Journal MED

Aktuelles | Beiträge ab Seite 92

Unerkannter Bluthochdruck, ein hoher Cholesterinspiegel und weitere Risikofaktoren für Herzinfarkte und Schlaganfälle sollen künftig in Deutschland durch eine deutlich verbesserte Vorsorge früher erkannt und behandelt werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte am Montag in Berlin an, in wenigen Wochen einen Gesetzentwurf dafür vorzulegen. Zuvor hatte der SPD-Politiker mit Ärzte-, Krankenkassen- und Apothekenvertretern darüber beraten.
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Mit knapp 270.000 Erkrankungen pro Jahr in Deutschland ist der Schlaganfall der häufigste Grund für eine Behinderung im Erwachsenenalter und die dritthäufigste Todesursache. Liegt ein Verdacht auf einen Schlaganfall vor, zählt jede Minute: Je schneller die Patient:innen adäquat versorgt werden, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine neurologischen Schäden zurückbleiben. Anlässlich des Weltschlaganfalltages am 29. Oktober informiert Prof. Dr. Götz Thomalla, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), über zentrale Warnsignale, Therapien und den aktuellen Stand der Schlaganfallforschung.
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Die Europäische Kommission hat die bisherige, seit 2020 bestehende Zulassung des JAK-Inhibitors Baricitinib zur Behandlung Erwachsener (1) mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis um die Anwendung bei Jugendlichen und Kindern ab 2 Jahren erweitert.  Grundlage sind die Ergebnisse der Zulassungsstudie BREEZE-AD-PEDS, die die schnelle und starke Wirksamkeit auf Juckreiz und Hautläsionen zeigen (2). Hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit waren die Daten konsistent zur Erwachsenen-indikation. Über die Hälfte der jungen Patient:innen im Alter von 2 bis < 8 Jahren erreichte in Woche 16 einen EASI 75. Die Ergebnisse waren bereits ab Woche 2 signifikant gegenüber Placebo. Baricitinib ist der erste und bislang einzige JAK-Inhibitor mit einer Zulassung bei Kindern ab 2 Jahren.
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Medizin

Serotonin-Mangel als mögliche Ursache von Long-COVID

Ursache und Entwicklung langfristiger Auswirkungen einer COVID-19-Infektion sind bisher noch nicht geklärt. Eine aktuelle Studie wies bei anhaltenden Beschwerden nach COVID-19 erniedrigte Serotoninspiegel im Blut nach, die zu Störungen neurovegetativer Funktionen führen und somit einige der Kernsymptome von Long/Post COVID erklären könnten. Die Studie liefert eine plausible Hypothese, die verschiedene, bisher vermutete Pathomechanismen miteinander verbindet. Sie könnte womöglich auch die Entstehung anderer postviraler Syndrome erklären.
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Gesundheitspolitik

DGAI begrüßt G-BA-Beschluss zu intensivmedizinischen Zentren

Der Beschluss fiel am Ende einstimmig: Am 19. Oktober erweiterte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) seine Zentrumsregelung und weist mit den Zentren für Intensivmedizin nun einen neuen Typus aus. Kliniken, die die Kriterien erfüllen, können demnach künftig finanzielle Zuschläge erhalten, wenn sie besondere Aufgaben wahrnehmen. Zu diesen zählen beispielsweise die Übernahme einer Mentorenfunktion für andere Kliniken durch regelmäßige fallunabhängige Qualitätszirkel, das Angebot von Fort- und Weiterbildungen für vernetzte Krankenhäuser sowie die Beratung anderer Krankenhäuser via telemedizinischer Fallkonferenzen und Visiten.
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Gesundheitspolitik

Kassenärzte fordern Sozialversicherungsbefreiung für Notdienste

Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts zur Sozialversicherungspflicht für den ärztlichen Notdienst sehen Kassenärzte und Patientenschützer die Bundesregierung gefragt. Ein Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sagte der „Augsburger Allgemeinen“, unabhängig von einer Prüfung des Urteils werde man auf das Bundessozialministerium „zugehen mit der dringenden Bitte, eine gesetzliche Regelung zu erarbeiten, die eine Befreiung von der Sozialversicherungspflicht zum Ziel hat“, kündigte der  Sprecher an. Nachdem in Baden-Württemberg wegen der Entscheidung Notfallpraxen schließen müssen, bestehe politischer Handlungsbedarf, sagte der Sprecher.
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Medizin

Hypertonietherapie: Bessere Adhärenz mit Fixkombinationen

Adhärenz ist der Schlüssel zur erfolgreichen antihypertensiven Therapie. Dies betont die European Society of Hypertension (ESH) in den „2023 ESH Guidelines for the Management of Arterial Hypertension“ und rät dazu, die blutdrucksenkende Behandlung direkt mit einer 2-fach-Fixkombination zu beginnen (1). Auf einem Symposium diskutierten Expert:innen den Stellenwert der Fixkombination aus Indapamid und Amlodipin (2) in der Hypertonietherapie.
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Medizin

Auffrischimpfung gegen COVID-19 in der Schwangerschaft und Stillzeit

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) hat in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft für Geburtshilfe und Pränatalmedizin in der DGGG e.V. (AGG), der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin e.V. (DGPM) sowie der Deutschen Gesellschaft für Pränatal- und Geburtsmedizin e.V. (DGPGM) eine Stellungnahme zur Auffrischungsimpfung gegen COVID-19 in der Schwangerschaft und Stillzeit veröffentlicht.
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Gesundheitspolitik

Lauterbach: Deutschland kann mit KI bei Krebsforschung an Weltspitze

Deutschland kann laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Zukunft ein weltweites Zentrum der Krebsforschung auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) werden. Die einheitliche Datenbasis und die Fülle der Informationen der Krankenkassen gebe es in dieser Form in anderen europäischen Ländern und auch in den USA nicht – in Verbindung mit den Möglichkeiten der elektronischen Patientenakte sehe er großes internationales Potenzial, sagte Lauterbach am Dienstag am Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ in Heidelberg.
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Gesundheitspolitik

EU-Kommission kündigt Verteilmechanismus gegen Medikamentenmangel an

Die EU-Staaten sollen sich bei akutem Medikamentenmangel öfter gegenseitig helfen können. Die EU-Kommission hat am Dienstag in Brüssel angekündigt, dass noch diesen Oktober ein freiwilliger Verteilmechanismus gestartet werden soll. Darüber soll ein Land seinen Bedarf an einem bestimmten Arzneimittel kundgeben und andere Mitgliedstaaten daraufhin Medikamente aus ihren Beständen abgeben können. Zudem schlägt die EU-Kommission vor, dass wie bei der Corona-Impfstoffbeschaffung die EU-Staaten gemeinsam Medikamente einkaufen.
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Medizin

Multiple Sklerose: Langfristige Progressionsverzögerung mit Ocrelizumab

Beim diesjährigen Kongress der European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) in Mailand wurden Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten von Ocrelizumab bei der schubförmigen Multiplen Sklerose (RMS) als auch bei früher primär progredienter MS (PPMS) aus nunmehr 10 Jahren präsentiert (1, 2). Zusammen mit aktuellen Real-World-Daten, welche die langjährige Erfahrung mit dem Anti-CD20-Antikörper in Klinik und Praxis wiederspiegeln, heben die Ergebnisse die Bedeutung von Ocrelizumab für die Verlangsamung der Behinderungsprogression und den Erhalt der Mobilität bei MS hervor (3, 4).
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Gesundheitspolitik

Lauterbach kündigt Erleichterungen bei Kinderkrankengeld an

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat Erleichterungen für Eltern beim Kinderkrankengeld angekündigt. „Wir setzen durch, dass Eltern nicht mehr am ersten Tag, an dem das Kind krank ist, zum Arzt laufen müssen, um das Kinderkrankengeld in Anspruch zu nehmen“, sagte der SPD-Politiker der „Bild am Sonntag“. Das sei unsinnige Bürokratie. „Wir können den Eltern da vertrauen. Erst ab dem 4. Krankheitstag wird der Arztbesuch notwendig.“ Die Änderung solle „am besten noch in dieser Winter-Erkältungssaison“ gelten.
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Gesundheitspolitik

Ärzte, Zahnärzte und Apotheken richten „Notruf“ an Kanzler

Die Verbände von Ärzten, Zahnärzten und Apotheken haben der Bundesregierung eine Gefährdung der Vor-Ort-Versorgung vorgeworfen und fordern dringend bessere Bedingungen. Die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Gabriele Regina Overwiening, sprach von einem „Notruf“ der freien Heilberufe. Diese seien fester Bestandteil lokaler Infrastruktur und Garant für den sozialen Frieden.
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RSV

RSV-Schutz für Neugeborene durch maternale Impfung

Dass Impfungen nicht nur den Selbstschutz gewährleisten, sondern auch Mitmenschen helfen sollen, gehört schon lange zu Immunisierungsstrategien aus epidemiologischer Sicht. Ganz neu ist hingegen die Entwicklung eines Impfstoffes, der eigens dafür zugelassen wurde, nicht sich selber, sondern seine Nächsten zu schützen. Das ist bei der neuen Vakzine gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) der Fall, die jetzt als maternale Impfung von Schwangeren explizit zum Schutz des Neugeborenen eingeführt und zugelassen wurde.
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Medizin

Erste vegane vollbilanzierte Trinknahrung bei Mangelernährung

Immer mehr Menschen reduzieren bewusst den Konsum tierischer Produkte oder verzichten komplett darauf. Im vergangenen Jahr waren es laut einer Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bereits 44% der in Deutschland lebenden Menschen. Doch was, wenn die normale Ernährung aufgrund einer Krankheit eingeschränkt ist, sich Patient:innen aber weiterhin pflanzenbasiert ernähren möchten?
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Gesundheitspolitik

Bundestag beschließt Qualitäts-Atlas für die Krankenhäuser

Über Leistungen und Behandlungsqualität der Krankenhäuser in ganz Deutschland soll bald auch ein staatlicher Online-Atlas Auskunft geben. Der Bundestag beschloss ein entsprechendes Gesetz der Ampel-Koalition. CDU/CSU, AfD und Linke stimmten dagegen. Das neue „Transparenzverzeichnis“ soll im Mai 2024 starten und als interaktives Portal verständlich über das jeweilige Angebot an bundesweit 1.700 Klinikstandorten informieren. Konkret soll zu erkennen sein, welches Krankenhaus welche Leistungen anbietet.
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