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Medizin | Beiträge ab Seite 14

Die MHRA, die medizinische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel in Großbritannien, hat Ende September den Wirkstoff Leniolisib zur Behandlung des aktivierten Phosphoinositid-3-Kinase-Delta-Syndroms (APDS) bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren zugelassen (1). Es ist der erste spezifische Wirkstoff zur Behandlung dieses seltenen, schweren progredienten primären Immundefekts in Europa. Die Zulassung des oralen selektiven Inhibitors der Phosphoinositid-3-Kinase-Delta (PI3Kδ) wird derzeit auch von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) geprüft. Außerhalb Europas ist Leniolisib in den USA und Israel verfügbar.
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Medizin

Schmerzhafte diabetische Neuropathie: Langfristige Verbesserung der Schmerzintensität durch hochfrequente Rückenmarkstimulation

Neue Daten im Journal of Pain Research (1) zeigen, dass die hochfrequente 10-kHz-Rückenmarkstimulation (SCS) bei Patient:innen mit schmerzhafter diabetischer Neuropathie (PDN) und Typ-2-Diabetes zu einer signifikanten und anhaltenden Schmerzlinderung führt. Zusätzlich wurde eine langfristige Verbesserung der Blutzuckerwerte (HbA1c) und des Körpergewichts beobachtet. Die Ergebnisse unterstreichen das Potenzial dieser Therapie für die Behandlung von PDN.
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Medizin

Mirikizumab bei Colitis ulcerosa: Langanhaltend starkes Ansprechen über einen Zeitraum von 3 Jahren

Die auf der „United European Gastroenterology Week“ (UEGW) im Oktober 2024 in Wien vorgestellten 3-Jahresdaten untermauern die langanhaltende Wirksamkeit von Mirikizumab (1) bei Colitis ulcerosa (CU) (2). Die Daten belegen: Der Interleukin(IL)-23p19-Inhibitor kann als stark wirksame Therapie über 152 Wochen eine anhaltende Symptomkontrolle bei guter Verträglichkeit ermöglichen – und das steroidfrei (2).
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Medizin

Tirzepatid reduziert das Risiko für Herzinsuffizienzkomplikationen bei Menschen mit Adipositas und HFpEF

Auf dem Jahreskongress der American Heart Association (AHA) wurden neue Informationen zur Phase-III-Studie SUMMIT bekannt gegeben. In der Studie reduzierte der GIP/GLP-1-Rezeptor-Agonist Tirzepatid bei Erwachsenen mit Adipositas und Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) das relative Risiko für Herzinsuffizienz-bedingte Ereignisse gegenüber Placebo um 38%. Zudem wurden auch HFpEF-Symptome und die körperliche Leistungsfähigkeit signifikant verbessert sowie eine überlegene Gewichtsreduktion erreicht.
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Medizin

Update zu den ESC-Leitlinien: Digital Health bei KHK

Im August 2024 wurde die neue Leitline der European Society of Cardiology (ESC) zum chronischen Koronarsyndrom veröffentlicht. Ein Augenmerk liegt auf der Empfehlung digitaler Technologien zur Verbesserung der Therapie und Adhärenz. Hierbei unterstützt die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) „Vantis | KHK und Herzinfarkt“, die nach der Diagnose koronare Herzkrankheit (KHK) und/oder nach einem Herzinfarkt verordnet werden kann. Die DiGA ist für gesetzlich Versicherte kostenlos.
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Medizin

Positive CHMP-Empfehlung für Vilobelimab zur Behandlung von SARS-CoV-2-induziertem akutem Atemnotsyndrom

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Empfehlung für den Anti-C5a-Antikörper Vilobelimab ausgesprochen. Der Wirkstoff soll unter außergewöhnlichen Umständen für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit SARS-CoV-2-induziertem akutem Atemnotsyndrom (ARDS) zugelassen werden. Die Behandlung ist für Patient:innen vorgesehen, die systemische Kortikosteroide als Teil der Standardtherapie erhalten und auf invasive mechanische Beatmung (IMV), mit oder ohne extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO), angewiesen sind.
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Medizin

CHMP empfiehlt Lecanemab zur Behandlung der frühen Alzheimer-Erkrankung

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat ein positives Votum zur Zulassung eines monoklonalen Antikörpers gegen beta-Amyloid (Aβ) abgegeben (1). Die Therapie ist für Erwachsene mit einer frühen Alzheimer-Erkrankung, wie leichter kognitiver Störung oder leichter Alzheimer-Demenz, mit bestätigter Amyloid-Pathologie vorgesehen. Eine endgültige Entscheidung der Europäischen Kommission zur Marktzulassung wird innerhalb der nächsten Wochen erwartet.
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Gendermedizin

Zerebrale Mikroangiopathie: Frauen und Männer sind unterschiedlich betroffen

Die zerebrale Mikroangiopathie (small vessel disease; SVD) ist eine Erkrankung der kleinen Blutgefäße im Gehirn und stellt eine der Hauptursachen für Schlaganfälle dar. Im Rahmen einer Studie wurden nun erstmals umfassend geschlechtsspezifische Unterschiede dieser Erkrankung aufgezeigt. Die kürzlich publizierten Ergebnisse verdeutlichen, dass Männer und Frauen unterschiedlich von dieser Erkrankung betroffen sind, was für zukünftige Präventions- und Behandlungsansätze von großer Bedeutung sein könnte (1).
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Medizin

Linzagolix als orale Myomtherapie mit und ohne hormonelle Add-back-Therapie

Myome sind häufig (1) und erfordern eine Therapie, die der gynäkologischen Problemstellung, gleichzeitig aber auch den individuellen Bedürfnissen einzelner Patientinnen Rechnung trägt. Mit Linzagolix steht seit September 2024 erstmals ein GnRH-Antagonist in 2 Dosierungen zur Behandlung mäßiger bis starker Symptome von Uterusmyomen zur Verfügung, der für erwachsene Frauen im gebärfähigen Alter eine individuelle orale Myomtherapie mit oder ohne hormoneller Add-back-Therapie (ABT) ermöglicht (2). Auf dem diesjährigen 65. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) Mitte Oktober 2024 in Berlin sprachen Expert:innen unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Julia C. Radosa, Homburg an der Saar, im Rahmen eines Symposiums über den Wirkstoff und seinen Stellenwert.
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Medizin

Studie belegt Mängel bei Antibiotikaverschreibungen in deutschen Krankenhäusern

Eine Studie des Universitätsklinikums Freiburg zeigt deutliche Defizite bei der Antibiotikaverordnung in nicht-universitären Krankenhäusern in Deutschland (1). In 10 Kliniken unterschiedlicher Größe, die 10% der Krankenhausbetten Baden-Württembergs ausmachen, wurden im Jahr 2021 über 8.500 Patient:innen untersucht. Ein zentrales Ergebnis: Häufig entsprechen Antibiotikaverschreibungen nicht den empfohlenen Qualitätsstandards.
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Medizin

Hepatitis-Screening wird in Deutschland wenig genutzt

Im Rahmen des Check-up 35 besteht für Patient:innen seit 2021 einmalig der Anspruch auf ein Screening auf eine Hepatitis-Infektion. Doch dieses Angebot ist vielen unbekannt, wie auch eine aktuelle Umfrage zeigt. Dr. Ramona Pauli, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Innere Medizin im MVZ am Isartor in München, erklärt im Interview, warum die frühe Diagnose entscheidend ist, welche Spätfolgen sie in ihrer Praxis beobachtet und wie eine bessere Aufklärung dazu beitragen könnte, die von der WHO angestrebte Eliminierung von Hepatitis B und C bis 2030 zu erreichen.
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Medizin

Mangelernährung in Kliniken – DGEM fordert Maßnahmen zur Bekämpfung

Mangelernährung in deutschen Krankenhäusern betrifft rund 20 bis 30% der Patient:innen und bleibt oft unbehandelt. Mit fatalen Folgen: Die Sterblichkeit mangelernährter Patient:innen ist um das 3-Fache erhöht und die stationäre Verweildauer steigt, was die Behandlungskosten massiv erhöht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) sieht dringenden Handlungsbedarf und fordert verpflichtende Maßnahmen zur Bekämpfung der Mangelernährung.
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Medizin

Welt-Diabetes-Tag am 14. November: Aufklärung und Früherkennung von Diabetes im Fokus

Weltweit leben fast 9 Millionen Menschen mit Typ-1-Diabetes. Obwohl diese Krankheit lebensbedrohlich sein kann, bleibt sie oft unbemerkt und wird zu spät diagnostiziert. Das muss jedoch nicht so sein! Forscher:innen der TU Dresden laden am 14. November 2024 zum Welt-Diabetes-Tag in das Uniklinikum Dresden ein und informieren über Typ-1- und Typ-2-Diabetes sowie den aktuellen Stand der Forschung und klinischer Studien.
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Medizin

Mehr Impfangebote in Apotheken tragen dazu bei, Präventionslücken in Deutschland zu schließen

Impfungen gehören als Eckpfeiler der Prävention zu den wichtigsten Maßnahmen zur Verhinderung von gefährlichen Infektionskrankheiten. Dennoch bestehen in Deutschland erhebliche Impflücken – obwohl sie nachweislich den Einzelnen und die Gemeinschaft schützen (1, 2). Der Ausbau niedrigschwelliger Impfangebote in Apotheken – ergänzend zu ärztlichen Praxen – könnte auch hierzulande zu einer Erhöhung der Impfquoten beitragen (1). Darin waren sich Expert:innen bei einer Vortragsreihe im Rahmen der expopharm, der größten europäischen pharmazeutischen Fachmesse, in München Mitte Oktober 2024 einig. Sie diskutierten bisherige Erfahrungen mit Apothekenimpfungen in anderen Ländern, in denen diese bereits etabliert sind, beleuchteten bestehende Impfbarrieren sowie Vorteile und betriebswirtschaftliche Aspekte für die Apothekerschaft.
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Medizin

Neuer Grippe-Impfstoff steht ab 2025 zur Verfügung

Zur Grippevorbeugung bei Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) jetzt alternativ zum bereits vorher empfohlenen Hochdosis-Impfstoff einen neuen, verstärkten Impfstoff. Dieser enthält zusätzlich den Hilfsstoff MF-59, um die Immunwirkung zu erhöhen. Ärzt:innen können diesen neuen Impfstoff ab Frühjahr 2025 bestellen, die Impfung wird ab Herbst 2025 für Patient:innen verfügbar sein.
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