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Aktuelles | Beiträge ab Seite 114

Gesundheitspolitik

Kliniken fordern schnelle Finanzspritze wegen Kostensprüngen

Die Kliniken machen Druck für eine schnelle zusätzliche Finanzspritze des Bundes. „Die Inflation sorgt für massive Kostenerhöhungen“, sagte der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, anlässlich eines bundesweiten Aktionstages am 20. Juni. Anstehende nötige Tarifsteigerungen würden die Situation noch verschärfen. Da sie Preise nicht anheben könnten, würden die Kliniken bis Jahresende ein Defizit von 10 Milliarden Euro ansammeln. Die Entwicklung werde 2024 so dramatisch weitergehen. „Wir wollen keine Almosen und auch keine Rettungspakete, sondern die faire Anpassung der Erlöse an die gestiegenen Kosten“, sagte Gaß.
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Medizin

Ultraschnelles Mahlzeiteninsulin: Mehr Flexibilität und Kontrolle beim Diabetesmanagement

Das ultraschnelle Mahlzeiteninsulin, eine weiterentwickelte Formulierung von Insulin lispro ist seit 3 Jahren verfügbar und hat Einzug in die Therapie des Diabetes mellitus gehalten. Bei einer Veranstaltung gab Prof. Dr. Oliver Schnell, München, ein Update zum Einsatz des Mahlzeiteninsulins. Er erläuterte, dass es im Vergleich zum herkömmlichen Insulin lispro eine verbesserte postprandiale Glukosekontrolle (2, 3) ermöglicht und Patient:innen praktische Vorteile wie eine höhere Flexibilität bei den Mahlzeiten bietet, da kein Spritz-Ess-Abstand eingehalten werden muss (1).
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Medizin

Zulassung von Bimekizumab bei Psoriasis-Arthritis und axialer Spondyloarthritis

Die Europäische Kommission hat die Zulassung für Bimekizumab zur Behandlung von Erwachsenen mit aktiver Psoriasis-Arthritis (PsA) und Erwachsenen mit aktiver axialer Spondyloarthritis (axSpA), einschließlich nicht röntgenologischer axSpA (nr-axSpA) und ankylosierender Spondylitis (AS), auch bekannt als röntgenologische axSpA, erteilt. Diese Zulassungen in der Europäischen Union sind die ersten Marktzulassungen für
Bimekizumab bei PsA und axSpA weltweit und die 2. und 3. Indikation für Bimekizumab in der EU, nachdem es im August 2021 für die Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis zugelassen wurde (1).
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Gesundheitspolitik

Hausärzteverband Baden-Württemberg ruft zum Ärzteprotest auf

Der Hausärzteverband Baden-Württemberg ruft seine Mitglieder gemeinsam mit MEDI Baden-Württemberg und weiteren Berufsverbänden zum Protest auf. Die große Protestaktion der niedergelassenen Ärzteschaft sowie Psychotherapeut:innen wird am 21. Juni 2023 von 13 bis 15 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz stattfinden. Gemeinsam soll ein Zeichen gegen die Destabilisierung der ambulanten Versorgung gesetzt werden.
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Gesundheitspolitik

Pharmaverbände: Automatische Substitution gefährdet den Biotech-Standort

Die automatische Substitution von Biopharmazeutika ist aus Sicht von BAH, BPI, der AG Pro Biosimilars und vfa gefährlich. Das bekräftigen die Verbände der pharmazeutischen Industrie anlässlich der Befassung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit der im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) verankerten Regelung. Sie warnen vor den negativen Folgen für den derzeit noch robusten Biotech-Produktionsstandort Europa und für die Versorgungssicherheit. Die Politik dürfe nicht den gleichen Fehler wie bei den Generika machen und durch ungehemmte Kostendämpfung im GKV-System die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Hersteller gefährden. Der funktionierende Biopharmazeutika-Standort Deutschland und Europa müsse vielmehr gesichert werden.
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Gesundheitspolitik

Ex-RKI-Chef: Rückstand bei Digitalisierung im Gesundheitswesen

Er war lange Zeit einer der wichtigsten Corona-Erklärer. Jetzt forscht Lothar Wieler am Hasso-Plattner-Institut und will die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranbringen. Hier gibt es nach seiner Einschätzung viel aufzuholen. Deutschland liegt aus Sicht des Wissenschaftlers und früheren Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen weit zurück. Er erwartet, dass die Künstliche Intelligenz (KI) künftig auch bei Therapie-Entscheidungen eine größere Rolle spielen kann, wie Wieler der Deutschen Presse-Agentur sagte.
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Medizin

Gesunde Ernährung bei gastroenterologischen Erkrankungen – Was tun gegen Mangelernährung?

Für 89% der Deutschen spielt der Faktor Gesundheit in Fragen der Ernährung eine wichtige Rolle. Das zeigt der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft herausgegebene Ernährungsreport (1). Doch was zeichnet eine gesunde Ernährung aus und welche Rolle spielt die Ernährung bei gastroenterologischen Erkrankungen? Um diese Fragen ranken sich viele Mythen und Halbwahrheiten – etwa, dass eine ketogene Diät gegen Krebs helfe. Auf der Online-Jahrespressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS) am 14. Juni 2023, ordneten Expert:innen ein, welche Aussagen über die Zusammenhänge von Ernährung und Gastro-Gesundheit wissenschaftlich belegt sind und welche nicht. Sie thematisierten außerdem, warum Mangelernährung bei gastroenterologischen Patient:innen ein häufiges Problem darstellt und welche Maßnahmen Krankenhäuser dagegen ergreifen können.
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Medizin

Dengue-Fieber: Bewusstsein schärfen und Maßnahmen anregen

Schon lange gibt es Anstrengungen, beispielsweise von der Internationalen Gesellschaft für vernachlässigte Tropenkrankheiten (ISNTD), einen Welt-Dengue-Tag zu etablieren, um das Bewusstsein für Dengue-Fieber zu schärfen und Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Krankheit zu fördern. Dengue ist weltweit die am schnellsten wachsende durch Vektoren übertragene Infektion. Seit Dezember 2022 gibt es einen neuen Impfstoff, der in der Europäischen Union zugelassen ist. Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG) dazu stehen noch aus.
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Medizin

Typ-1-Diabetes: KI hilft bei Blutzucker-Check

Maschinelles Lernens könnte laut einer Studie der University of Bristol Patient:innen mit Typ-1-Diabetes bei der Überwachung ihrer Blutzuckerwerte helfen. Denn die KI-Methode ist denen im Handel erhältlichen Verfahren zur Blutzuckerkontrolle in Hinblick auf Sicherheit und Wirksamkeit deutlich überlegen, heißt es. Konkret geht es um bestärkendes Lernen. Bei dieser Art des maschinellen Lernens lernt ein Algorithmus Entscheidungen zu treffen, indem verschiedene Handlungen ausprobiert werden.
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Gesundheitspolitik

Krankenhausgesellschaft erwartet bis zu 20% weniger Kliniken

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) erwartet die Schließung von bis zu einem Fünftel der Kliniken in Deutschland. „Auch wir als Krankenhäuser haben längst akzeptiert, dass wir Standorte zusammenlegen, umgestalten oder schließen müssen“, sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er  gehe davon aus, dass es innerhalb von 10 Jahren bis zu 20% weniger Klinikstandorte geben wird als heute. Das sei eine realistische Größenordnung, um eine gute Balance zwischen wohnortnaher Versorgung und Spezialisierung zu erreichen, sagte Gaß vor einem am Dienstag geplanten Protesttag der Krankenhäuser. Laut Statistischem Bundesamt gab es in Deutschland im Jahr 2021 rund 1.900 Kliniken.
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Gesundheitspolitik

VDBD und BVKD: Diabetesberatungsberufe kommen bei der Krankenhausreform zu kurz

Die Diabetesberatung ist in deutschen Krankenhäusern kaum kostendeckend finanziert. Trotz geplanter Krankenhausreform dürfte sich an dieser Situation nichts ändern, da spezialisierte Diabetesfachkräfte in den derzeitigen Plänen nicht mitgedacht werden, kritisieren der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD) und der Bundesverband Klinischer Diabetes-Einrichtungen – DIE Diabetes-Kliniken e.V. (BVKD) in einer gemeinsamen Stellungnahme. Sie fordern eine vollumfängliche Finanzierung diabetologischer Leistungen, um Versorgungslücken bei Menschen mit Diabetes zu verhindern.
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Patienteninfos

Diastolische Herzschwäche: Bluthochdruck, Vorhofflimmern und Diabetes Typ 2 sind häufige Begleiter

Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zählt zu den Herzerkrankungen mit den häufigsten vollstationären Krankenhausaufenthalten in Deutschland: rund 430.000 Klinikeinweisungen jährlich. Zugleich ist sie mit einem hohen Leidensdruck für die Betroffenen verbunden. Man unterscheidet 2 Formen der Herzschwäche: Bei der systolischen Herzschwäche ist die Auswurfleistung des Herzens vermindert. Bei einer diastolischen Herzschwäche ist der Herzmuskel verdickt und kann sich in der Füllphase, der Diastole, nicht genügend entspannen und dehnen, um sich mit ausreichend Blut zu füllen. Das Herz verliert an Elastizität. In Folge gelangt trotz guter Pumpleistung weniger Blut in den Körper. Die Körpergewebe sind unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Patient:innen leiden unter Atemnot, rascher Erschöpfung, Brustschmerzen und Kreislaufproblemen bis hin zur Ohnmacht.
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Patienteninfos

Ein Gefühl der Kontrolle zurückgewinnen

Wohlfühlen im Home-Office: Psychologen der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und der Erasmus-Universität Rotterdam haben sich im letzten Jahr mit der Frage beschäftigt, wie sich das Wohlbefinden beim Arbeiten zuhause – für die meisten zunächst neu und ungewohnt – durch eine aktive Freizeitgestaltung steigern lässt. Eine wichtige Erkenntnis aus der aktuellen Studie: Das Streamen von Serien auf dem heimischen Sofa reicht zum Ausgleich offenbar nicht aus. Je aktiver und herausfordernder die Freizeitgestaltung, umso zufriedener lässt es sich im Home-Office arbeiten. Zu den möglichen Aktivitäten, die von den Wissenschaftlern unter dem Oberbegriff „Leisure Crafting“ zusammengefasst werden, gehören etwa das Ausprobieren eine neuen (pandemiekonformen) Sportart, das Erlernen einer Sprache oder eine kreative Betätigung. Sie führen zu Gefühlen von persönlichem Wachstum und geben den gerade im Home-Office oft eintönigen Tagesabläufen einen neuen Sinn.
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Gesundheitspolitik

Nationaler Hitzeschutzplan sollte Blaupause für kommunale Maßnahmen sein

„Städte und Kommunen brauchen Hitzeschutzpläne. Kühle Räume müssen regional ausgewiesen und die Bevölkerung über hilfreiche Maßnahmen aufgeklärt werden. Insbesondere Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser und andere Einrichtungen des Gesundheitswesens müssen auf Hitzewellen vorbereitet und Zuständigkeiten für die Umsetzung von Maßnahmen klar benannt sein. Andere europäische Länder haben gezeigt, dass ein nationaler Hitzeschutzplan sinnvoll ist. Wir begrüßen deshalb die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers, einen ‚Hitzeplan Deutschland‘ zu erstellen, der sich an den Erfahrungen in Frankreich anlehnt. Wir brauchen eine solche Blaupause mit Handlungsempfehlungen und verbindlichen Maßnahmen, die konkrete Umsetzung obliegt dann den Kommunen“, sagte Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes.
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