Journal MED

Aktuelles | Beiträge ab Seite 155

Wie geht man rechtssicher mit alkoholisierten Patient:innen um, die um sich schlagen? Wann und in welchem Umfang darf eine Pflegekraft eine Infusion verabreichen? Wie soll sich ärztliches Personal verhalten, wenn ein Fehler bei der Patient:innenbehandlung unterläuft? – Im Klinikalltag der Intensiv- und Notfallmedizin können viele Situationen entstehen, die auch juristischer Unterstützung bedürfen und Pflegekräfte sowie Ärzt:innen vor teils große Herausforderungen stellen. Mögliche Lösungswege für ausgewählte Beispiele werden gezeigt und diskutiert bei einem Symposium am 1. Dezember um 10:30 Uhr beim diesjährigen DIVI22, der vom 30. November bis 2. Dezember 2022 in Hamburg stattfindet. Unter der Leitung von Prof. Carsten Willam, Oberarzt der Intensivstation des Universitätsklinikums Erlangen, werden in 3 einzelnen Vorträgen diese Themen aufgegriffen: randalierende und bewusstseinseingeschränkte Patient:innen in der Notaufnahme, rechtlicher Rahmen zur Delegation von Maßnahmen an die Pflege und korrektes Verhalten bei Therapiefehlern.
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Die Qualität der Patientenversorgung auf intensiv- und notfallmedizinischen Stationen hängt maßgeblich davon ab, wie diese strukturiert und personell sowie baulich ausgestattet sind. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat bereits im Jahr 2010 Empfehlungen für eine adäquate Struktur und Ausstattung publiziert, die für die damaligen Rahmenbedingungen geschaffen waren. Mehr als 12 Jahre später haben sich die Bedingungen im deutschen Gesundheitswesen und vor allem in der Intensiv- und Notfallmedizin deutlich verändert – dabei stehen Themen wie Pflegepersonaluntergrenzen und Vorhaltung von Intensivbetten im Vordergrund einer intensiv geführten Debatte. „Aufgrund dieser Entwicklungen war es notwendig, die Empfehlungen komplett zu überarbeiten und an den Stand der aktuellen Erkenntnisse anzupassen“, kündigt DIVI-Präsident Prof. Gernot Marx an. „Hieran haben wir mit vereinten Kräften in den letzten 2 Jahren intensiv gearbeitet. Ein Meilenstein für die Zukunft der Intensivmedizin!“
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Gesundheitspolitik

Lauterbach: Hilfsprogramm für Krankenhäuser und Pflegeheime steht

Die Bundesregierung stützt Krankenhäuser und Pflegeheime angesichts der gestiegenen Energiepreise mit einem milliardenschweren Hilfsprogramm. „Die steigenden Energiekosten werden den Betrieb der Krankenhäuser nicht gefährden“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. „Kein Krankenhaus muss die Tore schließen, weil Energie zu teuer ist.“
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Medizin

Tafamidis-Therapie bei ATTR-CM: Mehr Aufmerksamkeit für eine noch unterdiagnostizierte Erkrankung

Die Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) ist eine unterdiagnostizierte Erkrankung. Trotz leitlinienbasierter Diagnose-Algorithmen – wenige, gängige Methoden tragen entscheidend dazu bei, den Anfangsverdacht zu stärken (1,2,3) – sind die bei der Diagnose wegweisenden Symptome ebenso wie die Erkrankung selbst noch zu wenig bekannt. Dabei steht mit Tafamidis 61 mg erstmals eine kausale Therapieoption zur Verfügung (4), die auch in der aktuellen Leitlinie der European Society of Cardiology (ESC) einen hohen Stellenwert bei den Therapieempfehlungen zur ATTR-CM einnimmt (5). Wie Expert:innen im Rahmen eines Pressegesprächs zum diesjährigen Welt Amyloidose Tag erläuterten, können bestimmte Symptome und Symptomkonstellationen wichtige Anzeichen für die Erkrankung sein. Mediziner:innen seien daher aufgefordert genau hinzuschauen, denn wer die relevanten Krankheitszeichen kenne, könne die ATTR-CM leicht erkennen. Professor Dr. Roman Pfister, Köln, stellte eine epidemiologische Untersuchung vor, an der er entscheidend mitgewirkt hatte. Ziel sei gewesen, die Gesamtheit der diagnostizierten Fälle der ATTR-CM abzubilden – mit Fokus auf Erkrankte ab 60 Jahren, um die Epidemiologie der ATTRwt-CM abzubilden.
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Medizin

Geringe Nebenwirkungen bei der Therapie der COVID-19-assoziierten pulmonalen Aspergillose mit Isavuconazol

Isavuconazol ist für die Behandlung der invasiven Aspergillose und Mukormykose zugelassen und wird als Erstlinientherapie bei COVID-19-assoziierter pulmonaler Aspergillose (CAPA) empfohlen (1,2). Allerdings gibt es in der Diagnostik der CAPA Herausforderungen. Eine rechtzeitige Diagnosestellung und Therapieeinleitung ist bei invasiven Pilzerkrankungen jedoch entscheidend für die Prognose der Patient:innen (3). Als Erstlinientherapie der CAPA werden Voriconazol oder Isavuconazol im 2020 CAPA-Konsensuspapier der European Confederation for Medical Mycology und der International Society for Human and Animal Mycology empfohlen (2). Zu den Vorteilen von Isavuconazol gegenüber Voriconazol zählen die Autor:innen ein günstigeres pharmakokinetisches Profil, eine geringere Toxizität sowie weniger Medikamentenwechselwirkungen. Besonders letzteres kann für COVID-19-Patient:innen wichtig sein.
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Medizin

EMPA-KIDNEY-Studie: Positiver Nutzen von Empagliflozin für Menschen mit chronischer Nierenerkrankung

Die aufgrund der deutlich positiven Wirksamkeit von Empagliflozin vorzeitig beendete EMPA-KIDNEY-Studie zeigte, dass die Behandlung mit Empagliflozin bei Menschen mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) einen signifikanten Nutzen hinsichtlich der Verringerung des Fortschreitens von Nierenerkrankungen oder des kardiovaskulären Todes um 28% vs. Placebo hat (1,2,3). Die vorliegenden Daten liefern neue Erkenntnisse für Menschen mit chronischer Nierenerkrankung inklusive Patient:innengruppen, die bisher in klinischen Studien unterrepräsentiert waren, aber in der klinischen Versorgung beobachtet werden. Die EMPA-KIDNEY-Studie, die hauptsächlich Menschen mit geringerer kardiovaskulärer Krankheitslast untersuchte, komplettiert das EMPOWER-Studienprogramm, welches mit der EMPA-REG OUTCOME und den beiden EMPEROR-Studien bereits positive Effekte von Empagliflozin auf die Nierenfunktion bei Menschen mit Typ-2-Diabetes mellitus und Herzinsuffizienz gezeigt hat.
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Medizin

Olipudase alfa: Erste kausale Therapie für ASMD

Der Saure Sphingomyelinase-Mangel (ASMD) auch als Morbus Niemann-Pick Erkrankung Typ A und B bekannt, ist eine seltene, genetisch bedingte lysosomale Speicherkrankheit. Trotz erheblicher Morbidität und in vielen Fällen früher Mortalität existierte bisher keine kausale Behandlung für diese fortschreitende Erkrankung (1,2). Mit Olipudase alfa ist nun die erste Enzymersatztherapie bei pädiatrischen und erwachsenen Patient:innen mit ASMD Typ A/B oder ASMD Typ B ohne zentralnervöse Beteiligung vefügbar. „Für Patient:innen und Behandler:innen eröffnet dies eine völlig neue Perspektive“, betonte Dr. Eugen Mengel, Pädiater und leitender Prüfarzt der Studie, auf der die Zulassung für Olipudase alfa beruht, auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für pädiatrische Stoffwechselstörungen in Kassel (3).
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Medizin

Neue volumenreduzierte, citratfreie Formulierung des Adalimumab-Biosimilars SB5

Seit November 2022 steht ein Adalimumab-Biosimilar (SB5) (1) in einer neuen volumenreduzierten und citratfreien Formulierung zur Verfügung. Diese neue Formulierung kann möglicherweise lokale Injektionsreaktionen und injektionsbedingte Schmerzen reduzieren (2). Der Wirkstoff und das Design des bewährten Fertigpens bleiben gegenüber der vorherigen 2017 in Europa zugelassenen Formulierung unverändert. Die pharmakokinetische Vergleichbarkeit und das Sicherheitsprofil wurden in einer randomisierten Phase-I-Studie bestätigt (3). Auf einer virtuellen Pressekonferenz stellten Expert:innen nun die Vorteile des weiterentwickelten SB5 vor und präsentierten Daten der Real-World-Studie PROPER.
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Gesundheitspolitik

Für kostenlose Corona-Schnelltests gelten enger gefasste Regeln

Für kostenlose Corona-Schnelltests gelten nun enger gefasste Regeln. Das legt eine am Freitag in Kraft getretene neue Verordnung fest, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage bestätigte. So soll ein nahtloser rechtlicher Anschluss gewährleistet werden, auch wenn die alte Verordnung noch bis einschließlich Freitag gegolten hätte. Gratis bleiben „Bürgertests“ von Teststellen unter anderem vor Besuchen in Kliniken und Pflegeheimen sowie wenn man sich nach einer Corona-Infektion mit Bescheinigung „freitesten“ lässt.
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Gesundheitspolitik

Hartmannbund: Ehrliche Gesundheitspolitik macht keine leeren Zukunftsversprechen

Die Jungen Ärztinnen und Ärzte im Hartmannbund fordern eine ehrliche Diskussion über die (künftige) Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems und warnen in diesem Zusammenhang vor leeren Zukunftsversprechen. Jüngster Anlass für die Forderung der jungen Mediziner-Generation ist, die von Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbauch deklarierte kategorische Absage an Leistungskürzungen in der gesetzlichen Krankenversicherung im Zusammenhang mit der Verabschiedung des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes.
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Medizin

Real-Life-Studie spricht für breiteren Einsatz von Natriumbicarbonat

In der Real-Life-Studie AlcalUN (1) gab es keinen Hinweis auf eine Erhöhung der extrazellulären Flüssigkeit (ECF=extracellular volume) unter einer kontinuierlichen oralen Alkalisierung mit Natriumbicarbonat (NaHCO3) im Vergleich zu Kaliumcitrat. Die Mehrzahl der Teilnehmer:innen hatte eine chronische Niereninsuffizienz und ein per se erhöhtes Risiko für einen ECF-Anstieg. Dieses Ergebnis spricht für den breiteren Einsatz von NaHCO3, das sich sogar bei Hochrisikopatient:innen mit Nierenfunktionsstörungen als sicher erwiesen hat.
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Gesundheitspolitik

BDP: Deutlicher Handlungsbedarf bei der stationären Versorgungssituation schwer psychisch Erkrankter

Personalmangel, Energiekrise, Inflation – die Lage in Kliniken und Krankenhäusern in Deutschland spitzt sich zu. Darauf weist in diesen Tagen auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft mit Nachdruck hin. Damit stellt sich die Frage, inwieweit eine ausreichende stationäre Versorgung von Patientinnen und Patienten noch sichergestellt werden kann, insbesondere im Bereich besonders vulnerabler Gruppen, wie der stationären Versorgung schwer psychisch Erkrankter.
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News

KI im Gesundheitssystem: gerettete Leben, finanzielles Einsparpotenzial und Zeitersparnis

In einer in ausgewählten europäischen Ländern durchgeführten Deloitte-Umfrage gaben rund 7% der befragten Ärzt:innen und Krankenpfleger:innen in Deutschland an, dass Künstliche Intelligenz (KI) in ihrer Organisation genutzt würde. Damit liegt Deutschland knapp über dem EU-Durchschnitt. Wie viel Nutzen die KI für das europäische Gesundheitssystem ingesamt birgt, wurde bereits in einer anderen Studie von Deloitte untersucht und quantifiziert. Die wichtigsten Ergebnisse erfahren Sie hier!
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Medizin

Selfapy – psychologische Online-Unterstützung auf Rezept

Selfapy erarbeitet digitale Lösungen für Menschen mit psychischen Belastungen. Das Berliner Start-up-Unternehmen wurde 2016 gegründet, um psychologische Unterstützung für alle zugänglich zu machen. Die Online-Kurse bei leichter bis mittelgradiger Depression, Generalisierter Angststörung und Panikstörung basieren auf den Konzepten der kognitiven Verhaltenstherapie und unterstützen Nutzer:innen im Rahmen von 12 Lektionen mit interaktiven Beiträgen zur Psychoedukation und Übungen zur Bewältigung individueller Belastungen. Als Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) folgen die Kurse von Selfapy den strengen Datenschutzanforderungen des Bundesministerium für Arzneimittel (BfArM) und sind ein zertifiziertes Medizinprodukt. Die Wirksamkeit der Selfapy-Kurse wurde in randomisiert-kontrollierten Studien belegt. Als DiGA im Verzeichnis des BfArM gelistet, können die Kurse von medizinischem Fachpersonal per Rezept verordnet werden. Die Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Selfapy leistet damit einen Beitrag, die Versorgungslücke in Deutschland zu schmälern und lange Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz zu überbrücken. Die Online-Kurse finden auch therapiebegleitend Einsatz.
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Typ-2-Diabetes

Herzinsuffizienz und Diabetes: Früh auf SGLT2-Hemmer setzen

Der Diabetes mellitus ist eine prognostisch bedeutsame Komorbidität bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz und signalisiert eine deutlich erhöhte Gefährdung. Ähnlich ist es mit Nierenerkrankungen. Herzinsuffizienz, Diabetes und Nierenerkrankungen sind dabei eng miteinander assoziiert, nehmen Einfluss aufeinander, steigern das kardiovaskuläre wie auch das renale Risiko und signalisieren eine deutlich verschlechterte Prognose. Vor diesem Hintergrund kommt es in der Praxis auf „eine frühzeitige Diagnostik und differenzierte medikamentöse Therapie mit Ausschöpfung aller möglichen Therapieoptionen und Absetzen potenziell schädlicher Substanzen“ an, so heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DKG) sowie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) (1).
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