Journal MED

Neurodegenerative Erkrankungen | Beiträge ab Seite 3

Der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) hat die Anerkennung der Parkinson-Krankheit als Berufskrankheit „Parkinson-Syndrom durch Pestizide“ unter bestimmten Voraussetzungen empfohlen. Laut Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt ist zu erwarten, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales dies in die Liste für Berufskrankheiten aufnimmt. Vermutet wird eine Aufnahme in der 2. Jahreshälfte 2024.
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Medizin

Erreichbarkeit von Gedächtnisambulanzen in Bayern: weite Wege zur Demenzdiagnostik

Um eine Demenz frühzeitig zu diagnostizieren, sind Gedächtnisambulanzen von zentraler Bedeutung. Diese hochspezialisierten Einrichtungen ermöglichen eine Diagnostik nach den aktuellen medizinischen Standards. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat nun die Erreichbarkeit von Gedächtnisambulanzen in Bayern und damit die Fahrtdauer untersucht, um vom Wohnort zur nächstgelegenen Gedächtnisambulanz zu gelangen. Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen sowie Menschen mit Demenz, die speziell in ländlichen Gemeinden leben, müssen deutlich längere Fahrtzeiten auf sich nehmen als Menschen aus städtischen Gebieten. Dies berichten die Forschenden des Digitalen Demenzregisters Bayern (digiDEM Bayern) in der Fachzeitschrift „Das Gesundheitswesen“ (1).
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Medizin

Neue Daten zu Nabiximols bei MS-Spastik

Spastik und durch Spastik induzierte Schmerzen sind ein häufiger Alltagsbegleiter von Menschen mit Multipler Sklerose (MS). Schmerzlinderung ist daher ein unter vielen anderen besonders oft genanntes Therapieziel (1). Nabiximols, ein cannabinoidbasiertes Fertigarzneimittel, das die Cannabinoide Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) in einem definierten Verhältnis enthält, bietet eine effektive Add-on-Behandlung für Patient:innen mit MS-Spastik und Spastik-assoziierten Symptomen, wie aktuelle Studiendaten zeigen (2, 3). Den Ergebnissen zufolge konnten nach 12 Wochen Behandlung 62% der zu Studienbeginn von den Teilnehmer:innen ausgewählten Ziele „wie erwartet“ oder „besser als erwartet“ erreicht werden (1).
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Medizin

Welt-Parkinson-Tag: „Wir haben mehr Kraft als Krankheit!“

Der Welt-Parkinson-Tag am 11. April erinnert an den englischen Arzt James Parkinson, der 1817 erstmals die Symptome der Krankheit in einem Buch beschrieb. Zu diesem Anlass will die Deutsche Parkinson Vereinigung (dPV) mit der Devise „Wir haben mehr Kraft als Krankheit!” für Toleranz gegenüber und Unterstützung von Parkinson-Erkrankten und ihren Angehörigen werben. Parkinson ist eine chronisch fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung, die unter anderem zur Versteifung von Muskeln, verlangsamten Bewegungen und unkontrollierbarem Zittern führt. Sie ist (noch) nicht heilbar und belastet die Betroffenen häufig sehr – besonders, wenn im Verlauf der Krankheit die Symptome sichtbar und damit auch für Außenstehende merkbar werden.
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Medizin

Multiple Sklerose: Anhaltend hohe Wirksamkeit von Cladribin

Im Rahmen des diesjährigen ACTRIMS-Forums (American Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis) wurden neue Daten der Phase-IV-Studie MAGNIFY-MS-EXT zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Cladribin-Tabletten bei schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) vorgestellt (1). Darin zeigten 81% der Patient:innen keine Anzeichen von Krankheitsaktivität (NEDA-3) 2 Jahre nach der letzten Gabe von Cladribin-Tabletten; über 90% blieben schubfrei mit stabilem EDSS (Expanded Disability Status Scale). Gezeigt werden konnte bereits der Nutzen im frühen Einsatz, was eine Anwendung in der Erstlinientherapie sowie nach Vorbehandlung mit einer Basistherapie unterstreicht (2, 3). Die berichteten Ergebnisse könnten ein Hinweis darauf sein, dass die Krankheitsaktivität durch die nachhaltige Reduktion der krankheitsrelevanten Memory-B-Zellen kontrolliert wird (4, 5).
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Medizin

Gedächtnistest per Smartphone kann Vorzeichen von Alzheimer erkennen

Mit speziellen Testaufgaben auf dem Smartphone lassen sich leichte kognitive Beeinträchtigungen (MCI), die auf eine Alzheimer-Erkrankung hindeuten können, mit hoher Genauigkeit erkennen. Das berichten Forschende des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in einer Studie (1). Die Ergebnisse unterstreichen das Potenzial mobiler Apps für die Alzheimer-Forschung, klinische Studien und die medizinische Routineversorgung. Die hier untersuchte App wird inzwischen Arztpraxen angeboten, um die Früherkennung von Gedächtnisproblemen zu unterstützen.
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Medizin

Gehirn aus dem 3D-Drucker kann Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen vorantreiben

In einem gemeinsamen Projekt der medizinischen Universität Wien und der TU Wien wurde das weltweit erste 3D-gedruckte „Gehirn-Phantom“ entwickelt, das dem Aufbau von Gehirnfasern nachempfunden ist und mit einer speziellen Variante von Magnetresonanztomografie (dMRT) bildlich dargestellt werden kann. Wie ein wissenschaftliches Team nun im Rahmen einer Studie gezeigt hat, kann mit Hilfe dieser Gehirnmodelle die Erforschung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose vorangetrieben werden. Die Forschungsarbeit wurde in der Fachzeitschrift „Advanced Materials Technologies“ publiziert (1).
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Medizin

Multiple Sklerose: Neue Daten der Langzeitstudie DAYBREAK

Neue Ergebnisse der offenen Phase-III-Extensionsstudie DAYBREAK belegen das langanhaltende Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil des Sphingosin-1-Phosphat(S1P)-Rezeptor-Modulators Ozanimod bei Patient:innen mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS) (1). Diese Daten wurden im Rahmen des 9. Jahresforums des American Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ACTRIMS) präsentiert, das vom 29. Februar bis 2. März in West Palm Beach (USA) stattfand.
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Medizin

Alzheimer: RNA-Metylierung verantwortlich für die Störung der mitochondrialen Proteinsynthese

Ein Forschungsteam der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat einen Mechanismus entdeckt, wie es bei Alzheimer-Patient:innen zu einem Versagen der Mitochondrien kommt und damit zu einer reduzierten Versorgung des Gehirns mit Energie. Prof. Dr. Kristina Friedland vom Institut für Pharmazeutische und Biomedizinische Wissenschaften hat gemeinsam mit ihrem Kollegen Prof. Dr. Mark Helm diese Studie geleitet. Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag, um die Pathophysiologie der Alzheimer-Krankheit besser zu verstehen. An den Forschungen beteiligt waren auch Arbeitsgruppen der Universitätsmedizin Mainz, das Institut für Molekulare Biologie (IMB), die Universität von Lothringen und die Medizinische Universität Wien. Die Arbeit wurde in der renommierten Fachzeitschrift Molecular Psychiatry veröffentlicht (1).
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Medizin

ALS: Heimbeatmung verlangsamt Krankheitsprogression

Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) führt als chronische neurodegenerative Erkrankung innerhalb weniger Jahre zu schwerer Behinderung und Tod. Eine nächtliche Atemunterstützung mittels nichtinvasiver mechanischer Ventilation (NIMV) kann die Symptome des Atemversagens lindern, die Lebensqualität verbessern und das Überleben verlängern. Eine Studie zeigte nun erstmals, dass die NIMV auch zu einer signifikanten Verlangsamung des motorischen bzw. funktionellen Krankheitsverlaufs führt (1). Die Optimierung der NIMV mit frühzeitigem Beginn stellt damit einen bedeutenden Fortschritt in der Versorgung Betroffener dar.
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Medizin

Demenz: Schlaganfall erhöht das Risiko stark

Ein Schlaganfall kann das Risiko einer Demenz um 80% erhöhen. Das haben Forschende der McMaster University in Hamilton, Kanada, jetzt nachgewiesen. Dieser Zusammenhang bleibt auch dann bestehen, wenn andere Risikofaktoren berücksichtigt wurden. Weltweit erleiden jedes Jahr rund 15 Millionen Menschen einen Schlaganfall. Schätzungen nach leidet rund jeder 2. dieser Patient:innen dauerhaft unter gesundheitlichen Einschränkungen.
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Medizin

Neue Klassifikation von Parkinson eröffnet neue Therapiemöglichkeiten

Forschende des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein haben einen Vorschlag für eine biologisch-basierte, dreiteilige Klassifikation für die Parkinson-Krankheit erarbeitet (1). Eine Neudefinition der Krankheitsklassifikation von Parkinson ist dringend notwendig, da die bisherige, klinische Einteilung dem Wissensstand über die Erkrankung nicht mehr gerecht wird und insbesondere für die Erforschung neuer Therapieoptionen unzureichend ist. Der Beitrag des internationalen Forschungsteams wurde aktuell in der renommierten Fachzeitschrift „Lancet Neurology“ veröffentlicht.
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Patienteninfos

Demenz: Nutzen von Präventionsprogrammen bestätigt

Auf Risikogruppen fokussierte Präventionsprogramme, die in früheren Lebensabschnitten beginnen, senken die Kosten des Gesundheitssystems für den Umgang mit Demenz. Sie sind somit ein sinnvolles Mittel für die Zukunft, in der mit stark steigenden Zahlen Demenzbetroffener zu rechnen ist. Zu dem Schluss kommt eine Studie derIMC Krems University of Applied Sciences und der Universität für Weiterbildung Krems.
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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose: Bruton-Tyrosinkinase-Inhibition könnte eine neue Ära in der Therapie einläuten

Ist die MS-Therapie „mit ihrem Latein am Ende“? Diesen Eindruck könnte man gewinnen, wenn man den Schlagzeilen der Wirtschafts- und Finanzmedien Glauben schenkt. So weckte die Nachrichtenagentur dpa-AFX Geldanleger mit der Schocker-Meldung zum Nikolaus-Tag 2023: „Die enttäuschende Wirksamkeit des MS-Hoffnungsträgers Evobrutinib belastet Aktien der Merck KGaA am Mittwoch schwer.“ Woran diese „Wirksamkeit“ gemessen wurde, interessiert die Gemeinde der Finanzstrategen aber ebenso wenig wie die Tatsache, dass der „Hoffnungsträger“ mit seinem völlig neuen Therapieansatz bei MS überhaupt nicht gescheitert ist. Schließlich handelt es sich bei Evobrutinib um einen prominenten Vertreter der neuen Substanzklasse der Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi), die eben nicht dafür entwickelt wurden, noch ein Hundertstel mehr an Senkung der jährlichen Schubfrequenz (ARR = annualized relapse rate) gegenüber einer ohnehin schon sehr gut wirksamen Vergleichssubstanz herauszuholen.
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Medizin

MS: Neuroinflammation und BTK-Inhibitoren

Das Verständnis zum Krankheitsverlauf bei der Multiplen Sklerose (MS) erlebt derzeit einen Wandel. Neurolog:innen diskutierten anlässlich des 96. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) 2023 in Berlin die schleichende Zunahme der MS-Symptomatik unabhängig von Schüben, die auf schwelende neuroinflammatorische Prozesse im ZNS zurückgeführt wird. „Die schubunabhängige Progression kann klinisch relevante Ausmaße für viele MS-Patient:innen annehmen“, betonte Dr. med. Boris-Alexander Kallmann, niedergelassener Neurologe in Bamberg. Als einen vielversprechenden Ansatz zur Reduktion der schwelenden und akuten Neuroinflammation wurde u.a. der ZNS-gängige BTK-Inhibitor (Bruton-Tyrosinkinase; BTK) Tolebrutinib vorgestellt, der aktuell in einem umfassenden klinischen Phase-III-Studienprogramm für alle Subtypen der MS untersucht wird.
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Medizin

Multiple Sklerose: BTK-Inhibitor Tolebrutinib

Das Verständnis zum Krankheitsverlauf bei der Multiplen Sklerose (MS) erlebt derzeit einen Wandel. Neurolog:innen diskutierten anlässlich des 96. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) 2023 in Berlin die schleichende Zunahme der MS-Symptomatik unabhängig von Schüben, die auf schwelende neuroinflammatorische Prozesse im ZNS zurückgeführt wird. „Die schubunabhängige Progression kann klinisch relevante Ausmaße für viele MS-Patient:innen annehmen“, betonte Dr. med. Boris-Alexander Kallmann, niedergelassener Neurologe in Bamberg. Als einen vielversprechenden Ansatz zur Reduktion der schwelenden und akuten Neuroinflammation wurde u.a. der ZNS-gängige BTK-Inhibitor (Bruton-Tyrosinkinase; BTK) Tolebrutinib vorgestellt, der aktuell in einem umfassenden klinischen Phase-III-Studienprogramm für alle Subtypen der MS untersucht wird.
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Colitis ulcerosa

Multiple Sklerose und Colitis ulcerosa: Effektive Therapien für langfristigen Behandlungserfolg früh einsetzen

Der selektive Sphingosin-1-Phosphat(S1P)-Rezeptor-Modulator Ozanimod wird zur Therapie der schubförmig remittierender Multiplen Sklerose (RRMS) und bei mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa (CU) angewendet. Mit der ersten Interimsanalyse der nicht-interventionellen Studie (NIS) OzEAN liegen erstmals Real-World-Daten zu Ozanimod bei RRMS vor. Bei einem Fachpressegespräch plädierten Expert:innen aus Neurologie und Gastroenterologie für einen frühzeitigen Therapiebeginn mit Ozanimod, um einen langfristigen Behandlungserfolg zu erzielen.
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