht hervorgeht. Das bedeutet aber nicht, dass nun keine Grippe-Ansteckungen mehr vorkommen: Die Saison dauert noch an, lediglich die Phase erhöhter Aktivität ist erst einmal vorüber.
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Medizin

Zielsicherer Test für Antibiotika-Resistenzen in klinischen Enterobacter-Arten

Bakterien der Gattung Enterobacter gehören weltweit zu den gefährlichsten Krankenhauskeimen. Einige ihrer Vertreter sind in hohem Maße resistent gegen die gebräuchlichen Antibiotika, sodass immer häufiger das Reserve-Antibiotikum Colistin als letzte Therapiemöglichkeit zum Einsatz kommt. Um nicht unnötig auf Colistin zurückzugreifen und damit zunehmende Resistenzen zu riskieren, wird vor einer Behandlung auf Resistenz oder Empfindlichkeit der Bakterien gegenüber Colistin getestet. Doch die gebräuchlichen Tests sind bei Enterobacter nicht verlässlich. In einer umfassenden Studie mit breiter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) haben Wissenschaftler:innen nun herausgefunden, woran das liegt. Auf dieser Grundlage konnten sie für die Gattung Enterobacter einen einfachen, empfindlichen und aussagekräftigen Test entwickeln, der nun eine gezielte Antibiotika-Therapie für die verschiedenen Enterobacter-Arten ermöglicht. (1)
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Medizin

AZD5156: Prophylaxe gegen alle bisher bekannten SARS-CoV-2-Varianten

Die SUPERNOVA-Phase-I/III-Studie mit AZD5156 zur Präexpositions-Prophylaxe von COVID-19 ist gestartet – die erste Dosis weltweit wurde verabreicht. AZD5156 ist eine in der klinischen Entwicklung befindliche, langwirksame Antikörperkombination aus Cilgavimab und einem neuen langwirksamen monoklonalen Antikörper (mAb), AZD3152. AZD5156 wird mit dem Ziel entwickelt, eine breite neutralisierende Aktivität auf alle SARS-CoV-2-Stämme zu erzielen. In vitro-Laborstudien zeigen, dass AZD5156 die neutralisierende Aktivität gegen alle bisher bekannten Varianten beibehält, einschließlich der derzeit zirkulierenden
Omikron-Subvarianten, gegen die andere COVID-19-mAbs eine geringere oder keine neutralisierende Aktivität aufweisen (1).
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Medizin

Space2Health: Wie Raumfahrt und Medizin voneinander profitieren können

Globale Herausforderungen wie der Klimawandel, Pandemien und Urbanisierung, aber auch Cybersecurity und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sind Themen, bei denen es viele Anknüpfungspunkte zwischen der Gesundheitsbranche und der Raumfahrt gibt. Um das Potenzial von Synergien zu nutzen, wurde 2020 das INNOspace®-Netzwerk Space2Health gegründet. Auf der Digital Health Conference (DHC) im November 2022 in Berlin wurden einige gemeinsame Projekte vorgestellt.
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Medizin

European Health Data Space (EHDS): Gesundheitsdaten going Europe

Die COVID-19-Pandemie hat überdeutlich gezeigt, dass globale Gesundheitsthemen nicht mehr im nationalen Alleingang gelöst werden können. Bisherige Anstrengungen, in Europa grenzüberschreitend elektronische Gesundheitsdienste zu implementieren, sind jedoch kaum vorangekommen. So wurde die Plattform MyHealth@EU bisher erst in 10 Mitgliedstaaten realisiert (1). Die Schaffung eines europäischen Raums für Gesundheitsdaten (European Health Data Space, EHDS) soll endlich einen Durchbruch bringen. Im Frühjahr 2022 legte die Europäische Kommission einen entsprechenden Entwurf vor. Ziel des Großprojekts ist es, einen gemeinsamen Standard für die Erhebung und Verarbeitung von Gesundheitsdaten zu schaffen. Auf der Digital Health Conference (DHC) im November 2022 in Berlin zeigte sich in einer Paneldiskussion, dass hinsichtlich der Umsetzung noch viele Fragen offen sind.
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Gesundheitspolitik

Tarifverhandlungen für Ärzt:innen in kommunalen Krankenhäusern

Der Auftakt der Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) war ernüchternd: Statt sich inhaltlich mit der Gehaltsforderung des Marburger Bundes auseinanderzusetzen und auf die berechtigten Anliegen der Ärztinnen und Ärzte in den kommunalen Kliniken einzugehen, erging sich die VKA in Allgemeinplätzen und beklagte lediglich die schlechte Finanzsituation vieler Krankenhäuser.
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Medizin

Auswirkungen chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen auf die psychische Gesundheit

Viele Patient:innen mit Colitis ulcerosa kennen es nur zu gut: das Gefühl, es nicht mehr rechtzeitig zur Toilette zu schaffen – das Gefühl der Bowel Urgency. Diese Patient:innen leiden nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Prof. Dr. Tanja Kühbacher, Gastroenterologin aus Nürtingen, und Prof. Dr. Christian Jacob, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie aus Kirchheim unter Teck, sprachen im Kamingespräch von Lilly Deutschland nicht nur über dieses Thema, sondern auch über die Auswirkungen, die die Erkrankung auf das Sexualleben der Betroffenen zwischen 20-40 Jahren hat.
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