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ESRD: Studienergebnisse zu den selektiven Gerinnungsmodulatoren Fesomersen und Osocimab erwartet

ESRD: Studienergebnisse zu den selektiven Gerinnungsmodulatoren Fesomersen und Osocimab erwartet
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Bayer hat die beiden klinischen Phase-IIb-Studien RE-THINC ESRD und CONVERT abgeschlossen. Die RE-THINC ESRD-Studie untersuchte die Sicherheit von Fesomersen bei Hämodialyse-pflichtigen Patient:innen mit terminaler Niereninsuffizienz. Die CONVERT-Studie untersuchte die Sicherheit und Verträglichkeit von Osocimab, einem humanen monoklonalen IgG1-Antikörper bei Hämodialyse-pflichtigen Patient:innen mit ESRD. Die Daten beider Studien werden auf einem kommenden wissenschaftlichen Kongress vorgestellt.

Fesomersen und Osocimab: Bayer erhält exklusive Lizenz von Ionis

Bayer hat zwei klinische Phase-IIb-Studien, RE-THINC ESRD und CONVERT, abgeschlossen. Die RE-THINC ESRD-Studie untersuchte die Sicherheit von Fesomersen, einem subkutan verabreichtem Liganden-konjugierten Antisense (LICA) Oligonukleotid, bei Hämodialyse-pflichtigen Patient:innen mit ESRD. Bei ESRD liegt ein dauerhaftes Versagen der Nierenfunktion vor. Die CONVERT-Studie untersuchte die Sicherheit und Verträglichkeit von Osocimab, einem subkutan verabreichten humanen monoklonalen IgG1-Antikörper bei Hämodialyse-pflichtigen Patient:innen mit ESRD. Fesomersen und Osocimab sind Prüfsubstanzen und sind weltweit für kein Anwendungsgebiet zugelassen. Fesomersen wurde von Ionis Pharmaceuticals, Inc. (Ionis) entdeckt und ursprünglich entwickelt. Ionis hat Bayer eine exklusive Lizenz zur Weiterentwicklung und Vermarktung des Wirkstoffs erteilt.

Über die RE-THINC ESRD-Studie mit Fesomersen

Die RE-THINC ESRD-Studie ist eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-II-Studie zur Sicherheit, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Mehrfachdosen von Fesomersen bei Hämodialyse-pflichtigen Patient:innen mit ESRD. Patienten:inn mit ESRD haben ein hohes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln in Blutgefäßen (Thrombose), die den Blutfluss blockieren und damit Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere lebensbedrohliche Ereignisse verursachen können. Des Weiteren leiden diese Patient:innen bereits ohne Behandlung mit einem Antithrombotikum unter einem hohen Blutungsrisiko.

Weitere Informationen zu dieser Studie finden Sie unter www.clinicaltrials.gov. Die Nummer der internationalen klinischen Studie lautet: NCT04534114.
 
 

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Fesomersen: ein Liganden-konjugiertes Antisense (LICA) Oligonukleotid

Fesomersen, früher bekannt als IONIS-FXI-LRx, ist ein in der Erprobung befindliches Liganden-konjugiertes Antisense (LICA) Oligonukleotid, das entwickelt wurde, um die Produktion von Faktor XI zu reduzieren, einem Gerinnungsfaktor, der in der Leber produziert wird und ein wichtiger Bestandteil der Gerinnungskaskade ist. Durch die gezielte Ausrichtung auf ein Protein, das an der pathologischen Thrombusbildung beteiligt ist, aber den Signalweg der physiologischen Gefäßheilung intakt lässt, wird Fesomersen auf sein Potenzial zur Verhinderung thromboembolischer Ereignisse ohne entsprechende Erhöhung des Blutungsrisikos untersucht. Fesomersen wird als monatliche subkutane Injektion verabreicht und wurde von Ionis Pharmaceuticals, Inc. entdeckt und ursprünglich entwickelt.

Antisense-Technologie: Modulation der Boten-RNA des Zielmoleküls

Die Antisense-Technologie verwendet kurze Fragmente synthetisierter Nukleinsäuren (Oligonukleotide), die komplementär zur Boten-RNA (mRNA) eines Zielgens sind. Antisense-Oligonukleotide (ASOs) binden an die Boten-RNA eines Zielmoleküls und modulieren dessen Funktion. Im Fall von FXI ASO hemmt die Bindung an FXI-mRNA die hepatische Synthese von FXI. ASOs werden wöchentlich bis monatlich subkutan verabreicht.

Über die CONVERT-Studie mit Osocimab

Die CONVERT-Studie ist eine randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Dosisfindungsstudie der Phase II, in der zwei verschiedene Dosierungsschemata von Osocimab (Hochdosis: 210 mg Aufsättigungsdosis, gefolgt von monatlichen Erhaltungsdosen von 105 mg oder Niedrigdosis: 105 mg Aufsättigungsdosis kombiniert mit einer Erhaltungsdosis von 52,5 mg) verglichen werden mit Placebo; bei stabil auf Hämodialyse/Hämodiafiltration eingestellte Patient:innenen mit ESRD. Die primären Endpunkte sind die Kombination aus schweren Blutungen und klinisch relevanten nicht schweren Blutungen und die Kombination aus mittelschweren und schweren unerwünschten Ereignissen.

CONVERT ist die erste Mehrfachdosisstudie, die die Sicherheit, Verträglichkeit, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik der subkutanen Darreichungsform des Prüfpräparats bei dieser Patientenpopulation bewertet. Derzeit gibt es keine zugelassene gerinnungshemmende Behandlung zur wirksamen Vorbeugung von thromboembolischen Ereignissen bei Patient:innen mit ESRD, die sich einem regelmäßigen Hämodialyse-/Hämodiafiltrationsprogramm unterziehen.

Weitere Informationen zu dieser Studie finden Sie unter www.clinicaltrials.gov. Die Nummer der internationalen klinischen Studie lautet NCT04523220.
 
 

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Osocimab: Modifikation von FXIa zur Verhinderung einer pathologische erhöhten Gerinnungsaktivierung

Osocimab (BAY 1213790) ist ein vollständig humaner monoklonaler IgG1-Antikörper, der spezifisch an den aktivierten Faktor XI (FXIa) bindet. Durch die Bindung neben dem aktiven Zentrum von FXIa modifiziert der Antikörper die Fähigkeit von FXIa, an natürliche Substrate zu binden, wodurch die pathologische erhöhte Gerinnungsaktivierung verhindert, jedoch die Bildung und Stabilisierung von Blutgerinnseln weiter unterstützt wird.

ESRD: erhöhtes Risiko für schwere Blutung macht Gerinnungsmodulatoren notwendig

Bei ESRD kommt es zum dauerhaften Versagen der Nierenfunktion. Zur Lebenserhaltung wird dann eine regelmäßige Langzeitdialyse oder eine Nierentransplantation erforderlich. Zahlreiche Vorerkrankungen können ESRD verursachen, eine der häufigsten ist die atherosklerotische Gefäßerkrankung, die auch durch Diabetes und/oder Bluthochdruck verursacht wird. ESRD-Hämodialyse-pflichtige Patient:innen haben ein erhöhtes Risiko für tödliche und nicht tödliche kardiovaskuläre Komplikationen (Schlaganfall, Herzinfarkt, systemische Embolie usw.), die gegebenenfalls eine Antikoagulanzientherapie erfordern. Auf Grund von Thrombozytopenie, Anämie, Heparinanwendung oder anderer Komorbiditäten leiden Hämodialyse-pflichtige ESRD-Patient:innen jedoch auch unter einem erhöhten Risiko für schwere Blutungen. Diese Prädisposition schränkt die Verwendung derzeit verfügbarer Antikoagulanzien wie Vitamin-K-Antagonisten oder nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulanzien ein und unterstreicht die Notwendigkeit von Gerinnungsmodulatoren, die kein zusätzliches Blutungsrisiko darstellen.

Quelle: Bayer



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