Journal MED

Aktuelles

Mit zunehmendem Alter verliert der Darm seine Fähigkeit, sich nach einer Schädigung vollständig zu regenerieren. Ein internationales Forschungsteam unter Mitwirkung des Leibniz-Instituts für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena und der Universität Turin hat nun herausgefunden, dass Polyamine, kleine Moleküle, die im Körper selbst produziert werden, dabei eine entscheidende Rolle spielen. Durch die gezielte Aktivierung des Polyaminstoffwechsels vor einer Schädigung gelang es den Forschenden, die Regenerationsfähigkeit alternder Darmzellen in einem Mausmodell wiederherzustellen. Ein möglicher neuer Ansatz zur Behandlung altersbedingter Gewebeschäden.
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Anlässlich des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) stärkten Fachmediziner:innen der Neurologie ihre Expertise zur Erkennung der Frühsymptomatik bei Morbus Pompe. Prof. Dr. Angela Rosenbohm, Neurologin am Universitätsklinikum Ulm, erinnerte einleitend daran, bei Verdacht auf Muskelerkrankungen ggf. sogar einen diagnostischen Blick auf die Zunge der Patient:innen zu richten. So können Zungenparesen, Zungenatrophie oder auch Makroglossie einen Hinweis auf Erkrankungen, wie spinobulbäre Muskelatrophie Typ Kennedy, Gliedergürtelsyndrom oder Morbus Pompe geben. Bei einer einseitigen Zungenatrophie und Ptosis kann zum Beispiel auch ein Morbus Pompe vorliegen, bekräftigte die Expertin.
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Eine Lebertransplantation rettet oft schwerkranke Patient:innen. Doch bleibt das Risiko, dass der Körper das neue Organ abstößt. Ärzt:innen unterscheiden zwischen akuter und chronischer Abstoßung. Während sich die akute Abstoßung gut diagnostizieren und behandeln lässt, schädigt die chronische das Organ nachhaltig und ist schwer zu erkennen – bisher nur durch Gewebeproben unter dem Mikroskop. Ein internationales Forschungsteam, geleitet von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), hat nun eindeutige molekulare Signaturen für die chronische Abstoßung nach einer Lebertransplantation entdeckt, die bei der Diagnose helfen könnten. Die Ergebnisse sind nach zehnjähriger Arbeit nun im Journal of Hepatology erschienen [1].
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Medizin
Grippe-Saison beginnt ungewöhnlich früh - EU-Gesundheitsbehörde empfiehlt sofortige Impfung

Grippe-Saison beginnt ungewöhnlich früh - EU-Gesundheitsbehörde empfiehlt sofortige Impfung

Die Grippe-Saison beginnt nach Auskunft der EU-Gesundheitsbehörde ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten) in diesem Jahr besonders früh. Sie rät daher zur unverzüglichen Grippeimpfung. Im Europäischen Wirtschaftsraum – EU mit Liechtenstein, Island und Norwegen – gebe es derzeit einen etwa drei bis vier Wochen früheren Anstieg von Influenzafällen als in den beiden vergangenen Grippe-Saisons, berichtete die Behörde.
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Gesundheitspolitik

Klingbeil für Reform der globalen Gesundheitssysteme

Deutschland, Südafrika und Großbritannien fordern nach dem Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Stärkung globaler Gesundheitssysteme. „Angesichts des zunehmenden Drucks auf die Gesundheitsbudgets und der sinkenden internationalen Zusagen ist es wichtiger denn je, die Kräfte zu bündeln und die Effizienz zu steigern“, verlangte Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) bei einem Treffen zur Finanzierung des 2002 gegründeten Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria im südafrikanischen Johannesburg.
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Medizin

Sekundärprävention von Schlaganfällen: Asundexian erreicht primäre Endpunkte

Die Phase-III-Studie OCEANIC-STROKE zur Sekundärprävention von Schlaganfällen hat ihre primären Wirksamkeits- und Sicherheitsendpunkte erreicht. OCEANIC-STROKE zeigte die Überlegenheit von Asundexian in Kombination mit Thrombozytenaggregationshemmung und reduzierte signifikant das Risiko für ischämische Schlaganfälle, ohne die Rate schwerer ISTH-Blutungen im Vergleich zu Placebo mit Thrombozytenaggregationshemmung zu erhöhen.
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Gesundheitspolitik

Warken: „Wir wollen das System nicht kaputtsparen“

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken setzt bei der geplanten großen Reform der gesetzlichen Krankenversicherung auf mehr Effizienz und Steuerung, um steigende Kosten zu begrenzen. „Wir haben in den letzten Jahren beim Thema Leistungen eigentlich immer mehr gemacht, immer noch was obendrauf gelegt“, sagte die CDU-Politikerin im ARD-„Interview der Woche“. Daher sei auch ein Blick darauf zu richten, was noch finanzierbar sei. Warken betonte zugleich: „Wir wollen das System nicht kaputtsparen.“
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Schwerpunkte
Quo vadis Krankenhausreform?

Quo vadis Krankenhausreform?

Im Frühjahr 2024 stellte der frühere Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) seine Krankenhausreform im Bundestag vor. „Die Ökonomie ist zu weit gegangen“, sagte er in seiner Vorstellungsrede. „Wir müssen uns zurückbesinnen auf die medizinische Bedürftigkeit der Patienten, und die Qualität der Versorgung in den Vordergrund stellen [1].“ Ein halbes Jahr nach seinem Ausscheiden aus der Bundespolitik sprach seine Nachfolgerin, Nina Warken (CDU), auf dem 48. Deutschen Krankenhaustag, der im Rahmen der Medizintechnikmesse Medica in Düsseldorf stattfand, über notwendige Anpassungen der Reform.
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Gesundheitspolitik
Corona-Bericht: Tausende vermeidbare Tote in Großbritannien

Corona-Bericht: Tausende vermeidbare Tote in Großbritannien

„Zu wenig, zu spät": In ihrem Bericht kommt eine Untersuchungskommission zum Umgang mit der Corona-Pandemie in Großbritannien zu einem drastischen Fazit. In der damaligen konservativen Regierung habe Chaos geherrscht, und das Virus sei viel zu spät ernst genommen worden, heißt es in dem mehr als 800 Seiten langen Bericht, in dem die Erkenntnisse der öffentlichen Untersuchung erläutert wurden.
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Medizin

Hypereosinophiles Syndrom: Benralizumab reduziert Zeit bis zum ersten Schub oder bis zur Verschlechterung

Auf der Tagung 2025 des American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI) wurden positive Ergebnisse der Phase-III-Studie NATRON vorgestellt. Diese zeigen, dass Benralizumab eine statistisch signifikante Verzögerung der Zeit bis zum ersten Schub oder zur ersten Verschlechterung des hypereosinophilen Syndroms (HES) bewirkt [1]. HES ist eine seltene Erkrankung, die durch erhöhte Eosinophilenzahlen charakterisiert ist. Die Studie zeigte außerdem eine stärkere Verbesserung der Fatigue-Symptome bei Behandlung mit nur einer einzelnen Dosis Benralizumab alle vier Wochen im Vergleich zu Placebo. Benralizumab ist ein Antikörper, der gezielt an den Interleukin-5-Rezeptor (IL-5R) auf der Oberfläche von Eosinophilen bindet.
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Gesundheitspolitik
Bundesrat stoppt Sparpaket für stabile Krankenkassenbeiträge

Bundesrat stoppt Sparpaket für stabile Krankenkassenbeiträge

Die Beiträge zur Krankenversicherung sollen zum 1. Januar 2026 nicht steigen, so hat es der Kanzler in Aussicht gestellt. Doch das wackelt jetzt. Für Millionen Versicherte gibt es vorerst keine Klarheit, ob die Krankenkassenbeiträge im neuen Jahr stabil bleiben können oder noch weiter steigen. Der Bundesrat schickte ein vom Bundestag beschlossenes Sparpaket in den Vermittlungsausschuss und hält die Umsetzung damit zunächst auf. Die Länder lehnen darin vorgesehene Ausgabenbremsen für die Kliniken ab, mit denen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) den Druck für erneute Anhebungen der Zusatzbeiträge zum 1. Januar 2026 auflösen will.
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Medizin
Enlicitid Decanoat: Signifikante LDL-Cholesterinsenkung bei heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie
AHA Kongress 2025

Enlicitid Decanoat: Signifikante LDL-Cholesterinsenkung bei heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie

Anlässlich des diesjährigen Kongresses der American Heart Association (AHA) wurden erste Ergebnisse der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie CORALreef HeFH präsentiert. Die Behandlung mit Enlicitid Decanoat, einem in der Entwicklung befindlichen, einmal täglich oral einzunehmenden PCSK9-Inhibitor, führte bei Erwachsenen mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie zu einer statistisch signifikanten und klinisch bedeutsamen Reduktion des LDL-Cholesterins von 59,4% verglichen mit Placebo in Woche 24. Die Daten wurden im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlicht.
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Gesundheitspolitik
Bund: „Dekade gegen Postinfektiöse Erkrankungen“

Bund: „Dekade gegen Postinfektiöse Erkrankungen"

Das Bundesforschungsministerium will den Fokus verstärkt auf Folgeerkrankungen von Infektionen wie etwa ME/CFS oder dem Post-Covid-Syndrom lenken und in den kommenden zehn Jahren die Forschung in dem Bereich intensivieren. Dafür werde gemeinsam mit Partnern in der Gesundheitsforschung im kommenden Jahr eine sogenannte Nationale Dekade gegen Postinfektiöse Erkrankungen ausgerufen, teilte das Ministerium in Berlin mit.
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Medizin
mRNA-Therapie gegen Lungenfibrose verlängert Telomere erfolgreich

mRNA-Therapie gegen Lungenfibrose verlängert Telomere erfolgreich

Die Lungenfibrose – unter anderem auch bekannt als idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) – ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung. Dabei vernarbt das zwischen dem Funktionsgewebe der Lunge liegende Bindegewebe und führt zu einer wachsenden Atemnot. Derzeitige Behandlungen können das Fortschreiten der Fibrose zwar verlangsamen, aber nicht heilen. Die mittlere Lebenserwartung nach der Diagnose beträgt nur vier bis sechs Jahre. Neue Therapien sind also dringend gefragt.
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Medizin

EU-Zulassung für Brensocatib bei Bronchiektasen

Die Europäische Kommission hat die Zulassung für Brensocatib zur Behandlung von nicht durch zystische Fibrose (Non-CF) bedingten Bronchiektasen in der Europäischen Union (EU) bei Patient:innen ab zwölf Jahren mit zwei oder mehr Exazerbationen in den vorangegangenen zwölf Monaten erteilt. Brensocatib ist der erste und bisher einzige zugelassene Wirkstoff für diese Indikation in der EU. Die Zulassung basiert auf den positiven Daten der PHASE-III-Studie ASPEN [1] und der PHASE-II-Studie WILLOW [2].
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Gesundheitspolitik
CDU/CSU-Politiker wollen Krisenversorgung stärken

CDU/CSU-Politiker wollen Krisenversorgung stärken

Die CDU/CSU-Gesundheitspolitiker der Landtagsfraktionen fordern Mittel aus dem Sondervermögen des Bundes für die medizinische Versorgung im Krisenfall. Das geht aus einer gemeinsamen Resolution hervor, die die gesundheitspolitischen Sprecher:innen der Landtagsfraktionen verabschiedet haben. Ziel ist es demnach, diese Versorgung in Krisen, Katastrophen und im Verteidigungsfall dauerhaft zu sichern und besser zu vernetzen, teilt die Thüringer CDU-Landtagsfraktion mit.
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Medizin
Künstliche Intelligenz könnte psychiatrische Diagnosestellung verbessern

Künstliche Intelligenz könnte psychiatrische Diagnosestellung verbessern

Ein Kölner Forschungsteam testete, wie drei große Sprachmodelle Überschneidungen und Redundanzen in klinischen Fragebögen zu psychischen Erkrankungen feststellen können. Die Veröffentlichung erschien in Nature Mental Health [1]. Große Sprachmodelle können dazu beitragen, die Fragebögen zur Diagnosestellung psychischer Erkrankungen zu verbessern, indem sie die Verallgemeinerbarkeit von Symptomen optimieren und Redundanzen reduzieren. Sie können sogar zu neuartigen Konzeptualisierungen psychischer Störungen beitragen. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie unter Leitung von Prof. Dr. Joseph Kambeitz und Prof. Dr. Kai Vogeley von der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und der Uniklinik Köln.
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