Journal MED

Aktuelles | Beiträge ab Seite 16

Eine einfache Speichelprobe könnte künftig wertvolle Hinweise auf die Zusammensetzung des Magen- und Dünndarm-Mikrobioms liefern – und damit helfen das individuelle Risiko für bestimmte Erkrankungen abzuschätzen. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Universität Hohenheim in Stuttgart [1]. Die Forschenden zeigen, dass sich das Mikrobiom des oberen Verdauungstrakts zuverlässig über Speichelproben charakterisieren und Menschen verschiedenen Mikrobiomtypen zuordnen lassen. Besonders auffällig ist ein Mikrobiomtyp, der von der Bakteriengattung Prevotella-7 dominiert wird: Personen mit diesem Profil weisen weniger potenziell krankmachende Bakterien und niedrigere Werte des Entzündungsmarkers TNF-α auf, der eine zentrale Rolle bei vielen chronisch-entzündlichen Erkrankungen spielt.
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Medizin

HIV-Begleiterkrankungen: Molekulare Ursachen entschlüsselt

Warum leiden Menschen, die mit HIV infiziert sind, häufig an Herz-Kreislauf-, Leber- sowie anderen Begleiterkrankungen? Dieser Frage gingen Forschende des Zentrums für Individualisierte Infektionsmedizin im Rahmen der 2000HIV-Studie nach. Dabei konnten sie verschiedene Moleküle und Mechanismen identifizieren, die mit der Entwicklung dieser Begleiterkrankungen in Zusammenhang stehen könnten. Ihre Studienergebnisse haben die Forschenden nun im Fachmagazin Nature Medicine veröffentlicht. Das Centre for Individualised Infection Medicine (CiiM) ist eine gemeinsame Einrichtung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
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Gesundheitspolitik
Arbeitgeberverbände fordern neue Art der Praxisgebühr

Arbeitgeberverbände fordern neue Art der Praxisgebühr

Angesichts steigender Zusatzbeiträge bei den Krankenkassen schlägt der Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, eine Kontaktgebühr beim Arztbesuch vor. „Wir Arbeitgeber wollen, dass die Krankenversicherungsbeiträge endlich stabil werden. Das bedeutet aber, wir brauchen auch geringere Ausgaben. So kann eine Kontaktgebühr eine stärkere Patientensteuerung herbeiführen“, sagte er im „Berlin Playbook“-Podcast von „Politico“. Die Arbeitgeber zahlen wie die Versicherten die Krankenkassenbeiträge mit.
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Medizin
Nervenschäden bei Typ-2-Diabetes entstehen oft schon vor der Diagnose

Nervenschäden bei Typ-2-Diabetes entstehen oft schon vor der Diagnose

Der Abbau der Nervenfunktion ist bei Menschen mit Diabetes vergleichbar zum normalen, altersbedingten Nervenabbau – sofern der Blutglukosespiegel gut eingestellt ist. Das konnten Forschende des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) in einer Langzeitbeobachtung zeigen. Entscheidend für das Auftreten von Neuropathien ist offenbar nicht der sehr gut eingestellte Blutglukosespiegel nach der Diagnose, sondern der Zustand der Nerven bei der Diagnosestellung. Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, rechtzeitig Diabetes-Vorstufen zu erkennen und gezielte Prävention für Risikogruppen umzusetzen.
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Gesundheitspolitik
Zu wenig Medizinstudienplätze gegen Ärztemangel

Zu wenig Medizinstudienplätze gegen Ärztemangel

Beim Angebot von Medizinstudienplätzen gibt es einer Studie zufolge enorme Unterschiede unter den Bundesländern und insgesamt zu wenig angehenden Nachwuchs, um den Ärztemangel zu beheben. Zu dem Ergebnis kommt eine Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Sie stellt zugleich heraus, dass Länder, die mehr Medizinstudienplätze bereitstellten, auch bei der ärztlichen Versorgung profitieren.
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Medizin
Vareniclin: Raucherentwöhnung jetzt auf Kassenrezept

Vareniclin: Raucherentwöhnung jetzt auf Kassenrezept

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 15. Mai 2025 eine neue Regelung zur Erstattung der Tabakentwöhnung beschlossen: Demnach haben bestimmte gesetzlich Krankenversicherte erstmals Anspruch auf eine Verordnung des Arzneimittels Vareniclin zur Raucherentwöhnung auf Kassenrezept [1]. Der Beschluss des G-BA ist am 20. August 2025 in Kraft getreten und bietet Ärzt:innen ab sofort neue Möglichkeiten, Raucher:innen mit einer schweren Tabakabhängigkeit auf dem Weg in ein rauchfreies Leben professionell zu unterstützen [2].
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Medizin
PCV20 wird vorerst nicht von der STIKO für Säuglinge und Kleinkinder empfohlen

PCV20 wird vorerst nicht von der STIKO für Säuglinge und Kleinkinder empfohlen

In einer kürzlich von der Ständigen Impfkommission (STIKO) veröffentlichten Stellungnahme zur Grundimmunisierung gegen Pneumokokken im Säuglings- und Kleinkindalter wurde die bisherige Empfehlung zur Impfung mit PCV13 oder PCV15 bekräftigt. Eine Empfehlung zur Anwendung des 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoffes PCV20 wurde dabei nicht ausgesprochen. Die STIKO betont, dass diese Einschätzung nicht auf klinischen Sicherheitsbedenken beruht und kündigte an, den Einsatz von PCV20 im Säuglingsalter erneut zu evaluieren, sobald neue Daten und Studienergebnisse verfügbar werden [1].
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Gesundheitspolitik

Rechnungshof: Zusatzbeiträge könnten stark steigen

Den Krankenversicherten in Deutschland drohen spürbar steigende Zusatzbeiträge. Nach einem Rekordwachstum bei den Ausgaben im vergangenen Jahr würden auch künftig die Einnahmen der Krankenkassen durchgängig unter den Ausgaben bleiben, sagt der Bundesrechnungshof in einem neuen Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags voraus. Das jährliche Milliardendefizit hätte „einen Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes von 0,3 Beitragssatzpunkten pro Jahr“ zur Folge. Die Finanzkontrolleure verweisen auf eine Prognose des Bundesgesundheitsministeriums, das in einem mittleren Szenario mit einem Anstieg auf 4,05% Zusatzbeitrag bis 2029 rechnet.
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Infektiologie
Wie Nasenpolypen und Asthma zusammenhängen und gemeinsam therapierbar sind

Wie Nasenpolypen und Asthma zusammenhängen und gemeinsam therapierbar sind

Die chronische Rhinosinusitis (CRS) gehört mit einer weltweiten Prävalenz von 8,7% zweifellos zu den großen Volkskrankheiten. Ihre Beschwerdebilder sind zwar für die Betroffenen mitunter ausgesprochen lästig, lassen sich aber in den meisten Fällen mehr oder weniger erfolgreich symptomatisch behandeln und genießen deshalb nur eine geringschätzige Aufmerksamkeit. Ganz anders sieht dies aus, wenn zusätzlich noch eine Polyposis Nasi auftritt. Bei einer CRS mit Nasenpolypen (CRSwNP) nimmt nämlich der Leidensdruck mit dem Ausmaß der Polypenbildung zu, kann aber auch aufgrund der klar definierten Pathogenese, vermittelt durch inzwischen gut verstandene immunologische Prozesse, mit Hilfe von modernen Biologika zielgerichtet behandelt werden. Für den Interleukin (IL)-4/-13-Inhibitor Dupilumab liegen sogar Daten aus einer Head-to-Head-Studie mit dem Immunglobulin (Ig)-E-Inhibitor Omalizumab vor, die hinsichtlich verschiedener Parameter eine deutliche Überlegenheit bezeugen.
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Patienteninfos

Migräne im Sommer: Was Betroffenen bei Hitze und Wetterwechseln hilft

Das Wetter in Deutschland wird immer wärmer und für viele erfüllt sich der langersehnte Traum vom „richtigen Sommer“. Heiße Tage und laue Nächte erfreuen jedoch nicht alle gleichermaßen. Während die einen die Sonne genießen, ist bei Migräne-Betroffenen die Freude oft getrübt. Denn starke Temperaturwechsel können bedeuten, dass sich innerhalb kürzester Zeit ein Pochen und Ziehen in der Schläfengegend meldet und die nächste Migräneattacke ankündigt. Gutes Trigger-Management und Entspannungsübungen können helfen, die Beschwerden zu lindern.
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