Neurodegenerative Erkrankungen | Beiträge ab Seite 3
Medizin
Multiple Sklerose: Ocrelizumab jetzt auch als subkutane Therapie zugelassen
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat Ocrelizumab in einer subkutanen (s.c.) Applikationsform zugelassen (1). Die Empfehlung gilt analog zur bereits zugelassenen intravenösen (i.v.) Applikationsform für erwachsene Patient:innen mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) und früher primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS). Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase-Ib-Dosisfindungsstudie OCARINA I und der Phase-III-Nicht-Unterlegenheitsstudie OCARINA II (2, 3). In OCARINA II erwies sich die s.c.-Formulierung über einen Zeitraum von 24 Wochen gegenüber der i.v.-Applikation als nicht unterlegen, gemessen anhand der Serum-Wirkstoffspiegel im Blut (3).
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Medizin
ALS: Subtypen und Geschlechtsunterschiede
Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, ist eine neurodegenerative Erkrankung, die fast immer tödlich verläuft. Ein Konsortium um Forschende der Technischen Universität München hat die molekularen Hintergründe von ALS systematisch untersucht. Das Team fand unter anderem heraus, dass sich ALS in Subtypen unterteilen lässt. Je nach Subtyp könnten daher unterschiedliche Medikamente wirksam sein. Deutliche Unterschiede bei den molekularen Vorgängen gibt es auch zwischen Männern und Frauen.
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Medizin
Foslevodopa/Foscarbidopa in der Parkinson-Therapie: Erste Erfahrungen aus der Praxis
Anlässlich des Deutschen Kongresses für Parkinson und Bewegungsstörungen präsentierten Expert:innen bei einem Symposium erstmals Real-World-Erfahrungen mit der subkutanen Infusionstherapie bestehend aus Foslevodopa und Foscarbidopa bei Patient:innen mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit. Diese bestätigen die in den Zulassungsstudien gezeigte kontinuierliche Symptomkontrolle über 24 Stunden hinweg – mit signifikant mehr ON- und weniger OFF-Zeit im Vergleich zu oraler Medikation sowie einer deutlichen Verringerung der morgendlichen Akinesen.
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Medizin
Übergewicht in der Jugend kann das Risiko für Multiple Sklerose erhöhen
Forschende unter Federführung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) haben untersucht, welche Besonderheiten in Kindheit und Jugend das Erkrankungsrisiko für Multiple Sklerose (MS) beeinflussen könnten. Die Auswertung der Informationen von 204.273 Teilnehmenden der NAKO Gesundheitsstudie zeigte unter anderem, dass Übergewicht in der Jugend die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, an einer MS zu erkranken.
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Multiple Sklerose
Chronische Inflammation bei Multipler Sklerose direkt im ZNS angehen
Die offensichtlichen Zeichen einer neu auftretenden Multiplen Sklerose (MS) bestehen bekanntermaßen in akuten neurologischen Ausfallserscheinungen, die schubförmig auftreten und nach einer Phase der Rückbildung zu einem Teil kaum klinisch auffällige Residuen hinterlassen, zu einem anderen Teil aber in bleibende Behinderungen münden. Welche Funktionen des menschlichen Organismus durch solche neuroinflammatorischen Ereignisse in Mitleidenschaft gezogen werden, hängt zum einen von der Lokalisation des akuten Entzündungsgeschehens im Zentralen Nervensystem (ZNS) ab und zum anderen von der Regenerationsfähigkeit und den Reservekapazitäten des neuronalen Netzwerkes, verloren gegangene Verschaltungen durch Kollateralen zu ersetzen oder zu kompensieren.
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Parkinson
Vielversprechende Forschungsfortschritte
Neue Hoffnung für die Parkinson-Therapie
Die jüngsten spannenden Erkenntnisgewinne in allen Bereichen der Parkinson-Forschung stimmen zuversichtlich, dass die Patient:innen in absehbarer Zeit von effektiven innovativen Therapien profitieren können. Mit der Entwicklung neuer Wirkstoffe, die kausal in den Krankheitsprozess eingreifen, könnte sich das Fortschreiten verlangsamen oder sogar stoppen lassen.
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Medizin
Parkinson durch Pestizide: Empfehlung für neue Berufskrankheit
Der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) hat die Anerkennung der Parkinson-Krankheit als Berufskrankheit „Parkinson-Syndrom durch Pestizide“ unter bestimmten Voraussetzungen empfohlen. Laut Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt ist zu erwarten, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales dies in die Liste für Berufskrankheiten aufnimmt. Vermutet wird eine Aufnahme in der 2. Jahreshälfte 2024.
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Medizin
Erreichbarkeit von Gedächtnisambulanzen in Bayern: weite Wege zur Demenzdiagnostik
Um eine Demenz frühzeitig zu diagnostizieren, sind Gedächtnisambulanzen von zentraler Bedeutung. Diese hochspezialisierten Einrichtungen ermöglichen eine Diagnostik nach den aktuellen medizinischen Standards. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat nun die Erreichbarkeit von Gedächtnisambulanzen in Bayern und damit die Fahrtdauer untersucht, um vom Wohnort zur nächstgelegenen Gedächtnisambulanz zu gelangen. Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen sowie Menschen mit Demenz, die speziell in ländlichen Gemeinden leben, müssen deutlich längere Fahrtzeiten auf sich nehmen als Menschen aus städtischen Gebieten. Dies berichten die Forschenden des Digitalen Demenzregisters Bayern (digiDEM Bayern) in der Fachzeitschrift „Das Gesundheitswesen“ (1).
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Medizin
Neue Daten zu Nabiximols bei MS-Spastik
Spastik und durch Spastik induzierte Schmerzen sind ein häufiger Alltagsbegleiter von Menschen mit Multipler Sklerose (MS). Schmerzlinderung ist daher ein unter vielen anderen besonders oft genanntes Therapieziel (1). Nabiximols, ein cannabinoidbasiertes Fertigarzneimittel, das die Cannabinoide Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) in einem definierten Verhältnis enthält, bietet eine effektive Add-on-Behandlung für Patient:innen mit MS-Spastik und Spastik-assoziierten Symptomen, wie aktuelle Studiendaten zeigen (2, 3). Den Ergebnissen zufolge konnten nach 12 Wochen Behandlung 62% der zu Studienbeginn von den Teilnehmer:innen ausgewählten Ziele „wie erwartet“ oder „besser als erwartet“ erreicht werden (1).
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Medizin
Welt-Parkinson-Tag: „Wir haben mehr Kraft als Krankheit!“
Der Welt-Parkinson-Tag am 11. April erinnert an den englischen Arzt James Parkinson, der 1817 erstmals die Symptome der Krankheit in einem Buch beschrieb. Zu diesem Anlass will die Deutsche Parkinson Vereinigung (dPV) mit der Devise „Wir haben mehr Kraft als Krankheit!” für Toleranz gegenüber und Unterstützung von Parkinson-Erkrankten und ihren Angehörigen werben. Parkinson ist eine chronisch fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung, die unter anderem zur Versteifung von Muskeln, verlangsamten Bewegungen und unkontrollierbarem Zittern führt. Sie ist (noch) nicht heilbar und belastet die Betroffenen häufig sehr – besonders, wenn im Verlauf der Krankheit die Symptome sichtbar und damit auch für Außenstehende merkbar werden.
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Medizin
Multiple Sklerose: Anhaltend hohe Wirksamkeit von Cladribin
Im Rahmen des diesjährigen ACTRIMS-Forums (American Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis) wurden neue Daten der Phase-IV-Studie MAGNIFY-MS-EXT zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Cladribin-Tabletten bei schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) vorgestellt (1). Darin zeigten 81% der Patient:innen keine Anzeichen von Krankheitsaktivität (NEDA-3) 2 Jahre nach der letzten Gabe von Cladribin-Tabletten; über 90% blieben schubfrei mit stabilem EDSS (Expanded Disability Status Scale). Gezeigt werden konnte bereits der Nutzen im frühen Einsatz, was eine Anwendung in der Erstlinientherapie sowie nach Vorbehandlung mit einer Basistherapie unterstreicht (2, 3). Die berichteten Ergebnisse könnten ein Hinweis darauf sein, dass die Krankheitsaktivität durch die nachhaltige Reduktion der krankheitsrelevanten Memory-B-Zellen kontrolliert wird (4, 5).
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Medizin
Gedächtnistest per Smartphone kann Vorzeichen von Alzheimer erkennen
Mit speziellen Testaufgaben auf dem Smartphone lassen sich leichte kognitive Beeinträchtigungen (MCI), die auf eine Alzheimer-Erkrankung hindeuten können, mit hoher Genauigkeit erkennen. Das berichten Forschende des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in einer Studie (1). Die Ergebnisse unterstreichen das Potenzial mobiler Apps für die Alzheimer-Forschung, klinische Studien und die medizinische Routineversorgung. Die hier untersuchte App wird inzwischen Arztpraxen angeboten, um die Früherkennung von Gedächtnisproblemen zu unterstützen.
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Medizin
Gehirn aus dem 3D-Drucker kann Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen vorantreiben
In einem gemeinsamen Projekt der medizinischen Universität Wien und der TU Wien wurde das weltweit erste 3D-gedruckte „Gehirn-Phantom“ entwickelt, das dem Aufbau von Gehirnfasern nachempfunden ist und mit einer speziellen Variante von Magnetresonanztomografie (dMRT) bildlich dargestellt werden kann. Wie ein wissenschaftliches Team nun im Rahmen einer Studie gezeigt hat, kann mit Hilfe dieser Gehirnmodelle die Erforschung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose vorangetrieben werden. Die Forschungsarbeit wurde in der Fachzeitschrift „Advanced Materials Technologies“ publiziert (1).
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Multiple Sklerose
Glycoengineering eines CD20-Antikörpers für die MS-Therapie
Ublituximab ist der erste durch Glycoengineering modifizierte und für die Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose (RRMS) bei aktiver Erkrankung zugelassene monoklonale Anti-CD20-Antikörper (CD20-Ak). Seit Februar 2024 ist Ublituximab in Deutschland verfügbar.
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Medizin
Multiple Sklerose: Neue Daten der Langzeitstudie DAYBREAK
Neue Ergebnisse der offenen Phase-III-Extensionsstudie DAYBREAK belegen das langanhaltende Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil des Sphingosin-1-Phosphat(S1P)-Rezeptor-Modulators Ozanimod bei Patient:innen mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS) (1). Diese Daten wurden im Rahmen des 9. Jahresforums des American Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ACTRIMS) präsentiert, das vom 29. Februar bis 2. März in West Palm Beach (USA) stattfand.
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Medizin
Alzheimer: RNA-Metylierung verantwortlich für die Störung der mitochondrialen Proteinsynthese
Ein Forschungsteam der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat einen Mechanismus entdeckt, wie es bei Alzheimer-Patient:innen zu einem Versagen der Mitochondrien kommt und damit zu einer reduzierten Versorgung des Gehirns mit Energie. Prof. Dr. Kristina Friedland vom Institut für Pharmazeutische und Biomedizinische Wissenschaften hat gemeinsam mit ihrem Kollegen Prof. Dr. Mark Helm diese Studie geleitet. Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag, um die Pathophysiologie der Alzheimer-Krankheit besser zu verstehen. An den Forschungen beteiligt waren auch Arbeitsgruppen der Universitätsmedizin Mainz, das Institut für Molekulare Biologie (IMB), die Universität von Lothringen und die Medizinische Universität Wien. Die Arbeit wurde in der renommierten Fachzeitschrift Molecular Psychiatry veröffentlicht (1).
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Medizin
ALS: Heimbeatmung verlangsamt Krankheitsprogression
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) führt als chronische neurodegenerative Erkrankung innerhalb weniger Jahre zu schwerer Behinderung und Tod. Eine nächtliche Atemunterstützung mittels nichtinvasiver mechanischer Ventilation (NIMV) kann die Symptome des Atemversagens lindern, die Lebensqualität verbessern und das Überleben verlängern. Eine Studie zeigte nun erstmals, dass die NIMV auch zu einer signifikanten Verlangsamung des motorischen bzw. funktionellen Krankheitsverlaufs führt (1). Die Optimierung der NIMV mit frühzeitigem Beginn stellt damit einen bedeutenden Fortschritt in der Versorgung Betroffener dar.
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Medizin
Demenz: Schlaganfall erhöht das Risiko stark
Ein Schlaganfall kann das Risiko einer Demenz um 80% erhöhen. Das haben Forschende der McMaster University in Hamilton, Kanada, jetzt nachgewiesen. Dieser Zusammenhang bleibt auch dann bestehen, wenn andere Risikofaktoren berücksichtigt wurden. Weltweit erleiden jedes Jahr rund 15 Millionen Menschen einen Schlaganfall. Schätzungen nach leidet rund jeder 2. dieser Patient:innen dauerhaft unter gesundheitlichen Einschränkungen.
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Medizin
Neue Klassifikation von Parkinson eröffnet neue Therapiemöglichkeiten
Forschende des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein haben einen Vorschlag für eine biologisch-basierte, dreiteilige Klassifikation für die Parkinson-Krankheit erarbeitet (1). Eine Neudefinition der Krankheitsklassifikation von Parkinson ist dringend notwendig, da die bisherige, klinische Einteilung dem Wissensstand über die Erkrankung nicht mehr gerecht wird und insbesondere für die Erforschung neuer Therapieoptionen unzureichend ist. Der Beitrag des internationalen Forschungsteams wurde aktuell in der renommierten Fachzeitschrift „Lancet Neurology“ veröffentlicht.
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Patienteninfos
Demenz: Nutzen von Präventionsprogrammen bestätigt
Auf Risikogruppen fokussierte Präventionsprogramme, die in früheren Lebensabschnitten beginnen, senken die Kosten des Gesundheitssystems für den Umgang mit Demenz. Sie sind somit ein sinnvolles Mittel für die Zukunft, in der mit stark steigenden Zahlen Demenzbetroffener zu rechnen ist. Zu dem Schluss kommt eine Studie derIMC Krems University of Applied Sciences und der Universität für Weiterbildung Krems.
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