Martin Wiehl
selbstständigBeiträge von Martin Wiehl
Infektiologie
Wachsamkeit gegenüber Mpox ist der beste Weg zur Eindämmung
Auch nach dem Abebben der Mpox-Welle des Jahres 2022 im darauffolgenden Jahr 2023 ist immer wieder mit einem Aufflackern der viralen Infektionserkrankung zu rechnen. Das hat zuletzt ein neuerlicher Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) deutlich gemacht, bei dem eine beschleunigte weitere Verbreitung auch in angrenzenden Nachbarländern beobachtet wurde. Da es sich um schwerere Krankheitsverläufe aufgrund einer neuen Virusvariante (Klade Ib) handelte, sah sich die WHO im August 2024 abermals dazu veranlasst, eine „Gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite (PHEIC = public health emergency of international concern)“ auszurufen. Als Konsequenz daraus empfahl Prof. Dr. Christoph Spinner, München, hierzulande vor allem hinsichtlich besonders gefährdeter Risikogruppen wachsam zu bleiben und bei ihnen hohe Impfquoten anzustreben.
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Gürtelrose
Impfschutz gegen Herpes Zoster insbesondere bei Grunderkrankungen
Wenn es gegen das Auftreten von Erkrankungen mit schwerwiegender Beeinträchtigung der Gesundheit, der Alltagskompetenz und der allgemeinen Lebensqualität vorbeugende Maßnahmen mit annähernd vollständiger Präventionswirksamkeit gibt, handelt es sich im Grunde genommen um einen Glücksfall in der Medizin. Eine solch günstige Konstellation ist prinzipiell bei allen impfpräventablen Infektionskrankheiten gegeben – aber auch bei Erkrankungen, die ebenfalls auf einer Infektion beruhen, die initial jedoch lange Zeit zurückliegt und jetzt aus ihrer Latenz erwacht und reaktiviert wird, wie es bei Herpes Zoster (HZ) der Fall ist. Hier erscheint es wichtig, frühzeitig diejenigen Personen zu identifizieren, die besonders gefährdet sind, eine Gürtelrose oder andere HZ-Manifestationen zu erleiden, um sie mit einer rechtzeitigen Impfung vor vermeidbarem Schaden zu bewahren.
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Reise- und Tropenmedizin
Infektionsschutz vor Fernreisen – eine Oper in 3 Akten mit Ouvertüre und Finale
Dieser Beitrag wurde mit der Absicht verfasst, eine Orientierungshilfe für die reisemedizinische Beratung im Praxisalltag von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zu bieten, die keine spezielle tropenmedizinische Zusatzqualifikation erworben haben. Im Vordergrund stehen deshalb die wichtigsten impfpräventablen Infektionskrankheiten und ihre systematische Einordnung in verschiedene Kategorien. Diese beziehen sich zum einen auf das Klientel der Reisewilligen – ob sie nun mit einem Beratungswunsch in die Praxis kommen oder aber unabhängig davon proaktiv auf ihre Präventionsmöglichkeiten hin vom Praxispersonal angesprochen werden. In dieser Hinsicht erscheinen das Alter und der Gesundheitsstatus der zu beratenden Personen von Belang zu sein. Zum anderen sind Reiseziel, -dauer und -stil von besonderer Bedeutung für die Beurteilung, in welche gesundheitliche Risikokategorie der geplante Urlaub einzuordnen ist. Und drittens erscheint es sinnvoll, die Gesundheitsrisiken insbesondere vor Reisen in die Tropen oder Subtropen hinsichtlich ihrer Seltenheit im Verhältnis zu ihrem dennoch erforderlichen Beratungsbedarf einzuordnen und zu kategorisieren.
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Medizin
Auch Jungs gegen HPV impfen!
Eine frühzeitige HPV-Impfung spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz vor Infektionen und der Unterbrechung von Infektionsketten. Dabei profitieren sowohl Mädchen als auch Jungen von der langfristigen Wirkung des Impfstoffs.
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RSV
RSV-Impfung als neue Standardimpfung ab 75 und Indikationsimpfung ab 60 Jahren
Der Bekanntheitsgrad des Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) kann mit seiner Verbreitung überhaupt nicht Schritt halten. Allenfalls in der Pädiatrie wusste man etwas mit RSV anzufangen, weil das Virus bei den Allerkleinsten zu den heftigsten Symptomen akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) führen kann. Davon aber, dass ein großer Teil der jährlich wiederkehrenden sogenannten grippalen Infekte auf diesen ARE-Erreger zurückzuführen ist, hatte jahrelang kaum jemand Notiz genommen. Inzwischen aber ist RSV ein Paradebeispiel dafür, wie der medizinische Fortschritt die Sicht auf die tatsächlichen Verhältnisse grundlegend verändert. Denn erst jetzt, mit der Einführung der Möglichkeit, gegen RSV zu impfen, wurde das Bewusstsein dafür geweckt, dass dieses Virus insbesondere für ältere Menschen und Personen mit Grunderkrankungen schon immer ein hohes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko in sich birgt.
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Medizin
Dengue auf dem Vormarsch – weltweit und auch schon in Europa angekommen
Dass Dengue mit weit über 1.000 bekannten Erkrankungen bei Reiserückkehrern bereits zur Jahresmitte 2024 zu den häufigsten Gesundheitsrisiken auf Fernreisen zählt, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Weniger bekannt ist, dass die Dunkelziffer nach Schätzungen weltweit mit einem Faktor von 10 bis 15 enorm hoch ist. Und ganz neu ist, dass inzwischen auch schon vor autochthonen Übertragungen in unseren Breitengraden gewarnt wird – sogar mit ersten konkreten Hinweisen auf empfohlene Schutzmaßnahmen. Umso unverständlicher erscheint es, dass die derzeit gültigen Impfempfehlungen zu Missverständnissen und Irritationen führen.
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Influenza
Influenza-Impfung bei über 60-Jährigen – mehr als nur Infektionsprophylaxe
Die jährliche Impfung gegen Influenza zählt zu den wirkungsvollsten prophylaktischen Maßnahmen, infektionsbedingte Todesfälle zu verhindern – vor allem für Personen über 60 Jahren. Diese besonders schutzbedürftigen Menschen sprechen aber mit fortschreitendem Alter in ihrer Immunantwort immer schlechter auf einen Standardimpfstoff an. Das hat zur generellen Empfehlung einer Hochdosis-Vakzine für diese Altersgruppe geführt.
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RSV
Rechtzeitiger Impfschutz vor kommender RSV-Saison
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein Erreger akuter Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege, der insbesondere in den Wintermonaten ältere Menschen und Personen mit chronischen Grunderkrankungen betrifft. Die saisonale Verbreitung von RSV führt regelmäßig zu einer hohen Krankheitslast und zahlreichen Hospitalisierungen. Inzwischen steht ein effektiver Impfstoff zur Verfügung, um gefährdete Bevölkerungsgruppen vor schweren Verläufen zu schützen.
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Psoriasis
Spezielle Lokalisationen der Psoriasis verdienen mehr Aufmerksamkeit
Für ein Therapie-Upgrade ist bei Psoriasis nicht nur das Ausmaß der Hautläsionen ausschlaggebend, sondern auch der Befund spezieller Lokalisationen. Darauf wies PD Dr. Felix Lauffer, München, hin. Vor allem bei schwerer Beteiligung der Nägel, der Kopfhaut oder des Genitalbereichs sowie allgemein bei hoher Beeinträchtigung der Lebensqualität plädierte er für den raschen Einsatz von Therapeutika wie Apremilast, die gezielt in das Autoimmungeschehen eingreifen.
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Multiple Sklerose
Epstein-Barr-Virus als Ursprung und Treiber der Multiplen Sklerose
Der Verdacht, dass die Multiple Sklerose (MS) viralen Ursprungs sein könnte, ist nicht neu. Er ist aber in jüngster Zeit durch zahlreiche Beobachtungen untermauert und konkretisiert worden. Diese haben auch dazu beigetragen, dass der Zusammenhang zwischen einer Epstein-Barr-Virus (EBV)-Infektion und MS in seinen dynamischen Entstehungsprozessen immer besser verstanden wird. Allein die Tatsache, dass mit 95% nahezu die gesamte Bevölkerung mit EBV durchseucht ist, macht nämlich deutlich, dass die Virusinfektion allein nicht der Grund für die Entstehung einer MS sein kann. Zugleich aber scheinen ältere und neuere epidemiologische Daten darauf hinzudeuten, dass eine EBV-Infektion wahrscheinlich eine Conditio sine qua non für die Manifestierung einer MS darstellt.
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Typ-1-Diabetes
Insulin – nur einmal die Woche? Ja, das geht!
Die Entwicklung von Insulin icodec bietet eine neue Perspektive in der Insulintherapie durch die Möglichkeit der einmal wöchentlichen Injektion. Trotz der breiten Palette verfügbarer Insulinanaloga erreicht dieses neuartige Insulin eine vergleichbare Glukosekontrolle mit verbesserten pharmakokinetischen Eigenschaften. Dr. Tim Heise, Neuss, erläuterte, wie molekulare Modifikationen die Stabilität und langsame Freisetzung von Insulin icodec ermöglichen und somit eine zuverlässige Blutzuckereinstellung gewährleisten.
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Hepatitis A
Impfschutz gegen Hepatitis A – auch für Last Minute Reisende
Eine Impfung gegen Hepatitis A bietet eine Reihe von Vorteilen. Als Standardreiseimpfung schützt sie vor einer infektiösen Gelbsucht infolge Verzehr kontaminierter Speisen und Getränke. Der Impfschutz ist schnell aufgebaut und hält jahrzehntelang an. Und die praktische Durchführung der Impfung erweist sich als unkompliziert und kommt selbst bei Last Minute Reisenden nicht zu spät.
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Medizin
Impfschutz vor Fernreisen: seltene Risiken – aber dramatische Konsequenzen
Mit 2 impfpräventablen Infektionskrankheiten, die auf Fernreisen durch ungünstigen Kontakt mit großen und kleinen Lebewesen erworben werden können, beschäftigte sich ein Symposium im Rahmen des 25. Forums Reisen und Gesundheit des Centrums für Reisemedizin (CRM) in Berlin: Tollwut und Dengue. Das Risiko ist zwar für beide Infektionskrankheiten gering, gemeinsam ist ihnen aber auch, dass es für sie postexpositionell keinerlei Interventionsmöglichkeiten gibt, weshalb vor Antritt einer Reise in entsprechende Risikogebiete stets ein möglichst vollständiger Impfschutz angestrebt werden sollte.
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Gürtelrose
Impfung gegen Gürtelrose auch zur Verhinderung eines Zoster-Rezidivs geeignet
Die Impfung gegen Gürtelrose zählt zweifellos nicht nur zu den erfolgreichsten Impfungen, sondern kann auch mit Abstand die höchsten Schutzraten aufweisen, die im Erwachsenenalter möglich sind. Das haben die Zulassungsstudien für den adjuvantierten Totimpfstoff gegen eine Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV) mit Schutzraten über 90% bis ins hohe Alter über 80 Jahren eindeutig gezeigt. Unklar blieb allerdings, inwieweit die Vakzine auch zur Verhinderung eines Zoster-Rezidivs eingesetzt werden kann, da diese Frage in den Zulassungsstudien grundsätzlich ausgeklammert wurde. Dabei ist der Leidensdruck bei Patienten mit einer bereits durchlebten Gürtelrose oder gar eines Zoster ophthalmicus besonders hoch, so dass sie sich erst recht einen Schutz vor weiteren Ereignissen durch VZV-Reaktivierung wünschen.
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Gürtelrose
Jahrelang hohe Wirksamkeit des adjuvantierten Impfstoffes gegen Gürtelrose
Die Impfung gegen Herpes Zoster (Gürtelrose) mit dem adjuvantierten Totimpfstoff zählt zu den wirksamsten Impfungen überhaupt. Die Zulassungsstudien hatten eine bis dahin noch nie gesehene Wirksamkeit einer Impfung bei älteren Menschen von über 90% nachgewiesen – und zwar über alle untersuchten Altersgruppen hinweg: von 50 bis 59 Jahre, 60 bis 69 Jahre, 70 bis 79 Jahre und sogar auch für die über 80-Jährigen. Allein die Frage nach der Dauer der Schutzwirkung blieb bislang unbeantwortet. Aktuelle Daten einer Langzeitstudie belegen nun eine kumulative Impfstoffwirksamkeit von 87,7% über einen Zeitraum von 11 Jahren bei Erwachsenen über 50 Jahren.
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Pneumonie
Breite Serotypen-Abdeckung gegen Pneumokokken jetzt auch für Säuglinge
Ab sofort können auch Säuglinge ab dem Alter von 6 Wochen sowie Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre von einem verbreiterten Impfschutz vor Pneumokokken-Infektionen profitieren. Denn die Europäische Kommission hat dem 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV20) nun auch die Zulassung für den pädiatrischen Einsatz erteilt.
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Multiple Sklerose
Chronische Inflammation bei Multipler Sklerose direkt im ZNS angehen
Die offensichtlichen Zeichen einer neu auftretenden Multiplen Sklerose (MS) bestehen bekanntermaßen in akuten neurologischen Ausfallserscheinungen, die schubförmig auftreten und nach einer Phase der Rückbildung zu einem Teil kaum klinisch auffällige Residuen hinterlassen, zu einem anderen Teil aber in bleibende Behinderungen münden. Welche Funktionen des menschlichen Organismus durch solche neuroinflammatorischen Ereignisse in Mitleidenschaft gezogen werden, hängt zum einen von der Lokalisation des akuten Entzündungsgeschehens im Zentralen Nervensystem (ZNS) ab und zum anderen von der Regenerationsfähigkeit und den Reservekapazitäten des neuronalen Netzwerkes, verloren gegangene Verschaltungen durch Kollateralen zu ersetzen oder zu kompensieren.
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Medizin
Frühe Diagnose und aggressive Therapie kann NMOSD-Patient:innen retten
Etwa 90% aller Betroffenen einer Neuromyelitis-Optica-Spectrum-Erkrankung (NMOSD) erleben innerhalb von 5 Jahren nach dem ersten Schub weitere Schübe. Jeder Schub kann kumulativ zu weiteren Schäden führen, die in schwerste neurologisch ausgeprägte Behinderungen münden. Deshalb ist es dringend erforderlich, frühzeitig eine Diagnose zu stellen, um sofort eingreifen zu können, noch bevor die aggressiven Autoimmunprozesse Nervensubstanz irreversibel zunichte gemacht haben. Das ist mit dem monoklonalen Anti-CD-19-Antikörper Inebilizumab möglich, der gezielt die maßgeblich am Krankheitsgeschehen beteiligten B-Zellen depletiert.
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Gastroenterologie
Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten meist mit einer gestörten Darmbarriere assoziiert
Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten äußern sich durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Beschwerdebildern, die oftmals als Reizdarmsyndrom zusammengefasst werden. Selbst eine vermeintlich genaue Phänotypisierung der Symptomatik erlaubt keine eindeutige Klassifizierung der dafür verantwortlichen Krankheitsprozesse. Das macht nicht nur die individuelle Ursachenforschung schwierig und langwierig, sondern auch die Suche nach einer Erfolg versprechenden Therapie. Allen Ausprägungen gemeinsam scheint jedoch eine gastrointestinale Barrierestörung als wesentlichem Pathomechanismus zugrundezuliegen. Durch die Stabilisierung der Darmbarriere im Rahmen eines multimodalen Therapieansatzes könnten sich neue Perspektiven für die Therapie ergeben.
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Infektiologie
Warum und wann welche Impfungen in der Schwangerschaft wichtig sind
Wie lassen sich Impfungen in der Schwangerschaft sicher und vorausschauend umsetzen? Dieser Fragestellung geht Dr. Michael Wojcinski aus Steinhagen bei Bielefeld als Sprecher der AG „Impfen in der Gynäkologie“ des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF) e.V. schon seit einem viertel Jahrhundert nach. Die wichtigsten aktuellen Aspekte hierzu hatte er jetzt auf dem Fortbildungskongress (FOKO) der BVF-Akademie in Düsseldorf präsentiert.
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