Journal MED

Medizin | Beiträge ab Seite 5

Wie Ärzt:innen zu künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin stehen, wurde vielfach untersucht. Aber was denken Patient:innen? Ein Team um Forschende der Technischen Universität München (TUM) hat das erstmals in einer großen Studie auf sechs Kontinenten untersucht. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI abgelehnt. Die Studie soll dabei helfen, künftige Anwendungen der KI in der Medizin stärker an die Bedürfnisse der Patient:innen anzupassen.
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Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Niedrig dosiertes Apixaban reduziert Rezidivrisiko bei provozierter venöser Thromboembolie

Die HI-PRO-Studie untersuchte die verlängerte Antikoagulation mit niedrig dosiertem Apixaban bei Patient:innen mit provozierter Venenthromboembolie und anhaltenden Risikofaktoren. Nach zwölf Monaten Behandlung zeigte sich eine deutliche Überlegenheit gegenüber Placebo bei der Rezidivprävention. Die Studie könnte die Behandlungsstrategie für eine häufig anzutreffende Patientengruppe verändern, bei der die optimale Antikoagulationsdauer bisher unklar war.
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Medizin
Welcher Lebensstil-Score sagt chronische Erkrankungen am besten vorher?

Welcher Lebensstil-Score sagt chronische Erkrankungen am besten vorher?

Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko für chronische Erkrankungen wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes deutlich senken. Doch wie lässt sich ein „gesunder Lebensstil" wissenschaftlich erfassen und bewerten? Forschende am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben nun 13 Lebensstil-Scores systematisch verglichen. Sie analysierten, welche darunter das Krankheitsrisiko am besten vorhersagen. Die Ergebnisse zeigen, dass bestimmte einfache Lebensstil-Scores nicht nur zur Einschätzung einzelner Krankheiten, sondern auch zur Bewertung des allgemeinen chronischen Erkrankungsrisikos und der damit verbundenen Sterblichkeit geeignet sind.
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Medizin
Neue ESC-Leitlinien für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung

Neue ESC-Leitlinien für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung

Beim Fachkongress der European Society of Cardiology (ESC) in Madrid wurden die neuen europäischen Leitlinien zur Behandlung von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen vorgestellt. Basierend auf dem aktuellen Stand der Forschung liefern die ESC-Leitlinien klare Handlungsempfehlungen zur Diagnose und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie schaffen die Grundlage, um Patient:innen europaweit nach einheitlichen Qualitätskriterien behandeln zu können. Dabei werden Entzündungen des Herzmuskels (Myokarditis) und des Herzbeutels (Perikarditis) erstmals nicht isoliert voneinander betrachtet, sondern als sich gegenseitig beeinflussende Erkrankungen – eine wichtige Voraussetzung zur Festlegung der individuell passenden Therapie.
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Medizin
Lebenserwartung steigt nicht mehr so schnell wie im 20. Jahrhundert

Lebenserwartung steigt nicht mehr so schnell wie im 20. Jahrhundert

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stieg die Lebenserwartung sehr schnell an – von durchschnittlich 62 Jahren für 1900 Geborene auf 80 Jahre für 1938 Geborene. Doch werden die zwischen 1939 und 2000 Geborenen von diesen raschen Gewinnen an Lebenserwartung profitieren? Eine aktuelle Studie legt nahe, dass keine dieser Generationen im Durchschnitt ein Alter von 100 Jahren erreichen wird. Selbst wenn sich die Überlebensrate von Erwachsenen doppelt so schnell verbessern würde, wie prognostiziert, könnte die Lebenserwartung mit den raschen Zuwächsen zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mithalten.
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Schwerpunkte
Depression in der Primärversorgung: Von der Gesprächsöffnung bis zur Langzeitbetreuung

Depression in der Primärversorgung: Von der Gesprächsöffnung bis zur Langzeitbetreuung

Psychische Erkrankungen wie Depressionen sind in der hausärztlichen Versorgung allgegenwärtig – oft jedoch schwer greifbar. Unspezifische Symptome, lange Wartezeiten und eine fragmentierte Versorgungslandschaft stellen Ärzt:innen vor besondere Herausforderungen. Umso mehr kommt der hausärztlichen Rolle in der Früherkennung, Diagnostik und weiteren Versorgung eine zentrale Bedeutung zu.
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Medizin
Alzheimer: Schädigungsmechanismus entschlüsselt

Alzheimer-Wirkmechanismus entschlüsselt

Ein molekularer Mechanismus, der entscheidend zum Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit beiträgt, ist von einem Forschungsteam unter der Leitung des Neurobiologen Prof. Dr. Hilmar Bading von der Universität Heidelberg entdeckt worden. In gemeinsamen Untersuchungen mit Wissenschaftler:innen der Shandong-Universität (China) wies das Team an einem Alzheimer-Mausmodell nach, dass ein neurotoxisch wirkender Protein-Protein-Komplex für das Absterben von Nervenzellen im Gehirn und den daraus resultierenden kognitiven Verfall verantwortlich ist. Diese Erkenntnis eröffnet nach Angaben der Wissenschaftler:innen neue Perspektiven für die Entwicklung wirksamer Therapien.
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Medizin
Lenacapavir erhält EU-Zulassung als erste HIV-PrEP

Lenacapavir erhält EU-Zulassung als erste HIV-PrEP

Die Europäische Kommission hat die Marktzulassung für Lenacapavir erteilt. Der HIV-1-Kapsid-Inhibitor wird zweimal jährlich injiziert und dient als Präexpositionsprophylaxe (PrEP) zur Reduzierung des Risikos einer sexuell übertragenen HIV-1-Infektion. Die Zulassung gilt für Erwachsene und Jugendliche mit erhöhtem HIV-1-Ansteckungsrisiko, die mindestens 35 kg wiegen. Lenacapavir ist die erste und einzige zweimal jährlich anzuwendende PrEP-Option, die für die Anwendung in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein zugelassen wurde.
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Medizin
Mikrobiom-Forschung: Speicheltypen als möglicher Risikoindikator

Mikrobiom-Forschung: Speicheltypen als möglicher Risikoindikator

Eine einfache Speichelprobe könnte künftig wertvolle Hinweise auf die Zusammensetzung des Magen- und Dünndarm-Mikrobioms liefern – und damit helfen das individuelle Risiko für bestimmte Erkrankungen abzuschätzen. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Universität Hohenheim in Stuttgart [1]. Die Forschenden zeigen, dass sich das Mikrobiom des oberen Verdauungstrakts zuverlässig über Speichelproben charakterisieren und Menschen verschiedenen Mikrobiomtypen zuordnen lassen. Besonders auffällig ist ein Mikrobiomtyp, der von der Bakteriengattung Prevotella-7 dominiert wird: Personen mit diesem Profil weisen weniger potenziell krankmachende Bakterien und niedrigere Werte des Entzündungsmarkers TNF-α auf, der eine zentrale Rolle bei vielen chronisch-entzündlichen Erkrankungen spielt.
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Medizin

Lecanemab als erste Alzheimer-Therapie in Deutschland ab September verfügbar

Nach der Zulassung durch die Europäische Kommission im April wird Lecanemab ab dem 1. September 2025 in Deutschland erhältlich sein. Lecanemab ist damit die erste Therapie der frühen Alzheimer-Krankheit in Deutschland, welche auf zugrundeliegende Krankheitsprozesse abzielt. In der Phase-III-Studie Clarity AD verlangsamte die Gabe von Lecanemab den Krankheitsverlauf über den Studienzeitraum von 18 Monaten um 31%.
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Medizin

HIV-Begleiterkrankungen: Molekulare Ursachen entschlüsselt

Warum leiden Menschen, die mit HIV infiziert sind, häufig an Herz-Kreislauf-, Leber- sowie anderen Begleiterkrankungen? Dieser Frage gingen Forschende des Zentrums für Individualisierte Infektionsmedizin im Rahmen der 2000HIV-Studie nach. Dabei konnten sie verschiedene Moleküle und Mechanismen identifizieren, die mit der Entwicklung dieser Begleiterkrankungen in Zusammenhang stehen könnten. Ihre Studienergebnisse haben die Forschenden nun im Fachmagazin Nature Medicine veröffentlicht. Das Centre for Individualised Infection Medicine (CiiM) ist eine gemeinsame Einrichtung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
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Medizin
Nervenschäden bei Typ-2-Diabetes entstehen oft schon vor der Diagnose

Nervenschäden bei Typ-2-Diabetes entstehen oft schon vor der Diagnose

Der Abbau der Nervenfunktion ist bei Menschen mit Diabetes vergleichbar zum normalen, altersbedingten Nervenabbau – sofern der Blutglukosespiegel gut eingestellt ist. Das konnten Forschende des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) in einer Langzeitbeobachtung zeigen. Entscheidend für das Auftreten von Neuropathien ist offenbar nicht der sehr gut eingestellte Blutglukosespiegel nach der Diagnose, sondern der Zustand der Nerven bei der Diagnosestellung. Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, rechtzeitig Diabetes-Vorstufen zu erkennen und gezielte Prävention für Risikogruppen umzusetzen.
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Medizin
Vareniclin: Raucherentwöhnung jetzt auf Kassenrezept

Vareniclin: Raucherentwöhnung jetzt auf Kassenrezept

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 15. Mai 2025 eine neue Regelung zur Erstattung der Tabakentwöhnung beschlossen: Demnach haben bestimmte gesetzlich Krankenversicherte erstmals Anspruch auf eine Verordnung des Arzneimittels Vareniclin zur Raucherentwöhnung auf Kassenrezept [1]. Der Beschluss des G-BA ist am 20. August 2025 in Kraft getreten und bietet Ärzt:innen ab sofort neue Möglichkeiten, Raucher:innen mit einer schweren Tabakabhängigkeit auf dem Weg in ein rauchfreies Leben professionell zu unterstützen [2].
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Medizin
PCV20 wird vorerst nicht von der STIKO für Säuglinge und Kleinkinder empfohlen

PCV20 wird vorerst nicht von der STIKO für Säuglinge und Kleinkinder empfohlen

In einer kürzlich von der Ständigen Impfkommission (STIKO) veröffentlichten Stellungnahme zur Grundimmunisierung gegen Pneumokokken im Säuglings- und Kleinkindalter wurde die bisherige Empfehlung zur Impfung mit PCV13 oder PCV15 bekräftigt. Eine Empfehlung zur Anwendung des 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoffes PCV20 wurde dabei nicht ausgesprochen. Die STIKO betont, dass diese Einschätzung nicht auf klinischen Sicherheitsbedenken beruht und kündigte an, den Einsatz von PCV20 im Säuglingsalter erneut zu evaluieren, sobald neue Daten und Studienergebnisse verfügbar werden [1].
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